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Reichspost. Nr. 56, Wien, 03.02.1913.

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Wien, Montag Reichspost 3. Februar 1913 Nr. 56

[Spaltenumbruch] Blättern jetzt für Serbien schwärmen, wäre zu wün-
schen, daß sie sich jetzt einige Wochen in Serbien selbst
von dem wahren Stand der Dinge und den wirklichen
Stimmungen überzeugen und sie würden dann darüber
urteilen können, ob sich die hiesigen politischen Ideen
und Absichten mit jenen eines Oesterreichers vereinigen
lassen.

Die Telegraphenlinie Belgrad--Prijepolje
im Sandschak ist hergestellt. Die Frau des russischen
Gesandten Hartwig hat aus Moskau vom Bürger-
komitee drei Waggons Leibwäsche und Kleidungsstücke für
die serbischen Kranken und Verwundeten bekommen
und gleich verteilt. Mit dem gestrigen Orient-
expreß
ist in Belgrad nicht ein einziger Passagier an-
gekommen. Dies ist in diesem Jahre der erste Fall,
daß mit diesem Zuge niemand angekommen ist.




Italien und die Inseln.


Die italienische Botschaft hat in den letzten Tagen
mehrmals erneuerte Schritte unternommen, daß die
Cyrenaika von den dort noch verbliebenen tür-
kischen Truppen geräumt werde, damit die besetzten
Inseln der Türkei zurückgegeben werden
können.




Religion und Balkankrieg.

Am Samstag, 1. d. abend hielt im Festsaale des
Niederösterreichischen Gewerbevereines Monsignore
Eugen Boeglin einen Vortrag über Religion
und Balkankrieg, der umso interessanter war, als der
Redner ein Franzose ist und sein Urteil sehr von dem
landläufigen französischen abweicht. Monsignore Boeglin
führ[t]e aus:

Seit dem dreißigjährigen Kriege hat kein Schlachtfeld
wie das gegenwärtige eine derartige weltgeschichtliche
Tragweite in konfessioneller Beziehung gehabt. Siegt
endgültig der Balkan, so bringt das Sadowa der
Türkei das Waterloo der Kirche. Ueberall faselt
man über den Zusammenbruch der Diplomatie. In
Wirklichkeit hat die Tripelentente alles erreicht: den
Balkanbund, den siegreichen Krieg, die balkanisch-schis-
matisch panslavistische Kravatte um den Hals Wiens,
die Festnagelung Oesterreich-Ungarns an der Orient-
grenze mit der teilweisen Einkreisung Deutschlands. Um
welchen Preis? Ein in Konstantinopel
lebender hoher Diplomat sagte mir:

"Man hat 200.000 Türken niedergemetzelt, Kinder vor
den Eltern geschändet, Mädchen verheiratet und sie
nachher ermordet, um ihr Hab und Gut zu stehlen, die
Menge in den Moscheen verbrannt oder sie lebendig
begraben." -- Kreuzzug! Jetzt, da der Balkan erschöpft
ist, predigte er mit einer Lippe die Friedensliebe, mit
der anderen die Aufteilung Oesterreich-Ungarns.

Die Schwächung Oesterreich-Ungarns wäre ein
Weltunglück. Gott schütze es! Die Türkei war in der
letzten Zeit für die Kirche die wohlwollende Neutralität;
das Schisma ist die aggressive Kon-
kurrenz.
In Rußland hetzt man systematisch fort-
während gegen Wien und Rom. Byzanz gegen Rom!
So jubelt die Presse. Die Lage der Kirche auf
dem Balkan ist gepflastert mit Passionssteinen.

Das fanatisch hassende Serbien sucht allerdings ein
Konkordat mit Rom abzuschließen, um die Zukunft des
Landes zu erweitern, damit die Südslaven hinüber-
kommen. Das ist die größte Gefahr!

... Die Sieger sind einige Balkankönige, die im
Blutbade [ih]rer Völker ihre Kronen aufputzen. Einst-
weilen ist der größte Besiegte aber das Evangelium der
Bruderliebe und der Gerechtigkeit. -- Der Vortrag, dem
ein elegantes Publikum beiwohnte, fand vielen Beifall.




Verlängerung der Amtsdauer des
amerikanischen Präsidenten.
Keine Wiederwahl.


Der Senat hat mit Zweidrittelmajorität eine
Resolution angenommen, welche es befürwortet, die
Amtsdauer des Präsidenten auf sechs Jahre zu ver-
längern, seine Wiederwahl jedoch aus-
zuschließen.
Im Laufe der Debatte wurde darauf
hingewiesen, daß sich diese Maßregel gegen etwaige
Bestrebungen Roose[v]elts nach einer dritten
Präsidentschaft richtet. Die Resolution geht jetzt an das
Repräsentantenhaus.




Der Ministerpräsident beim Kaiser.

Der Kaiser hat gestern in Schönbrunn den
Ministerpräsidenten Grafen Stürgkh in längerer
besonderer Audienz empfangen.




Die Obstruktion in Böhmen und
die Steuerreform.


Der Deutsche Volksrat in Böhmen beschäftigte sich in
seiner gestrigen Sitzung mit der Finanzreform und deren Rück-
wirkung auf die deutsche Obstruktion im böhmischen Landtage.
Die von den Führern aufgestellte Behauptung, daß der "kleine"
Finanzplan keine Schwächung der deutschen Obstruktion bedeute,
wurde als vollständig unrichtig bezeichnet und beschlossen,
an die deutschböhmische Vereinigung im Reichsrate das
dringende Ersuchen zu richten, mit dieser Frage sich eingehend
zu befassen und alles zum Schutze der nationalpol[i]tischen
Stellung der deutschböhmischen Landtagsabgeordneten vorzu-
kehren.




[Spaltenumbruch]
Die mährischen Landtagswahlen.


Wie die Blätter melden, verlautet in Kreisen des
Landesausschusses, daß die Neuwahlen für den Landtag
erst im Herbste dieses Jahres durchgeführt werden
sollen.




Kardinal Dr. Nagl.

Leider war am Sonntag keine Besserung
im Befinden
des schwerkranken Kardinal-Fürst-
erzbischofs Dr. Nagl zu verzeichnen. Seine Eminenz
hat in der Nacht vom Samstag auf den Sonntag nur
wenig Schlaf gefunden. Der Patient hat wiederholt
erbrochen.

Das Sonntag abend um 6 Uhr ausgegebene
Bulletin lautet:

Harnausscheidung bei fortdauerndem Erbrechen
gering. Zeitweise Beklemmungsgefühle. Schlaflosigkeit
und ab und zu Muskelzuckungen. Herztätigkeit befriedigend
Puls 88.

#jArticle#Professor Dr. Ortner.
Dr. Kaspar Friedrich Schwarz.

Heute, Montag vormittags, wird uns aus dem
fürsterzbischöflichen Palais mitgeteilt: Die Nachrichten
heutiger Blätter sind völlig falsche und sichtliche Kombi-
nationen. Ohne uns mit den groben Taktlosigkeiten zu
befassen, stellen wir fest, daß in dem Befinden Seiner
Eminenz weder eine Verschlimmerung noch eine Besse-
rung zu verzeichnen ist. Das Befinden des
allverehrten Oberhirten ist stationär geblie-
ben.
In der Nacht hat Kardinal Dr. Nagl etwas
Schlaf gefunden.

#jArticle# Orat[i]o imperata in der Diözese St. Pölten.

Das bischöfliche Ordinariat St. Pölten verlautbart
soeben:

"Se. Eminenz Kardinal Dr. Franz Nagl, Fürst-
erzbischof von Wien, ist erkrankt. Wir wollen nicht
säumen, die Genesung unseres Metro-
politen von Gott zu erbitten.
Ich
ordne an, daß jeder Priester nach Kenntnisnahme von
dieser Anordnung in der ersten Messe, in welcher es
nach den Rubriken möglich ist, die Collecta aus der
Missa pro infirmis (in Singulari) einschalte.

+ Johannes, Bischof."

#jArticle#Erkundigungen.

Der Kaiser hat am Sonntag Erkundigungen nach dem
Befinden des Kardinals eingezogen. Vom Kaiserhause fragten
noch nach: Erzherzog Franz Ferdinand und Herzogin von
Hohenberg, die Erzherzoginnen Maria Josefa, Marie Therese
und Maria Annunziata, Erzherzogin Alice Großherzogin von
Toscana, Erzherzog Peter Ferdinand, Erzherzog Friedrich und
Erzherzogin Isabella, Erzherzog Eugen und die Herzogin von
Parma. Erkundigt haben sich ferner: Ministerpräsident Graf
Stürgkh nnd die Minister Dr. Freiherr v. Heinold, Dr. Frei-
herr v. Schuster und Dr. Freiherr v. Forster, dann Armee-
inspektor G. d. J. Ritter von Auffe[n]berg, Präsident Marquis
Bacquehem, Präsident Freiherr v. Hauenschield, Fürst und
Fürstin Paar, der Präsident des Herrenhauses Fürst Alfred und
Fürstin Windisch-Graetz, Fürst und Fürstin Trauttmansdorff,
Obersthofmeister Gräfin Alberti-Zichy, Fürst Schwarzenberg,
befanden sich unter den Persönlichkeiten, d[i]e im fürsterzbischöf-
lichen Palais Erkundigungen einzogen. Dann haben nachgefragt
Sektionschef Ritter v. Holzknecht, Graf und Gräfin Julius
Seilern, Gräfin Hardegg-Waldenburg, Graf Josef Har[d]egg,
Direktor Huemer (Eggenburg), Adam Trabert und Frau, Pro-
fessor Dr. Grabmann, Kommendator v. Burgstaller (Triest),
kais. Rat Alfred Spuller, Gräfin Cou enhove für das Sa-
voyensche Damenstift, Gräfin Gerda Walterskirchen, Hofrat
Fedorowicz, Karl Graf Kuefstein, Direktor Franz Angelo
v. Eisner, Major Viktor Thierfelder, Graf und Gräfin Menns-
dorff-Pouilly, Graf Alexander Paar, Graf und Gräfin Günther-
Stolberg, deutscher Konsul Dr. Edler v. Vioenot, Graf und
Gräfin Georg Wallis, Obersthofmarschall Graf Zichy, Helene
v. Gratzy-Zedtwitz, Rechnungsrat Fuchs, der Präsident der
österreichischen Gesellschaft für christliche Kunst Professor Reich,
Gemeinderat Paulitschke, Bürgermeister Exzellenz Weiskirchner
und die drei Vizebürgermeister, Stefanie Gräfin Wenckheim,
Kommerzialrat Wild, Heinrich Graf Degenfeld, Baron und
Baronin Otto Pfungen, Graf Bossi-Fedrigotti, Kammervorsteher
v. Tarnoczy, Gräfin Zichy-Gatterburg, Gräfin Attems-Hartig,
Graf und Gräfin Piatti, Baron Hübl, Korpskommandan: G. d. J.
Ritter v. Ziegler, Apostolischer Nuntius Conte Scapinelli, Bischof
Dr. Faulhaber, Weihbischof Dr. Kutrowatz, Herrenhausmitglied
Krupp, Hofrat Freiherr v. Gorup, geistlicher Rat Müller für
den Katechetenverein, Sektionsrat Rukavina, Markgraf und
Markgräfin Pallavicini, Graf und Gräfin Larisch, Statthalterei-
rat Freiherr v. Klezl, Ministerialrat Dr. Pranter, Oberfinanzrat
Kraupa, Hofrat Ritter v. Eisenbach usw. usw.




Gemeinderat Weidinger +.

Gestern abend starb in seiner Wohnung, 3. Bezirk,
Schlachthausgasse 14, der Privatbeamte GR. Josef
Weidinger im 47. Lebensjahre. Weidinger wurde
erst anläßlich der jüngsten Gemeinderatswahlen im
Vorjahre in den Gemeinderat gewählt und vertrat den
4. Wahlkörper des Bezirkes Landstraße. Er war der
Nachfolger des GR. Stroh. Ihm gelang es, nach
einem überaus hartnäckigen Kampfe, das Mandat gegen
die Sozialdemokratie zu halten. Im Gemeinderat war
er wegen seines Arbeitseifers ein vielversprechender und
allseits beliebter Mandatar.




Plafondeinsturz in Ottakring.
Niemand verletzt.

In dem Post- und Telegraphenamte Nr. 102 in
der Ottakringerstraße Nr. 71, das von dem Ober-
verwalter Franz Pelzl geleitet wird, hat sich am Sonn-
tag vormittag ein Plafondeinsturz ereignet, der zum
Glück nur materiellen Schaden anrichtete. Das Postamt
ist in einem alten Hause untergebracht. Gestern vor-
mittag um etwa 9 Uhr befanden sich in dem großen
Raum drei Personen: eine Beamtin und zwei Postdiener,
[Spaltenumbruch] die eben mit dem Kartieren von Briefschaften beschäftigt
waren. Trotz der Amtsstunden war der Parteienverkehr
gering. Plötzlich glaubten die Bea[m]in und die
Diener ein leises Knistern von der Decke zu vernehmen.
Sie waren sich sofort im Klaren, daß ein Einsturz drohe
und flüchteten auf die Straße. Die Beamtin hatte noch
so viel Geistesgegenwart, die eine Handkasse an sich zu
nehmen. Es war die höchste Zeit gewesen; denn un-
mittelbar darauf stürzte die Hälfte der
Decke unter donn erähnlichem Krachen
ein.

Von der Straße eilten gleich Passanten und Sicher-
heitswache zum Postamte. Es entstand eine förmliche
Panik auch unter den Hausparteien, da man das ganze
Haus gefährdet wähnte. Es hieß auch, daß drei Personen
verschüttet seien. Die Freiwillige Feuerwehr Ottakring
und die Rettungsgesellschaft wurden sofort verständigt.
Die Feuerwehr kam mit einem Rettungszug, die
Rettungsgesellschaft vorläufig mit einer Ambulanz mit
dem Inspektionsarzt Dr. Förster. Auch mehrere Sicher-
heitswachmänner waren gleich zur Stelle. Die Situation
im Postamte war trostlos, alles verschwand unter der
Schuttschicht. Die Verkleidung des Fußbodens und die
Parketten der oberhalb befindlichen Wohnung waren
intakt geblieben. Zunächst erfuhr man aus dem Munde
der Bediensteten des Postamtes, daß im Schutte
niemand begraben liegen könne, da
sich alle Angestellten zu retten vermocht hatten.
Allerdings war gerade an jener Stelle, an der die
Beamtin gesessen hatte, der herabfallende Schutt am
höchsten gehäuft. Sie hätte wahrscheinlich, wenn sie
nicht durch das Knistern gewarnt worden wäre, den
Tod gefunden. Die Feuerwehr pölzte den Plafond und
durchsuchte den Schutt. In den Trümmern wurde
niemand gefunden, dann wurde mit den Wegschaffungs-
arbeiten begonnen. Die Postdirektion wurde von dem
Einsturz in Kenntnis gesetzt. Auch das Stadtbauamt
wurde verständigt und entsandte eine Kommission ins
Haus. Desgleichen fand sich vom Polizeikommissariat
Ottakring eine Kommission ein. In Ottakring hatte der
Einsturz riesiges Aufsehen erregt und
Hunderte umstanden das Haus. Nach der Wegräumung
des Schuttes wurden die Kassen und die Briefschaften
in Sicherheit gebracht.




Bischof Dr. Bjelik.
Die Konsekrationsfeier.

In der Minoritenkirche, die ziemlich selten der
Schauplatz großer kirchlicher Veranstaltungen ist, fand
gestern die feierliche Konsekration des apostolischen Feld-
vikars Dr. Emmerich Bjelik zum Bischof statt. In
der Kirche war ein Spalier von 40 Mann mit zwei
Unteroffizieren des Infanterieregimentes Nr. 4 unter
Kommando eines Offiziers gestellt. Die Musik des
Infanterieregimentes Nr. 99 spielte bei der kirchlichen
Handlung.

Die Kirche trug festlichen Schmuck von Blumen und
Blattpflanzen und war hell erleuchtet. Bald nach
1/29 Uhr fanden sich die zahlreichen Festgäste ein. Im
Publikum überwogen zwar die Militärs, doch waren
auch zahlreiche illustre Gäste vom Zivil anwesend. Unter
den Teilnehmern an der erhebenden Feier befanden sich:
Korpskommandant G. d. J. Ritter v. Ziegler,
Sektionschef G. d. K. Franz Rohr, Stadtkommandant
FML. Wikullil, Sektionschef FML. Schleyer
v. Pontemalghera,
FML. Ritter v. Bocken-
heimer,
FML. Madle v. Lenzbrugg, der
Kommandant der Theresianischen Militärakademie in
Wiener-Neustadt FML. Roth, der Kommandant der
Technischen Militärakademie in Mödling GM. Hefele,
Generalintendant Jarzebecky, der Stellvertreter
des Chefs der Mil[i]tärkanzlei des Kaisers GM. Ritter
v. Marterer, FML. Freiherr v. Hübl, General-
major Kestranek, GM. Langer, Generalober-
stabsarzt Dr. Ritter v. Uriel; ferner: Sektionschef
Freiherr v. Wetschl, Vizegouverneur des Postspar-
kassenamtes Leth, die Gemahlin des Polizeipräsidenten
Ida Edle v. Brzesowsky, die Gemahlin des
Hofrates Freiherrn v. Gorup, Hofwirtschafts-
direktor Hofrat v. Prilesz[k]y, Hofrat
Karl Jerabek, Sektionsrat v. Györy,
Hofrechnungsrat Reglovics und Gemahlin,
Baronin v. Bolfras, die Obervorsteherin des
Offizierstöchtererziehungsinstitutes Gräfin v. Geldern-
Egmont
und ihre Stellvertreterin Baronin
v. Trollo, Gräfin Castellnau, die Damen
des Arbeitskomitees der Offiziersdamen-Paramenten-
vereinigung.

Mit dem Glockenschlage 9 Uhr nahm die erhebende
kirchliche Feier ihren Anfang. Zwei Altäre waren für die
Feier hergerichtet, einer für den Konsekrator, den frü-
heren apostolischen Feldvikar Bischof Dr. Koloman
Belopotoczky, der andere für den zu weihenden
Bischof. Als Mitkonsekratoren fungierten der Bischof
von Kaschau Dr. Augustin Fischer-Colbrie
und der Wiener Weihbischof Dr. Josef Pfluger.
Die in Wien garnisonierende
Militär-
geistlichkeit assistierte. Außer ihr war auch Hof- und
Burgpfarrer Dr. Ernst Seydl anwesend. Mit der
Verlesung der päpstlichen Bulle, die der dem Feldvikariat
zugeteilte Feldkurat und päpstliche Ehrenkaplan
Dr. Ferdinand Pawlikowski vornahm, wurde
die kirchliche Feier eröffnet. Nach der Weihe führte
Bischof Dr. Belopotoczky den Bischof Dr.
Bjelik zum bischöflichen Thron, und nach der In-
throni ation wurde das Tedeum gesungen. In voller
Bischofswürde schritt Bischof Dr. Bjelik, begleitet von

Wien, Montag Reichspoſt 3. Februar 1913 Nr. 56

[Spaltenumbruch] Blättern jetzt für Serbien ſchwärmen, wäre zu wün-
ſchen, daß ſie ſich jetzt einige Wochen in Serbien ſelbſt
von dem wahren Stand der Dinge und den wirklichen
Stimmungen überzeugen und ſie würden dann darüber
urteilen können, ob ſich die hieſigen politiſchen Ideen
und Abſichten mit jenen eines Oeſterreichers vereinigen
laſſen.

Die Telegraphenlinie Belgrad—Prijepolje
im Sandſchak iſt hergeſtellt. Die Frau des ruſſiſchen
Geſandten Hartwig hat aus Moskau vom Bürger-
komitee drei Waggons Leibwäſche und Kleidungsſtücke für
die ſerbiſchen Kranken und Verwundeten bekommen
und gleich verteilt. Mit dem geſtrigen Orient-
expreß
iſt in Belgrad nicht ein einziger Paſſagier an-
gekommen. Dies iſt in dieſem Jahre der erſte Fall,
daß mit dieſem Zuge niemand angekommen iſt.




Italien und die Inſeln.


Die italieniſche Botſchaft hat in den letzten Tagen
mehrmals erneuerte Schritte unternommen, daß die
Cyrenaika von den dort noch verbliebenen tür-
kiſchen Truppen geräumt werde, damit die beſetzten
Inſeln der Türkei zurückgegeben werden
können.




Religion und Balkankrieg.

Am Samstag, 1. d. abend hielt im Feſtſaale des
Niederöſterreichiſchen Gewerbevereines Monſignore
Eugen Boeglin einen Vortrag über Religion
und Balkankrieg, der umſo intereſſanter war, als der
Redner ein Franzoſe iſt und ſein Urteil ſehr von dem
landläufigen franzöſiſchen abweicht. Monſignore Boeglin
führ[t]e aus:

Seit dem dreißigjährigen Kriege hat kein Schlachtfeld
wie das gegenwärtige eine derartige weltgeſchichtliche
Tragweite in konfeſſioneller Beziehung gehabt. Siegt
endgültig der Balkan, ſo bringt das Sadowa der
Türkei das Waterloo der Kirche. Ueberall faſelt
man über den Zuſammenbruch der Diplomatie. In
Wirklichkeit hat die Tripelentente alles erreicht: den
Balkanbund, den ſiegreichen Krieg, die balkaniſch-ſchis-
matiſch panſlaviſtiſche Kravatte um den Hals Wiens,
die Feſtnagelung Oeſterreich-Ungarns an der Orient-
grenze mit der teilweiſen Einkreiſung Deutſchlands. Um
welchen Preis? Ein in Konſtantinopel
lebender hoher Diplomat ſagte mir:

„Man hat 200.000 Türken niedergemetzelt, Kinder vor
den Eltern geſchändet, Mädchen verheiratet und ſie
nachher ermordet, um ihr Hab und Gut zu ſtehlen, die
Menge in den Moſcheen verbrannt oder ſie lebendig
begraben.“ — Kreuzzug! Jetzt, da der Balkan erſchöpft
iſt, predigte er mit einer Lippe die Friedensliebe, mit
der anderen die Aufteilung Oeſterreich-Ungarns.

Die Schwächung Oeſterreich-Ungarns wäre ein
Weltunglück. Gott ſchütze es! Die Türkei war in der
letzten Zeit für die Kirche die wohlwollende Neutralität;
das Schisma iſt die aggreſſive Kon-
kurrenz.
In Rußland hetzt man ſyſtematiſch fort-
während gegen Wien und Rom. Byzanz gegen Rom!
So jubelt die Preſſe. Die Lage der Kirche auf
dem Balkan iſt gepflaſtert mit Paſſionsſteinen.

Das fanatiſch haſſende Serbien ſucht allerdings ein
Konkordat mit Rom abzuſchließen, um die Zukunft des
Landes zu erweitern, damit die Südſlaven hinüber-
kommen. Das iſt die größte Gefahr!

... Die Sieger ſind einige Balkankönige, die im
Blutbade [ih]rer Völker ihre Kronen aufputzen. Einſt-
weilen iſt der größte Beſiegte aber das Evangelium der
Bruderliebe und der Gerechtigkeit. — Der Vortrag, dem
ein elegantes Publikum beiwohnte, fand vielen Beifall.




Verlängerung der Amtsdauer des
amerikaniſchen Präſidenten.
Keine Wiederwahl.


Der Senat hat mit Zweidrittelmajorität eine
Reſolution angenommen, welche es befürwortet, die
Amtsdauer des Präſidenten auf ſechs Jahre zu ver-
längern, ſeine Wiederwahl jedoch aus-
zuſchließen.
Im Laufe der Debatte wurde darauf
hingewieſen, daß ſich dieſe Maßregel gegen etwaige
Beſtrebungen Rooſe[v]elts nach einer dritten
Präſidentſchaft richtet. Die Reſolution geht jetzt an das
Repräſentantenhaus.




Der Miniſterpräſident beim Kaiſer.

Der Kaiſer hat geſtern in Schönbrunn den
Miniſterpräſidenten Grafen Stürgkh in längerer
beſonderer Audienz empfangen.




Die Obſtruktion in Böhmen und
die Steuerreform.


Der Deutſche Volksrat in Böhmen beſchäftigte ſich in
ſeiner geſtrigen Sitzung mit der Finanzreform und deren Rück-
wirkung auf die deutſche Obſtruktion im böhmiſchen Landtage.
Die von den Führern aufgeſtellte Behauptung, daß der „kleine“
Finanzplan keine Schwächung der deutſchen Obſtruktion bedeute,
wurde als vollſtändig unrichtig bezeichnet und beſchloſſen,
an die deutſchböhmiſche Vereinigung im Reichsrate das
dringende Erſuchen zu richten, mit dieſer Frage ſich eingehend
zu befaſſen und alles zum Schutze der nationalpol[i]tiſchen
Stellung der deutſchböhmiſchen Landtagsabgeordneten vorzu-
kehren.




[Spaltenumbruch]
Die mähriſchen Landtagswahlen.


Wie die Blätter melden, verlautet in Kreiſen des
Landesausſchuſſes, daß die Neuwahlen für den Landtag
erſt im Herbſte dieſes Jahres durchgeführt werden
ſollen.




Kardinal Dr. Nagl.

Leider war am Sonntag keine Beſſerung
im Befinden
des ſchwerkranken Kardinal-Fürſt-
erzbiſchofs Dr. Nagl zu verzeichnen. Seine Eminenz
hat in der Nacht vom Samstag auf den Sonntag nur
wenig Schlaf gefunden. Der Patient hat wiederholt
erbrochen.

Das Sonntag abend um 6 Uhr ausgegebene
Bulletin lautet:

Harnausſcheidung bei fortdauerndem Erbrechen
gering. Zeitweiſe Beklemmungsgefühle. Schlafloſigkeit
und ab und zu Muskelzuckungen. Herztätigkeit befriedigend
Puls 88.

#jArticle#Profeſſor Dr. Ortner.
Dr. Kaſpar Friedrich Schwarz.

Heute, Montag vormittags, wird uns aus dem
fürſterzbiſchöflichen Palais mitgeteilt: Die Nachrichten
heutiger Blätter ſind völlig falſche und ſichtliche Kombi-
nationen. Ohne uns mit den groben Taktloſigkeiten zu
befaſſen, ſtellen wir feſt, daß in dem Befinden Seiner
Eminenz weder eine Verſchlimmerung noch eine Beſſe-
rung zu verzeichnen iſt. Das Befinden des
allverehrten Oberhirten iſt ſtationär geblie-
ben.
In der Nacht hat Kardinal Dr. Nagl etwas
Schlaf gefunden.

#jArticle# Orat[i]o imperata in der Diözeſe St. Pölten.

Das biſchöfliche Ordinariat St. Pölten verlautbart
ſoeben:

„Se. Eminenz Kardinal Dr. Franz Nagl, Fürſt-
erzbiſchof von Wien, iſt erkrankt. Wir wollen nicht
ſäumen, die Geneſung unſeres Metro-
politen von Gott zu erbitten.
Ich
ordne an, daß jeder Prieſter nach Kenntnisnahme von
dieſer Anordnung in der erſten Meſſe, in welcher es
nach den Rubriken möglich iſt, die Collecta aus der
Missa pro infirmis (in Singulari) einſchalte.

Johannes, Biſchof.“

#jArticle#Erkundigungen.

Der Kaiſer hat am Sonntag Erkundigungen nach dem
Befinden des Kardinals eingezogen. Vom Kaiſerhauſe fragten
noch nach: Erzherzog Franz Ferdinand und Herzogin von
Hohenberg, die Erzherzoginnen Maria Joſefa, Marie Thereſe
und Maria Annunziata, Erzherzogin Alice Großherzogin von
Toscana, Erzherzog Peter Ferdinand, Erzherzog Friedrich und
Erzherzogin Iſabella, Erzherzog Eugen und die Herzogin von
Parma. Erkundigt haben ſich ferner: Miniſterpräſident Graf
Stürgkh nnd die Miniſter Dr. Freiherr v. Heinold, Dr. Frei-
herr v. Schuſter und Dr. Freiherr v. Forſter, dann Armee-
inſpektor G. d. J. Ritter von Auffe[n]berg, Präſident Marquis
Bacquehem, Präſident Freiherr v. Hauenſchield, Fürſt und
Fürſtin Paar, der Präſident des Herrenhauſes Fürſt Alfred und
Fürſtin Windiſch-Graetz, Fürſt und Fürſtin Trauttmansdorff,
Oberſthofmeiſter Gräfin Alberti-Zichy, Fürſt Schwarzenberg,
befanden ſich unter den Perſönlichkeiten, d[i]e im fürſterzbiſchöf-
lichen Palais Erkundigungen einzogen. Dann haben nachgefragt
Sektionschef Ritter v. Holzknecht, Graf und Gräfin Julius
Seilern, Gräfin Hardegg-Waldenburg, Graf Joſef Har[d]egg,
Direktor Huemer (Eggenburg), Adam Trabert und Frau, Pro-
feſſor Dr. Grabmann, Kommendator v. Burgſtaller (Trieſt),
kaiſ. Rat Alfred Spuller, Gräfin Cou enhove für das Sa-
voyenſche Damenſtift, Gräfin Gerda Walterskirchen, Hofrat
Fedorowicz, Karl Graf Kuefſtein, Direktor Franz Angelo
v. Eisner, Major Viktor Thierfelder, Graf und Gräfin Menns-
dorff-Pouilly, Graf Alexander Paar, Graf und Gräfin Günther-
Stolberg, deutſcher Konſul Dr. Edler v. Vioenot, Graf und
Gräfin Georg Wallis, Oberſthofmarſchall Graf Zichy, Helene
v. Gratzy-Zedtwitz, Rechnungsrat Fuchs, der Präſident der
öſterreichiſchen Geſellſchaft für chriſtliche Kunſt Profeſſor Reich,
Gemeinderat Paulitſchke, Bürgermeiſter Exzellenz Weiskirchner
und die drei Vizebürgermeiſter, Stefanie Gräfin Wenckheim,
Kommerzialrat Wild, Heinrich Graf Degenfeld, Baron und
Baronin Otto Pfungen, Graf Boſſi-Fedrigotti, Kammervorſteher
v. Tarnoczy, Gräfin Zichy-Gatterburg, Gräfin Attems-Hartig,
Graf und Gräfin Piatti, Baron Hübl, Korpskommandan: G. d. J.
Ritter v. Ziegler, Apoſtoliſcher Nuntius Conte Scapinelli, Biſchof
Dr. Faulhaber, Weihbiſchof Dr. Kutrowatz, Herrenhausmitglied
Krupp, Hofrat Freiherr v. Gorup, geiſtlicher Rat Müller für
den Katechetenverein, Sektionsrat Rukavina, Markgraf und
Markgräfin Pallavicini, Graf und Gräfin Lariſch, Statthalterei-
rat Freiherr v. Klezl, Miniſterialrat Dr. Pranter, Oberfinanzrat
Kraupa, Hofrat Ritter v. Eiſenbach uſw. uſw.




Gemeinderat Weidinger †.

Geſtern abend ſtarb in ſeiner Wohnung, 3. Bezirk,
Schlachthausgaſſe 14, der Privatbeamte GR. Joſef
Weidinger im 47. Lebensjahre. Weidinger wurde
erſt anläßlich der jüngſten Gemeinderatswahlen im
Vorjahre in den Gemeinderat gewählt und vertrat den
4. Wahlkörper des Bezirkes Landſtraße. Er war der
Nachfolger des GR. Stroh. Ihm gelang es, nach
einem überaus hartnäckigen Kampfe, das Mandat gegen
die Sozialdemokratie zu halten. Im Gemeinderat war
er wegen ſeines Arbeitseifers ein vielverſprechender und
allſeits beliebter Mandatar.




Plafondeinſturz in Ottakring.
Niemand verletzt.

In dem Poſt- und Telegraphenamte Nr. 102 in
der Ottakringerſtraße Nr. 71, das von dem Ober-
verwalter Franz Pelzl geleitet wird, hat ſich am Sonn-
tag vormittag ein Plafondeinſturz ereignet, der zum
Glück nur materiellen Schaden anrichtete. Das Poſtamt
iſt in einem alten Hauſe untergebracht. Geſtern vor-
mittag um etwa 9 Uhr befanden ſich in dem großen
Raum drei Perſonen: eine Beamtin und zwei Poſtdiener,
[Spaltenumbruch] die eben mit dem Kartieren von Briefſchaften beſchäftigt
waren. Trotz der Amtsſtunden war der Parteienverkehr
gering. Plötzlich glaubten die Bea[m]in und die
Diener ein leiſes Kniſtern von der Decke zu vernehmen.
Sie waren ſich ſofort im Klaren, daß ein Einſturz drohe
und flüchteten auf die Straße. Die Beamtin hatte noch
ſo viel Geiſtesgegenwart, die eine Handkaſſe an ſich zu
nehmen. Es war die höchſte Zeit geweſen; denn un-
mittelbar darauf ſtürzte die Hälfte der
Decke unter donn erähnlichem Krachen
ein.

Von der Straße eilten gleich Paſſanten und Sicher-
heitswache zum Poſtamte. Es entſtand eine förmliche
Panik auch unter den Hausparteien, da man das ganze
Haus gefährdet wähnte. Es hieß auch, daß drei Perſonen
verſchüttet ſeien. Die Freiwillige Feuerwehr Ottakring
und die Rettungsgeſellſchaft wurden ſofort verſtändigt.
Die Feuerwehr kam mit einem Rettungszug, die
Rettungsgeſellſchaft vorläufig mit einer Ambulanz mit
dem Inſpektionsarzt Dr. Förſter. Auch mehrere Sicher-
heitswachmänner waren gleich zur Stelle. Die Situation
im Poſtamte war troſtlos, alles verſchwand unter der
Schuttſchicht. Die Verkleidung des Fußbodens und die
Parketten der oberhalb befindlichen Wohnung waren
intakt geblieben. Zunächſt erfuhr man aus dem Munde
der Bedienſteten des Poſtamtes, daß im Schutte
niemand begraben liegen könne, da
ſich alle Angeſtellten zu retten vermocht hatten.
Allerdings war gerade an jener Stelle, an der die
Beamtin geſeſſen hatte, der herabfallende Schutt am
höchſten gehäuft. Sie hätte wahrſcheinlich, wenn ſie
nicht durch das Kniſtern gewarnt worden wäre, den
Tod gefunden. Die Feuerwehr pölzte den Plafond und
durchſuchte den Schutt. In den Trümmern wurde
niemand gefunden, dann wurde mit den Wegſchaffungs-
arbeiten begonnen. Die Poſtdirektion wurde von dem
Einſturz in Kenntnis geſetzt. Auch das Stadtbauamt
wurde verſtändigt und entſandte eine Kommiſſion ins
Haus. Desgleichen fand ſich vom Polizeikommiſſariat
Ottakring eine Kommiſſion ein. In Ottakring hatte der
Einſturz rieſiges Aufſehen erregt und
Hunderte umſtanden das Haus. Nach der Wegräumung
des Schuttes wurden die Kaſſen und die Briefſchaften
in Sicherheit gebracht.




Biſchof Dr. Bjelik.
Die Konſekrationsfeier.

In der Minoritenkirche, die ziemlich ſelten der
Schauplatz großer kirchlicher Veranſtaltungen iſt, fand
geſtern die feierliche Konſekration des apoſtoliſchen Feld-
vikars Dr. Emmerich Bjelik zum Biſchof ſtatt. In
der Kirche war ein Spalier von 40 Mann mit zwei
Unteroffizieren des Infanterieregimentes Nr. 4 unter
Kommando eines Offiziers geſtellt. Die Muſik des
Infanterieregimentes Nr. 99 ſpielte bei der kirchlichen
Handlung.

Die Kirche trug feſtlichen Schmuck von Blumen und
Blattpflanzen und war hell erleuchtet. Bald nach
½9 Uhr fanden ſich die zahlreichen Feſtgäſte ein. Im
Publikum überwogen zwar die Militärs, doch waren
auch zahlreiche illuſtre Gäſte vom Zivil anweſend. Unter
den Teilnehmern an der erhebenden Feier befanden ſich:
Korpskommandant G. d. J. Ritter v. Ziegler,
Sektionschef G. d. K. Franz Rohr, Stadtkommandant
FML. Wikullil, Sektionschef FML. Schleyer
v. Pontemalghera,
FML. Ritter v. Bocken-
heimer,
FML. Madlé v. Lenzbrugg, der
Kommandant der Thereſianiſchen Militärakademie in
Wiener-Neuſtadt FML. Roth, der Kommandant der
Techniſchen Militärakademie in Mödling GM. Hefele,
Generalintendant Jarzebecky, der Stellvertreter
des Chefs der Mil[i]tärkanzlei des Kaiſers GM. Ritter
v. Marterer, FML. Freiherr v. Hübl, General-
major Keſtranek, GM. Langer, Generalober-
ſtabsarzt Dr. Ritter v. Uriel; ferner: Sektionschef
Freiherr v. Wetſchl, Vizegouverneur des Poſtſpar-
kaſſenamtes Leth, die Gemahlin des Polizeipräſidenten
Ida Edle v. Brzeſowsky, die Gemahlin des
Hofrates Freiherrn v. Gorup, Hofwirtſchafts-
direktor Hofrat v. Prilesz[k]y, Hofrat
Karl Jerabek, Sektionsrat v. Györy,
Hofrechnungsrat Reglovics und Gemahlin,
Baronin v. Bolfras, die Obervorſteherin des
Offizierstöchtererziehungsinſtitutes Gräfin v. Geldern-
Egmont
und ihre Stellvertreterin Baronin
v. Trollo, Gräfin Caſtellnau, die Damen
des Arbeitskomitees der Offiziersdamen-Paramenten-
vereinigung.

Mit dem Glockenſchlage 9 Uhr nahm die erhebende
kirchliche Feier ihren Anfang. Zwei Altäre waren für die
Feier hergerichtet, einer für den Konſekrator, den frü-
heren apoſtoliſchen Feldvikar Biſchof Dr. Koloman
Belopotoczky, der andere für den zu weihenden
Biſchof. Als Mitkonſekratoren fungierten der Biſchof
von Kaſchau Dr. Auguſtin Fiſcher-Colbrie
und der Wiener Weihbiſchof Dr. Joſef Pfluger.
Die in Wien garniſonierende
Militär-
geiſtlichkeit aſſiſtierte. Außer ihr war auch Hof- und
Burgpfarrer Dr. Ernſt Seydl anweſend. Mit der
Verleſung der päpſtlichen Bulle, die der dem Feldvikariat
zugeteilte Feldkurat und päpſtliche Ehrenkaplan
Dr. Ferdinand Pawlikowski vornahm, wurde
die kirchliche Feier eröffnet. Nach der Weihe führte
Biſchof Dr. Belopotoczky den Biſchof Dr.
Bjelik zum biſchöflichen Thron, und nach der In-
throni ation wurde das Tedeum geſungen. In voller
Biſchofswürde ſchritt Biſchof Dr. Bjelik, begleitet von

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[2/0002] Wien, Montag Reichspoſt 3. Februar 1913 Nr. 56 Blättern jetzt für Serbien ſchwärmen, wäre zu wün- ſchen, daß ſie ſich jetzt einige Wochen in Serbien ſelbſt von dem wahren Stand der Dinge und den wirklichen Stimmungen überzeugen und ſie würden dann darüber urteilen können, ob ſich die hieſigen politiſchen Ideen und Abſichten mit jenen eines Oeſterreichers vereinigen laſſen. Die Telegraphenlinie Belgrad—Prijepolje im Sandſchak iſt hergeſtellt. Die Frau des ruſſiſchen Geſandten Hartwig hat aus Moskau vom Bürger- komitee drei Waggons Leibwäſche und Kleidungsſtücke für die ſerbiſchen Kranken und Verwundeten bekommen und gleich verteilt. Mit dem geſtrigen Orient- expreß iſt in Belgrad nicht ein einziger Paſſagier an- gekommen. Dies iſt in dieſem Jahre der erſte Fall, daß mit dieſem Zuge niemand angekommen iſt. Italien und die Inſeln. Konſtantiuopel, 2. Februar. Die italieniſche Botſchaft hat in den letzten Tagen mehrmals erneuerte Schritte unternommen, daß die Cyrenaika von den dort noch verbliebenen tür- kiſchen Truppen geräumt werde, damit die beſetzten Inſeln der Türkei zurückgegeben werden können. Religion und Balkankrieg. Am Samstag, 1. d. abend hielt im Feſtſaale des Niederöſterreichiſchen Gewerbevereines Monſignore Eugen Boeglin einen Vortrag über Religion und Balkankrieg, der umſo intereſſanter war, als der Redner ein Franzoſe iſt und ſein Urteil ſehr von dem landläufigen franzöſiſchen abweicht. Monſignore Boeglin führte aus: Seit dem dreißigjährigen Kriege hat kein Schlachtfeld wie das gegenwärtige eine derartige weltgeſchichtliche Tragweite in konfeſſioneller Beziehung gehabt. Siegt endgültig der Balkan, ſo bringt das Sadowa der Türkei das Waterloo der Kirche. Ueberall faſelt man über den Zuſammenbruch der Diplomatie. In Wirklichkeit hat die Tripelentente alles erreicht: den Balkanbund, den ſiegreichen Krieg, die balkaniſch-ſchis- matiſch panſlaviſtiſche Kravatte um den Hals Wiens, die Feſtnagelung Oeſterreich-Ungarns an der Orient- grenze mit der teilweiſen Einkreiſung Deutſchlands. Um welchen Preis? Ein in Konſtantinopel lebender hoher Diplomat ſagte mir: „Man hat 200.000 Türken niedergemetzelt, Kinder vor den Eltern geſchändet, Mädchen verheiratet und ſie nachher ermordet, um ihr Hab und Gut zu ſtehlen, die Menge in den Moſcheen verbrannt oder ſie lebendig begraben.“ — Kreuzzug! Jetzt, da der Balkan erſchöpft iſt, predigte er mit einer Lippe die Friedensliebe, mit der anderen die Aufteilung Oeſterreich-Ungarns. Die Schwächung Oeſterreich-Ungarns wäre ein Weltunglück. Gott ſchütze es! Die Türkei war in der letzten Zeit für die Kirche die wohlwollende Neutralität; das Schisma iſt die aggreſſive Kon- kurrenz. In Rußland hetzt man ſyſtematiſch fort- während gegen Wien und Rom. Byzanz gegen Rom! So jubelt die Preſſe. Die Lage der Kirche auf dem Balkan iſt gepflaſtert mit Paſſionsſteinen. Das fanatiſch haſſende Serbien ſucht allerdings ein Konkordat mit Rom abzuſchließen, um die Zukunft des Landes zu erweitern, damit die Südſlaven hinüber- kommen. Das iſt die größte Gefahr! ... Die Sieger ſind einige Balkankönige, die im Blutbade ihrer Völker ihre Kronen aufputzen. Einſt- weilen iſt der größte Beſiegte aber das Evangelium der Bruderliebe und der Gerechtigkeit. — Der Vortrag, dem ein elegantes Publikum beiwohnte, fand vielen Beifall. Verlängerung der Amtsdauer des amerikaniſchen Präſidenten. Keine Wiederwahl. Waſhington, 2. Februar. Der Senat hat mit Zweidrittelmajorität eine Reſolution angenommen, welche es befürwortet, die Amtsdauer des Präſidenten auf ſechs Jahre zu ver- längern, ſeine Wiederwahl jedoch aus- zuſchließen. Im Laufe der Debatte wurde darauf hingewieſen, daß ſich dieſe Maßregel gegen etwaige Beſtrebungen Rooſevelts nach einer dritten Präſidentſchaft richtet. Die Reſolution geht jetzt an das Repräſentantenhaus. Der Miniſterpräſident beim Kaiſer. Der Kaiſer hat geſtern in Schönbrunn den Miniſterpräſidenten Grafen Stürgkh in längerer beſonderer Audienz empfangen. Die Obſtruktion in Böhmen und die Steuerreform. H. Loboſitz, 2. Februar. (Privat.) Der Deutſche Volksrat in Böhmen beſchäftigte ſich in ſeiner geſtrigen Sitzung mit der Finanzreform und deren Rück- wirkung auf die deutſche Obſtruktion im böhmiſchen Landtage. Die von den Führern aufgeſtellte Behauptung, daß der „kleine“ Finanzplan keine Schwächung der deutſchen Obſtruktion bedeute, wurde als vollſtändig unrichtig bezeichnet und beſchloſſen, an die deutſchböhmiſche Vereinigung im Reichsrate das dringende Erſuchen zu richten, mit dieſer Frage ſich eingehend zu befaſſen und alles zum Schutze der nationalpolitiſchen Stellung der deutſchböhmiſchen Landtagsabgeordneten vorzu- kehren. Die mähriſchen Landtagswahlen. Brünn, 2. Februar. (Privat.) Wie die Blätter melden, verlautet in Kreiſen des Landesausſchuſſes, daß die Neuwahlen für den Landtag erſt im Herbſte dieſes Jahres durchgeführt werden ſollen. Kardinal Dr. Nagl. Leider war am Sonntag keine Beſſerung im Befinden des ſchwerkranken Kardinal-Fürſt- erzbiſchofs Dr. Nagl zu verzeichnen. Seine Eminenz hat in der Nacht vom Samstag auf den Sonntag nur wenig Schlaf gefunden. Der Patient hat wiederholt erbrochen. Das Sonntag abend um 6 Uhr ausgegebene Bulletin lautet: Harnausſcheidung bei fortdauerndem Erbrechen gering. Zeitweiſe Beklemmungsgefühle. Schlafloſigkeit und ab und zu Muskelzuckungen. Herztätigkeit befriedigend Puls 88. #jArticle#Profeſſor Dr. Ortner. Dr. Kaſpar Friedrich Schwarz. Heute, Montag vormittags, wird uns aus dem fürſterzbiſchöflichen Palais mitgeteilt: Die Nachrichten heutiger Blätter ſind völlig falſche und ſichtliche Kombi- nationen. Ohne uns mit den groben Taktloſigkeiten zu befaſſen, ſtellen wir feſt, daß in dem Befinden Seiner Eminenz weder eine Verſchlimmerung noch eine Beſſe- rung zu verzeichnen iſt. Das Befinden des allverehrten Oberhirten iſt ſtationär geblie- ben. In der Nacht hat Kardinal Dr. Nagl etwas Schlaf gefunden. #jArticle# Oratio imperata in der Diözeſe St. Pölten. Das biſchöfliche Ordinariat St. Pölten verlautbart ſoeben: „Se. Eminenz Kardinal Dr. Franz Nagl, Fürſt- erzbiſchof von Wien, iſt erkrankt. Wir wollen nicht ſäumen, die Geneſung unſeres Metro- politen von Gott zu erbitten. Ich ordne an, daß jeder Prieſter nach Kenntnisnahme von dieſer Anordnung in der erſten Meſſe, in welcher es nach den Rubriken möglich iſt, die Collecta aus der Missa pro infirmis (in Singulari) einſchalte. † Johannes, Biſchof.“ #jArticle#Erkundigungen. Der Kaiſer hat am Sonntag Erkundigungen nach dem Befinden des Kardinals eingezogen. Vom Kaiſerhauſe fragten noch nach: Erzherzog Franz Ferdinand und Herzogin von Hohenberg, die Erzherzoginnen Maria Joſefa, Marie Thereſe und Maria Annunziata, Erzherzogin Alice Großherzogin von Toscana, Erzherzog Peter Ferdinand, Erzherzog Friedrich und Erzherzogin Iſabella, Erzherzog Eugen und die Herzogin von Parma. Erkundigt haben ſich ferner: Miniſterpräſident Graf Stürgkh nnd die Miniſter Dr. Freiherr v. Heinold, Dr. Frei- herr v. Schuſter und Dr. Freiherr v. Forſter, dann Armee- inſpektor G. d. J. Ritter von Auffenberg, Präſident Marquis Bacquehem, Präſident Freiherr v. Hauenſchield, Fürſt und Fürſtin Paar, der Präſident des Herrenhauſes Fürſt Alfred und Fürſtin Windiſch-Graetz, Fürſt und Fürſtin Trauttmansdorff, Oberſthofmeiſter Gräfin Alberti-Zichy, Fürſt Schwarzenberg, befanden ſich unter den Perſönlichkeiten, die im fürſterzbiſchöf- lichen Palais Erkundigungen einzogen. Dann haben nachgefragt Sektionschef Ritter v. Holzknecht, Graf und Gräfin Julius Seilern, Gräfin Hardegg-Waldenburg, Graf Joſef Hardegg, Direktor Huemer (Eggenburg), Adam Trabert und Frau, Pro- feſſor Dr. Grabmann, Kommendator v. Burgſtaller (Trieſt), kaiſ. Rat Alfred Spuller, Gräfin Cou enhove für das Sa- voyenſche Damenſtift, Gräfin Gerda Walterskirchen, Hofrat Fedorowicz, Karl Graf Kuefſtein, Direktor Franz Angelo v. Eisner, Major Viktor Thierfelder, Graf und Gräfin Menns- dorff-Pouilly, Graf Alexander Paar, Graf und Gräfin Günther- Stolberg, deutſcher Konſul Dr. Edler v. Vioenot, Graf und Gräfin Georg Wallis, Oberſthofmarſchall Graf Zichy, Helene v. Gratzy-Zedtwitz, Rechnungsrat Fuchs, der Präſident der öſterreichiſchen Geſellſchaft für chriſtliche Kunſt Profeſſor Reich, Gemeinderat Paulitſchke, Bürgermeiſter Exzellenz Weiskirchner und die drei Vizebürgermeiſter, Stefanie Gräfin Wenckheim, Kommerzialrat Wild, Heinrich Graf Degenfeld, Baron und Baronin Otto Pfungen, Graf Boſſi-Fedrigotti, Kammervorſteher v. Tarnoczy, Gräfin Zichy-Gatterburg, Gräfin Attems-Hartig, Graf und Gräfin Piatti, Baron Hübl, Korpskommandan: G. d. J. Ritter v. Ziegler, Apoſtoliſcher Nuntius Conte Scapinelli, Biſchof Dr. Faulhaber, Weihbiſchof Dr. Kutrowatz, Herrenhausmitglied Krupp, Hofrat Freiherr v. Gorup, geiſtlicher Rat Müller für den Katechetenverein, Sektionsrat Rukavina, Markgraf und Markgräfin Pallavicini, Graf und Gräfin Lariſch, Statthalterei- rat Freiherr v. Klezl, Miniſterialrat Dr. Pranter, Oberfinanzrat Kraupa, Hofrat Ritter v. Eiſenbach uſw. uſw. Gemeinderat Weidinger †. Geſtern abend ſtarb in ſeiner Wohnung, 3. Bezirk, Schlachthausgaſſe 14, der Privatbeamte GR. Joſef Weidinger im 47. Lebensjahre. Weidinger wurde erſt anläßlich der jüngſten Gemeinderatswahlen im Vorjahre in den Gemeinderat gewählt und vertrat den 4. Wahlkörper des Bezirkes Landſtraße. Er war der Nachfolger des GR. Stroh. Ihm gelang es, nach einem überaus hartnäckigen Kampfe, das Mandat gegen die Sozialdemokratie zu halten. Im Gemeinderat war er wegen ſeines Arbeitseifers ein vielverſprechender und allſeits beliebter Mandatar. Plafondeinſturz in Ottakring. Niemand verletzt. In dem Poſt- und Telegraphenamte Nr. 102 in der Ottakringerſtraße Nr. 71, das von dem Ober- verwalter Franz Pelzl geleitet wird, hat ſich am Sonn- tag vormittag ein Plafondeinſturz ereignet, der zum Glück nur materiellen Schaden anrichtete. Das Poſtamt iſt in einem alten Hauſe untergebracht. Geſtern vor- mittag um etwa 9 Uhr befanden ſich in dem großen Raum drei Perſonen: eine Beamtin und zwei Poſtdiener, die eben mit dem Kartieren von Briefſchaften beſchäftigt waren. Trotz der Amtsſtunden war der Parteienverkehr gering. Plötzlich glaubten die Beamin und die Diener ein leiſes Kniſtern von der Decke zu vernehmen. Sie waren ſich ſofort im Klaren, daß ein Einſturz drohe und flüchteten auf die Straße. Die Beamtin hatte noch ſo viel Geiſtesgegenwart, die eine Handkaſſe an ſich zu nehmen. Es war die höchſte Zeit geweſen; denn un- mittelbar darauf ſtürzte die Hälfte der Decke unter donn erähnlichem Krachen ein. Von der Straße eilten gleich Paſſanten und Sicher- heitswache zum Poſtamte. Es entſtand eine förmliche Panik auch unter den Hausparteien, da man das ganze Haus gefährdet wähnte. Es hieß auch, daß drei Perſonen verſchüttet ſeien. Die Freiwillige Feuerwehr Ottakring und die Rettungsgeſellſchaft wurden ſofort verſtändigt. Die Feuerwehr kam mit einem Rettungszug, die Rettungsgeſellſchaft vorläufig mit einer Ambulanz mit dem Inſpektionsarzt Dr. Förſter. Auch mehrere Sicher- heitswachmänner waren gleich zur Stelle. Die Situation im Poſtamte war troſtlos, alles verſchwand unter der Schuttſchicht. Die Verkleidung des Fußbodens und die Parketten der oberhalb befindlichen Wohnung waren intakt geblieben. Zunächſt erfuhr man aus dem Munde der Bedienſteten des Poſtamtes, daß im Schutte niemand begraben liegen könne, da ſich alle Angeſtellten zu retten vermocht hatten. Allerdings war gerade an jener Stelle, an der die Beamtin geſeſſen hatte, der herabfallende Schutt am höchſten gehäuft. Sie hätte wahrſcheinlich, wenn ſie nicht durch das Kniſtern gewarnt worden wäre, den Tod gefunden. Die Feuerwehr pölzte den Plafond und durchſuchte den Schutt. In den Trümmern wurde niemand gefunden, dann wurde mit den Wegſchaffungs- arbeiten begonnen. Die Poſtdirektion wurde von dem Einſturz in Kenntnis geſetzt. Auch das Stadtbauamt wurde verſtändigt und entſandte eine Kommiſſion ins Haus. Desgleichen fand ſich vom Polizeikommiſſariat Ottakring eine Kommiſſion ein. In Ottakring hatte der Einſturz rieſiges Aufſehen erregt und Hunderte umſtanden das Haus. Nach der Wegräumung des Schuttes wurden die Kaſſen und die Briefſchaften in Sicherheit gebracht. Biſchof Dr. Bjelik. Die Konſekrationsfeier. In der Minoritenkirche, die ziemlich ſelten der Schauplatz großer kirchlicher Veranſtaltungen iſt, fand geſtern die feierliche Konſekration des apoſtoliſchen Feld- vikars Dr. Emmerich Bjelik zum Biſchof ſtatt. In der Kirche war ein Spalier von 40 Mann mit zwei Unteroffizieren des Infanterieregimentes Nr. 4 unter Kommando eines Offiziers geſtellt. Die Muſik des Infanterieregimentes Nr. 99 ſpielte bei der kirchlichen Handlung. Die Kirche trug feſtlichen Schmuck von Blumen und Blattpflanzen und war hell erleuchtet. Bald nach ½9 Uhr fanden ſich die zahlreichen Feſtgäſte ein. Im Publikum überwogen zwar die Militärs, doch waren auch zahlreiche illuſtre Gäſte vom Zivil anweſend. Unter den Teilnehmern an der erhebenden Feier befanden ſich: Korpskommandant G. d. J. Ritter v. Ziegler, Sektionschef G. d. K. Franz Rohr, Stadtkommandant FML. Wikullil, Sektionschef FML. Schleyer v. Pontemalghera, FML. Ritter v. Bocken- heimer, FML. Madlé v. Lenzbrugg, der Kommandant der Thereſianiſchen Militärakademie in Wiener-Neuſtadt FML. Roth, der Kommandant der Techniſchen Militärakademie in Mödling GM. Hefele, Generalintendant Jarzebecky, der Stellvertreter des Chefs der Militärkanzlei des Kaiſers GM. Ritter v. Marterer, FML. Freiherr v. Hübl, General- major Keſtranek, GM. Langer, Generalober- ſtabsarzt Dr. Ritter v. Uriel; ferner: Sektionschef Freiherr v. Wetſchl, Vizegouverneur des Poſtſpar- kaſſenamtes Leth, die Gemahlin des Polizeipräſidenten Ida Edle v. Brzeſowsky, die Gemahlin des Hofrates Freiherrn v. Gorup, Hofwirtſchafts- direktor Hofrat v. Prileszky, Hofrat Karl Jerabek, Sektionsrat v. Györy, Hofrechnungsrat Reglovics und Gemahlin, Baronin v. Bolfras, die Obervorſteherin des Offizierstöchtererziehungsinſtitutes Gräfin v. Geldern- Egmont und ihre Stellvertreterin Baronin v. Trollo, Gräfin Caſtellnau, die Damen des Arbeitskomitees der Offiziersdamen-Paramenten- vereinigung. Mit dem Glockenſchlage 9 Uhr nahm die erhebende kirchliche Feier ihren Anfang. Zwei Altäre waren für die Feier hergerichtet, einer für den Konſekrator, den frü- heren apoſtoliſchen Feldvikar Biſchof Dr. Koloman Belopotoczky, der andere für den zu weihenden Biſchof. Als Mitkonſekratoren fungierten der Biſchof von Kaſchau Dr. Auguſtin Fiſcher-Colbrie und der Wiener Weihbiſchof Dr. Joſef Pfluger. Die in Wien garniſonierende Militär- geiſtlichkeit aſſiſtierte. Außer ihr war auch Hof- und Burgpfarrer Dr. Ernſt Seydl anweſend. Mit der Verleſung der päpſtlichen Bulle, die der dem Feldvikariat zugeteilte Feldkurat und päpſtliche Ehrenkaplan Dr. Ferdinand Pawlikowski vornahm, wurde die kirchliche Feier eröffnet. Nach der Weihe führte Biſchof Dr. Belopotoczky den Biſchof Dr. Bjelik zum biſchöflichen Thron, und nach der In- throni ation wurde das Tedeum geſungen. In voller Biſchofswürde ſchritt Biſchof Dr. Bjelik, begleitet von

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Benjamin Fiechter, Susanne Haaf: Bereitstellung der digitalen Textausgabe (Konvertierung in das DTA-Basisformat). (2018-01-26T13:38:42Z)
grepect GmbH: Bereitstellung der Texttranskription und Textauszeichnung. (2018-01-26T13:38:42Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Amelie Meister: Vorbereitung der Texttranskription und Textauszeichnung. (2018-01-26T13:38:42Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (&#xa75b;): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: keine Angabe; Silbentrennung: keine Angabe; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: keine Angabe;




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Zitationshilfe: Reichspost. Nr. 56, Wien, 03.02.1913, S. 2. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_reichspost056_1913/2>, abgerufen am 19.04.2024.