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Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

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Eben also ein Mensch / der durch den Geist Christi getrieben / GOtt dienet / dienet nicht / etwas zu erwerben / dieweil er ohn das ein Kind vnd Erbe ist in Christo / was er aber thut / das thut er auß Liebe gegen seinem himlischen Vatter / vnd weiß / daß sein Thun angenehm ist. Derselbe Geist / der jhn zum guten treibet / erwecket auch in jhm eine kindliche Zuversicht / vnd ruffet in jhm / Abba / wolgewogener lieber Vatter. Er darff sich auch nicht befürchten / als wann noch GOtt vmb der übrigen Schwachheit willen jhn wolte verdammen.

Wer nun mit solchem Geist GOtt dienet / der hat das lebendige Gezeugnüß in jhm / daß er sey ein Kind Gottes. Sich halten für ein Kind Gottes / kompt nicht her auß der Natur / sondern auß diesem Geist / der vns in Christo zum guten treibet / auß hertzlichen kindlichem Vertrawen. Eben derselbige Geist gibt Zeugnüß vnserm Geist / vnserm Hertzen vnd Gewissen / daß wir Gottes Kinder seynd / vnd solch Zeugnüß gibt vns dieser Geist / auch wider das Schrecken deß Gesetzes / vnd wider das Fühlen vnserer Schwachheit.

Dieses ist das wahre vnd einige gewisse Zeugnüß in vns / der Kindschafft Gottes / wann schon ein Mensch in seinem Gemüthe sich feste einbildet / er sey ein Kind Gottes / er habe die Gnade Gottes / vnd das ewige Leben / vnd hat doch nicht vnd folget nicht dem Geist Christi / der in der kindlichen Liebe vns stets zum guten anmahne / der betreugt sich sehr. Wir aber / die wir nicht auß Furcht oder Zwang / sondern auß kindlicher Lieb vnd Vertrawen für den Augen Gottes / als vnsers lieben Vatters wandeln / das böse meiden / vnd nach dem guten trachten. Wir haben den Geist der Kindschafft / der vns gewiß Zeugnüß gibt / daß wir Gottes Kinder seynd.

Weiter II. spricht Paulus: Seynd wir denn Kinder / so seynd wir auch Erben / nemblich Gottes Erben / vnd Miterben Christi. Christus ist der fürnembste Erbe / welchen

Eben also ein Mensch / der durch den Geist Christi getrieben / GOtt dienet / dienet nicht / etwas zu erwerben / dieweil er ohn das ein Kind vnd Erbe ist in Christo / was er aber thut / das thut er auß Liebe gegen seinem himlischen Vatter / vnd weiß / daß sein Thun angenehm ist. Derselbe Geist / der jhn zum guten treibet / erwecket auch in jhm eine kindliche Zuversicht / vnd ruffet in jhm / Abba / wolgewogener lieber Vatter. Er darff sich auch nicht befürchten / als wann noch GOtt vmb der übrigen Schwachheit willen jhn wolte verdammen.

Wer nun mit solchem Geist GOtt dienet / der hat das lebendige Gezeugnüß in jhm / daß er sey ein Kind Gottes. Sich halten für ein Kind Gottes / kompt nicht her auß der Natur / sondern auß diesem Geist / der vns in Christo zum guten treibet / auß hertzlichen kindlichem Vertrawen. Eben derselbige Geist gibt Zeugnüß vnserm Geist / vnserm Hertzen vnd Gewissen / daß wir Gottes Kinder seynd / vnd solch Zeugnüß gibt vns dieser Geist / auch wider das Schrecken deß Gesetzes / vnd wider das Fühlen vnserer Schwachheit.

Dieses ist das wahre vnd einige gewisse Zeugnüß in vns / der Kindschafft Gottes / wann schon ein Mensch in seinem Gemüthe sich feste einbildet / er sey ein Kind Gottes / er habe die Gnade Gottes / vnd das ewige Leben / vnd hat doch nicht vnd folget nicht dem Geist Christi / der in der kindlichẽ Liebe vns stets zum gutẽ anmahne / der betreugt sich sehr. Wir aber / die wir nicht auß Furcht oder Zwang / sondern auß kindlicher Lieb vnd Vertrawen für den Augen Gottes / als vnsers lieben Vatters wandeln / das böse meiden / vnd nach dem guten trachten. Wir haben den Geist der Kindschafft / der vns gewiß Zeugnüß gibt / daß wir Gottes Kinder seynd.

Weiter II. spricht Paulus: Seynd wir denn Kinder / so seynd wir auch Erben / nemblich Gottes Erben / vnd Miterben Christi. Christus ist der fürnembste Erbe / welchen

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[167/0183] Eben also ein Mensch / der durch den Geist Christi getrieben / GOtt dienet / dienet nicht / etwas zu erwerben / dieweil er ohn das ein Kind vnd Erbe ist in Christo / was er aber thut / das thut er auß Liebe gegen seinem himlischen Vatter / vnd weiß / daß sein Thun angenehm ist. Derselbe Geist / der jhn zum guten treibet / erwecket auch in jhm eine kindliche Zuversicht / vnd ruffet in jhm / Abba / wolgewogener lieber Vatter. Er darff sich auch nicht befürchten / als wann noch GOtt vmb der übrigen Schwachheit willen jhn wolte verdammen. Wer nun mit solchem Geist GOtt dienet / der hat das lebendige Gezeugnüß in jhm / daß er sey ein Kind Gottes. Sich halten für ein Kind Gottes / kompt nicht her auß der Natur / sondern auß diesem Geist / der vns in Christo zum guten treibet / auß hertzlichen kindlichem Vertrawen. Eben derselbige Geist gibt Zeugnüß vnserm Geist / vnserm Hertzen vnd Gewissen / daß wir Gottes Kinder seynd / vnd solch Zeugnüß gibt vns dieser Geist / auch wider das Schrecken deß Gesetzes / vnd wider das Fühlen vnserer Schwachheit. Dieses ist das wahre vnd einige gewisse Zeugnüß in vns / der Kindschafft Gottes / wann schon ein Mensch in seinem Gemüthe sich feste einbildet / er sey ein Kind Gottes / er habe die Gnade Gottes / vnd das ewige Leben / vnd hat doch nicht vnd folget nicht dem Geist Christi / der in der kindlichẽ Liebe vns stets zum gutẽ anmahne / der betreugt sich sehr. Wir aber / die wir nicht auß Furcht oder Zwang / sondern auß kindlicher Lieb vnd Vertrawen für den Augen Gottes / als vnsers lieben Vatters wandeln / das böse meiden / vnd nach dem guten trachten. Wir haben den Geist der Kindschafft / der vns gewiß Zeugnüß gibt / daß wir Gottes Kinder seynd. Weiter II. spricht Paulus: Seynd wir denn Kinder / so seynd wir auch Erben / nemblich Gottes Erben / vnd Miterben Christi. Christus ist der fürnembste Erbe / welchen

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 167. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652/183>, abgerufen am 23.11.2024.