Weise für ihre Bequemlichkeit. Stühle stan- den umher, geräumige Lehnsessel für die Al- ten. Glänzend weiße Tücher waren über die Tische gedeckt. Frauen und Töchter stellten geschaftig das nöthige Geräth umher, kein Lakai, keine Livree war zu erblicken. Ge- lassen sorgte jede für die ihrigen, brachte forgsam das ererbte, lang geehrte Glas, das gewohnte Messer des Hausvaters, damit er keine häusliche Bequemlichkeit vermisse. Mit Braten, Wein und Kuchen waren die Tische reichlich besetzt, mit Blumen anmuthig ver- ziert. Die Mitte des Platzes, ein frischer dichter Rasen, war zum Tanz für die jungen Leute bestimmt; da konnten die Alten ruhig an ihren Tischen sitzend dem Tanze zusehen.
Früh war Eleonore hinausgegangen, um selbst noch einmal nachzusehen, ob alles nach ihren Befehlen eingerichtet sey, und ob nichts mangle? Nach und nach kamen alle zusam- men in festlichem Anzuge. Junge Mädchen mit Bändern und Blumen geschmückt, ver- sammelten sich, Therese an ihrer Spitze, um
Weiſe fuͤr ihre Bequemlichkeit. Stuͤhle ſtan- den umher, geraͤumige Lehnſeſſel fuͤr die Al- ten. Glaͤnzend weiße Tuͤcher waren uͤber die Tiſche gedeckt. Frauen und Toͤchter ſtellten geſchaftig das noͤthige Geraͤth umher, kein Lakai, keine Livree war zu erblicken. Ge- laſſen ſorgte jede fuͤr die ihrigen, brachte forgſam das ererbte, lang geehrte Glas, das gewohnte Meſſer des Hausvaters, damit er keine haͤusliche Bequemlichkeit vermiſſe. Mit Braten, Wein und Kuchen waren die Tiſche reichlich beſetzt, mit Blumen anmuthig ver- ziert. Die Mitte des Platzes, ein friſcher dichter Raſen, war zum Tanz fuͤr die jungen Leute beſtimmt; da konnten die Alten ruhig an ihren Tiſchen ſitzend dem Tanze zuſehen.
Fruͤh war Eleonore hinausgegangen, um ſelbſt noch einmal nachzuſehen, ob alles nach ihren Befehlen eingerichtet ſey, und ob nichts mangle? Nach und nach kamen alle zuſam- men in feſtlichem Anzuge. Junge Maͤdchen mit Baͤndern und Blumen geſchmuͤckt, ver- ſammelten ſich, Thereſe an ihrer Spitze, um
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Weiſe fuͤr ihre Bequemlichkeit. Stuͤhle ſtan-
den umher, geraͤumige Lehnſeſſel fuͤr die Al-
ten. Glaͤnzend weiße Tuͤcher waren uͤber die
Tiſche gedeckt. Frauen und Toͤchter ſtellten
geſchaftig das noͤthige Geraͤth umher, kein
Lakai, keine Livree war zu erblicken. Ge-
laſſen ſorgte jede fuͤr die ihrigen, brachte
forgſam das ererbte, lang geehrte Glas, das
gewohnte Meſſer des Hausvaters, damit er
keine haͤusliche Bequemlichkeit vermiſſe. Mit
Braten, Wein und Kuchen waren die Tiſche
reichlich beſetzt, mit Blumen anmuthig ver-
ziert. Die Mitte des Platzes, ein friſcher
dichter Raſen, war zum Tanz fuͤr die jungen
Leute beſtimmt; da konnten die Alten ruhig
an ihren Tiſchen ſitzend dem Tanze zuſehen.
Fruͤh war Eleonore hinausgegangen, um
ſelbſt noch einmal nachzuſehen, ob alles nach
ihren Befehlen eingerichtet ſey, und ob nichts
mangle? Nach und nach kamen alle zuſam-
men in feſtlichem Anzuge. Junge Maͤdchen
mit Baͤndern und Blumen geſchmuͤckt, ver-
ſammelten ſich, Thereſe an ihrer Spitze, um
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Schlegel, Dorothea von: Florentin. Hrsg. v. Friedrich Schlegel. Lübeck u. a., 1801, S. 286. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/veitschlegel_florentin_1801/294>, abgerufen am 23.11.2024.
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