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Lucius, Samuel: Das Schweitzerische Von Milch und Honig fliessende Canaan. Bern, 1731.

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CAP. V.
Baums Christo, hüte dich vor den Ertz-
Dieben, den eiteln Gedancken, so dir allezeit
nachschleichen und viel Gutes wegstehlen.
So offt dich eine Noth anstoßt, so heische bey
der Himmels-Porte einen Zehrpfennig für
einen hungrigen Pilgrim: Brauche die
Wechsel-Brieffe, so der himmlische Vatter
dir auf die Reise mitgegeben, seine theure
Verheissungen, mache sie zu Gelten, 2. Petr.
1. halte sie Christo vor, er wird sie erfüllen:
Verkürtze dir den Weg mit öffterm Betten
und mit liebreichem Angedencken an JEsum
und den ewigen dir beygelegten Sieges-
Preiß; Prüsse dich, ob die Welt dir verge-
he und die Ewigkeit dir täglich näher und
grösser werde. Gleichwie, wann man von
einer Stadt zur andern reiset, diejenige, so
man verlasset, immer kleiner wird, biß man
sie endlich gantz aus den Augen verliehret;
diejenige aber, nach der man reiset, immer
grösser und scheinbarer. Wasche deine Füs-
se alle Abend im Fuß-Wasser, im Blut Chri-
sti vom Sünden-Staub, so dir durch den Tag
hindurch im Umgang mit der Welt ange-
klebt: die selige Engele und Menschen win-
cken dir und warten mit Verlangen, biß du
zu ihnen kommst.

Jnzwischen, da du täglich nicht nur wo-
chentlich mit den gläubigen Gebettern, eben
wie dort die Kinder Jsrael in das fruchtrei-

che

CAP. V.
Baums Chriſto, huͤte dich vor den Ertz-
Dieben, den eiteln Gedancken, ſo dir allezeit
nachſchleichen und viel Gutes wegſtehlen.
So offt dich eine Noth anſtoßt, ſo heiſche bey
der Himmels-Porte einen Zehrpfennig fuͤr
einen hungrigen Pilgrim: Brauche die
Wechſel-Brieffe, ſo der himmliſche Vatter
dir auf die Reiſe mitgegeben, ſeine theure
Verheiſſungen, mache ſie zu Gelten, 2. Petr.
1. halte ſie Chriſto vor, er wird ſie erfuͤllen:
Verkuͤrtze dir den Weg mit oͤffterm Betten
und mit liebreichem Angedencken an JEſum
und den ewigen dir beygelegten Sieges-
Preiß; Pruͤſſe dich, ob die Welt dir verge-
he und die Ewigkeit dir taͤglich naͤher und
groͤſſer werde. Gleichwie, wann man von
einer Stadt zur andern reiſet, diejenige, ſo
man verlaſſet, immer kleiner wird, biß man
ſie endlich gantz aus den Augen verliehret;
diejenige aber, nach der man reiſet, immer
groͤſſer und ſcheinbarer. Waſche deine Fuͤſ-
ſe alle Abend im Fuß-Waſſer, im Blut Chri-
ſti vom Suͤnden-Staub, ſo dir duꝛch den Tag
hindurch im Umgang mit der Welt ange-
klebt: die ſelige Engele und Menſchen win-
cken dir und warten mit Verlangen, biß du
zu ihnen kommſt.

Jnzwiſchen, da du taͤglich nicht nur wo-
chentlich mit den glaͤubigen Gebettern, eben
wie dort die Kinder Jſrael in das fruchtrei-

che
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[125/0193] CAP. V. Baums Chriſto, huͤte dich vor den Ertz- Dieben, den eiteln Gedancken, ſo dir allezeit nachſchleichen und viel Gutes wegſtehlen. So offt dich eine Noth anſtoßt, ſo heiſche bey der Himmels-Porte einen Zehrpfennig fuͤr einen hungrigen Pilgrim: Brauche die Wechſel-Brieffe, ſo der himmliſche Vatter dir auf die Reiſe mitgegeben, ſeine theure Verheiſſungen, mache ſie zu Gelten, 2. Petr. 1. halte ſie Chriſto vor, er wird ſie erfuͤllen: Verkuͤrtze dir den Weg mit oͤffterm Betten und mit liebreichem Angedencken an JEſum und den ewigen dir beygelegten Sieges- Preiß; Pruͤſſe dich, ob die Welt dir verge- he und die Ewigkeit dir taͤglich naͤher und groͤſſer werde. Gleichwie, wann man von einer Stadt zur andern reiſet, diejenige, ſo man verlaſſet, immer kleiner wird, biß man ſie endlich gantz aus den Augen verliehret; diejenige aber, nach der man reiſet, immer groͤſſer und ſcheinbarer. Waſche deine Fuͤſ- ſe alle Abend im Fuß-Waſſer, im Blut Chri- ſti vom Suͤnden-Staub, ſo dir duꝛch den Tag hindurch im Umgang mit der Welt ange- klebt: die ſelige Engele und Menſchen win- cken dir und warten mit Verlangen, biß du zu ihnen kommſt. Jnzwiſchen, da du taͤglich nicht nur wo- chentlich mit den glaͤubigen Gebettern, eben wie dort die Kinder Jſrael in das fruchtrei- che

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Zitationshilfe: Lucius, Samuel: Das Schweitzerische Von Milch und Honig fliessende Canaan. Bern, 1731, S. 125. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_canaan_1731/193>, abgerufen am 23.11.2024.