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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 6. Berlin, Wien, 1914.

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besitzen, sondern den Schreibdienst von den übrigen Bediensteten, insbesondere weiblichen Kräften mit erledigen lassen.



Abb. 184. Karte der Kap-Kairobahn.

Kap-Kairobahn. Der Plan einer von Kapstadt bis Kairo durchgehenden großen Verkehrslinie, zusammengesetzt aus Eisenbahnen und Wasserstraßen, wurde gefaßt und insbesondere in seinen südlichen Anfangsstrecken noch ins Leben gerufen von Cecil Rhodes, dessen Name in Südafrika durch das große Landgebiet Rhodesien verewigt ist. In der Annahme, daß diese Verkehrsstraße, wenn nicht ausschließlich, so doch überwiegend auf britischem Gebiet zur Ausführung komme, konnte Rhodes an seinen Plan mit Recht die Erwartung knüpfen, daß durch dessen Ausführung das politische und wirtschaftliche Übergewicht von Großbritannien und sein Handel in Afrika noch weiter befestigt und insbesondere durch die Einbeziehung (oder Anschließung) der ägyptischen, der sudanesischen, der Ugandabahn, der rhodesischen und der kapländischen Bahnen die Macht Englands gestärkt werden würde. Obwohl der Plan anfangs als eine Unmöglichkeit bezeichnet wurde, ist er doch seiner Vollendung auf weite Strecken entgegengereift, scheint aber jetzt auf den toten Punkt gelangt zu sein.

Von Norden her besteht heute die Bahnverbindung von Kairo über Assuan bis Schellal (s. Karte, Abb. 184), u. zw. Kairo-Luxor - 673 km in europäischer Spurweite von 1·435 m - und Luxor-Assuan-Schellal (Insel Phillae) - 220 km in Kapspur von 1·067 m - zusammen 893 km. Zwischen Assuan und Wadi Halfa vermitteln Regierungsdampfer und die Schiffe der Hamburg- und Englisch-Amerikanischen Nil-Gesellschaft den Verkehr auf dem Nil stromaufwärts in 21/2 bis 4 Tagen. In Wadi Halfa schließt auf dem rechten Nilufer die Sudan-Staatsbahn an, die mit 917 km Länge unter Umgehung der Nilfälle gleichfalls in Kapspur über Berber bis nach Khartum führt. Die Nordstrecke Kairo-Khartum ist also mit 2164 km Gesamtlänge vollendet.

Von Süden her ist die Eisenbahn - ausschließlich in Kapspur - vorgedrungen von Kapstadt durch Betschuanaland über Kimberley, Vryburg, Mafeking nach Bulawayo in Rhodesien, von da nach den Viktoriafällen des Sambesi, durch Maschonaland nach Brokenhill und in das belgische Kongogebiet hinein über Elisabethville und Etoile du Kongo, den wichtigen heutigen Mittelpunkt des Bergbaus in Katanga, nach Kambove. Die ununterbrochene Bahnlänge auf britischem Gebiet bis zur Kongogrenze beträgt 3494 km und die vollendete Gesamtlänge der Südstrecke von Kapstadt bis Kambove 3909 km.

Zwischen Khartum und Kambove besteht noch eine Lücke von etwa 3500 km. In dieser befinden sich schiffbare Nilstrecken und Abschnitte der Wasserstraßen des Kongogebietes von beträchtlicher Ausdehnung, sowie einzelne vollendete Bahnstrecken. Im Norden zunächst ist die Bahnstrecke Khartum-Wad Medani, 160 km, seit dem 1. Oktober 1910 im Betriebe. Die von Sennar nach El Obeid, der Hauptstadt von Kordofan, ausgeführte Bahnstrecke

besitzen, sondern den Schreibdienst von den übrigen Bediensteten, insbesondere weiblichen Kräften mit erledigen lassen.



Abb. 184. Karte der Kap-Kairobahn.

Kap-Kairobahn. Der Plan einer von Kapstadt bis Kairo durchgehenden großen Verkehrslinie, zusammengesetzt aus Eisenbahnen und Wasserstraßen, wurde gefaßt und insbesondere in seinen südlichen Anfangsstrecken noch ins Leben gerufen von Cecil Rhodes, dessen Name in Südafrika durch das große Landgebiet Rhodesien verewigt ist. In der Annahme, daß diese Verkehrsstraße, wenn nicht ausschließlich, so doch überwiegend auf britischem Gebiet zur Ausführung komme, konnte Rhodes an seinen Plan mit Recht die Erwartung knüpfen, daß durch dessen Ausführung das politische und wirtschaftliche Übergewicht von Großbritannien und sein Handel in Afrika noch weiter befestigt und insbesondere durch die Einbeziehung (oder Anschließung) der ägyptischen, der sudanesischen, der Ugandabahn, der rhodesischen und der kapländischen Bahnen die Macht Englands gestärkt werden würde. Obwohl der Plan anfangs als eine Unmöglichkeit bezeichnet wurde, ist er doch seiner Vollendung auf weite Strecken entgegengereift, scheint aber jetzt auf den toten Punkt gelangt zu sein.

Von Norden her besteht heute die Bahnverbindung von Kairo über Assuan bis Schellal (s. Karte, Abb. 184), u. zw. Kairo-Luxor – 673 km in europäischer Spurweite von 1·435 m – und Luxor-Assuan-Schellal (Insel Phillae) – 220 km in Kapspur von 1·067 m – zusammen 893 km. Zwischen Assuan und Wadi Halfa vermitteln Regierungsdampfer und die Schiffe der Hamburg- und Englisch-Amerikanischen Nil-Gesellschaft den Verkehr auf dem Nil stromaufwärts in 21/2 bis 4 Tagen. In Wadi Halfa schließt auf dem rechten Nilufer die Sudan-Staatsbahn an, die mit 917 km Länge unter Umgehung der Nilfälle gleichfalls in Kapspur über Berber bis nach Khartum führt. Die Nordstrecke Kairo-Khartum ist also mit 2164 km Gesamtlänge vollendet.

Von Süden her ist die Eisenbahn – ausschließlich in Kapspur – vorgedrungen von Kapstadt durch Betschuanaland über Kimberley, Vryburg, Mafeking nach Bulawayo in Rhodesien, von da nach den Viktoriafällen des Sambesi, durch Maschonaland nach Brokenhill und in das belgische Kongogebiet hinein über Elisabethville und Étoile du Kongo, den wichtigen heutigen Mittelpunkt des Bergbaus in Katanga, nach Kambove. Die ununterbrochene Bahnlänge auf britischem Gebiet bis zur Kongogrenze beträgt 3494 km und die vollendete Gesamtlänge der Südstrecke von Kapstadt bis Kambove 3909 km.

Zwischen Khartum und Kambove besteht noch eine Lücke von etwa 3500 km. In dieser befinden sich schiffbare Nilstrecken und Abschnitte der Wasserstraßen des Kongogebietes von beträchtlicher Ausdehnung, sowie einzelne vollendete Bahnstrecken. Im Norden zunächst ist die Bahnstrecke Khartum-Wad Médani, 160 km, seit dem 1. Oktober 1910 im Betriebe. Die von Sennar nach El Obeid, der Hauptstadt von Kordofan, ausgeführte Bahnstrecke

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 6. Berlin, Wien, 1914, S. 324. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen06_1914/341>, abgerufen am 23.11.2024.