eben itzo bekommen habe, eine Zusammenkunst mit mir am Freytage in Herrn Dormers, als ei- nes gemeinschaftlichen Freundes, Hause aus- gebeten. Erfordert das Gewerbe, weswegen er mit mir zusammen kommen muß, daß es eben bey einem gemeinschaftlichen Freunde seyn sollte? Eine versteckte Ausforderung! Nicht wahr, Belford? - - Jch werde nicht höflich ge- gen ihn seyn, besorge ich. Er hat sich einge- mengt! - - Und außer dem beneide ich ihn der Fräulein Howe wegen. Denn wo ich einen rechten Begriff von diesem Hickmann habe: so ist es unmöglich, daß diese Heldinn ihn jemals lieben kann.
Eine treffliche Reizung für einen Menschen, der gern Ränke macht, wenn er Ursache hat zu glauben, daß die Weibsperson, auf die er sein Ab- sehen gerichtet, ihren Mann nicht liebe! Was für gute Grundsätze muß die Frau haben, wel- che, durch eine Empfindung von ihrer Pflicht und gelobten Treue, gegen Versuchung bewahret wird, wo keine Zuneigung und Liebe statt findet und sie hält!
Jch bitte dich, gieb uns genaue Nachricht, wie es mit dem armen Belton gehet. - - Es ist ein ehrlicher Kerl. - - Es scheint ihm etwas mehr, als seine Thomasine, anzuhängen.
Tourville, Mowbray, und ich vertreiben uns die Zeit so vergnügt, als wir ohne dich thun können. Jch wünsche nur, daß wir die wegen des Podagra beschwerlichen Tage des Lords M.
nicht
eben itzo bekommen habe, eine Zuſammenkunſt mit mir am Freytage in Herrn Dormers, als ei- nes gemeinſchaftlichen Freundes, Hauſe aus- gebeten. Erfordert das Gewerbe, weswegen er mit mir zuſammen kommen muß, daß es eben bey einem gemeinſchaftlichen Freunde ſeyn ſollte? Eine verſteckte Ausforderung! Nicht wahr, Belford? ‒ ‒ Jch werde nicht hoͤflich ge- gen ihn ſeyn, beſorge ich. Er hat ſich einge- mengt! ‒ ‒ Und außer dem beneide ich ihn der Fraͤulein Howe wegen. Denn wo ich einen rechten Begriff von dieſem Hickmann habe: ſo iſt es unmoͤglich, daß dieſe Heldinn ihn jemals lieben kann.
Eine treffliche Reizung fuͤr einen Menſchen, der gern Raͤnke macht, wenn er Urſache hat zu glauben, daß die Weibsperſon, auf die er ſein Ab- ſehen gerichtet, ihren Mann nicht liebe! Was fuͤr gute Grundſaͤtze muß die Frau haben, wel- che, durch eine Empfindung von ihrer Pflicht und gelobten Treue, gegen Verſuchung bewahret wird, wo keine Zuneigung und Liebe ſtatt findet und ſie haͤlt!
Jch bitte dich, gieb uns genaue Nachricht, wie es mit dem armen Belton gehet. ‒ ‒ Es iſt ein ehrlicher Kerl. ‒ ‒ Es ſcheint ihm etwas mehr, als ſeine Thomaſine, anzuhaͤngen.
Tourville, Mowbray, und ich vertreiben uns die Zeit ſo vergnuͤgt, als wir ohne dich thun koͤnnen. Jch wuͤnſche nur, daß wir die wegen des Podagra beſchwerlichen Tage des Lords M.
nicht
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eben itzo bekommen habe, eine Zuſammenkunſt
mit mir am Freytage in Herrn Dormers, als ei-
nes gemeinſchaftlichen Freundes, Hauſe aus-
gebeten. Erfordert das Gewerbe, weswegen er
mit mir zuſammen kommen muß, daß es eben
bey einem gemeinſchaftlichen Freunde ſeyn
ſollte? Eine verſteckte Ausforderung! Nicht
wahr, Belford? ‒ ‒ Jch werde nicht hoͤflich ge-
gen ihn ſeyn, beſorge ich. Er hat ſich einge-
mengt! ‒ ‒ Und außer dem beneide ich ihn der
Fraͤulein Howe wegen. Denn wo ich einen
rechten Begriff von dieſem Hickmann habe: ſo
iſt es unmoͤglich, daß dieſe Heldinn ihn jemals
lieben kann.
Eine treffliche Reizung fuͤr einen Menſchen,
der gern Raͤnke macht, wenn er Urſache hat zu
glauben, daß die Weibsperſon, auf die er ſein Ab-
ſehen gerichtet, ihren Mann nicht liebe! Was
fuͤr gute Grundſaͤtze muß die Frau haben, wel-
che, durch eine Empfindung von ihrer Pflicht
und gelobten Treue, gegen Verſuchung bewahret
wird, wo keine Zuneigung und Liebe ſtatt findet
und ſie haͤlt!
Jch bitte dich, gieb uns genaue Nachricht,
wie es mit dem armen Belton gehet. ‒ ‒ Es iſt
ein ehrlicher Kerl. ‒ ‒ Es ſcheint ihm etwas
mehr, als ſeine Thomaſine, anzuhaͤngen.
Tourville, Mowbray, und ich vertreiben
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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 6. Göttingen, 1750, S. 384. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa06_1750/390>, abgerufen am 23.11.2024.
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