Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 3. [Braunschweig], [1764].Musikalische Gedichte. Recitativ. Sie kömmt! Jhr helles SternenkleidFließt über ihren prächtgen Wagen, Begeistert von der Macht der dunkeln Einsamkeit, Steht ietzt der Christ, durch sie geweiht, Und denket seine Sterblichkeit. Er hört die Todtenglocke schlagen, Jndem er unter Gräbern irrt, Und auf den Staub hinweint, der er auch werden wird. Doch welcher Trost stralt in die bange Seele? Umsonst schreckt ihn des Grabes dunkle Höhle; Von jedem Stern ruft ihm ein Engel zu, Daß er unsterblich ist. Er schmeckt des Trostes Ruh; Weit
Muſikaliſche Gedichte. Recitativ. Sie koͤmmt! Jhr helles SternenkleidFließt uͤber ihren praͤchtgen Wagen, Begeiſtert von der Macht der dunkeln Einſamkeit, Steht ietzt der Chriſt, durch ſie geweiht, Und denket ſeine Sterblichkeit. Er hoͤrt die Todtenglocke ſchlagen, Jndem er unter Graͤbern irrt, Und auf den Staub hinweint, der er auch werden wird. Doch welcher Troſt ſtralt in die bange Seele? Umſonſt ſchreckt ihn des Grabes dunkle Hoͤhle; Von jedem Stern ruft ihm ein Engel zu, Daß er unſterblich iſt. Er ſchmeckt des Troſtes Ruh; Weit
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Muſikaliſche Gedichte.
Recitativ.
Sie koͤmmt! Jhr helles Sternenkleid
Fließt uͤber ihren praͤchtgen Wagen,
Begeiſtert von der Macht der dunkeln Einſamkeit,
Steht ietzt der Chriſt, durch ſie geweiht,
Und denket ſeine Sterblichkeit.
Er hoͤrt die Todtenglocke ſchlagen,
Jndem er unter Graͤbern irrt,
Und auf den Staub hinweint, der er auch werden
wird.
Doch welcher Troſt ſtralt in die bange Seele?
Umſonſt ſchreckt ihn des Grabes dunkle Hoͤhle;
Von jedem Stern ruft ihm ein Engel zu,
Daß er unſterblich iſt. Er ſchmeckt des Troſtes
Ruh;
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