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Dr. Vollmer’s Wörterbuch der Mythologie aller Völker. 3. Aufl. Stuttgart, 1874.

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kein Fährgeld dafür zu nehmen pflegte. Venus hatte diess gehört und wollte sich selbst von der Wahrheit der Sache überzeugen, daher nahm sie die Gestalt einer armen alten Frau an, und Ph. führte sie unentgeltlich nach dem Festlande; dafür verjüngte ihn Venus und gab ihm solche Schönheit, dass er aller Frauen Herzen gewann: auch Sappho liebte ihn und gab sich seinetwillen den Tod.


Pharis (Gr. M.), Sohn des Mercur und der Danaide Philodamia. Er hatte eine Tochter, Telegone, welche von Alpheus den Ortilochus gebar. Ph. soll die Stadt Pharä in Messenien gegründet haben.


Pharnace (Gr. M.), Tochter des Megessares, mit Sandacus, dem Sohne des Astynous, vermählt und von ihm Mutter des Cinyras.


Phasis (Gr. M.), Stromgott in Colchis, Sohn des Oceanus und der Tethys.


Phaestus (Gr. M.), Sohn des Rhopalus, Enkel des Hercules, König zu Sicyon, welcher verordnete, dass man dem Hercules, der bisher nur als Heros geehrt war, göttliche Ehre erweisen solle. Er ging nach Creta und überliess sein Reich dem Zeuxippus.


Phegea (Gr. M.), eine der Töchter des Priamus, von einer Nebenfrau.


Phegeus (Gr. M.), 1) Bruder des Phoroneus; er gab der Stadt Erymanthus nach sich den Namen Phegea, welche später durch Echephron und Promachus nach ihrer Mutter Psophis genannt wurde. Seine Söhne waren Temenus und Axion; Alphesiböa, Alcmäons Gemahlin, seine Tochter. Er wurde von den Söhnen Alcmäons getödtet. - 2) Ph., ein Trojaner, Sohn des Dares, eines Priesters des Vulcan, ward in einem Zweikämpf von Diomedes erlegt, sein Bruder und Wagenführer Idäus entkam durch die Flucht. - 3) Ph., ebenfalls ein Trojaner; er begleitete den Aeneas nach Italien, war ein tapferer Krieger, ward jedoch durch Turnus vom Wagen geworfen und getödtet.


Phegor, s. Baal.


Phelo (Chines. M.), der Erfinder des Salzes oder des Gebrauchs desselben; seine Erfindung ward nicht gewürdigt, er zog daher aus seinem undankbaren Vaterlande; nun erkannten die Chinesen ihr Unrecht, erklärten ihn für einen Gott und feierten ihm jeden Sommer ein Fest, an welchem er überall, auf den Flüssen, auf dem Lande, in der Luft, eifrig gesucht wird, doch findet man ihn erst, wenn er den Untergang der Welt zu verkündigen kommt.


Phemius (Gr. M.), ein Sänger im Palaste des Ulysses, dessen die Odyssee erwähnt; er entging dem Tode, indem er sich bei der Rückkehr des Ulysses diesem zu Füssen warf und Telemachus für ihn sprach.


Phemonoe (Gr. M.), Tochter des Apollo und seine erste Priesterin zu Delphi, Erfinderin des Hexameters.


Pheneus (Gr. M.), ein Autochthon, Heros der Arcadier und Erbauer der Stadt gl. N.


Pher (Gr. M.), heissen bei Homer die Centauren als Halbthiere (das Wort ist nur mundartlich verschieden von dem griechischen ther = Thier); später auch die Satyrn.


Pheraea (Gr. M.), 1) Beiname der Diana, von ihrer Verehrung zu Pherä in Thessalien. - 2) Ph., Tochter des Aeolus, von Jupiter Mutter der Hecate. - 3) Ph., Beiname der letztern, entweder von dieser ihrer Mutter, oder weil die Hirten des Pheres sie aufzogen.


Pheraemon (Gr. M.), Sohn des Aeolus, welcher nebst seinem Bruder Androcles einen Theil von Unteritalien beherrschte.


Phereclus (Gr. M.), Sohn des Harmon, hatte dem Paris die Schiffe gezimmert, mit denen er zum Raube der Helena ausfuhr. - Ihn traf Meriones mit der Lanze durch den Unterleib, dass er heulend auf's Knie sank, und Todesschatten ihn umfing.


Pheres (Gr. M.), 1) Sohn des Cretheus und der Tyro (Tochter seines Bruders Salmoneus); dieses Ph. Tochter von Periclymene war Idomene; durch sie und Amythaon ward er Grossvater des Bias und des Melampus, des grossen Wahrsagers. - 2) Ph., Sohn der Medea und des Jason, welchen seine Mutter aus Rachsucht gegen ihren treulosen Gatten umbrachte.


Pherusa (Gr. M.), 1) Tochter des Nereus und der Doris. - 2) Ph., eine der Horen.


Phialus (Gr. M.), Sohn des Bucolion, der den Namen der arcadischen Stadt Phigalia in Phialia verwandelte; er folgte seinem Vater in der Herrschaft über das kleine Königreich, und sein Sohn Simus folgte hinwiederum ihm.


Phidippus (Gr. M.), Sohn des Thessalus, eines Sohnes des Hercules und der Chalciope, welcher mit seinem Bruder Antiphus 30 Schiffe nach Troja führte.


Phigalia (Gr. M.), eine Dryade; von ihr soll die Stadt Phigalia in Arcadien den Namen erhalten haben.


Phigalus (Gr. M.), Sohn des verruchten Königs Lycaon, von Jupiter mit dem Blitz erschlagen; nach Andern aber Erbauer der Stadt Phigalia.


Philammon (Gr. M.), Sohn des Apollo und der Chione (nach Andern des Mercur und der Philonis), war so schön, dass sich die Nymphe Argiope in ihn verliebte und ihm den berühmten Barden Thamyris gebar, für dessen Mutter wieder Andere die Muse Erato ausgeben. Er soll zuerst den Tanz zwischen beiden Geschlechtern eingeführt haben.


Philaeus, s. Alcander und Eurysaces.


Philemon, s. Baucis.


Philesius (Gr. M.), Beiname des Apollo in Didyma.


Philetor (Gr. M.), ein edler Trojaner, dessen Sohn, Demuches, von Achilles ermordet wurde, indem er ihm das Knie mit der Lanze durchbohrte, und ihm darauf mit dem Schwerte den Tod gab.


Philia (Gr. M.), eine der Nymphen, denen Jupiter den jungen Bacchus zur Erziehung übergab.


Philippis (Gr. M.), eine der Amazonen, welche Hercules tödtete, als er den Gürtel ihrer Königin holte.


Philius (Gr. M.), Beiname des Jupiter von einem Tempel der Freundschaft, ihm geweiht zu Megalopolis in Arcadien.


Phillo (Gr. M.), Tochter des Alcimedon und Geliebte des Hercules, dem sie einen Knaben, den Aechmagoras, gebar; der erzürnte Vater liess die Unglückliche, mit dem Kinde, gebunden im Walde den wilden Thieren aussetzen. Dort fand sie Hercules, durch das Geschrei eines Hähers dahin geführt, und befreite sie.


Philoctetes, Fig. 261 (Gr. M.), Sohn des Pöas und der Demonassa, ein berühmter Bogenschütze, den Ulysses selbst nicht übertraf. Er war im Besitz der Pfeile des


Fig. 261.
Hercules, die dieser ihm geschenkt, weil er es gewesen, der ihm den letzten schmerzlichen Dienst erwiesen, und seinen Scheiterhaufen angezündet. Ph. war ein Freier der Helena und musste daher, um ihren Raub zu rächen, mit dem Griechenheere nach Troja ziehen; diess konnte nicht ohne Hercules' Waffen erobert werden, daher frug man Ph., wo derselbe begraben sei? Da dieser jedoch dem Heros durch einen Eid gelobt hatte, seine Grabstätte geheim zu halten, so weigerte er sich, die Zumuthung zu erfüllen, und zeigte endlich, um doch sein Versprechen, wenigstens dem Worte nach, zu halten, die Gegend mit dem Fusse an; da fiel einer der Pfeile, die Hercules mit dem Blute der Hydra vergiftet, auf seinen Fuss, und er bekam davon eine unheilbare Wunde (nach Andern durch einen Schlangenbiss), welche einen so üblen Geruch verbreitete, dass man in seiner Nähe nicht bleiben konnte; Ph. ward daher auf eine wüste Insel ausgesetzt und blieb dort in der Einsamkeit neun Jahre lang, von dem wenigen Wilde lebend, das die Insel hegte, bis Agamemnon, der wusste, dass an seinen Pfeilen Troja's Schicksal hing,

kein Fährgeld dafür zu nehmen pflegte. Venus hatte diess gehört und wollte sich selbst von der Wahrheit der Sache überzeugen, daher nahm sie die Gestalt einer armen alten Frau an, und Ph. führte sie unentgeltlich nach dem Festlande; dafür verjüngte ihn Venus und gab ihm solche Schönheit, dass er aller Frauen Herzen gewann: auch Sappho liebte ihn und gab sich seinetwillen den Tod.


Pharis (Gr. M.), Sohn des Mercur und der Danaïde Philodamia. Er hatte eine Tochter, Telegone, welche von Alpheus den Ortilochus gebar. Ph. soll die Stadt Pharä in Messenien gegründet haben.


Pharnace (Gr. M.), Tochter des Megessares, mit Sandacus, dem Sohne des Astynous, vermählt und von ihm Mutter des Cinyras.


Phasis (Gr. M.), Stromgott in Colchis, Sohn des Oceanus und der Tethys.


Phaestus (Gr. M.), Sohn des Rhopalus, Enkel des Hercules, König zu Sicyon, welcher verordnete, dass man dem Hercules, der bisher nur als Heros geehrt war, göttliche Ehre erweisen solle. Er ging nach Creta und überliess sein Reich dem Zeuxippus.


Phegea (Gr. M.), eine der Töchter des Priamus, von einer Nebenfrau.


Phegeus (Gr. M.), 1) Bruder des Phoroneus; er gab der Stadt Erymanthus nach sich den Namen Phegea, welche später durch Echephron und Promachus nach ihrer Mutter Psophis genannt wurde. Seine Söhne waren Temenus und Axion; Alphesiböa, Alcmäons Gemahlin, seine Tochter. Er wurde von den Söhnen Alcmäons getödtet. – 2) Ph., ein Trojaner, Sohn des Dares, eines Priesters des Vulcan, ward in einem Zweikämpf von Diomedes erlegt, sein Bruder und Wagenführer Idäus entkam durch die Flucht. – 3) Ph., ebenfalls ein Trojaner; er begleitete den Aeneas nach Italien, war ein tapferer Krieger, ward jedoch durch Turnus vom Wagen geworfen und getödtet.


Phegor, s. Baal.


Phelo (Chines. M.), der Erfinder des Salzes oder des Gebrauchs desselben; seine Erfindung ward nicht gewürdigt, er zog daher aus seinem undankbaren Vaterlande; nun erkannten die Chinesen ihr Unrecht, erklärten ihn für einen Gott und feierten ihm jeden Sommer ein Fest, an welchem er überall, auf den Flüssen, auf dem Lande, in der Luft, eifrig gesucht wird, doch findet man ihn erst, wenn er den Untergang der Welt zu verkündigen kommt.


Phemius (Gr. M.), ein Sänger im Palaste des Ulysses, dessen die Odyssee erwähnt; er entging dem Tode, indem er sich bei der Rückkehr des Ulysses diesem zu Füssen warf und Telemachus für ihn sprach.


Phemonoë (Gr. M.), Tochter des Apollo und seine erste Priesterin zu Delphi, Erfinderin des Hexameters.


Pheneus (Gr. M.), ein Autochthon, Heros der Arcadier und Erbauer der Stadt gl. N.


Pher (Gr. M.), heissen bei Homer die Centauren als Halbthiere (das Wort ist nur mundartlich verschieden von dem griechischen thêr = Thier); später auch die Satyrn.


Pheraea (Gr. M.), 1) Beiname der Diana, von ihrer Verehrung zu Pherä in Thessalien. – 2) Ph., Tochter des Aeolus, von Jupiter Mutter der Hecate. – 3) Ph., Beiname der letztern, entweder von dieser ihrer Mutter, oder weil die Hirten des Pheres sie aufzogen.


Pheraemon (Gr. M.), Sohn des Aeolus, welcher nebst seinem Bruder Androcles einen Theil von Unteritalien beherrschte.


Phereclus (Gr. M.), Sohn des Harmon, hatte dem Paris die Schiffe gezimmert, mit denen er zum Raube der Helena ausfuhr. – Ihn traf Meriones mit der Lanze durch den Unterleib, dass er heulend auf's Knie sank, und Todesschatten ihn umfing.


Pheres (Gr. M.), 1) Sohn des Cretheus und der Tyro (Tochter seines Bruders Salmoneus); dieses Ph. Tochter von Periclymene war Idomene; durch sie und Amythaon ward er Grossvater des Bias und des Melampus, des grossen Wahrsagers. – 2) Ph., Sohn der Medea und des Jason, welchen seine Mutter aus Rachsucht gegen ihren treulosen Gatten umbrachte.


Pherusa (Gr. M.), 1) Tochter des Nereus und der Doris. – 2) Ph., eine der Horen.


Phialus (Gr. M.), Sohn des Bucolion, der den Namen der arcadischen Stadt Phigalia in Phialia verwandelte; er folgte seinem Vater in der Herrschaft über das kleine Königreich, und sein Sohn Simus folgte hinwiederum ihm.


Phidippus (Gr. M.), Sohn des Thessalus, eines Sohnes des Hercules und der Chalciope, welcher mit seinem Bruder Antiphus 30 Schiffe nach Troja führte.


Phigalia (Gr. M.), eine Dryade; von ihr soll die Stadt Phigalia in Arcadien den Namen erhalten haben.


Phigalus (Gr. M.), Sohn des verruchten Königs Lycaon, von Jupiter mit dem Blitz erschlagen; nach Andern aber Erbauer der Stadt Phigalia.


Philammon (Gr. M.), Sohn des Apollo und der Chione (nach Andern des Mercur und der Philonis), war so schön, dass sich die Nymphe Argiope in ihn verliebte und ihm den berühmten Barden Thamyris gebar, für dessen Mutter wieder Andere die Muse Erato ausgeben. Er soll zuerst den Tanz zwischen beiden Geschlechtern eingeführt haben.


Philaeus, s. Alcander und Eurysaces.


Philemon, s. Baucis.


Philesius (Gr. M.), Beiname des Apollo in Didyma.


Philetor (Gr. M.), ein edler Trojaner, dessen Sohn, Demuches, von Achilles ermordet wurde, indem er ihm das Knie mit der Lanze durchbohrte, und ihm darauf mit dem Schwerte den Tod gab.


Philia (Gr. M.), eine der Nymphen, denen Jupiter den jungen Bacchus zur Erziehung übergab.


Philippis (Gr. M.), eine der Amazonen, welche Hercules tödtete, als er den Gürtel ihrer Königin holte.


Philius (Gr. M.), Beiname des Jupiter von einem Tempel der Freundschaft, ihm geweiht zu Megalopolis in Arcadien.


Phillo (Gr. M.), Tochter des Alcimedon und Geliebte des Hercules, dem sie einen Knaben, den Aechmagoras, gebar; der erzürnte Vater liess die Unglückliche, mit dem Kinde, gebunden im Walde den wilden Thieren aussetzen. Dort fand sie Hercules, durch das Geschrei eines Hähers dahin geführt, und befreite sie.


Philoctetes, Fig. 261 (Gr. M.), Sohn des Pöas und der Demonassa, ein berühmter Bogenschütze, den Ulysses selbst nicht übertraf. Er war im Besitz der Pfeile des


Fig. 261.
Hercules, die dieser ihm geschenkt, weil er es gewesen, der ihm den letzten schmerzlichen Dienst erwiesen, und seinen Scheiterhaufen angezündet. Ph. war ein Freier der Helena und musste daher, um ihren Raub zu rächen, mit dem Griechenheere nach Troja ziehen; diess konnte nicht ohne Hercules' Waffen erobert werden, daher frug man Ph., wo derselbe begraben sei? Da dieser jedoch dem Heros durch einen Eid gelobt hatte, seine Grabstätte geheim zu halten, so weigerte er sich, die Zumuthung zu erfüllen, und zeigte endlich, um doch sein Versprechen, wenigstens dem Worte nach, zu halten, die Gegend mit dem Fusse an; da fiel einer der Pfeile, die Hercules mit dem Blute der Hydra vergiftet, auf seinen Fuss, und er bekam davon eine unheilbare Wunde (nach Andern durch einen Schlangenbiss), welche einen so üblen Geruch verbreitete, dass man in seiner Nähe nicht bleiben konnte; Ph. ward daher auf eine wüste Insel ausgesetzt und blieb dort in der Einsamkeit neun Jahre lang, von dem wenigen Wilde lebend, das die Insel hegte, bis Agamemnon, der wusste, dass an seinen Pfeilen Troja's Schicksal hing,

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[378/0448] kein Fährgeld dafür zu nehmen pflegte. Venus hatte diess gehört und wollte sich selbst von der Wahrheit der Sache überzeugen, daher nahm sie die Gestalt einer armen alten Frau an, und Ph. führte sie unentgeltlich nach dem Festlande; dafür verjüngte ihn Venus und gab ihm solche Schönheit, dass er aller Frauen Herzen gewann: auch Sappho liebte ihn und gab sich seinetwillen den Tod. Pharis (Gr. M.), Sohn des Mercur und der Danaïde Philodamia. Er hatte eine Tochter, Telegone, welche von Alpheus den Ortilochus gebar. Ph. soll die Stadt Pharä in Messenien gegründet haben. Pharnace (Gr. M.), Tochter des Megessares, mit Sandacus, dem Sohne des Astynous, vermählt und von ihm Mutter des Cinyras. Phasis (Gr. M.), Stromgott in Colchis, Sohn des Oceanus und der Tethys. Phaestus (Gr. M.), Sohn des Rhopalus, Enkel des Hercules, König zu Sicyon, welcher verordnete, dass man dem Hercules, der bisher nur als Heros geehrt war, göttliche Ehre erweisen solle. Er ging nach Creta und überliess sein Reich dem Zeuxippus. Phegea (Gr. M.), eine der Töchter des Priamus, von einer Nebenfrau. Phegeus (Gr. M.), 1) Bruder des Phoroneus; er gab der Stadt Erymanthus nach sich den Namen Phegea, welche später durch Echephron und Promachus nach ihrer Mutter Psophis genannt wurde. Seine Söhne waren Temenus und Axion; Alphesiböa, Alcmäons Gemahlin, seine Tochter. Er wurde von den Söhnen Alcmäons getödtet. – 2) Ph., ein Trojaner, Sohn des Dares, eines Priesters des Vulcan, ward in einem Zweikämpf von Diomedes erlegt, sein Bruder und Wagenführer Idäus entkam durch die Flucht. – 3) Ph., ebenfalls ein Trojaner; er begleitete den Aeneas nach Italien, war ein tapferer Krieger, ward jedoch durch Turnus vom Wagen geworfen und getödtet. Phegor, s. Baal. Phelo (Chines. M.), der Erfinder des Salzes oder des Gebrauchs desselben; seine Erfindung ward nicht gewürdigt, er zog daher aus seinem undankbaren Vaterlande; nun erkannten die Chinesen ihr Unrecht, erklärten ihn für einen Gott und feierten ihm jeden Sommer ein Fest, an welchem er überall, auf den Flüssen, auf dem Lande, in der Luft, eifrig gesucht wird, doch findet man ihn erst, wenn er den Untergang der Welt zu verkündigen kommt. Phemius (Gr. M.), ein Sänger im Palaste des Ulysses, dessen die Odyssee erwähnt; er entging dem Tode, indem er sich bei der Rückkehr des Ulysses diesem zu Füssen warf und Telemachus für ihn sprach. Phemonoë (Gr. M.), Tochter des Apollo und seine erste Priesterin zu Delphi, Erfinderin des Hexameters. Pheneus (Gr. M.), ein Autochthon, Heros der Arcadier und Erbauer der Stadt gl. N. Pher (Gr. M.), heissen bei Homer die Centauren als Halbthiere (das Wort ist nur mundartlich verschieden von dem griechischen thêr = Thier); später auch die Satyrn. Pheraea (Gr. M.), 1) Beiname der Diana, von ihrer Verehrung zu Pherä in Thessalien. – 2) Ph., Tochter des Aeolus, von Jupiter Mutter der Hecate. – 3) Ph., Beiname der letztern, entweder von dieser ihrer Mutter, oder weil die Hirten des Pheres sie aufzogen. Pheraemon (Gr. M.), Sohn des Aeolus, welcher nebst seinem Bruder Androcles einen Theil von Unteritalien beherrschte. Phereclus (Gr. M.), Sohn des Harmon, hatte dem Paris die Schiffe gezimmert, mit denen er zum Raube der Helena ausfuhr. – Ihn traf Meriones mit der Lanze durch den Unterleib, dass er heulend auf's Knie sank, und Todesschatten ihn umfing. Pheres (Gr. M.), 1) Sohn des Cretheus und der Tyro (Tochter seines Bruders Salmoneus); dieses Ph. Tochter von Periclymene war Idomene; durch sie und Amythaon ward er Grossvater des Bias und des Melampus, des grossen Wahrsagers. – 2) Ph., Sohn der Medea und des Jason, welchen seine Mutter aus Rachsucht gegen ihren treulosen Gatten umbrachte. Pherusa (Gr. M.), 1) Tochter des Nereus und der Doris. – 2) Ph., eine der Horen. Phialus (Gr. M.), Sohn des Bucolion, der den Namen der arcadischen Stadt Phigalia in Phialia verwandelte; er folgte seinem Vater in der Herrschaft über das kleine Königreich, und sein Sohn Simus folgte hinwiederum ihm. Phidippus (Gr. M.), Sohn des Thessalus, eines Sohnes des Hercules und der Chalciope, welcher mit seinem Bruder Antiphus 30 Schiffe nach Troja führte. Phigalia (Gr. M.), eine Dryade; von ihr soll die Stadt Phigalia in Arcadien den Namen erhalten haben. Phigalus (Gr. M.), Sohn des verruchten Königs Lycaon, von Jupiter mit dem Blitz erschlagen; nach Andern aber Erbauer der Stadt Phigalia. Philammon (Gr. M.), Sohn des Apollo und der Chione (nach Andern des Mercur und der Philonis), war so schön, dass sich die Nymphe Argiope in ihn verliebte und ihm den berühmten Barden Thamyris gebar, für dessen Mutter wieder Andere die Muse Erato ausgeben. Er soll zuerst den Tanz zwischen beiden Geschlechtern eingeführt haben. Philaeus, s. Alcander und Eurysaces. Philemon, s. Baucis. Philesius (Gr. M.), Beiname des Apollo in Didyma. Philetor (Gr. M.), ein edler Trojaner, dessen Sohn, Demuches, von Achilles ermordet wurde, indem er ihm das Knie mit der Lanze durchbohrte, und ihm darauf mit dem Schwerte den Tod gab. Philia (Gr. M.), eine der Nymphen, denen Jupiter den jungen Bacchus zur Erziehung übergab. Philippis (Gr. M.), eine der Amazonen, welche Hercules tödtete, als er den Gürtel ihrer Königin holte. Philius (Gr. M.), Beiname des Jupiter von einem Tempel der Freundschaft, ihm geweiht zu Megalopolis in Arcadien. Phillo (Gr. M.), Tochter des Alcimedon und Geliebte des Hercules, dem sie einen Knaben, den Aechmagoras, gebar; der erzürnte Vater liess die Unglückliche, mit dem Kinde, gebunden im Walde den wilden Thieren aussetzen. Dort fand sie Hercules, durch das Geschrei eines Hähers dahin geführt, und befreite sie. Philoctetes, Fig. 261 (Gr. M.), Sohn des Pöas und der Demonassa, ein berühmter Bogenschütze, den Ulysses selbst nicht übertraf. Er war im Besitz der Pfeile des [Abbildung Fig. 261. ] Hercules, die dieser ihm geschenkt, weil er es gewesen, der ihm den letzten schmerzlichen Dienst erwiesen, und seinen Scheiterhaufen angezündet. Ph. war ein Freier der Helena und musste daher, um ihren Raub zu rächen, mit dem Griechenheere nach Troja ziehen; diess konnte nicht ohne Hercules' Waffen erobert werden, daher frug man Ph., wo derselbe begraben sei? Da dieser jedoch dem Heros durch einen Eid gelobt hatte, seine Grabstätte geheim zu halten, so weigerte er sich, die Zumuthung zu erfüllen, und zeigte endlich, um doch sein Versprechen, wenigstens dem Worte nach, zu halten, die Gegend mit dem Fusse an; da fiel einer der Pfeile, die Hercules mit dem Blute der Hydra vergiftet, auf seinen Fuss, und er bekam davon eine unheilbare Wunde (nach Andern durch einen Schlangenbiss), welche einen so üblen Geruch verbreitete, dass man in seiner Nähe nicht bleiben konnte; Ph. ward daher auf eine wüste Insel ausgesetzt und blieb dort in der Einsamkeit neun Jahre lang, von dem wenigen Wilde lebend, das die Insel hegte, bis Agamemnon, der wusste, dass an seinen Pfeilen Troja's Schicksal hing,

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Zitationshilfe: Dr. Vollmer’s Wörterbuch der Mythologie aller Völker. 3. Aufl. Stuttgart, 1874, S. 378. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vollmer_mythologie_1874/448>, abgerufen am 23.11.2024.