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Morhof, Daniel Georg: Unterricht Von Der Teutschen Sprache und Poesie. Kiel, 1682.

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der Teutschen Sprache.
den könte. Es were ja auch endlich nicht
zu verwundern gewesen/ wenn Ariovistus
um die Fertigkeit dieser Sprache zu ha-
ben/ einer langen Zeit bedürfftig gewesen:
denn auch in Dialectis so grosser Unterscheid
sein kan/ daß man vieler Zeit Mühe von
nöthen hat/ dieselbe recht fertig zu erler-
nen/ insonderheit wenn keine Grammati-
sche Lehr-Satze verhanden; Ja in Franck-
reich und Teutschland sein heutiges Tages
die einerley Sprache reden/ und sich doch
nicht verstehen. Würde man einen Schwa-
ben in Niederland bringen/ es würde gros-
se Mühe kosten/ daß er des Landes Sprach
ohne Anstoß in langer Zeit reden lernete.
Er greifft endlich auch den Cluverum an/
welcher auß den Endigungen in den Nah-
men der Könige/ Völcker/ Lannder/ Flüs-
se etc. dero Teutschen Uhrsprung behaup-
ten will. Welches ob es gleich ihm geringe
daucht/ dennoch ein Grund von grosser
Wichtigkeit ist. Es were der Mühe wol
wehrt die barbara nomina, die man bey den
alten Autoribus findet mit Fleiß zu unter-

suchen
c

der Teutſchen Sprache.
den koͤnte. Es were ja auch endlich nicht
zu verwundern geweſen/ wenn Arioviſtus
um die Fertigkeit dieſer Sprache zu ha-
ben/ einer langen Zeit beduͤrfftig geweſen:
deñ auch in Dialectis ſo groſſer Unterſcheid
ſein kan/ daß man vieler Zeit Muͤhe von
noͤthen hat/ dieſelbe recht fertig zu erler-
nen/ inſonderheit wenn keine Grammati-
ſche Lehr-Satze verhanden; Ja in Franck-
reich und Teutſchland ſein heutiges Tages
die einerley Sprache reden/ und ſich doch
nicht verſtehen. Wuͤrde man einen Schwa-
ben in Niederland bringen/ es wuͤrde groſ-
ſe Muͤhe koſten/ daß er des Landes Sprach
ohne Anſtoß in langer Zeit reden lernete.
Er greifft endlich auch den Cluverum an/
welcher auß den Endigungen in den Nah-
men der Koͤnige/ Voͤlcker/ Lãnder/ Fluͤſ-
ſe etc. dero Teutſchen Uhrſprung behaup-
ten will. Welches ob es gleich ihm geringe
daucht/ dennoch ein Grund von groſſer
Wichtigkeit iſt. Es were der Muͤhe wol
wehrt die barbara nomina, die man bey den
alten Autoribus findet mit Fleiß zu unter-

ſuchen
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[33/0045] der Teutſchen Sprache. den koͤnte. Es were ja auch endlich nicht zu verwundern geweſen/ wenn Arioviſtus um die Fertigkeit dieſer Sprache zu ha- ben/ einer langen Zeit beduͤrfftig geweſen: deñ auch in Dialectis ſo groſſer Unterſcheid ſein kan/ daß man vieler Zeit Muͤhe von noͤthen hat/ dieſelbe recht fertig zu erler- nen/ inſonderheit wenn keine Grammati- ſche Lehr-Satze verhanden; Ja in Franck- reich und Teutſchland ſein heutiges Tages die einerley Sprache reden/ und ſich doch nicht verſtehen. Wuͤrde man einen Schwa- ben in Niederland bringen/ es wuͤrde groſ- ſe Muͤhe koſten/ daß er des Landes Sprach ohne Anſtoß in langer Zeit reden lernete. Er greifft endlich auch den Cluverum an/ welcher auß den Endigungen in den Nah- men der Koͤnige/ Voͤlcker/ Lãnder/ Fluͤſ- ſe etc. dero Teutſchen Uhrſprung behaup- ten will. Welches ob es gleich ihm geringe daucht/ dennoch ein Grund von groſſer Wichtigkeit iſt. Es were der Muͤhe wol wehrt die barbara nomina, die man bey den alten Autoribus findet mit Fleiß zu unter- ſuchen c

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Zitationshilfe: Morhof, Daniel Georg: Unterricht Von Der Teutschen Sprache und Poesie. Kiel, 1682, S. 33. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/morhof_unterricht_1682/45>, abgerufen am 29.11.2024.