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Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656.

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Das Dritte Capitel.
dem oder jenem Menschen das oder das
werden unfehlbar. Unausbleiblich müsse
ihm der Reichtum kommen/ die Ehr/ der
Dienst/ die Heurat/ das Amt/ die Regi-
rung/ das Ansehen. Und sage man ja noch
einmal recht: Es ist sein Fatum so ge-
weßt! So hab es sich schicken mus-
sen und nicht anders!
So man es aber
dahin kommen lassen will/ so werden wir ja
so wol als andere/ dem Menschen seinen
freyen Willen nehmen in allen solchen Fäl-
len/ und einen Sclaven und Gefangenen
aus ihm machen.

Den harten Gedanken weg zu räumen/
muß man zu bässererm Verstand alles des-
sen/ was bey unsern glücklichen actionen
vorlauft/ etliche Stücke recht verstehen und
wol behalten.

Einmal aber ist gewiß/ daß Gott/ wie
alle Ding: also auch deß Menschen Sinn
und Gedanken/ die er jemals machen kan
und wird/ zuvor weiß und sihet. So spricht
David: Der Herr verstehet aller Ge-
danken Dichten
I. Chron. XXIX. 9.
Der HErr weiß die Gedanken der

Men-

Das Dritte Capitel.
dem oder jenem Menſchen das oder das
werden unfehlbar. Unausbleiblich muͤſſe
ihm der Reichtum kommen/ die Ehr/ der
Dienſt/ die Heurat/ das Amt/ die Regi-
rung/ das Anſehen. Und ſage man ja noch
einmal recht: Es iſt ſein Fatum ſo ge-
weßt! So hab es ſich ſchicken můſ-
ſen und nicht anders!
So man es aber
dahin kommen laſſen will/ ſo werden wir ja
ſo wol als andere/ dem Menſchen ſeinen
freyen Willen nehmen in allen ſolchen Faͤl-
len/ und einen Sclaven und Gefangenen
aus ihm machen.

Den harten Gedanken weg zu raͤumen/
muß man zu baͤſſererm Verſtand alles deſ-
ſen/ was bey unſern gluͤcklichen actionen
vorlauft/ etliche Stücke recht verſtehen und
wol behalten.

Einmal aber iſt gewiß/ daß Gott/ wie
alle Ding: alſo auch deß Menſchen Sinn
und Gedanken/ die er jemals machen kan
und wird/ zuvor weiß und ſihet. So ſpricht
David: Der Herꝛ verſtehet aller Ge-
danken Dichten
I. Chron. XXIX. 9.
Der HErꝛ weiß die Gedanken der

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[47/0109] Das Dritte Capitel. dem oder jenem Menſchen das oder das werden unfehlbar. Unausbleiblich muͤſſe ihm der Reichtum kommen/ die Ehr/ der Dienſt/ die Heurat/ das Amt/ die Regi- rung/ das Anſehen. Und ſage man ja noch einmal recht: Es iſt ſein Fatum ſo ge- weßt! So hab es ſich ſchicken můſ- ſen und nicht anders! So man es aber dahin kommen laſſen will/ ſo werden wir ja ſo wol als andere/ dem Menſchen ſeinen freyen Willen nehmen in allen ſolchen Faͤl- len/ und einen Sclaven und Gefangenen aus ihm machen. Den harten Gedanken weg zu raͤumen/ muß man zu baͤſſererm Verſtand alles deſ- ſen/ was bey unſern gluͤcklichen actionen vorlauft/ etliche Stücke recht verſtehen und wol behalten. Einmal aber iſt gewiß/ daß Gott/ wie alle Ding: alſo auch deß Menſchen Sinn und Gedanken/ die er jemals machen kan und wird/ zuvor weiß und ſihet. So ſpricht David: Der Herꝛ verſtehet aller Ge- danken Dichten I. Chron. XXIX. 9. Der HErꝛ weiß die Gedanken der Men-

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Zitationshilfe: Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656, S. 47. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wuelffer_gottesgeschick_1656/109>, abgerufen am 23.11.2024.