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Lütkemann, Joachim: Von dem blawen Dunst der Welt ... : Ein Leich-Sermon bey der Leichbegängniß ... Conradi Fincken ... Rostock, 1647.

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pel vnd Gewonheit / damit die Boßheit durch falschen Schein jhre Sinne nicht verkchre / vnd daß arge geschwetz jhre Seele nicht verführe. Denn wir wissen / wie vnser Seelen Feind der Sathanas / vns mit aller List vnd Betriegerey zusetzet / also behende / daß viel tausend vnter den Christlichen Namen die Seligkeit hoffen / die doch warhafftig in dem fleischliche verdampten Weltwesen ersoffen seyn. Daher denn Christus es zuvor gesaget / daß viel nicht werden ins Reich Gottes kommen / die zu jhm sagen: HErr / HErr. Ach lieben Christen sehet ja zu / daß jhr nicht vnter denselben begriffen seyd.

Der grösseste Hauff in der Christenheit gehet leider dahin ohn alles nachsinnen / vnd wie der HErr klaget durch Esaiam am 44. cap. Sie gedencken nicht;Esa. 44, 20 ist das auch Triegerey / das meine Rechte Hand treibet? Es bleibet wol dabey / was die Schrifft saget; So jemand die Welt lieb hat / in dem ist nicht die1. Job. 2, 13. Rom 8, 9. 13. Liebe des Vaters Wer den Geist Christi nicht hat / der ist nicht sein. Wo jhr nach dem Fleisch lebet / so werdet jhr sterben müssen / Wo jhr aber durch den Geist des Fleisches Geschäffte tödtet / so werdet jhr leben. Das wollen weltliche Hertzen nicht verstehen. Aber gedencket ihr Weltkinder / das einmahl ein Gericht kommen wird / da Gott wird genawe Rechnung mit euch zu legen / nicht nach dem Weltlichen einbilden der Menschen / sondern nach dem Wort der Warheit. Ihr wollet jetzo wegen ewers Lebens keine Rechnung zu legen / vnd verkehret alles in fleischliche Frewd vnd

pel vnd Gewonheit / damit die Boßheit durch falschen Schein jhre Sinne nicht verkchre / vñ daß arge geschwetz jhre Seele nicht verführe. Denn wir wissen / wie vnser Seelen Feind der Sathanas / vns mit aller List vnd Betriegerey zusetzet / also behende / daß viel tausend vnter den Christlichen Namen die Seligkeit hoffen / die doch warhafftig in dem fleischliche verdamptẽ Weltwesen ersoffen seyn. Daher denn Christus es zuvor gesaget / daß viel nicht werden ins Reich Gottes kommen / die zu jhm sagen: HErr / HErr. Ach lieben Christen sehet ja zu / daß jhr nicht vnter denselben begriffen seyd.

Der grösseste Hauff in der Christenheit gehet leider dahin ohn alles nachsinnen / vnd wie der HErr klaget durch Esaiam am 44. cap. Sie gedencken nicht;Esa. 44, 20 ist das auch Triegerey / das meine Rechte Hand treibet? Es bleibet wol dabey / was die Schrifft saget; So jemand die Welt lieb hat / in dem ist nicht die1. Job. 2, 13. Rom 8, 9. 13. Liebe des Vaters Wer den Geist Christi nicht hat / der ist nicht sein. Wo jhr nach dem Fleisch lebet / so werdet jhr sterben müssen / Wo jhr aber durch den Geist des Fleisches Geschäffte tödtet / so werdet jhr leben. Das wollen weltliche Hertzen nicht verstehen. Aber gedencket ihr Weltkinder / das einmahl ein Gericht kommen wird / da Gott wird genawe Rechnung mit euch zu legen / nicht nach dem Weltlichen einbilden der Menschen / sondern nach dem Wort der Warheit. Ihr wollet jetzo wegen ewers Lebens keine Rechnung zu legen / vnd verkehret alles in fleischliche Frewd vnd

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[0033] pel vnd Gewonheit / damit die Boßheit durch falschen Schein jhre Sinne nicht verkchre / vñ daß arge geschwetz jhre Seele nicht verführe. Denn wir wissen / wie vnser Seelen Feind der Sathanas / vns mit aller List vnd Betriegerey zusetzet / also behende / daß viel tausend vnter den Christlichen Namen die Seligkeit hoffen / die doch warhafftig in dem fleischliche verdamptẽ Weltwesen ersoffen seyn. Daher denn Christus es zuvor gesaget / daß viel nicht werden ins Reich Gottes kommen / die zu jhm sagen: HErr / HErr. Ach lieben Christen sehet ja zu / daß jhr nicht vnter denselben begriffen seyd. Der grösseste Hauff in der Christenheit gehet leider dahin ohn alles nachsinnen / vnd wie der HErr klaget durch Esaiam am 44. cap. Sie gedencken nicht; ist das auch Triegerey / das meine Rechte Hand treibet? Es bleibet wol dabey / was die Schrifft saget; So jemand die Welt lieb hat / in dem ist nicht die Liebe des Vaters Wer den Geist Christi nicht hat / der ist nicht sein. Wo jhr nach dem Fleisch lebet / so werdet jhr sterben müssen / Wo jhr aber durch den Geist des Fleisches Geschäffte tödtet / so werdet jhr leben. Das wollen weltliche Hertzen nicht verstehen. Aber gedencket ihr Weltkinder / das einmahl ein Gericht kommen wird / da Gott wird genawe Rechnung mit euch zu legen / nicht nach dem Weltlichen einbilden der Menschen / sondern nach dem Wort der Warheit. Ihr wollet jetzo wegen ewers Lebens keine Rechnung zu legen / vnd verkehret alles in fleischliche Frewd vnd Esa. 44, 20 1. Job. 2, 13. Rom 8, 9. 13.

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Von dem blawen Dunst der Welt ... : Ein Leich-Sermon bey der Leichbegängniß ... Conradi Fincken ... Rostock, 1647, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_dunst_1647/33>, abgerufen am 25.04.2024.