Moser, Friedrich Carl von: Politische Wahrheiten. Bd. 1. Zürich, 1796.der That selbst aber und nach den wahren Ver- Es gibt gebohrne Regenten, sie mögen her- Unter den gebohrnen Königen und Fürsten So gibt es dann auch hinwieder unter denen, ihren
der That selbst aber und nach den wahren Ver- Es gibt gebohrne Regenten, sie mögen her- Unter den gebohrnen Königen und Fürsten So gibt es dann auch hinwieder unter denen, ihren
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0038" n="32"/> der That selbst aber und nach den wahren Ver-<lb/> hältnissen der Dinge nicht sind.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <p>Es gibt <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">gebohrne Regenten</hi>,</hi> sie mögen her-<lb/> nach, nach dem Zufall ihrer Geburt, einem Kö-<lb/> nigreich, einem Mönchs-Kloster, einem Kriegs-<lb/> heer, ihrem Jahrhundert zu befehlen haben, oder<lb/> selbst erst bey der Nachwelt triumphiren. Ein<lb/> Sixtus V. ein Alberoni, ein Luther, ein Lau-<lb/> don, ein Heinsius, würden in jedem Welttheil<lb/> und in jedem Zeitpunkt sich durchgeschwun-<lb/> gen, geherrscht, befohlen, sich über ihre <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Ge-<lb/> burt</hi></hi> erhoben haben.</p><lb/> <p>Unter den <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">gebohrnen</hi></hi> Königen und Fürsten<lb/> sind Nahmen die jeder Zeiten Ruhm, jeder Kro-<lb/> nen Zierde, jeder Völker würdige Beherrscher<lb/> gewesen seyn würden. Bey all’ diesen war<lb/> der Mensch, die Seele stark, und <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">groſs ge-<lb/> bohren</hi></hi>.</p><lb/> <p>So gibt es dann auch hinwieder unter denen,<lb/> welche ihrer Geburt nach zum Herrschen und<lb/> Befehlen bestimmt zu seyn scheinen, denen<lb/> mans von der Stirne herunterliest und ihr gan-<lb/> zes Leben und Thaten bekräftigt, daſs sie <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">ge-<lb/> bohrne Knechte</hi></hi> seyen, deren Seelenkräfte in<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ihren</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [32/0038]
der That selbst aber und nach den wahren Ver-
hältnissen der Dinge nicht sind.
Es gibt gebohrne Regenten, sie mögen her-
nach, nach dem Zufall ihrer Geburt, einem Kö-
nigreich, einem Mönchs-Kloster, einem Kriegs-
heer, ihrem Jahrhundert zu befehlen haben, oder
selbst erst bey der Nachwelt triumphiren. Ein
Sixtus V. ein Alberoni, ein Luther, ein Lau-
don, ein Heinsius, würden in jedem Welttheil
und in jedem Zeitpunkt sich durchgeschwun-
gen, geherrscht, befohlen, sich über ihre Ge-
burt erhoben haben.
Unter den gebohrnen Königen und Fürsten
sind Nahmen die jeder Zeiten Ruhm, jeder Kro-
nen Zierde, jeder Völker würdige Beherrscher
gewesen seyn würden. Bey all’ diesen war
der Mensch, die Seele stark, und groſs ge-
bohren.
So gibt es dann auch hinwieder unter denen,
welche ihrer Geburt nach zum Herrschen und
Befehlen bestimmt zu seyn scheinen, denen
mans von der Stirne herunterliest und ihr gan-
zes Leben und Thaten bekräftigt, daſs sie ge-
bohrne Knechte seyen, deren Seelenkräfte in
ihren
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |