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Trakl, Georg: Gedichte. Leipzig, 1913.

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IN DEN NACHMITTAG GEFLÜSTERT
Sonne, herbstlich dünn und zag,
Und das Obst fällt von den Bäumen
Stille wohnt in blauen Räumen.
Einen langen Nachmittag.
Sterbeklänge von Metall;
Und ein weißes Tier bricht nieder.
Brauner Mädchen rauhe Lieder
Sind verweht im Blätterfall.
Stirne Gottes Farben träumt,
Spürt des Wahnsinns sanfte Flügel.
Schatten drehen sich am Hügel
Von Verwesung schwarz umsäumt.
Dämmerung voll Ruh und Wein;
Traurige Guitarren rinnen.
Und zur milden Lampe drinnen
Kehrst du wie im Traume ein.
IN DEN NACHMITTAG GEFLÜSTERT
Sonne, herbstlich dünn und zag,
Und das Obst fällt von den Bäumen
Stille wohnt in blauen Räumen.
Einen langen Nachmittag.
Sterbeklänge von Metall;
Und ein weißes Tier bricht nieder.
Brauner Mädchen rauhe Lieder
Sind verweht im Blätterfall.
Stirne Gottes Farben träumt,
Spürt des Wahnsinns sanfte Flügel.
Schatten drehen sich am Hügel
Von Verwesung schwarz umsäumt.
Dämmerung voll Ruh und Wein;
Traurige Guitarren rinnen.
Und zur milden Lampe drinnen
Kehrst du wie im Traume ein.
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[46/0044] IN DEN NACHMITTAG GEFLÜSTERT Sonne, herbstlich dünn und zag, Und das Obst fällt von den Bäumen Stille wohnt in blauen Räumen. Einen langen Nachmittag. Sterbeklänge von Metall; Und ein weißes Tier bricht nieder. Brauner Mädchen rauhe Lieder Sind verweht im Blätterfall. Stirne Gottes Farben träumt, Spürt des Wahnsinns sanfte Flügel. Schatten drehen sich am Hügel Von Verwesung schwarz umsäumt. Dämmerung voll Ruh und Wein; Traurige Guitarren rinnen. Und zur milden Lampe drinnen Kehrst du wie im Traume ein.

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Zitationshilfe: Trakl, Georg: Gedichte. Leipzig, 1913, S. 46. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/trakl_gedichte_1913/44>, abgerufen am 25.04.2024.