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Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

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Denn wie wir jetzt haben Tauff vnd Nachtmahl / als göttliche Gnadenzeichen; so ist jhnen die Wolcke / welche sie geführet / vnd deß Nachtes wie ein fewriger Stralen geleuchtet; vnd das Meer / dadurch sie geführet / gleichsam eine Tauffe gewesen; vnd das Manna / so jhnen vom Himmel geregnet; vnd das Wasser / so auß dem Felsen entsprungen / ist jhnen gleichsam das heilige Abendmahl gewesen / denn es war ein Fürbilde der geistlichen Speise vnd deß geistlichen Trancks / welches ist Christus. Also waren sie trefflich hochbegnadete Leute / daß auch Moses von jhnen saget: Deut. 4, 7.Wo ist ein so herrlich Volck / zu dem Götter also nahe sich thun / als der HERR vnser GOtt / so offt wir jhn anruffen? Vnd wo ist so ein herrlich Volck / das so gerechte Sitten vnd Gebott habe / als alle diß Gesetz / das ich euch heutes Tages vorlege? Also stehet auch im 147. Psal. 147, 19. 20.Psalm geschrieben: Er zeiget Jacob sein Wort / Israel seine Sitten vnd Recht; So thut er keinen Heyden / noch lässet sie wissen seine Rechte. Mercket aber / wie es jhnen gehet: Sie fallen grewlich / also / daß von allen fürtrefflichen Leuten / die mit Mose auß Egypten gangen / vnd Gottes Finger gesehen hatten / kaum zween seynd davon kommen. Davon stehet im vorgedachten 78. Psalm also: GOtt ließ sie dahin sterben / daß sie nichts erlangeten / sie kriegten das verheissene Land nicht / vmb welches willen sie auß Egypten gezogen waren / vnd musten jhr Lebenlang geplaget seyn.

Also haben wir vier Epistolische Texte nach einander / die dahin gehen / daß ein Christ bey seinem Christenthumb nicht sicher werde / vnd jhm eine Freyheit zu sündigen einbilde / denn der Mensch ist leicht verführet. Der Teuffel hat auch seine Predi-

Denn wie wir jetzt haben Tauff vnd Nachtmahl / als göttliche Gnadenzeichen; so ist jhnen die Wolcke / welche sie geführet / vnd deß Nachtes wie ein fewriger Stralen geleuchtet; vnd das Meer / dadurch sie geführet / gleichsam eine Tauffe gewesen; vnd das Manna / so jhnen vom Himmel geregnet; vnd das Wasser / so auß dem Felsen entsprungen / ist jhnen gleichsam das heilige Abendmahl gewesen / denn es war ein Fürbilde der geistlichen Speise vnd deß geistlichen Trancks / welches ist Christus. Also waren sie trefflich hochbegnadete Leute / daß auch Moses von jhnen saget: Deut. 4, 7.Wo ist ein so herrlich Volck / zu dem Götter also nahe sich thun / als der HERR vnser GOtt / so offt wir jhn anruffen? Vnd wo ist so ein herrlich Volck / das so gerechte Sitten vnd Gebott habe / als alle diß Gesetz / das ich euch heutes Tages vorlege? Also stehet auch im 147. Psal. 147, 19. 20.Psalm geschrieben: Er zeiget Jacob sein Wort / Israel seine Sitten vnd Recht; So thut er keinen Heyden / noch lässet sie wissen seine Rechte. Mercket aber / wie es jhnen gehet: Sie fallen grewlich / also / daß von allen fürtrefflichen Leuten / die mit Mose auß Egypten gangen / vnd Gottes Finger gesehen hatten / kaum zween seynd davon kommen. Davon stehet im vorgedachten 78. Psalm also: GOtt ließ sie dahin sterben / daß sie nichts erlangeten / sie kriegten das verheissene Land nicht / vmb welches willen sie auß Egypten gezogen waren / vnd musten jhr Lebenlang geplaget seyn.

Also haben wir vier Epistolische Texte nach einander / die dahin gehen / daß ein Christ bey seinem Christenthumb nicht sicher werde / vnd jhm eine Freyheit zu sündigen einbilde / denn der Mensch ist leicht verführet. Der Teuffel hat auch seine Predi-

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[178/0194] Denn wie wir jetzt haben Tauff vnd Nachtmahl / als göttliche Gnadenzeichen; so ist jhnen die Wolcke / welche sie geführet / vnd deß Nachtes wie ein fewriger Stralen geleuchtet; vnd das Meer / dadurch sie geführet / gleichsam eine Tauffe gewesen; vnd das Manna / so jhnen vom Himmel geregnet; vnd das Wasser / so auß dem Felsen entsprungen / ist jhnen gleichsam das heilige Abendmahl gewesen / denn es war ein Fürbilde der geistlichen Speise vnd deß geistlichen Trancks / welches ist Christus. Also waren sie trefflich hochbegnadete Leute / daß auch Moses von jhnen saget: Wo ist ein so herrlich Volck / zu dem Götter also nahe sich thun / als der HERR vnser GOtt / so offt wir jhn anruffen? Vnd wo ist so ein herrlich Volck / das so gerechte Sitten vnd Gebott habe / als alle diß Gesetz / das ich euch heutes Tages vorlege? Also stehet auch im 147. Psalm geschrieben: Er zeiget Jacob sein Wort / Israel seine Sitten vnd Recht; So thut er keinen Heyden / noch lässet sie wissen seine Rechte. Mercket aber / wie es jhnen gehet: Sie fallen grewlich / also / daß von allen fürtrefflichen Leuten / die mit Mose auß Egypten gangen / vnd Gottes Finger gesehen hatten / kaum zween seynd davon kommen. Davon stehet im vorgedachten 78. Psalm also: GOtt ließ sie dahin sterben / daß sie nichts erlangeten / sie kriegten das verheissene Land nicht / vmb welches willen sie auß Egypten gezogen waren / vnd musten jhr Lebenlang geplaget seyn. Deut. 4, 7. Psal. 147, 19. 20. Also haben wir vier Epistolische Texte nach einander / die dahin gehen / daß ein Christ bey seinem Christenthumb nicht sicher werde / vnd jhm eine Freyheit zu sündigen einbilde / denn der Mensch ist leicht verführet. Der Teuffel hat auch seine Predi-

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 178. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652/194>, abgerufen am 23.11.2024.