Niebuhr, Barthold Georg: Römische Geschichte. T. 2. Berlin, 1812.augusteischen Zeitalters: stets folgt er ihren Verwand- Diese Machthabenden sind nicht die Patricier als werden sollen, und es wäre ein wahres Verdienst einen ein- fachen Abdruck des ziemlich unverdorbnen Textes der Pari- ser Ausgabe zu veranstalten, wodurch sie allgemeiner ver- breitet würden. Der Rest seiner Annalen ist fast ganz ent- behrlich, und kann ohne Schaden in seiner Dunkelheit blei- ben. -- Zonaras schrieb um die Mitte des zwölften Jahr- hunderts, und das ist keine träumerische Hoffnung, was er in Händen hatte möchte auch noch jetzt irgendwo verborgen liegen. Er selbst hatte von Dio nur was er in Auszug brachte; wie es mir scheint die ersten zwanzig Bücher. 32) [o]i dunatoi -- polemous ek polemon epitedes ekinoun. 33) probou'leuma.
auguſteiſchen Zeitalters: ſtets folgt er ihren Verwand- Dieſe Machthabenden ſind nicht die Patricier als werden ſollen, und es waͤre ein wahres Verdienſt einen ein- fachen Abdruck des ziemlich unverdorbnen Textes der Pari- ſer Ausgabe zu veranſtalten, wodurch ſie allgemeiner ver- breitet wuͤrden. Der Reſt ſeiner Annalen iſt faſt ganz ent- behrlich, und kann ohne Schaden in ſeiner Dunkelheit blei- ben. — Zonaras ſchrieb um die Mitte des zwoͤlften Jahr- hunderts, und das iſt keine traͤumeriſche Hoffnung, was er in Haͤnden hatte moͤchte auch noch jetzt irgendwo verborgen liegen. Er ſelbſt hatte von Dio nur was er in Auszug brachte; wie es mir ſcheint die erſten zwanzig Buͤcher. 32) [ο]ἱ δυνατοὶ — πολέμȣς ἐκ πολέμων ἐπίτηδες ἐκίνουν. 33) προβȣʹλευμα.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0044" n="28"/> auguſteiſchen Zeitalters: ſtets folgt er ihren Verwand-<lb/> lungen mit ſorgfaͤltiger Aufmerkſamkeit. Er war Se-<lb/> nator und Staatsmann, er lebte in dem Zeitalter der<lb/> hoͤchſten Bluͤthe des buͤrgerlichen Rechts; die Kriegsge-<lb/> ſchichte ſchrieb er mit ſeltnen Abweichungen nach Li-<lb/> vius, die politiſche hat er ſichtbar ganz aus den aͤlteren<lb/> und ſchon verſaͤumten Annalen ausgearbeitet.</p><lb/> <p>Dieſe Machthabenden ſind nicht die Patricier als<lb/> Stand, welche gleich nachher mit dem bey dieſem Schrift-<lb/> ſteller gewoͤhnlichen correcten Wort als Eupatriden ge-<lb/> nannt werden, ſondern der Senat, von dem gleich zuvor<lb/> auf dieſelbe Weiſe die Rede war <note place="foot" n="32)"><supplied>ο</supplied>ἱ δυνατοὶ — πολέμȣς ἐκ πολέμων ἐπίτηδες ἐκίνουν.</note>: das Volk aber iſt hier<lb/> die Gemeinde der Centurien. Es hat eine innere Conſe-<lb/> quenz welche unwiderſtehlicher Beweis iſt, daß der Senat,<lb/> wie die Geſetze ſo die Candidaten, dem in den Centurien<lb/> verſammelten Volk durch ein Senatusconſult <note place="foot" n="33)">προβȣʹλευμα.</note> zur<lb/> Annahme vorſchlug. Es war der erſte Keim der Freyheit<lb/> daß dieſer Nationalgemeinde wenigſtens das Recht der<lb/><note xml:id="note-0044" prev="#note-0043" place="foot" n="31)">werden ſollen, und es waͤre ein wahres Verdienſt einen ein-<lb/> fachen Abdruck des ziemlich unverdorbnen Textes der Pari-<lb/> ſer Ausgabe zu veranſtalten, wodurch ſie allgemeiner ver-<lb/> breitet wuͤrden. Der Reſt ſeiner Annalen iſt faſt ganz ent-<lb/> behrlich, und kann ohne Schaden in ſeiner Dunkelheit blei-<lb/> ben. — Zonaras ſchrieb um die Mitte des zwoͤlften Jahr-<lb/> hunderts, und das iſt keine traͤumeriſche Hoffnung, was er<lb/> in Haͤnden hatte moͤchte auch noch jetzt irgendwo verborgen<lb/> liegen. Er ſelbſt hatte von Dio nur was er in Auszug<lb/> brachte; wie es mir ſcheint die erſten zwanzig Buͤcher.</note><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [28/0044]
auguſteiſchen Zeitalters: ſtets folgt er ihren Verwand-
lungen mit ſorgfaͤltiger Aufmerkſamkeit. Er war Se-
nator und Staatsmann, er lebte in dem Zeitalter der
hoͤchſten Bluͤthe des buͤrgerlichen Rechts; die Kriegsge-
ſchichte ſchrieb er mit ſeltnen Abweichungen nach Li-
vius, die politiſche hat er ſichtbar ganz aus den aͤlteren
und ſchon verſaͤumten Annalen ausgearbeitet.
Dieſe Machthabenden ſind nicht die Patricier als
Stand, welche gleich nachher mit dem bey dieſem Schrift-
ſteller gewoͤhnlichen correcten Wort als Eupatriden ge-
nannt werden, ſondern der Senat, von dem gleich zuvor
auf dieſelbe Weiſe die Rede war 32): das Volk aber iſt hier
die Gemeinde der Centurien. Es hat eine innere Conſe-
quenz welche unwiderſtehlicher Beweis iſt, daß der Senat,
wie die Geſetze ſo die Candidaten, dem in den Centurien
verſammelten Volk durch ein Senatusconſult 33) zur
Annahme vorſchlug. Es war der erſte Keim der Freyheit
daß dieſer Nationalgemeinde wenigſtens das Recht der
31)
32) οἱ δυνατοὶ — πολέμȣς ἐκ πολέμων ἐπίτηδες ἐκίνουν.
33) προβȣʹλευμα.
31) werden ſollen, und es waͤre ein wahres Verdienſt einen ein-
fachen Abdruck des ziemlich unverdorbnen Textes der Pari-
ſer Ausgabe zu veranſtalten, wodurch ſie allgemeiner ver-
breitet wuͤrden. Der Reſt ſeiner Annalen iſt faſt ganz ent-
behrlich, und kann ohne Schaden in ſeiner Dunkelheit blei-
ben. — Zonaras ſchrieb um die Mitte des zwoͤlften Jahr-
hunderts, und das iſt keine traͤumeriſche Hoffnung, was er
in Haͤnden hatte moͤchte auch noch jetzt irgendwo verborgen
liegen. Er ſelbſt hatte von Dio nur was er in Auszug
brachte; wie es mir ſcheint die erſten zwanzig Buͤcher.
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