einer Eigenschaft Werth schaffen und in einer andern Eigenschaft Werth erhalten oder übertragen.
Wie setzt jeder Arbeiter Arbeitszeit und daher Werth zu? Immer nur in der Form seiner eigenthümlich produktiven Arbeitsweise. Der Spinner setzt nur Arbeitszeit zu, indem er spinnt, der Weber, indem er webt, der Schmidt, indem er schmiedet. Durch die zweckbestimmte Form aber, worin sie Arbeit überhaupt zusetzen und daher Neuwerth, durch das Spinnen, Weben, Schmieden werden die Produktionsmittel, Baumwolle und Spindel, Garn und Webstuhl, Eisen und Amboss, zu Bil- dungselementen eines Produkts, eines neuen Gebrauchswerths20). Die alte Form ihres Gebrauchswerths vergeht, aber nur um in einer neuen Form von Gebrauchswerth aufzugehn. Bei Betrachtung des Werthbildungsprozesses ergab sich aber, dass so weit ein Gebrauchswerth zweckgemäss vernutzt wird zur Produktion eines neuen Gebrauchswerths, die zur Herstellung des vernutzten Gebrauchswerths nothwendige Arbeits- zeit einen Theil der zur Herstellung des neuen Gebrauchswerths nothwen- digen Arbeitszeit bildet, also Arbeitszeit ist, die vom vernutzten Produk- tionsmittel auf das neue Produkt übertragen wird. Der Arbeiter erhält also die Werthe der vernutzten Produktionsmittel oder überträgt sie als Werthbestandtheile auf das Produkt, nicht durch sein Zusetzen von Arbeit überhaupt, sondern durch den besondren nützlichen Charakter, durch die spezifisch produktive Form dieser zu- sätzlichen Arbeit. Als solche zweckgemässe produktive Thätigkeit, Spin- nen, Weben, Schmieden, erweckt die Arbeit durch ihren blossen Kon- takt die Produktionsmittel von den Todten, begeistet sie zu Faktoren des Arbeitsprozesses und verbindet sich mit ihnen zu Produkten.
Wäre die spezifische produktive Arbeit des Arbeiters nicht Spin- nen, so würde er die Baumwolle nicht in Garn verwandeln, also auch die Werthe von Baumwolle und Spindel nicht auf das Garn übertragen. Wech- selt dagegen derselbe Arbeiter das Metier und wird Tischler, so wird er nach wie vor durch einen Arbeitstag seinem Material Werth zusetzen. Er setzt ihn also zu nicht durch seine Arbeit, soweit sie Spinnarbeit oder Tischlerarbeit, sondern so weit sie abstrakte, gesell-
20) "Labour gives a new creation for one extinguished." (An Essay on the Polit. Econ. of Nations. London 1821, p. 13.)
einer Eigenschaft Werth schaffen und in einer andern Eigenschaft Werth erhalten oder übertragen.
Wie setzt jeder Arbeiter Arbeitszeit und daher Werth zu? Immer nur in der Form seiner eigenthümlich produktiven Arbeitsweise. Der Spinner setzt nur Arbeitszeit zu, indem er spinnt, der Weber, indem er webt, der Schmidt, indem er schmiedet. Durch die zweckbestimmte Form aber, worin sie Arbeit überhaupt zusetzen und daher Neuwerth, durch das Spinnen, Weben, Schmieden werden die Produktionsmittel, Baumwolle und Spindel, Garn und Webstuhl, Eisen und Amboss, zu Bil- dungselementen eines Produkts, eines neuen Gebrauchswerths20). Die alte Form ihres Gebrauchswerths vergeht, aber nur um in einer neuen Form von Gebrauchswerth aufzugehn. Bei Betrachtung des Werthbildungsprozesses ergab sich aber, dass so weit ein Gebrauchswerth zweckgemäss vernutzt wird zur Produktion eines neuen Gebrauchswerths, die zur Herstellung des vernutzten Gebrauchswerths nothwendige Arbeits- zeit einen Theil der zur Herstellung des neuen Gebrauchswerths nothwen- digen Arbeitszeit bildet, also Arbeitszeit ist, die vom vernutzten Produk- tionsmittel auf das neue Produkt übertragen wird. Der Arbeiter erhält also die Werthe der vernutzten Produktionsmittel oder überträgt sie als Werthbestandtheile auf das Produkt, nicht durch sein Zusetzen von Arbeit überhaupt, sondern durch den besondren nützlichen Charakter, durch die spezifisch produktive Form dieser zu- sätzlichen Arbeit. Als solche zweckgemässe produktive Thätigkeit, Spin- nen, Weben, Schmieden, erweckt die Arbeit durch ihren blossen Kon- takt die Produktionsmittel von den Todten, begeistet sie zu Faktoren des Arbeitsprozesses und verbindet sich mit ihnen zu Produkten.
Wäre die spezifische produktive Arbeit des Arbeiters nicht Spin- nen, so würde er die Baumwolle nicht in Garn verwandeln, also auch die Werthe von Baumwolle und Spindel nicht auf das Garn übertragen. Wech- selt dagegen derselbe Arbeiter das Metier und wird Tischler, so wird er nach wie vor durch einen Arbeitstag seinem Material Werth zusetzen. Er setzt ihn also zu nicht durch seine Arbeit, soweit sie Spinnarbeit oder Tischlerarbeit, sondern so weit sie abstrakte, gesell-
20) „Labour gives a new creation for one extinguished.“ (An Essay on the Polit. Econ. of Nations. London 1821, p. 13.)
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einer Eigenschaft Werth schaffen und in einer andern Eigenschaft Werth
erhalten oder übertragen.
Wie setzt jeder Arbeiter Arbeitszeit und daher Werth zu? Immer nur
in der Form seiner eigenthümlich produktiven Arbeitsweise. Der Spinner
setzt nur Arbeitszeit zu, indem er spinnt, der Weber, indem er webt, der
Schmidt, indem er schmiedet. Durch die zweckbestimmte Form
aber, worin sie Arbeit überhaupt zusetzen und daher Neuwerth,
durch das Spinnen, Weben, Schmieden werden die Produktionsmittel,
Baumwolle und Spindel, Garn und Webstuhl, Eisen und Amboss, zu Bil-
dungselementen eines Produkts, eines neuen Gebrauchswerths 20).
Die alte Form ihres Gebrauchswerths vergeht, aber nur um in einer
neuen Form von Gebrauchswerth aufzugehn. Bei Betrachtung des
Werthbildungsprozesses ergab sich aber, dass so weit ein Gebrauchswerth
zweckgemäss vernutzt wird zur Produktion eines neuen Gebrauchswerths,
die zur Herstellung des vernutzten Gebrauchswerths nothwendige Arbeits-
zeit einen Theil der zur Herstellung des neuen Gebrauchswerths nothwen-
digen Arbeitszeit bildet, also Arbeitszeit ist, die vom vernutzten Produk-
tionsmittel auf das neue Produkt übertragen wird. Der Arbeiter erhält
also die Werthe der vernutzten Produktionsmittel oder überträgt sie als
Werthbestandtheile auf das Produkt, nicht durch sein Zusetzen von
Arbeit überhaupt, sondern durch den besondren nützlichen
Charakter, durch die spezifisch produktive Form dieser zu-
sätzlichen Arbeit. Als solche zweckgemässe produktive Thätigkeit, Spin-
nen, Weben, Schmieden, erweckt die Arbeit durch ihren blossen Kon-
takt die Produktionsmittel von den Todten, begeistet sie zu Faktoren des
Arbeitsprozesses und verbindet sich mit ihnen zu Produkten.
Wäre die spezifische produktive Arbeit des Arbeiters nicht Spin-
nen, so würde er die Baumwolle nicht in Garn verwandeln, also auch die
Werthe von Baumwolle und Spindel nicht auf das Garn übertragen. Wech-
selt dagegen derselbe Arbeiter das Metier und wird Tischler, so wird er
nach wie vor durch einen Arbeitstag seinem Material Werth zusetzen.
Er setzt ihn also zu nicht durch seine Arbeit, soweit sie Spinnarbeit
oder Tischlerarbeit, sondern so weit sie abstrakte, gesell-
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Marx, Karl: Das Kapital. Buch I: Der Produktionsprocess des Kapitals. Hamburg, 1867, S. 166. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital01_1867/185>, abgerufen am 23.11.2024.
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