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Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742.

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Dia
Diatessaron,

Per quatuor scil. chordas, eine
vollkommene oder reine Qvart,
welche aus 2 gantzen Tonen und
einem Semitonio majori bestehet.

Diatonico, Diatonicum,

Diatonisch heisset, wenn eine
Melodie nicht nur mehr durch
gantze Tone, als Semitonia ma-
jora;
sondern auch weder durchs
doppelte Creutz, noch b, geführet
wird. z. E. Die Melodie des Cho-
rals: Vom Himmel hoch etc.
wenn sie aus dem c tractiret wird.
s. Genus diatonicum.

Diatonos,

Jst bey dem Martiano Capella
allemal die dritte Saite der Te-
trachordorum,
von unten auf-
werts gezehlet, als: Hypaton dia-
tonos, Principalium Extensa;
Meson diatonos, Mediarum Ex-
tensa; Synemmenon diatonos,
Conjunctarum Extensa; Diezeug-
menon Diatonos, divisarum Ex-
tensa,
und Hyperbolaeon diato-
nos, Excellentium Extensa.

Diaulion,

Hieß ehemals bey den Comö-
dien, wenn in einer Scene alle
Acteurs stille schwiegen, und in-
wendig auf der Schaubühne sich
ein Pfeiffer hören ließ.

Diazeuxis, s Trennung.
Dichordium,

Ein altes mit zwo Saiten be-
zognes Jnstrument, welches am
untern Ende viereckigt und nach
der Höhe immer spitziger zugehet.

Dichoria,

Chorus divisus, ein in 2 Theile
getheilter Chor.

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Die
Dickigt,

Heißt bey der Jägerey ein Ort,
der mit vielen und dicken Sträu-
chern und Gebüsche bewachsen ist,
und denen wilden Thieren vor un-
nützem Nachstellen der Müßiggän-
ger, schädlicher Raub-Thiere und
Hunde zur Beschützung dienet.

Dick Maaß,

Nennen die Jäger das Bast
oder rauhe Häutlein eines Hirsch-
oder Rehbocks-Gehörnes.

Dies irae, dies illa,

Eine in der Römischen Kirche
noch heutiges Tages bey Leichbe-
gräbnissen gebrauchliche musicali-
sche Seqvenz, deren Text Thomas
von Celano im Jahre 1220 verfer-
tiget.

Diesis, Diesis,

Damit deuteten die Pythago-
räer ihr in proportione 256-243
bestehendes Semitonium, als H-c
und e-f, in der diatonischen Sca-
la
an. Nachgehends hat man auch
das Jntervall, so noch kleiner als
das Semitonium ist, also genen-
net. Heutiges Tages bedeutet
Diesis eine Erhöhung der Note
über ihren sonst natürlichen Sitz,
auf einer Linie oder in einem Spa-
tio,
welche durch folgende 2 Zei-
chen, die eben Dieses heissen, auf
zweyerley Art geschiehet, als 1)
wenn eine Note um ein Semito-
nium minus
soll erhöhet werden,
z. E. das f ins fis, brauchet man
das doppelte Creutz, welches aus
2 perpendicularen und 2 horizon-
tal
en gerade durch jene gezogenen
Strichen bestehet, weil dergleichen
Jntervall auch beynahe aus 4
Commatibus bestehen soll, und
heisset Diesis chromatica und
duplex; einige nennen es auch b

can-
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Dia
Diateſſaron,

Per quatuor ſcil. chordas, eine
vollkommene oder reine Qvart,
welche aus 2 gantzen Tonen und
einem Semitonio majori beſtehet.

Diatonico, Diatonicum,

Diatoniſch heiſſet, wenn eine
Melodie nicht nur mehr durch
gantze Tone, als Semitonia ma-
jora;
ſondern auch weder durchs
doppelte Creutz, noch b, gefuͤhret
wird. z. E. Die Melodie des Cho-
rals: Vom Himmel hoch ꝛc.
wenn ſie aus dem c tractiret wird.
ſ. Genus diatonicum.

Diatonos,

Jſt bey dem Martiano Capella
allemal die dritte Saite der Te-
trachordorum,
von unten auf-
werts gezehlet, als: Hypaton dia-
tonos, Principalium Extenſa;
Meſon diatonos, Mediarum Ex-
tenſa; Synemmenon diatonos,
Conjunctarum Extenſa; Diezeug-
menon Diatonos, diviſarum Ex-
tenſa,
und Hyperbolæon diato-
nos, Excellentium Extenſa.

Diaulion,

Hieß ehemals bey den Comoͤ-
dien, wenn in einer Scene alle
Acteurs ſtille ſchwiegen, und in-
wendig auf der Schaubuͤhne ſich
ein Pfeiffer hoͤren ließ.

Diazeuxiſ, ſ Trennung.
Dichordium,

Ein altes mit zwo Saiten be-
zognes Jnſtrument, welches am
untern Ende viereckigt und nach
der Hoͤhe immer ſpitziger zugehet.

Dichoria,

Chorus diviſus, ein in 2 Theile
getheilter Chor.

[Spaltenumbruch]
Die
Dickigt,

Heißt bey der Jaͤgerey ein Ort,
der mit vielen und dicken Straͤu-
chern und Gebuͤſche bewachſen iſt,
und denen wilden Thieren vor un-
nuͤtzem Nachſtellen der Muͤßiggaͤn-
ger, ſchaͤdlicher Raub-Thiere und
Hunde zur Beſchuͤtzung dienet.

Dick Maaß,

Nennen die Jaͤger das Baſt
oder rauhe Haͤutlein eines Hirſch-
oder Rehbocks-Gehoͤrnes.

Dies iræ, dies illa,

Eine in der Roͤmiſchen Kirche
noch heutiges Tages bey Leichbe-
graͤbniſſen gebrauchliche muſicali-
ſche Seqvenz, deren Text Thomas
von Celano im Jahre 1220 verfer-
tiget.

Dieſis, Δίεσις,

Damit deuteten die Pythago-
raͤer ihr in proportione 256-243
beſtehendes Semitonium, als H-c
und e-f, in der diatoniſchen Sca-
la
an. Nachgehends hat man auch
das Jntervall, ſo noch kleiner als
das Semitonium iſt, alſo genen-
net. Heutiges Tages bedeutet
Dieſis eine Erhoͤhung der Note
uͤber ihren ſonſt natuͤrlichen Sitz,
auf einer Linie oder in einem Spa-
tio,
welche durch folgende 2 Zei-
chen, die eben Dieſes heiſſen, auf
zweyerley Art geſchiehet, als 1)
wenn eine Note um ein Semito-
nium minus
ſoll erhoͤhet werden,
z. E. das f ins fis, brauchet man
das doppelte Creutz, welches aus
2 perpendicularen und 2 horizon-
tal
en gerade durch jene gezogenen
Strichen beſtehet, weil dergleichen
Jntervall auch beynahe aus 4
Commatibus beſtehen ſoll, und
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[0281] Dia Die Diateſſaron, Per quatuor ſcil. chordas, eine vollkommene oder reine Qvart, welche aus 2 gantzen Tonen und einem Semitonio majori beſtehet. Diatonico, Diatonicum, Diatoniſch heiſſet, wenn eine Melodie nicht nur mehr durch gantze Tone, als Semitonia ma- jora; ſondern auch weder durchs doppelte Creutz, noch b, gefuͤhret wird. z. E. Die Melodie des Cho- rals: Vom Himmel hoch ꝛc. wenn ſie aus dem c tractiret wird. ſ. Genus diatonicum. Diatonos, Jſt bey dem Martiano Capella allemal die dritte Saite der Te- trachordorum, von unten auf- werts gezehlet, als: Hypaton dia- tonos, Principalium Extenſa; Meſon diatonos, Mediarum Ex- tenſa; Synemmenon diatonos, Conjunctarum Extenſa; Diezeug- menon Diatonos, diviſarum Ex- tenſa, und Hyperbolæon diato- nos, Excellentium Extenſa. Diaulion, Hieß ehemals bey den Comoͤ- dien, wenn in einer Scene alle Acteurs ſtille ſchwiegen, und in- wendig auf der Schaubuͤhne ſich ein Pfeiffer hoͤren ließ. Diazeuxiſ, ſ Trennung. Dichordium, Ein altes mit zwo Saiten be- zognes Jnſtrument, welches am untern Ende viereckigt und nach der Hoͤhe immer ſpitziger zugehet. Dichoria, Chorus diviſus, ein in 2 Theile getheilter Chor. Dickigt, Heißt bey der Jaͤgerey ein Ort, der mit vielen und dicken Straͤu- chern und Gebuͤſche bewachſen iſt, und denen wilden Thieren vor un- nuͤtzem Nachſtellen der Muͤßiggaͤn- ger, ſchaͤdlicher Raub-Thiere und Hunde zur Beſchuͤtzung dienet. Dick Maaß, Nennen die Jaͤger das Baſt oder rauhe Haͤutlein eines Hirſch- oder Rehbocks-Gehoͤrnes. Dies iræ, dies illa, Eine in der Roͤmiſchen Kirche noch heutiges Tages bey Leichbe- graͤbniſſen gebrauchliche muſicali- ſche Seqvenz, deren Text Thomas von Celano im Jahre 1220 verfer- tiget. Dieſis, Δίεσις, Damit deuteten die Pythago- raͤer ihr in proportione 256-243 beſtehendes Semitonium, als H-c und e-f, in der diatoniſchen Sca- la an. Nachgehends hat man auch das Jntervall, ſo noch kleiner als das Semitonium iſt, alſo genen- net. Heutiges Tages bedeutet Dieſis eine Erhoͤhung der Note uͤber ihren ſonſt natuͤrlichen Sitz, auf einer Linie oder in einem Spa- tio, welche durch folgende 2 Zei- chen, die eben Dieſes heiſſen, auf zweyerley Art geſchiehet, als 1) wenn eine Note um ein Semito- nium minus ſoll erhoͤhet werden, z. E. das f ins fis, brauchet man das doppelte Creutz, welches aus 2 perpendicularen und 2 horizon- talen gerade durch jene gezogenen Strichen beſtehet, weil dergleichen Jntervall auch beynahe aus 4 Commatibus beſtehen ſoll, und heiſſet Dieſis chromatica und duplex; einige nennen es auch b can- R 3

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Zitationshilfe: Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/trichter_ritterexercitienlexikon_1742/281>, abgerufen am 23.11.2024.