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Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.

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Die vierdte Betrachtung.


Reichen von dieser Welt/ im Tode werdet ihr
es erfahren/ wie arm ihr seyd. Die Reichen
müssen darben und hungern.
Beym Luca
am 6. v. 24. spricht Christus: Weh euch Rei-
chen/ denn ihr habt euren Trost dahin. Weh
euch/ die ihr voll seyd/ denn euch wird hun-
gern. Weh euch/ die ihr hie lachet/ denn ihr
werdet weinen uud heulen.
Also spricht Esai-
as am 10. v. 3. Was wolt ihr thun am Tage
der Heimsuchung und deß Unglücks? zu
wem wolt ihr fliehen um Hülff/ und wo wolt
ihr eure Ehre lassen?

Wie selig seyn denn/ die den HErrn suchen?
Sie haben keinen Mangel an irgend einem
Gute. Denn was solte denen mangeln/ die den
haben der alles ist? Du möchtest sagen: hab ich
nicht Mangel am Geld? Hab ich nicht Mangel
an Gesundheit? Es mangle/ was mangelt/ so ist
es dennoch wahr/ daß die den HErrn fürchten/
keinen Mangel haben an irgend einem Gut.
Zu erst hab ich die geistliche Seelen-Güter/ da-
von Paulus redet 1. Corinth. 1. v. 5. 7. Ihr seyd
durch Christum reich gemacht an allen
Stücken/ an aller Lehre/ und in aller Er-
käntniß/ also/ daß ihr keinen Mangel habt
an irgend einer Gaben/ und wartet nur auf
die Offenbahrung unsers HErrn JEsu

Chri-
J v

Die vierdte Betrachtung.


Reichen von dieſer Welt/ im Tode werdet ihr
es erfahren/ wie arm ihr ſeyd. Die Reichen
müſſen darben und hungern.
Beym Luca
am 6. v. 24. ſpricht Chriſtus: Weh euch Rei-
chen/ denn ihr habt euren Troſt dahin. Weh
euch/ die ihr voll ſeyd/ denn euch wird hun-
gern. Weh euch/ die ihr hie lachet/ denn ihr
werdet weinen uud heulen.
Alſo ſpricht Eſai-
as am 10. v. 3. Was wolt ihr thun am Tage
der Heimſuchung und deß Unglücks? zu
wem wolt ihr fliehen um Hülff/ und wo wolt
ihr eure Ehre laſſen?

Wie ſelig ſeyn denn/ die den HErrn ſuchen?
Sie haben keinen Mangel an irgend einem
Gute. Denn was ſolte denen mangeln/ die den
haben der alles iſt? Du möchteſt ſagen: hab ich
nicht Mangel am Geld? Hab ich nicht Mangel
an Geſundheit? Es mangle/ was mangelt/ ſo iſt
es dennoch wahr/ daß die den HErrn fürchten/
keinen Mangel haben an irgend einem Gut.
Zu erſt hab ich die geiſtliche Seelen-Güter/ da-
von Paulus redet 1. Corinth. 1. v. 5. 7. Ihr ſeyd
durch Chriſtum reich gemacht an allen
Stücken/ an aller Lehre/ und in aller Er-
käntniß/ alſo/ daß ihr keinen Mangel habt
an irgend einer Gaben/ und wartet nur auf
die Offenbahrung unſers HErrn JEſu

Chri-
J v
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[137/0160] Die vierdte Betrachtung. Reichen von dieſer Welt/ im Tode werdet ihr es erfahren/ wie arm ihr ſeyd. Die Reichen müſſen darben und hungern. Beym Luca am 6. v. 24. ſpricht Chriſtus: Weh euch Rei- chen/ denn ihr habt euren Troſt dahin. Weh euch/ die ihr voll ſeyd/ denn euch wird hun- gern. Weh euch/ die ihr hie lachet/ denn ihr werdet weinen uud heulen. Alſo ſpricht Eſai- as am 10. v. 3. Was wolt ihr thun am Tage der Heimſuchung und deß Unglücks? zu wem wolt ihr fliehen um Hülff/ und wo wolt ihr eure Ehre laſſen? Wie ſelig ſeyn denn/ die den HErrn ſuchen? Sie haben keinen Mangel an irgend einem Gute. Denn was ſolte denen mangeln/ die den haben der alles iſt? Du möchteſt ſagen: hab ich nicht Mangel am Geld? Hab ich nicht Mangel an Geſundheit? Es mangle/ was mangelt/ ſo iſt es dennoch wahr/ daß die den HErrn fürchten/ keinen Mangel haben an irgend einem Gut. Zu erſt hab ich die geiſtliche Seelen-Güter/ da- von Paulus redet 1. Corinth. 1. v. 5. 7. Ihr ſeyd durch Chriſtum reich gemacht an allen Stücken/ an aller Lehre/ und in aller Er- käntniß/ alſo/ daß ihr keinen Mangel habt an irgend einer Gaben/ und wartet nur auf die Offenbahrung unſers HErrn JEſu Chri- J v

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674, S. 137. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674/160>, abgerufen am 23.11.2024.