Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.

Bild:
<< vorherige Seite

über den 66. Psalm
durch Gottes Lob/ und daß wir auch also lobsin-
gen sollen/ daß Er Ehre davon habe; Es ist
zwar Gottes Ehre so groß/ daß sie nicht kan ver-
mehret werden/ dennoch wenn man GOtt in-
nerlich recht erkennet/ und äusserlich für den
Menschen bekennet/ so hats den Namen/ daß
wir Gottes Ehre groß machen/ und so geräth
unser Lobsingen GOtt zu Ehren.

Von wem aber wird diß erfodert? Siehe
der heilige Geist ladet die gantze Erde ein/ und
alle die drauff wohnen: Jauchtzet dem HErrn
alle Land. Das Erdreich ist sonsten ein Ort
deß heulens und weinens/ und der Himmel ist
der rechte Ort deß Jauchzens und Jubilirens.
Wir hören gleichwohl hie/ daß auch das Erdreich
mit jauchzen soll erfüllet werden. Zwar von
den wenigsten erlanget GOtt die Ehre/ daß sie
sich in ihm freuen/ doch ladet der heilige Geist
alle ein und ermahnet sie/ sich in GOtt zu freu-
en. Jauchzet dem Herrn alle Land. Denn das
Licht göttlicher Gnaden ist so groß und helle/ daß
iederman dadurch kan erleuchtet und gewärmet
werden/ ein ieder/ der nur wil/ kan so viel fassen/
daß er sich inniglich zu erfreuen hat. Darum
spricht auch Paulus zum Tito am andern v. 11.
Es ist erschienen die heilsame Gnade Got-
tes allen Menschen:
Sie stehet da/ und giebt

einen

über den 66. Pſalm
durch Gottes Lob/ und daß wir auch alſo lobſin-
gen ſollen/ daß Er Ehre davon habe; Es iſt
zwar Gottes Ehre ſo groß/ daß ſie nicht kan ver-
mehret werden/ dennoch wenn man GOtt in-
nerlich recht erkennet/ und äuſſerlich für den
Menſchen bekennet/ ſo hats den Namen/ daß
wir Gottes Ehre groß machen/ und ſo geräth
unſer Lobſingen GOtt zu Ehren.

Von wem aber wird diß erfodert? Siehe
der heilige Geiſt ladet die gantze Erde ein/ und
alle die drauff wohnen: Jauchtzet dem HErrn
alle Land. Das Erdreich iſt ſonſten ein Ort
deß heulens und weinens/ und der Himmel iſt
der rechte Ort deß Jauchzens und Jubilirens.
Wir hören gleichwohl hie/ daß auch das Erdreich
mit jauchzen ſoll erfüllet werden. Zwar von
den wenigſten erlanget GOtt die Ehre/ daß ſie
ſich in ihm freuen/ doch ladet der heilige Geiſt
alle ein und ermahnet ſie/ ſich in GOtt zu freu-
en. Jauchzet dem Herrn alle Land. Deñ das
Licht göttlicher Gnaden iſt ſo groß und helle/ daß
iederman dadurch kan erleuchtet und gewärmet
werden/ ein ieder/ der nur wil/ kan ſo viel faſſen/
daß er ſich inniglich zu erfreuen hat. Darum
ſpricht auch Paulus zum Tito am andern v. 11.
Es iſt erſchienen die heilſame Gnade Got-
tes allen Menſchen:
Sie ſtehet da/ und giebt

einen
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0213" n="190"/><fw place="top" type="header">über den 66. P&#x017F;alm</fw><lb/>
durch Gottes Lob/ und daß wir auch al&#x017F;o lob&#x017F;in-<lb/>
gen &#x017F;ollen/ <hi rendition="#fr">daß Er Ehre davon habe;</hi> Es i&#x017F;t<lb/>
zwar Gottes Ehre &#x017F;o groß/ daß &#x017F;ie nicht kan ver-<lb/>
mehret werden/ dennoch wenn man GOtt in-<lb/>
nerlich recht erkennet/ und äu&#x017F;&#x017F;erlich für den<lb/>
Men&#x017F;chen bekennet/ &#x017F;o hats den Namen/ daß<lb/>
wir Gottes Ehre groß machen/ und &#x017F;o geräth<lb/>
un&#x017F;er Lob&#x017F;ingen GOtt zu Ehren.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#fr">Von wem</hi> aber wird diß erfodert? Siehe<lb/>
der heilige Gei&#x017F;t ladet die gantze Erde ein/ und<lb/>
alle die drauff wohnen: Jauchtzet dem HErrn<lb/><hi rendition="#fr">alle Land.</hi> Das Erdreich i&#x017F;t &#x017F;on&#x017F;ten ein Ort<lb/>
deß heulens und weinens/ und der Himmel i&#x017F;t<lb/>
der rechte Ort deß Jauchzens und Jubilirens.<lb/>
Wir hören gleichwohl hie/ daß auch das Erdreich<lb/>
mit jauchzen &#x017F;oll erfüllet werden. Zwar von<lb/>
den wenig&#x017F;ten erlanget GOtt die Ehre/ daß &#x017F;ie<lb/>
&#x017F;ich in ihm freuen/ doch ladet der heilige Gei&#x017F;t<lb/>
alle ein und ermahnet &#x017F;ie/ &#x017F;ich in GOtt zu freu-<lb/>
en. <hi rendition="#fr">Jauchzet dem Herrn alle Land.</hi> Deñ das<lb/>
Licht göttlicher Gnaden i&#x017F;t &#x017F;o groß und helle/ daß<lb/>
iederman dadurch kan erleuchtet und gewärmet<lb/>
werden/ ein ieder/ der nur wil/ kan &#x017F;o viel fa&#x017F;&#x017F;en/<lb/>
daß er &#x017F;ich inniglich zu erfreuen hat. Darum<lb/>
&#x017F;pricht auch Paulus zum Tito am andern v. 11.<lb/><hi rendition="#fr">Es i&#x017F;t er&#x017F;chienen die heil&#x017F;ame Gnade Got-<lb/>
tes allen Men&#x017F;chen:</hi> Sie &#x017F;tehet da/ und giebt<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">einen</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[190/0213] über den 66. Pſalm durch Gottes Lob/ und daß wir auch alſo lobſin- gen ſollen/ daß Er Ehre davon habe; Es iſt zwar Gottes Ehre ſo groß/ daß ſie nicht kan ver- mehret werden/ dennoch wenn man GOtt in- nerlich recht erkennet/ und äuſſerlich für den Menſchen bekennet/ ſo hats den Namen/ daß wir Gottes Ehre groß machen/ und ſo geräth unſer Lobſingen GOtt zu Ehren. Von wem aber wird diß erfodert? Siehe der heilige Geiſt ladet die gantze Erde ein/ und alle die drauff wohnen: Jauchtzet dem HErrn alle Land. Das Erdreich iſt ſonſten ein Ort deß heulens und weinens/ und der Himmel iſt der rechte Ort deß Jauchzens und Jubilirens. Wir hören gleichwohl hie/ daß auch das Erdreich mit jauchzen ſoll erfüllet werden. Zwar von den wenigſten erlanget GOtt die Ehre/ daß ſie ſich in ihm freuen/ doch ladet der heilige Geiſt alle ein und ermahnet ſie/ ſich in GOtt zu freu- en. Jauchzet dem Herrn alle Land. Deñ das Licht göttlicher Gnaden iſt ſo groß und helle/ daß iederman dadurch kan erleuchtet und gewärmet werden/ ein ieder/ der nur wil/ kan ſo viel faſſen/ daß er ſich inniglich zu erfreuen hat. Darum ſpricht auch Paulus zum Tito am andern v. 11. Es iſt erſchienen die heilſame Gnade Got- tes allen Menſchen: Sie ſtehet da/ und giebt einen

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Weitere Informationen:

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674/213
Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674, S. 190. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674/213>, abgerufen am 23.11.2024.