Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Micraelius, Johann: Erstes Buch Deß Alten Pommer-Landes. Bd. 1. Stettin, 1639.

Bild:
<< vorherige Seite
Jnhalt des Andern Buchs.
[Spaltenumbruch]
50. Mestiboy der Mechelnbürger vnd Pomme-
ren Fürste/ weil er von Dieterich dem Marg-
graffen für einen Wendischen Hund geschol-
ten/ vnnd jhme ein Teutsch Fräwlein aus
Sachsen versaget ward/ verjaget gemelten
Marggraffen aus seinem Lande/ vnd verläs-
set den Christlichen Glauben mit der gantzen
Wendischen Nation. Doch bekennet er sich
im Alter wieder zu demselbigen/ vnnd wird
dessentwegen von seinen Vnterthanen ver-
jaget.
51. Bey Käyser Conradi II. Zeiten fallen die
Mechelnburger in Sachsen vnnd Hollstein;
Die Lutitier in die Marck/ vnd verfolgen die
Christen sehr: Werden aber durch Käyser
Conradum gedemütiget.
52. Bela ein Hungrischer Fürste/ der hernach
König in Hungern geworden ist/ regieret bey
xxxv. Jahren in Hinter Pommeren.
53. Vnter den Lutitiern oder Wilzen erhebet sich
eine grosse innerliche Auffruhr: Vnd es ruffen
etliche wider die anderen die Dähnen/ Sach-
sen vnd Mechelenburger zu hülffe.
54. Die Dähnen vnnd Mechelenburger fallen
Julin an/ vnd erschlagen Fürst Ratibor mit
acht Söhnen: Bleibt aber nicht vngerochen.
55. Die Wendische Nation übet grosse Tyran-
ney auffs newe an den Christen/ wil den
Sachsen nach Hertzog Bernhardi Todte nicht
mehr Tribut geben/ auch von den Mechelen-
burgischen Fürsten nicht mehr wissen/ sondern
erwehlet Critonem einen Lutitier/ oder ja ei-
nen Rügianer/ zum General/ der biß in Holl-
stein sein Regiment erstrecket/ vnd Lübeck zur
Stadt anleget.
56. Nach Critonis Todte nimbt sich Razo der
Rugianische Fürst des Regiments über die
Wendische Nation an. Aber der Mechelbur-
gische Fürst Heinrich wehret sich tapffer/ vnd
thut einen Einfall in Pommern.
57. Suantibor/ der Pommerschen Fürsten
Stamm/ ist nicht einer aus des Polnischen
Lesci Nachkommen/ auch nicht aus einem ver-
meineten Polnischen Geschlechte der Greiff-
[Spaltenumbruch] Herren/ sondern aus Teutschem/ Gothischem/
Wandalischem Geblüthe entsprossen.
58. Sieben Greiffen/ so von steben Pommer-
schen Provincen in jhrem Wapen/ zweiffels
ohne zum Zeichen der Freyheit/ geführet wer-
den/ zeigen an/ daß solche Provincen alle zu
einem Volcke/ vnd zwar Pommerischen Ge-
blütes müssen gehöret haben.
59. Die sieben freye Pommerische Provincen
haben in vorfallender Kriegeszeit aus den
vornembsten Geschlechtern einen Fürsten er-
wehlet/ vnd solche Dignität ist endlich erblich
geworden.
60. Man findet viele Pommerische Fürsten vor
Suantiboro in den Historion/ die theils vn-
ter seine Vorfahren vnd Anherren gehören.
61. Pommeren werffen sich wegen der Grentze
weidlich mit den Polen herumb/ verthedigen
dz Schloß Nakel/ vnd helffen Spingnew/ des
Polnischen Hertzogen Vladißlai Sohn/ wie-
der zum Lande/ vnd thun einen vergeblichen
Versuch an Zantock.
62. Hertzog Boleßlaff aus Polen belagert Coll-
(berg.
63. Fürst Suantibor aus Pommern wird von
seinen Vnterthanen gefangen/ vnnd dieselbe
tragen die Vormundschafft seiner vier jungen
Printzen Critoni auff.
64. Der Polnische Feld-Herr Scarbimir wird
von den Pommeren geschlagen/ vnd die Polen
verbinden sich mit den Dähnen wider Pom-
meren/ fallen sie von beyden seiten an/ vnd es
kompt Nicolaus der König von Dennemarck
mit dem Polnischen Hertzog Boleßlaffen für
Vsedom zusammen.
56. Die vier Junge Pommerische Fürsten/ vn-
ter denen Wartißlaff/ als der ältiste/ die Re-
gierung führet/ stellen nach jhres Vatern
Suantibori Todte alles sehr klüglich an.
66. Die Polnische Kriege gehen wieder an/ es
kommen die Pommern biß an Gniesen/ nehmen
den Archidiaconun Martinum gefangen/ vnd
entführen etlichen Kirchenschmuck/ den sie
doch durch GOttes gestrenge Vrtheil müsten
wieder geben.
67. Die
Jnhalt des Andern Buchs.
[Spaltenumbruch]
50. Meſtiboy der Mechelnbuͤrger vnd Pomme-
ren Fuͤrſte/ weil er von Dieterich dem Marg-
graffen fuͤr einen Wendiſchen Hund geſchol-
ten/ vnnd jhme ein Teutſch Fraͤwlein aus
Sachſen verſaget ward/ verjaget gemelten
Marggraffen aus ſeinem Lande/ vnd verlaͤſ-
ſet den Chriſtlichen Glauben mit der gantzen
Wendiſchen Nation. Doch bekennet er ſich
im Alter wieder zu demſelbigen/ vnnd wird
deſſentwegen von ſeinen Vnterthanen ver-
jaget.
51. Bey Kaͤyſer Conradi II. Zeiten fallen die
Mechelnburger in Sachſen vnnd Hollſtein;
Die Lutitier in die Marck/ vnd verfolgen die
Chriſten ſehr: Werden aber durch Kaͤyſer
Conradum gedemuͤtiget.
52. Bela ein Hungriſcher Fuͤrſte/ der hernach
Koͤnig in Hungern geworden iſt/ regieret bey
xxxv. Jahren in Hinter Pommeren.
53. Vnter den Lutitiern oder Wilzen erhebet ſich
eine groſſe innerliche Auffruhr: Vnd es ruffen
etliche wider die anderen die Daͤhnen/ Sach-
ſen vnd Mechelenburger zu huͤlffe.
54. Die Daͤhnen vnnd Mechelenburger fallen
Julin an/ vnd erſchlagen Fuͤrſt Ratibor mit
acht Soͤhnen: Bleibt aber nicht vngerochen.
55. Die Wendiſche Nation uͤbet groſſe Tyran-
ney auffs newe an den Chriſten/ wil den
Sachſen nach Hertzog Bernhardi Todte nicht
mehr Tribut geben/ auch von den Mechelen-
burgiſchen Fuͤrſten nicht mehr wiſſen/ ſondern
erwehlet Critonem einen Lutitier/ oder ja ei-
nen Ruͤgianer/ zum General/ der biß in Holl-
ſtein ſein Regiment erſtrecket/ vnd Luͤbeck zur
Stadt anleget.
56. Nach Critonis Todte nimbt ſich Razo der
Rugianiſche Fuͤrſt des Regiments uͤber die
Wendiſche Nation an. Aber der Mechelbur-
giſche Fuͤrſt Heinrich wehret ſich tapffer/ vnd
thut einen Einfall in Pommern.
57. Suantibor/ der Pommerſchen Fuͤrſten
Stamm/ iſt nicht einer aus des Polniſchen
Leſci Nachkommen/ auch nicht aus einem ver-
meineten Polniſchen Geſchlechte der Greiff-
[Spaltenumbruch] Herren/ ſondern aus Teutſchem/ Gothiſchem/
Wandaliſchem Gebluͤthe entſproſſen.
58. Sieben Greiffen/ ſo von ſteben Pommer-
ſchen Provincen in jhrem Wapen/ zweiffels
ohne zum Zeichen der Freyheit/ gefuͤhret wer-
den/ zeigen an/ daß ſolche Provincen alle zu
einem Volcke/ vnd zwar Pommeriſchen Ge-
bluͤtes muͤſſen gehoͤret haben.
59. Die ſieben freye Pommeriſche Provincen
haben in vorfallender Kriegeszeit aus den
vornembſten Geſchlechtern einen Fuͤrſten er-
wehlet/ vnd ſolche Dignitaͤt iſt endlich erblich
geworden.
60. Man findet viele Pommeriſche Fuͤrſten vor
Suantiboro in den Hiſtorion/ die theils vn-
ter ſeine Vorfahren vnd Anherren gehoͤren.
61. Pommeren werffen ſich wegen der Grentze
weidlich mit den Polen herumb/ verthedigen
dz Schloß Nakel/ vnd helffen Spingnew/ des
Polniſchen Hertzogen Vladißlai Sohn/ wie-
der zum Lande/ vnd thun einen vergeblichen
Verſuch an Zantock.
62. Hertzog Boleßlaff aus Polen belagert Coll-
(berg.
63. Fuͤrſt Suantibor aus Pommern wird von
ſeinen Vnterthanen gefangen/ vnnd dieſelbe
tragen die Vormundſchafft ſeiner vier jungen
Printzen Critoni auff.
64. Der Polniſche Feld-Herꝛ Scarbimir wird
von den Pom̃eren geſchlagen/ vnd die Polen
verbinden ſich mit den Daͤhnen wider Pom-
meren/ fallen ſie von beyden ſeiten an/ vnd es
kompt Nicolaus der Koͤnig von Dennemarck
mit dem Polniſchen Hertzog Boleßlaffen fuͤr
Vſedom zuſammen.
56. Die vier Junge Pommeriſche Fuͤrſten/ vn-
ter denen Wartißlaff/ als der aͤltiſte/ die Re-
gierung fuͤhret/ ſtellen nach jhres Vatern
Suantibori Todte alles ſehr kluͤglich an.
66. Die Polniſche Kriege gehen wieder an/ es
kommen die Pom̃ern biß an Gnieſen/ nehmen
den Archidiaconũ Martinum gefangen/ vnd
entfuͤhren etlichen Kirchenſchmuck/ den ſie
doch durch GOttes geſtrenge Vrtheil muͤſten
wieder geben.
67. Die
<TEI>
  <text>
    <front>
      <div type="contents">
        <div n="2">
          <list>
            <pb facs="#f0027"/>
            <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Jnhalt des Andern Buchs.</hi> </fw><lb/>
            <cb/>
            <item>50. Me&#x017F;tiboy der Mechelnbu&#x0364;rger vnd Pomme-<lb/>
ren Fu&#x0364;r&#x017F;te/ weil er von Dieterich dem Marg-<lb/>
graffen fu&#x0364;r einen Wendi&#x017F;chen Hund ge&#x017F;chol-<lb/>
ten/ vnnd jhme ein Teut&#x017F;ch Fra&#x0364;wlein aus<lb/>
Sach&#x017F;en ver&#x017F;aget ward/ verjaget gemelten<lb/>
Marggraffen aus &#x017F;einem Lande/ vnd verla&#x0364;&#x017F;-<lb/>
&#x017F;et den Chri&#x017F;tlichen Glauben mit der gantzen<lb/>
Wendi&#x017F;chen Nation. Doch bekennet er &#x017F;ich<lb/>
im Alter wieder zu dem&#x017F;elbigen/ vnnd wird<lb/>
de&#x017F;&#x017F;entwegen von &#x017F;einen Vnterthanen ver-<lb/>
jaget.</item><lb/>
            <item>51. Bey Ka&#x0364;y&#x017F;er Conradi <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">II.</hi></hi> Zeiten fallen die<lb/>
Mechelnburger in Sach&#x017F;en vnnd Holl&#x017F;tein;<lb/>
Die Lutitier in die Marck/ vnd verfolgen die<lb/>
Chri&#x017F;ten &#x017F;ehr: Werden aber durch Ka&#x0364;y&#x017F;er<lb/>
Conradum gedemu&#x0364;tiget.</item><lb/>
            <item>52. Bela ein Hungri&#x017F;cher Fu&#x0364;r&#x017F;te/ der hernach<lb/>
Ko&#x0364;nig in Hungern geworden i&#x017F;t/ regieret bey<lb/>
xxxv. Jahren in Hinter Pommeren.</item><lb/>
            <item>53. Vnter den Lutitiern oder Wilzen erhebet &#x017F;ich<lb/>
eine gro&#x017F;&#x017F;e innerliche Auffruhr: Vnd es ruffen<lb/>
etliche wider die anderen die Da&#x0364;hnen/ Sach-<lb/>
&#x017F;en vnd Mechelenburger zu hu&#x0364;lffe.</item><lb/>
            <item>54. Die Da&#x0364;hnen vnnd Mechelenburger fallen<lb/>
Julin an/ vnd er&#x017F;chlagen Fu&#x0364;r&#x017F;t Ratibor mit<lb/>
acht So&#x0364;hnen: Bleibt aber nicht vngerochen.</item><lb/>
            <item>55. Die Wendi&#x017F;che Nation u&#x0364;bet gro&#x017F;&#x017F;e Tyran-<lb/>
ney auffs newe an den Chri&#x017F;ten/ wil den<lb/>
Sach&#x017F;en nach Hertzog Bernhardi Todte nicht<lb/>
mehr Tribut geben/ auch von den Mechelen-<lb/>
burgi&#x017F;chen Fu&#x0364;r&#x017F;ten nicht mehr wi&#x017F;&#x017F;en/ &#x017F;ondern<lb/>
erwehlet Critonem einen Lutitier/ oder ja ei-<lb/>
nen Ru&#x0364;gianer/ zum General/ der biß in Holl-<lb/>
&#x017F;tein &#x017F;ein Regiment er&#x017F;trecket/ vnd Lu&#x0364;beck zur<lb/>
Stadt anleget.</item><lb/>
            <item>56. Nach Critonis Todte nimbt &#x017F;ich Razo der<lb/>
Rugiani&#x017F;che Fu&#x0364;r&#x017F;t des Regiments u&#x0364;ber die<lb/>
Wendi&#x017F;che Nation an. Aber der Mechelbur-<lb/>
gi&#x017F;che Fu&#x0364;r&#x017F;t Heinrich wehret &#x017F;ich tapffer/ vnd<lb/>
thut einen Einfall in Pommern.</item><lb/>
            <item>57. Suantibor/ der Pommer&#x017F;chen Fu&#x0364;r&#x017F;ten<lb/>
Stamm/ i&#x017F;t nicht einer aus des Polni&#x017F;chen<lb/>
Le&#x017F;ci Nachkommen/ auch nicht aus einem ver-<lb/>
meineten Polni&#x017F;chen Ge&#x017F;chlechte der Greiff-<lb/><cb/>
Herren/ &#x017F;ondern aus Teut&#x017F;chem/ Gothi&#x017F;chem/<lb/>
Wandali&#x017F;chem Geblu&#x0364;the ent&#x017F;pro&#x017F;&#x017F;en.</item><lb/>
            <item>58. Sieben Greiffen/ &#x017F;o von &#x017F;teben Pommer-<lb/>
&#x017F;chen Provincen in jhrem Wapen/ zweiffels<lb/>
ohne zum Zeichen der Freyheit/ gefu&#x0364;hret wer-<lb/>
den/ zeigen an/ daß &#x017F;olche Provincen alle zu<lb/>
einem Volcke/ vnd zwar Pommeri&#x017F;chen Ge-<lb/>
blu&#x0364;tes mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en geho&#x0364;ret haben.</item><lb/>
            <item>59. Die &#x017F;ieben freye Pommeri&#x017F;che Provincen<lb/>
haben in vorfallender Kriegeszeit aus den<lb/>
vornemb&#x017F;ten Ge&#x017F;chlechtern einen Fu&#x0364;r&#x017F;ten er-<lb/>
wehlet/ vnd &#x017F;olche Dignita&#x0364;t i&#x017F;t endlich erblich<lb/>
geworden.</item><lb/>
            <item>60. Man findet viele Pommeri&#x017F;che Fu&#x0364;r&#x017F;ten vor<lb/>
Suantiboro in den Hi&#x017F;torion/ die theils vn-<lb/>
ter &#x017F;eine Vorfahren vnd Anherren geho&#x0364;ren.</item><lb/>
            <item>61. Pommeren werffen &#x017F;ich wegen der Grentze<lb/>
weidlich mit den Polen herumb/ verthedigen<lb/>
dz Schloß Nakel/ vnd helffen Spingnew/ des<lb/>
Polni&#x017F;chen Hertzogen Vladißlai Sohn/ wie-<lb/>
der zum Lande/ vnd thun einen vergeblichen<lb/>
Ver&#x017F;uch an Zantock.</item><lb/>
            <item>62. Hertzog Boleßlaff aus Polen belagert Coll-<lb/>
(berg.</item><lb/>
            <item>63. Fu&#x0364;r&#x017F;t Suantibor aus Pommern wird von<lb/>
&#x017F;einen Vnterthanen gefangen/ vnnd die&#x017F;elbe<lb/>
tragen die Vormund&#x017F;chafft &#x017F;einer vier jungen<lb/>
Printzen Critoni auff.</item><lb/>
            <item>64. Der Polni&#x017F;che Feld-Her&#xA75B; Scarbimir wird<lb/>
von den Pom&#x0303;eren ge&#x017F;chlagen/ vnd die Polen<lb/>
verbinden &#x017F;ich mit den Da&#x0364;hnen wider Pom-<lb/>
meren/ fallen &#x017F;ie von beyden &#x017F;eiten an/ vnd es<lb/>
kompt Nicolaus der Ko&#x0364;nig von Dennemarck<lb/>
mit dem Polni&#x017F;chen Hertzog Boleßlaffen fu&#x0364;r<lb/>
V&#x017F;edom zu&#x017F;ammen.</item><lb/>
            <item>56. Die vier Junge Pommeri&#x017F;che Fu&#x0364;r&#x017F;ten/ vn-<lb/>
ter denen Wartißlaff/ als der a&#x0364;lti&#x017F;te/ die Re-<lb/>
gierung fu&#x0364;hret/ &#x017F;tellen nach jhres Vatern<lb/>
Suantibori Todte alles &#x017F;ehr klu&#x0364;glich an.</item><lb/>
            <item>66. Die Polni&#x017F;che Kriege gehen wieder an/ es<lb/>
kommen die Pom&#x0303;ern biß an Gnie&#x017F;en/ nehmen<lb/>
den Archidiaconu&#x0303; Martinum gefangen/ vnd<lb/>
entfu&#x0364;hren etlichen Kirchen&#x017F;chmuck/ den &#x017F;ie<lb/>
doch durch GOttes ge&#x017F;trenge Vrtheil mu&#x0364;&#x017F;ten<lb/>
wieder geben.</item><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch">67. Die</fw><lb/>
          </list>
        </div>
      </div>
    </front>
  </text>
</TEI>
[0027] Jnhalt des Andern Buchs. 50. Meſtiboy der Mechelnbuͤrger vnd Pomme- ren Fuͤrſte/ weil er von Dieterich dem Marg- graffen fuͤr einen Wendiſchen Hund geſchol- ten/ vnnd jhme ein Teutſch Fraͤwlein aus Sachſen verſaget ward/ verjaget gemelten Marggraffen aus ſeinem Lande/ vnd verlaͤſ- ſet den Chriſtlichen Glauben mit der gantzen Wendiſchen Nation. Doch bekennet er ſich im Alter wieder zu demſelbigen/ vnnd wird deſſentwegen von ſeinen Vnterthanen ver- jaget. 51. Bey Kaͤyſer Conradi II. Zeiten fallen die Mechelnburger in Sachſen vnnd Hollſtein; Die Lutitier in die Marck/ vnd verfolgen die Chriſten ſehr: Werden aber durch Kaͤyſer Conradum gedemuͤtiget. 52. Bela ein Hungriſcher Fuͤrſte/ der hernach Koͤnig in Hungern geworden iſt/ regieret bey xxxv. Jahren in Hinter Pommeren. 53. Vnter den Lutitiern oder Wilzen erhebet ſich eine groſſe innerliche Auffruhr: Vnd es ruffen etliche wider die anderen die Daͤhnen/ Sach- ſen vnd Mechelenburger zu huͤlffe. 54. Die Daͤhnen vnnd Mechelenburger fallen Julin an/ vnd erſchlagen Fuͤrſt Ratibor mit acht Soͤhnen: Bleibt aber nicht vngerochen. 55. Die Wendiſche Nation uͤbet groſſe Tyran- ney auffs newe an den Chriſten/ wil den Sachſen nach Hertzog Bernhardi Todte nicht mehr Tribut geben/ auch von den Mechelen- burgiſchen Fuͤrſten nicht mehr wiſſen/ ſondern erwehlet Critonem einen Lutitier/ oder ja ei- nen Ruͤgianer/ zum General/ der biß in Holl- ſtein ſein Regiment erſtrecket/ vnd Luͤbeck zur Stadt anleget. 56. Nach Critonis Todte nimbt ſich Razo der Rugianiſche Fuͤrſt des Regiments uͤber die Wendiſche Nation an. Aber der Mechelbur- giſche Fuͤrſt Heinrich wehret ſich tapffer/ vnd thut einen Einfall in Pommern. 57. Suantibor/ der Pommerſchen Fuͤrſten Stamm/ iſt nicht einer aus des Polniſchen Leſci Nachkommen/ auch nicht aus einem ver- meineten Polniſchen Geſchlechte der Greiff- Herren/ ſondern aus Teutſchem/ Gothiſchem/ Wandaliſchem Gebluͤthe entſproſſen. 58. Sieben Greiffen/ ſo von ſteben Pommer- ſchen Provincen in jhrem Wapen/ zweiffels ohne zum Zeichen der Freyheit/ gefuͤhret wer- den/ zeigen an/ daß ſolche Provincen alle zu einem Volcke/ vnd zwar Pommeriſchen Ge- bluͤtes muͤſſen gehoͤret haben. 59. Die ſieben freye Pommeriſche Provincen haben in vorfallender Kriegeszeit aus den vornembſten Geſchlechtern einen Fuͤrſten er- wehlet/ vnd ſolche Dignitaͤt iſt endlich erblich geworden. 60. Man findet viele Pommeriſche Fuͤrſten vor Suantiboro in den Hiſtorion/ die theils vn- ter ſeine Vorfahren vnd Anherren gehoͤren. 61. Pommeren werffen ſich wegen der Grentze weidlich mit den Polen herumb/ verthedigen dz Schloß Nakel/ vnd helffen Spingnew/ des Polniſchen Hertzogen Vladißlai Sohn/ wie- der zum Lande/ vnd thun einen vergeblichen Verſuch an Zantock. 62. Hertzog Boleßlaff aus Polen belagert Coll- (berg. 63. Fuͤrſt Suantibor aus Pommern wird von ſeinen Vnterthanen gefangen/ vnnd dieſelbe tragen die Vormundſchafft ſeiner vier jungen Printzen Critoni auff. 64. Der Polniſche Feld-Herꝛ Scarbimir wird von den Pom̃eren geſchlagen/ vnd die Polen verbinden ſich mit den Daͤhnen wider Pom- meren/ fallen ſie von beyden ſeiten an/ vnd es kompt Nicolaus der Koͤnig von Dennemarck mit dem Polniſchen Hertzog Boleßlaffen fuͤr Vſedom zuſammen. 56. Die vier Junge Pommeriſche Fuͤrſten/ vn- ter denen Wartißlaff/ als der aͤltiſte/ die Re- gierung fuͤhret/ ſtellen nach jhres Vatern Suantibori Todte alles ſehr kluͤglich an. 66. Die Polniſche Kriege gehen wieder an/ es kommen die Pom̃ern biß an Gnieſen/ nehmen den Archidiaconũ Martinum gefangen/ vnd entfuͤhren etlichen Kirchenſchmuck/ den ſie doch durch GOttes geſtrenge Vrtheil muͤſten wieder geben. 67. Die

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/micraelius_pommernland01_1639
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/micraelius_pommernland01_1639/27
Zitationshilfe: Micraelius, Johann: Erstes Buch Deß Alten Pommer-Landes. Bd. 1. Stettin, 1639, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/micraelius_pommernland01_1639/27>, abgerufen am 23.04.2024.