Durchmesser der Erde verglichen, uns immer nur eine geringe Tiefe zeigen. Die Findlinge von den Vulkanen ausgeschleudert kommen aus tiefern Punkten der Erde als ihre Basis ist.
In der äußern Rinde der Erde zeigen sich 5 körnige Ge- birgsarten: 1. die weisse Lava, 2. die ältere Basaltflöze, 3. Trachyt, 4. Porphyr mit und ohne Quarz, und 5tens, Granit, Sienith, Gneis und Granitmassen, die mit dem Namen Ur- gebirge bezeichnet werden.
Die festen Schichten von oben herab sind:
1. Lodere, erdige Schicht, mit Knochen von Vögeln und Säugethiere
2. Dichte Schicht von Kalkstein, mit Meerproducten, Seefischen etc.
3. Thonschiefer, schwarzer Kalk, und thonartiges Gestein.
4. Körniger Feldspath, und Augitartiges Gestein als Trachyt, Chlorit, Basalt und Trümmerstein.
Wird die 4te Gruppe uranfängliches Gestein genannt, so ist der 3ten der Name Uebergangsgebirge gegeben. In dieser findet sich das erste Aufkeimen von Bambus- und Schilf- arten, auch Schildkröten sind darin gefunden. Die Schichten der Lagerungen von Kalksteinen heißen Flötzgebirge, und unter- scheiden sich von den tertiären, daß der Kalk eine große Menge von Krokodillenarten, Knochen von andern Landthieren, Meer- und Süßwasser-Producten beigemischt enthält. Zwei große Zerstörungen bezeichnen die Grenzen dieser Flötz-
Durchmeſſer der Erde verglichen, uns immer nur eine geringe Tiefe zeigen. Die Findlinge von den Vulkanen ausgeſchleudert kommen aus tiefern Punkten der Erde als ihre Baſis iſt.
In der äußern Rinde der Erde zeigen ſich 5 körnige Ge- birgsarten: 1. die weiſſe Lava, 2. die ältere Baſaltflöze, 3. Trachyt, 4. Porphyr mit und ohne Quarz, und 5tens, Granit, Sienith, Gneis und Granitmaſſen, die mit dem Namen Ur- gebirge bezeichnet werden.
Die feſten Schichten von oben herab ſind:
1. Lodere, erdige Schicht, mit Knochen von Vögeln und Säugethiere
2. Dichte Schicht von Kalkſtein, mit Meerproducten, Seefiſchen etc.
3. Thonſchiefer, ſchwarzer Kalk, und thonartiges Geſtein.
4. Körniger Feldſpath, und Augitartiges Geſtein als Trachyt, Chlorit, Baſalt und Trümmerſtein.
Wird die 4te Gruppe uranfängliches Geſtein genannt, ſo iſt der 3ten der Name Uebergangsgebirge gegeben. In dieſer findet ſich das erſte Aufkeimen von Bambus- und Schilf- arten, auch Schildkröten ſind darin gefunden. Die Schichten der Lagerungen von Kalkſteinen heißen Flötzgebirge, und unter- ſcheiden ſich von den tertiären, daß der Kalk eine große Menge von Krokodillenarten, Knochen von andern Landthieren, Meer- und Süßwaſſer-Producten beigemiſcht enthält. Zwei große Zerſtörungen bezeichnen die Grenzen dieſer Flötz-
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Durchmeſſer der Erde verglichen, uns immer nur eine geringe
Tiefe zeigen. Die Findlinge von den Vulkanen ausgeſchleudert
kommen aus tiefern Punkten der Erde als ihre Baſis iſt.
In der äußern Rinde der Erde zeigen ſich 5 körnige Ge-
birgsarten: 1. die weiſſe Lava, 2. die ältere Baſaltflöze,
3. Trachyt, 4. Porphyr mit und ohne Quarz, und 5tens, Granit,
Sienith, Gneis und Granitmaſſen, die mit dem Namen Ur-
gebirge bezeichnet werden.
Die feſten Schichten von oben herab ſind:
1. Lodere, erdige Schicht, mit Knochen von Vögeln und Säugethiere
2. Dichte Schicht von Kalkſtein, mit Meerproducten, Seefiſchen etc.
3. Thonſchiefer, ſchwarzer Kalk, und thonartiges Geſtein.
4. Körniger Feldſpath, und Augitartiges Geſtein als Trachyt,
Chlorit, Baſalt und Trümmerſtein.
Wird die 4t Gruppe uranfängliches Geſtein genannt,
ſo iſt der 3t der Name Uebergangsgebirge gegeben. In
dieſer findet ſich das erſte Aufkeimen von Bambus- und Schilf-
arten, auch Schildkröten ſind darin gefunden. Die Schichten der
Lagerungen von Kalkſteinen heißen Flötzgebirge, und unter-
ſcheiden ſich von den tertiären, daß der Kalk eine große
Menge von Krokodillenarten, Knochen von andern Landthieren,
Meer- und Süßwaſſer-Producten beigemiſcht enthält. Zwei
große Zerſtörungen bezeichnen die Grenzen dieſer Flötz-
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[N. N.]: Die physikalische Geographie von Herrn Alexander v. Humboldt, vorgetragen im Semestre 1827/28. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 271.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_oktavgfeo79_1828/277>, abgerufen am 23.11.2024.
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