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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 3. Berlin, Wien, 1912.

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ist sehr teuer. Eine weitere Bahn ist von dem Hafen Bahia de Caraques nach Quito geplant, wovon im Jahre 1910 die Strecke bei Calceta (54 km) fertiggestellt war. Geplant ist auch der Bau einer Linie von Ambato, einer Station der Guayaquil-Quito-Bahn, nach dem Flusse Curaray, einem schiffbaren Nebenflusse des sich in den Amazonenstrom ergießenden Napo. Ferner befindet sich im Bau die Linie Huigra-Cuenca im Süden von E., die eine Verbindung zwischen Cuenca und Guyaquil herstellen soll.

Literatur: Vgl. Kupka, Archiv. f. E. 1911, S. 157.

v. der Leyen.


Edmonson, Thomas, geboren in Lancaster am 30. Juni 1792, der Erfinder des nach ihm benannten und überall verbreiteten Fahrkartensystems. Er erhielt, als im Jahre 1836 die Eisenbahnlinie Newcastle-Carlisle eröffnet wurde, eine Anstellung als Stationsvorsteher einer kleinen Station dieser Linie. Der Verkehr war sehr gering, so daß die Obliegenheiten eines Stationsvorstehers und Rechnungsführers daselbst von einer Person besorgt werden konnten.

Die auf dieser Eisenbahn für Reisende verwendeten Fahrscheine waren kleine Zettel, wie solche früher für Postreisende üblich waren. Dieses System war in mancher Hinsicht mangelhaft, und so verfiel E., von dem Bestreben nach einer besseren Kontrolle geleitet, bald auf die Idee eines neuen Fahrkartensystems, zu welchem Zweck er Maschinen zum Bedrucken, Numerieren, Zählen und Datieren der Fahrkarten zusammenzusetzen versuchte. Es gelang ihm, ungeachtet der noch mangelhaften und unzulänglichen mechanischen Hilfsmittel, ein vollständiges System des Fahrkartendrucks, der Zählung und Kontrolle auszubilden. Das von E. für seine kleine Station angewandte System wurde von einigen anderen Stationen auf dieser Linie zur Einführung gebracht. Captain Law, der unternehmende Direktor der Manchester and Leeds Railway, prüfte, nachdem er von der Art, wie der Stationsvorsteher in Milton sich mit den Fahrkarten selbst kontrollierte, gehört hatte, dessen Fahrkartensystem, erkannte sofort seine weittragende Bedeutung und bot E. eine Anstellung unter den Direktoren der Manchester and Leeds Railway an, die dieser auch annahm. Sein System wurde daraufhin auf allen Stationen dieser Bahn eingeführt. Die Bauart des Fahrkartenkastens und der Datumpresse war von allem Anfang an eine vollkommen gelungene, nur die sehr komplizierten Maschinen für Druck und fortschreitende Numerierung der Fahrkarten waren erst das Ergebnis allmählicher Verbesserungen.


Ehrhardt, Johann Heinrich, geboren 1805, gestorben 1883, arbeitete in Seraing bei Cockerill zunächst im Dampfmaschinenbau und dann an den ersten, nach englischen Modellen hergestellten Lokomotiven. 1836 kehrte E. von Belgien nach Deutschland zurück und nahm in der Chemnitzer Maschinenfabrik für den Bau von Dampfmaschinen und Lokomotiven Stellung. Unter seiner Leitung wurden 1839/40 zwei Lokomotiven: "Teutonia" und "Pegasus", erstere für die Magdeburg-Leipziger, letztere für die Leipzig-Dresdener Bahn gebaut.

1843 wurde E. Maschinenmeister der sächsisch-schlesischen Eisenbahngesellschaft, in welcher Stellung er 25 Jahre verblieb.

Von E. rührt die zweiseitige Bremse mit schwingenden Wellen, ferner eine den Schienenfuß umgreifende Lasche, die als Vorläuferin der jetzt allgemein angewandten Winkellasche anzusehen ist, sowie die Erfindung der transportablen Wagen zur Kontrolle des Achsendrucks von Eisenbahnfahrzeugen her.


Eichvorschriften, die Vorschriften über die im öffentlichen Verkehr zulässigen Maße, Gewichte und Meßwerkzeuge (Längenmaße, Hohlmaße, Wiegevorrichtungen, ferner Elektrizitäts-, Gas-, Wassermesser, u. s. w.).

Im Eisenbahnverkehr sind die E. insbesondere von Bedeutung bezüglich der Eichung und Nacheichung der Wiegevorrichtungen für den Gepäcks- und Güterverkehr (Brücken- und Dezimalwagen) der Behälter von Kesselwagen sowie der für Übernahme von Materialien verwendeten Maße und Gewichte, dann der Elektrizitäts-, Gas- und Wassermesser (s. Wiegevorrichtungen).


Eierbeförderung. Diese ist auf verschiedenen internationalen Eisenbahnrouten von großer Bedeutung. Insbesondere kommt die Eierausfuhr aus Bulgarien und anderen Balkanländern, aus Dänemark, Rußland, Galizien u. s. w. in Betracht. Die Einfuhr von Eiern ist hauptsächlich nach England, dann Frankreich, Deutschland, der Schweiz u. s. w. von Belang. Die Beförderung von Eiern in entsprechender Verpackung erfolgt meist auch auf sehr große Entfernungen ohne besondere Schutzvorkehrungen gegen Hitze oder Kälte. Vereinzelt, so z. B. in Amerika, werden Eier in der heißen Jahreszeit in Wagen befördert, die durch Eis auf 7 bis 10° C gekühlt werden. (Vgl. Berner Internat. Eisenbahnkongreß, Bern 1910, Frage XVI, Leichtverderbliche Lebensmittel. Bd. III, Bern 1912).


Eilgüterzüge, Gütereilzüge (fast goods trains; trains de marchandises rapides; treni merci a grande velocita), die zur Beförderung von Eilgut (s. d.) und lebenden Tieren sowie leicht verderblichen Frachtgütern, die eilgutmäßig befördert

ist sehr teuer. Eine weitere Bahn ist von dem Hafen Bahia de Caraques nach Quito geplant, wovon im Jahre 1910 die Strecke bei Calceta (54 km) fertiggestellt war. Geplant ist auch der Bau einer Linie von Ambato, einer Station der Guayaquil-Quito-Bahn, nach dem Flusse Curaray, einem schiffbaren Nebenflusse des sich in den Amazonenstrom ergießenden Napo. Ferner befindet sich im Bau die Linie Huigra-Cuenca im Süden von E., die eine Verbindung zwischen Cuenca und Guyaquil herstellen soll.

Literatur: Vgl. Kupka, Archiv. f. E. 1911, S. 157.

v. der Leyen.


Edmonson, Thomas, geboren in Lancaster am 30. Juni 1792, der Erfinder des nach ihm benannten und überall verbreiteten Fahrkartensystems. Er erhielt, als im Jahre 1836 die Eisenbahnlinie Newcastle-Carlisle eröffnet wurde, eine Anstellung als Stationsvorsteher einer kleinen Station dieser Linie. Der Verkehr war sehr gering, so daß die Obliegenheiten eines Stationsvorstehers und Rechnungsführers daselbst von einer Person besorgt werden konnten.

Die auf dieser Eisenbahn für Reisende verwendeten Fahrscheine waren kleine Zettel, wie solche früher für Postreisende üblich waren. Dieses System war in mancher Hinsicht mangelhaft, und so verfiel E., von dem Bestreben nach einer besseren Kontrolle geleitet, bald auf die Idee eines neuen Fahrkartensystems, zu welchem Zweck er Maschinen zum Bedrucken, Numerieren, Zählen und Datieren der Fahrkarten zusammenzusetzen versuchte. Es gelang ihm, ungeachtet der noch mangelhaften und unzulänglichen mechanischen Hilfsmittel, ein vollständiges System des Fahrkartendrucks, der Zählung und Kontrolle auszubilden. Das von E. für seine kleine Station angewandte System wurde von einigen anderen Stationen auf dieser Linie zur Einführung gebracht. Captain Law, der unternehmende Direktor der Manchester and Leeds Railway, prüfte, nachdem er von der Art, wie der Stationsvorsteher in Milton sich mit den Fahrkarten selbst kontrollierte, gehört hatte, dessen Fahrkartensystem, erkannte sofort seine weittragende Bedeutung und bot E. eine Anstellung unter den Direktoren der Manchester and Leeds Railway an, die dieser auch annahm. Sein System wurde daraufhin auf allen Stationen dieser Bahn eingeführt. Die Bauart des Fahrkartenkastens und der Datumpresse war von allem Anfang an eine vollkommen gelungene, nur die sehr komplizierten Maschinen für Druck und fortschreitende Numerierung der Fahrkarten waren erst das Ergebnis allmählicher Verbesserungen.


Ehrhardt, Johann Heinrich, geboren 1805, gestorben 1883, arbeitete in Seraing bei Cockerill zunächst im Dampfmaschinenbau und dann an den ersten, nach englischen Modellen hergestellten Lokomotiven. 1836 kehrte E. von Belgien nach Deutschland zurück und nahm in der Chemnitzer Maschinenfabrik für den Bau von Dampfmaschinen und Lokomotiven Stellung. Unter seiner Leitung wurden 1839/40 zwei Lokomotiven: „Teutonia“ und „Pegasus“, erstere für die Magdeburg-Leipziger, letztere für die Leipzig-Dresdener Bahn gebaut.

1843 wurde E. Maschinenmeister der sächsisch-schlesischen Eisenbahngesellschaft, in welcher Stellung er 25 Jahre verblieb.

Von E. rührt die zweiseitige Bremse mit schwingenden Wellen, ferner eine den Schienenfuß umgreifende Lasche, die als Vorläuferin der jetzt allgemein angewandten Winkellasche anzusehen ist, sowie die Erfindung der transportablen Wagen zur Kontrolle des Achsendrucks von Eisenbahnfahrzeugen her.


Eichvorschriften, die Vorschriften über die im öffentlichen Verkehr zulässigen Maße, Gewichte und Meßwerkzeuge (Längenmaße, Hohlmaße, Wiegevorrichtungen, ferner Elektrizitäts-, Gas-, Wassermesser, u. s. w.).

Im Eisenbahnverkehr sind die E. insbesondere von Bedeutung bezüglich der Eichung und Nacheichung der Wiegevorrichtungen für den Gepäcks- und Güterverkehr (Brücken- und Dezimalwagen) der Behälter von Kesselwagen sowie der für Übernahme von Materialien verwendeten Maße und Gewichte, dann der Elektrizitäts-, Gas- und Wassermesser (s. Wiegevorrichtungen).


Eierbeförderung. Diese ist auf verschiedenen internationalen Eisenbahnrouten von großer Bedeutung. Insbesondere kommt die Eierausfuhr aus Bulgarien und anderen Balkanländern, aus Dänemark, Rußland, Galizien u. s. w. in Betracht. Die Einfuhr von Eiern ist hauptsächlich nach England, dann Frankreich, Deutschland, der Schweiz u. s. w. von Belang. Die Beförderung von Eiern in entsprechender Verpackung erfolgt meist auch auf sehr große Entfernungen ohne besondere Schutzvorkehrungen gegen Hitze oder Kälte. Vereinzelt, so z. B. in Amerika, werden Eier in der heißen Jahreszeit in Wagen befördert, die durch Eis auf 7 bis 10° C gekühlt werden. (Vgl. Berner Internat. Eisenbahnkongreß, Bern 1910, Frage XVI, Leichtverderbliche Lebensmittel. Bd. III, Bern 1912).


Eilgüterzüge, Gütereilzüge (fast goods trains; trains de marchandises rapides; treni merci a grande velocita), die zur Beförderung von Eilgut (s. d.) und lebenden Tieren sowie leicht verderblichen Frachtgütern, die eilgutmäßig befördert

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[494/0512] ist sehr teuer. Eine weitere Bahn ist von dem Hafen Bahia de Caraques nach Quito geplant, wovon im Jahre 1910 die Strecke bei Calceta (54 km) fertiggestellt war. Geplant ist auch der Bau einer Linie von Ambato, einer Station der Guayaquil-Quito-Bahn, nach dem Flusse Curaray, einem schiffbaren Nebenflusse des sich in den Amazonenstrom ergießenden Napo. Ferner befindet sich im Bau die Linie Huigra-Cuenca im Süden von E., die eine Verbindung zwischen Cuenca und Guyaquil herstellen soll. Literatur: Vgl. Kupka, Archiv. f. E. 1911, S. 157. v. der Leyen. Edmonson, Thomas, geboren in Lancaster am 30. Juni 1792, der Erfinder des nach ihm benannten und überall verbreiteten Fahrkartensystems. Er erhielt, als im Jahre 1836 die Eisenbahnlinie Newcastle-Carlisle eröffnet wurde, eine Anstellung als Stationsvorsteher einer kleinen Station dieser Linie. Der Verkehr war sehr gering, so daß die Obliegenheiten eines Stationsvorstehers und Rechnungsführers daselbst von einer Person besorgt werden konnten. Die auf dieser Eisenbahn für Reisende verwendeten Fahrscheine waren kleine Zettel, wie solche früher für Postreisende üblich waren. Dieses System war in mancher Hinsicht mangelhaft, und so verfiel E., von dem Bestreben nach einer besseren Kontrolle geleitet, bald auf die Idee eines neuen Fahrkartensystems, zu welchem Zweck er Maschinen zum Bedrucken, Numerieren, Zählen und Datieren der Fahrkarten zusammenzusetzen versuchte. Es gelang ihm, ungeachtet der noch mangelhaften und unzulänglichen mechanischen Hilfsmittel, ein vollständiges System des Fahrkartendrucks, der Zählung und Kontrolle auszubilden. Das von E. für seine kleine Station angewandte System wurde von einigen anderen Stationen auf dieser Linie zur Einführung gebracht. Captain Law, der unternehmende Direktor der Manchester and Leeds Railway, prüfte, nachdem er von der Art, wie der Stationsvorsteher in Milton sich mit den Fahrkarten selbst kontrollierte, gehört hatte, dessen Fahrkartensystem, erkannte sofort seine weittragende Bedeutung und bot E. eine Anstellung unter den Direktoren der Manchester and Leeds Railway an, die dieser auch annahm. Sein System wurde daraufhin auf allen Stationen dieser Bahn eingeführt. Die Bauart des Fahrkartenkastens und der Datumpresse war von allem Anfang an eine vollkommen gelungene, nur die sehr komplizierten Maschinen für Druck und fortschreitende Numerierung der Fahrkarten waren erst das Ergebnis allmählicher Verbesserungen. Ehrhardt, Johann Heinrich, geboren 1805, gestorben 1883, arbeitete in Seraing bei Cockerill zunächst im Dampfmaschinenbau und dann an den ersten, nach englischen Modellen hergestellten Lokomotiven. 1836 kehrte E. von Belgien nach Deutschland zurück und nahm in der Chemnitzer Maschinenfabrik für den Bau von Dampfmaschinen und Lokomotiven Stellung. Unter seiner Leitung wurden 1839/40 zwei Lokomotiven: „Teutonia“ und „Pegasus“, erstere für die Magdeburg-Leipziger, letztere für die Leipzig-Dresdener Bahn gebaut. 1843 wurde E. Maschinenmeister der sächsisch-schlesischen Eisenbahngesellschaft, in welcher Stellung er 25 Jahre verblieb. Von E. rührt die zweiseitige Bremse mit schwingenden Wellen, ferner eine den Schienenfuß umgreifende Lasche, die als Vorläuferin der jetzt allgemein angewandten Winkellasche anzusehen ist, sowie die Erfindung der transportablen Wagen zur Kontrolle des Achsendrucks von Eisenbahnfahrzeugen her. Eichvorschriften, die Vorschriften über die im öffentlichen Verkehr zulässigen Maße, Gewichte und Meßwerkzeuge (Längenmaße, Hohlmaße, Wiegevorrichtungen, ferner Elektrizitäts-, Gas-, Wassermesser, u. s. w.). Im Eisenbahnverkehr sind die E. insbesondere von Bedeutung bezüglich der Eichung und Nacheichung der Wiegevorrichtungen für den Gepäcks- und Güterverkehr (Brücken- und Dezimalwagen) der Behälter von Kesselwagen sowie der für Übernahme von Materialien verwendeten Maße und Gewichte, dann der Elektrizitäts-, Gas- und Wassermesser (s. Wiegevorrichtungen). Eierbeförderung. Diese ist auf verschiedenen internationalen Eisenbahnrouten von großer Bedeutung. Insbesondere kommt die Eierausfuhr aus Bulgarien und anderen Balkanländern, aus Dänemark, Rußland, Galizien u. s. w. in Betracht. Die Einfuhr von Eiern ist hauptsächlich nach England, dann Frankreich, Deutschland, der Schweiz u. s. w. von Belang. Die Beförderung von Eiern in entsprechender Verpackung erfolgt meist auch auf sehr große Entfernungen ohne besondere Schutzvorkehrungen gegen Hitze oder Kälte. Vereinzelt, so z. B. in Amerika, werden Eier in der heißen Jahreszeit in Wagen befördert, die durch Eis auf 7 bis 10° C gekühlt werden. (Vgl. Berner Internat. Eisenbahnkongreß, Bern 1910, Frage XVI, Leichtverderbliche Lebensmittel. Bd. III, Bern 1912). Eilgüterzüge, Gütereilzüge (fast goods trains; trains de marchandises rapides; treni merci a grande velocita), die zur Beförderung von Eilgut (s. d.) und lebenden Tieren sowie leicht verderblichen Frachtgütern, die eilgutmäßig befördert

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 3. Berlin, Wien, 1912, S. 494. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen03_1912/512>, abgerufen am 23.11.2024.