hat schon eine ähnliche Idee gehabt, und Franklin glaubte das Erdbeben daraus erklären zu können. Man glaubte selbst den innern Raum der Erde er- leuchten zu müssen und brachte daher Planeten an die man Pluto und Proserpina nannte. - Dieß letztere würde gar nicht nöthig sein, da die Compression der Luft so groß sein würde, daß nicht nur die Temperatur daselbst sehr gelinde wä- re, sondern daß auch ein Lichtprozeß entstehen könnte Franklin glaubte fest daran und Lichtenberg hat das Ganze als sehr wahrscheinlich beschrieben.
|: Die Luft ist im Innern der Erde so dicht daß schon bei 40 Meilen Tiefe eine Platina Kugel schwimmen würde :|
Die Erde ist nicht nur ihrer Gestalt nach unter- sucht, sondern sie ist auch gewogen worden. Wenn man die Gesetze des Gleichgewichts, Abplattung, Ro- tation mit einander vergleicht und die Dichtigkeit nähernd annimmt, so hat schon die Theorie ge- lehrt, daraus die Dichtigkeit der Erde zu finden. Laplace, Felori und Thomas Young fanden die
Dich-
hat ſchon eine ähnliche Idee gehabt, und Franklin glaubte das Erdbeben daraus erklären zu können. Man glaubte ſelbſt den innern Raum der Erde er- leuchten zu müſsen und brachte daher Planeten an die man Pluto und Proſerpina nannte. – Dieß letztere würde gar nicht nöthig ſein, da die Compreſsion der Luft ſo groß ſein würde, daß nicht nur die Temperatur daſelbſt ſehr gelinde wä- re, ſondern daß auch ein Lichtprozeß entſtehen könnte Franklin glaubte feſt daran und Lichtenberg hat das Ganze als ſehr wahrſcheinlich beſchrieben.
|: Die Luft iſt im Innern der Erde ſo dicht daß ſchon bei 40 Meilen Tiefe eine Platina Kugel ſchwim̃en würde :|
Die Erde iſt nicht nur ihrer Geſtalt nach unter- ſucht, ſondern ſie iſt auch gewogen worden. Wenn man die Geſetze des Gleichgewichts, Abplattung, Ro- tation mit einander vergleicht und die Dichtigkeit nähernd annimmt, ſo hat ſchon die Theorie ge- lehrt, daraus die Dichtigkeit der Erde zu finden. Laplace, Felori und Thomas Young fanden die
Dich-
<TEI><text><body><divtype="session"n="27"><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0242"/>
hat ſchon eine ähnliche Idee gehabt, und <hirendition="#aq"><persNameresp="#BF"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118534912 http://d-nb.info/gnd/118534912">Franklin</persName></hi><lb/>
glaubte das Erdbeben daraus erklären zu können.<lb/>
Man glaubte ſelbſt den innern Raum der Erde er-<lb/>
leuchten zu müſsen und brachte daher Planeten<lb/>
an die man Pluto und Proſerpina nannte. –<lb/>
Dieß letztere würde gar nicht nöthig ſein, da<lb/>
die Compreſsion der Luft ſo groß ſein würde, daß<lb/>
nicht nur die Temperatur daſelbſt ſehr gelinde wä-<lb/>
re, ſondern daß auch ein Lichtprozeß entſtehen könnte<lb/><hirendition="#aq"><persNameresp="#BF"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118534912 http://d-nb.info/gnd/118534912">Franklin</persName></hi> glaubte feſt daran und <hirendition="#aq"><persNameresp="#BF"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118572628 http://d-nb.info/gnd/118572628">Lichtenberg</persName></hi> hat<lb/>
das Ganze als ſehr wahrſcheinlich beſchrieben.</p><lb/><p><metamark>|:</metamark> Die Luft iſt im Innern der Erde ſo dicht daß ſchon<lb/>
bei 40 Meilen Tiefe eine Platina Kugel ſchwim̃en<lb/>
würde <metamark>:|</metamark></p><lb/><p>Die Erde iſt nicht nur ihrer Geſtalt nach unter-<lb/>ſucht, ſondern ſie iſt auch <hirendition="#u">gewogen</hi> worden. Wenn<lb/>
man die Geſetze des Gleichgewichts, Abplattung, Ro-<lb/>
tation mit einander vergleicht und die Dichtigkeit<lb/>
nähernd annimmt, ſo hat ſchon die Theorie ge-<lb/>
lehrt, daraus die Dichtigkeit der Erde zu finden.<lb/><hirendition="#aq"><persNameresp="#BF"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118726536 http://d-nb.info/gnd/118726536">Laplace</persName></hi>, <hirendition="#aq"><hirendition="#u"hand="#pencil"><persNameresp="#BF"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-1011415887 http://d-nb.info/gnd/1011415887">Felori</persName></hi></hi> und <hirendition="#aq"><persNameresp="#BF"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118808184 http://d-nb.info/gnd/118808184">Thomas Young</persName></hi> fanden die<lb/><fwplace="bottom"type="catch"><hirendition="#u">Dich-</hi></fw><lb/></p></div></div></div></div></div></body></text></TEI>
[0242]
hat ſchon eine ähnliche Idee gehabt, und Franklin
glaubte das Erdbeben daraus erklären zu können.
Man glaubte ſelbſt den innern Raum der Erde er-
leuchten zu müſsen und brachte daher Planeten
an die man Pluto und Proſerpina nannte. –
Dieß letztere würde gar nicht nöthig ſein, da
die Compreſsion der Luft ſo groß ſein würde, daß
nicht nur die Temperatur daſelbſt ſehr gelinde wä-
re, ſondern daß auch ein Lichtprozeß entſtehen könnte
Franklin glaubte feſt daran und Lichtenberg hat
das Ganze als ſehr wahrſcheinlich beſchrieben.
|: Die Luft iſt im Innern der Erde ſo dicht daß ſchon
bei 40 Meilen Tiefe eine Platina Kugel ſchwim̃en
würde :|
Die Erde iſt nicht nur ihrer Geſtalt nach unter-
ſucht, ſondern ſie iſt auch gewogen worden. Wenn
man die Geſetze des Gleichgewichts, Abplattung, Ro-
tation mit einander vergleicht und die Dichtigkeit
nähernd annimmt, ſo hat ſchon die Theorie ge-
lehrt, daraus die Dichtigkeit der Erde zu finden.
Laplace, Felori und Thomas Young fanden die
Dich-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Anmerkungen zur Edition:
Im Manuskript fehlt ein Blatt (S. 359–360), aus technischen Gründen wurde
auf die Einschaltung von zwei Leerseiten im Digitalisat verzichtet. Ein
entsprechendes Tag weist an der betreffenden Stelle darauf hin.
Zwei Blätter sind vom Schreiber falsch paginiert und falsch gebunden
(S. 291–294). Die Reihenfolge der Bilder wurde korrigiert, die
dementsprechend korrigierten Seitenzahlen wurden durch eckige Klammern
gekennzeichnet.
Vom Schreiber selbst berichtigte Seitenzahlen wurden ebenfalls durch eckige
Klammern gekennzeichnet.
[N. N.]: Physikalische Geographie von Heinr. Alex. Freiherr v. Humboldt. [V]orgetragen im Wintersemester 1827/8. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_n0171w1_1828/242>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.