sultat, dass in einem Thier, in welchem das Ge- hirn seine Funktionen nicht ausübt, keine Wär- me erzeugt wird, wenn auch das Athemholen fortdauert, der Blutumlauf so wie die chemischen Modifikationen des Bluts im arteriellen und venö- sen System auf die gewöhnliche Weise unterhal- ten werden, und in gleicher Zeit eben so viel kohlensaures Gas wie sonst abgeschieden wird o).
Diesen Erfahrungen stehen freylich andere entgegen. W. Lawrencep) hat einen Fall von einem hirnlosen Kinde beschrieben, das vom Sonn- tag bis zum Donnerstag Morgen lebte, natürlich athmete, etwas Nahrung zu sich nahm, Stuhl- gang und Harnausleerung hatte, und bis die Kräfte sanken natürlich warm war. Das Rückenmark ragte ohngefähr einen Zoll über dem grossen Hin- terhauptsloch hervor, und hatte hier eine kleine Anschwellung, mit welcher die sämmtlichen Ner- ven vom fünften Paar bis zum neunten verbun- den waren. Doch dieser Fall beweist nur, dass nicht das ganze Gehirn zur Unterhaltung der Le- benswärme erforderlich ist. Wichtiger ist Em- mert's Beobachtung q) an einem alten Kaninchen,
woran
o) Phil. Transact. Y. 1812. p.378.
p) Medico- chirurgical Transact. by the medical and chirurg. Society of London. Vol. V. p. 166.
q)Hufeland's u. Harles's Journal der prakt. Heilk. J.1815. St.3. S.55.
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sultat, daſs in einem Thier, in welchem das Ge- hirn seine Funktionen nicht ausübt, keine Wär- me erzeugt wird, wenn auch das Athemholen fortdauert, der Blutumlauf so wie die chemischen Modifikationen des Bluts im arteriellen und venö- sen System auf die gewöhnliche Weise unterhal- ten werden, und in gleicher Zeit eben so viel kohlensaures Gas wie sonst abgeschieden wird o).
Diesen Erfahrungen stehen freylich andere entgegen. W. Lawrencep) hat einen Fall von einem hirnlosen Kinde beschrieben, das vom Sonn- tag bis zum Donnerstag Morgen lebte, natürlich athmete, etwas Nahrung zu sich nahm, Stuhl- gang und Harnausleerung hatte, und bis die Kräfte sanken natürlich warm war. Das Rückenmark ragte ohngefähr einen Zoll über dem groſsen Hin- terhauptsloch hervor, und hatte hier eine kleine Anschwellung, mit welcher die sämmtlichen Ner- ven vom fünften Paar bis zum neunten verbun- den waren. Doch dieser Fall beweist nur, daſs nicht das ganze Gehirn zur Unterhaltung der Le- benswärme erforderlich ist. Wichtiger ist Em- mert’s Beobachtung q) an einem alten Kaninchen,
woran
o) Phil. Transact. Y. 1812. p.378.
p) Medico- chirurgical Transact. by the medical and chirurg. Society of London. Vol. V. p. 166.
q)Hufeland’s u. Harles’s Journal der prakt. Heilk. J.1815. St.3. S.55.
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sultat, daſs in einem Thier, in welchem das Ge-
hirn seine Funktionen nicht ausübt, keine Wär-
me erzeugt wird, wenn auch das Athemholen
fortdauert, der Blutumlauf so wie die chemischen
Modifikationen des Bluts im arteriellen und venö-
sen System auf die gewöhnliche Weise unterhal-
ten werden, und in gleicher Zeit eben so viel
kohlensaures Gas wie sonst abgeschieden wird o).
Diesen Erfahrungen stehen freylich andere
entgegen. W. Lawrence p) hat einen Fall von
einem hirnlosen Kinde beschrieben, das vom Sonn-
tag bis zum Donnerstag Morgen lebte, natürlich
athmete, etwas Nahrung zu sich nahm, Stuhl-
gang und Harnausleerung hatte, und bis die Kräfte
sanken natürlich warm war. Das Rückenmark
ragte ohngefähr einen Zoll über dem groſsen Hin-
terhauptsloch hervor, und hatte hier eine kleine
Anschwellung, mit welcher die sämmtlichen Ner-
ven vom fünften Paar bis zum neunten verbun-
den waren. Doch dieser Fall beweist nur, daſs
nicht das ganze Gehirn zur Unterhaltung der Le-
benswärme erforderlich ist. Wichtiger ist Em-
mert’s Beobachtung q) an einem alten Kaninchen,
woran
o) Phil. Transact. Y. 1812. p.378.
p) Medico- chirurgical Transact. by the medical and
chirurg. Society of London. Vol. V. p. 166.
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J.1815. St.3. S.55.
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 5. Göttingen, 1818, S. 73. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie05_1818/85>, abgerufen am 23.11.2024.
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