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Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.

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über den 33. Psalm


deinem Geiste? Und wo soll ich hinflihen für
deinem Angesicht? Führe ich gen Himmel/
so bist du da/ bettet ich mir in die Hölle/ siehe
so bist du auch da. Nehme ich Flügel der
Morgenröte/ und bliebe am äussersten
Meer/ so würde mich doch deine Hand da-
selbst führen/ und deine Rechte mich halten.

Kein Himmel beschleust GOTT/ sondern
Gott beschleust beydes Himmel und Erden/
und ist über alles/ und in allem unbegreiff-
lich. In ihm leben/ schweben/ und seynd wir.
Act. 7, 28. Diese allgewaltige Herrschafft kan
niemand verringern. Es heist ein fester Thron/
der befestiget ist immer und ewiglich.

Nun ist die Frage/ ob dieser Gott/ der seinen
Thron im Himmel gesetzet/ auch acht habe auff
das Thun der Menschen-Kinder? Der HErr
schauet vom Himmel/ und siehet aller Men-
schen Kinder. Von seinem fästen Thron sie-
het er auff alle/ die auff Erden wohnen. Er
merckt auff alle ihre Wercke.
Siehe/ wie weit
sich Gottes Providentz erstrecket/ auff aller
Menschen Kinder/ alle die auff Erden woh-
nen/ auff alle ihre Wercke
/ ja auff das Hertze
selbst. Wie aber? 1. Er schauet auff sie. 2. Er
merckt auff ihr Thun. 3. Er lencket ihnen das
Hertz.

Erst-

über den 33. Pſalm


deinem Geiſte? Und wo ſoll ich hinflihen für
deinem Angeſicht? Führe ich gen Himmel/
ſo biſt du da/ bettet ich mir in die Hölle/ ſiehe
ſo biſt du auch da. Nehme ich Flügel der
Morgenröte/ und bliebe am äuſſerſten
Meer/ ſo würde mich doch deine Hand da-
ſelbſt führen/ und deine Rechte mich halten.

Kein Himmel beſchleuſt GOTT/ ſondern
Gott beſchleuſt beydes Himmel und Erden/
und iſt über alles/ und in allem unbegreiff-
lich. In ihm leben/ ſchweben/ und ſeynd wir.
Act. 7, 28. Dieſe allgewaltige Herrſchafft kan
niemand verringern. Es heiſt ein feſter Thron/
der befeſtiget iſt immer und ewiglich.

Nun iſt die Frage/ ob dieſer Gott/ der ſeinen
Thron im Himmel geſetzet/ auch acht habe auff
das Thun der Menſchen-Kinder? Der HErr
ſchauet vom Himmel/ und ſiehet aller Men-
ſchen Kinder. Von ſeinem fäſten Thron ſie-
het er auff alle/ die auff Erden wohnen. Er
merckt auff alle ihre Wercke.
Siehe/ wie weit
ſich Gottes Providentz erſtrecket/ auff aller
Menſchen Kinder/ alle die auff Erden woh-
nen/ auff alle ihre Wercke
/ ja auff das Hertze
ſelbſt. Wie aber? 1. Er ſchauet auff ſie. 2. Er
merckt auff ihr Thun. 3. Er lencket ihnen das
Hertz.

Erſt-
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[56/0079] über den 33. Pſalm deinem Geiſte? Und wo ſoll ich hinflihen für deinem Angeſicht? Führe ich gen Himmel/ ſo biſt du da/ bettet ich mir in die Hölle/ ſiehe ſo biſt du auch da. Nehme ich Flügel der Morgenröte/ und bliebe am äuſſerſten Meer/ ſo würde mich doch deine Hand da- ſelbſt führen/ und deine Rechte mich halten. Kein Himmel beſchleuſt GOTT/ ſondern Gott beſchleuſt beydes Himmel und Erden/ und iſt über alles/ und in allem unbegreiff- lich. In ihm leben/ ſchweben/ und ſeynd wir. Act. 7, 28. Dieſe allgewaltige Herrſchafft kan niemand verringern. Es heiſt ein feſter Thron/ der befeſtiget iſt immer und ewiglich. Nun iſt die Frage/ ob dieſer Gott/ der ſeinen Thron im Himmel geſetzet/ auch acht habe auff das Thun der Menſchen-Kinder? Der HErr ſchauet vom Himmel/ und ſiehet aller Men- ſchen Kinder. Von ſeinem fäſten Thron ſie- het er auff alle/ die auff Erden wohnen. Er merckt auff alle ihre Wercke. Siehe/ wie weit ſich Gottes Providentz erſtrecket/ auff aller Menſchen Kinder/ alle die auff Erden woh- nen/ auff alle ihre Wercke/ ja auff das Hertze ſelbſt. Wie aber? 1. Er ſchauet auff ſie. 2. Er merckt auff ihr Thun. 3. Er lencket ihnen das Hertz. Erſt-

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674, S. 56. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674/79>, abgerufen am 23.11.2024.