lich ist; Hingegen die Zergliederung der Bedingung zur leichtern Entwicklung des Beweises dient, der Vortrag dieser Zergliederung aber mehrentheils aus Mangel genugsamer und tüchtiger Worte und Na- men, durch welche die ganze Bedingung angezeigt werden könnte, herrühret. Letzteres ist vornehmlich der Grund, warum man in der Mathematik, so bald der vorkommende Fall erheblich genug ist, auf eine kurze und schickliche Benennung desselben denkt.
§. 278.
Bey den copulativen Sätzen, in so fern sie in Schlußreden vorkommen können, werden wir weiter nichts, als die bereits oben (§. 135.) gemachte An- merkung anwenden, daß weil sie in einfache zerfällt werden können, dieses am füglichsten zuerst vorge- nommen werde, weil man, wenn ein solcher Satz durch Schlüße zu beweisen ist, jeder einfache besonders bewiesen werden kann: Gleichwie sie auch einzeln er- funden werden.
§. 279.
Die disjunctiven Sätze haben ebenfalls keine weitere Schwürigkeit. Wir haben oben schon ange- merkt, (§. 133.) daß sie sich in hypothetische verwan- deln lassen, und so werden auch die vorhin (§. 270. 271. 276.) gegebenen Regeln dabey gelten. Eben so haben wir (§. 138.) angezeigt, wie man das un- bestimmte, so in den disjunctiven Sätzen ist, bestim- men, und daraus so viele categorische Sätze machen könne, als Glieder sind.
§. 280.
Die copulativen und disjunctiven Sätze geben zusammengesetzte Schlußreden von ungemein vieler- ley Arten. Wir wollen die einfachsten davon abzäh- len, und sie so wohl in Formeln vorstellen, als sie aus
der
Lamb. Org. I. Band. M
und den naͤchſten Umwegen im Schließen.
lich iſt; Hingegen die Zergliederung der Bedingung zur leichtern Entwicklung des Beweiſes dient, der Vortrag dieſer Zergliederung aber mehrentheils aus Mangel genugſamer und tuͤchtiger Worte und Na- men, durch welche die ganze Bedingung angezeigt werden koͤnnte, herruͤhret. Letzteres iſt vornehmlich der Grund, warum man in der Mathematik, ſo bald der vorkommende Fall erheblich genug iſt, auf eine kurze und ſchickliche Benennung deſſelben denkt.
§. 278.
Bey den copulativen Saͤtzen, in ſo fern ſie in Schlußreden vorkommen koͤnnen, werden wir weiter nichts, als die bereits oben (§. 135.) gemachte An- merkung anwenden, daß weil ſie in einfache zerfaͤllt werden koͤnnen, dieſes am fuͤglichſten zuerſt vorge- nommen werde, weil man, wenn ein ſolcher Satz durch Schluͤße zu beweiſen iſt, jeder einfache beſonders bewieſen werden kann: Gleichwie ſie auch einzeln er- funden werden.
§. 279.
Die disjunctiven Saͤtze haben ebenfalls keine weitere Schwuͤrigkeit. Wir haben oben ſchon ange- merkt, (§. 133.) daß ſie ſich in hypothetiſche verwan- deln laſſen, und ſo werden auch die vorhin (§. 270. 271. 276.) gegebenen Regeln dabey gelten. Eben ſo haben wir (§. 138.) angezeigt, wie man das un- beſtimmte, ſo in den disjunctiven Saͤtzen iſt, beſtim- men, und daraus ſo viele categoriſche Saͤtze machen koͤnne, als Glieder ſind.
§. 280.
Die copulativen und disjunctiven Saͤtze geben zuſammengeſetzte Schlußreden von ungemein vieler- ley Arten. Wir wollen die einfachſten davon abzaͤh- len, und ſie ſo wohl in Formeln vorſtellen, als ſie aus
der
Lamb. Org. I. Band. M
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0199"n="177"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">und den naͤchſten Umwegen im Schließen.</hi></fw><lb/>
lich iſt; Hingegen die Zergliederung der Bedingung<lb/>
zur leichtern Entwicklung des Beweiſes dient, der<lb/>
Vortrag dieſer Zergliederung aber mehrentheils aus<lb/>
Mangel genugſamer und tuͤchtiger Worte und Na-<lb/>
men, durch welche die ganze Bedingung angezeigt<lb/>
werden koͤnnte, herruͤhret. Letzteres iſt vornehmlich<lb/>
der Grund, warum man in der Mathematik, ſo bald<lb/>
der vorkommende Fall erheblich genug iſt, auf eine<lb/>
kurze und ſchickliche Benennung deſſelben denkt.</p></div><lb/><divn="3"><head>§. 278.</head><lb/><p>Bey den copulativen Saͤtzen, in ſo fern ſie in<lb/>
Schlußreden vorkommen koͤnnen, werden wir weiter<lb/>
nichts, als die bereits oben (§. 135.) gemachte An-<lb/>
merkung anwenden, daß weil ſie in einfache zerfaͤllt<lb/>
werden koͤnnen, dieſes am fuͤglichſten zuerſt vorge-<lb/>
nommen werde, weil man, wenn ein ſolcher Satz<lb/>
durch Schluͤße zu beweiſen iſt, jeder einfache beſonders<lb/>
bewieſen werden kann: Gleichwie ſie auch einzeln er-<lb/>
funden werden.</p></div><lb/><divn="3"><head>§. 279.</head><lb/><p>Die disjunctiven Saͤtze haben ebenfalls keine<lb/>
weitere Schwuͤrigkeit. Wir haben oben ſchon ange-<lb/>
merkt, (§. 133.) daß ſie ſich in hypothetiſche verwan-<lb/>
deln laſſen, und ſo werden auch die vorhin (§. 270.<lb/>
271. 276.) gegebenen Regeln dabey gelten. Eben<lb/>ſo haben wir (§. 138.) angezeigt, wie man das un-<lb/>
beſtimmte, ſo in den disjunctiven Saͤtzen iſt, beſtim-<lb/>
men, und daraus ſo viele categoriſche Saͤtze machen<lb/>
koͤnne, als Glieder ſind.</p></div><lb/><divn="3"><head>§. 280.</head><lb/><p>Die copulativen und disjunctiven Saͤtze geben<lb/>
zuſammengeſetzte Schlußreden von ungemein vieler-<lb/>
ley Arten. Wir wollen die einfachſten davon abzaͤh-<lb/>
len, und ſie ſo wohl in Formeln vorſtellen, als ſie aus<lb/><fwplace="bottom"type="sig">Lamb. Org. <hirendition="#aq">I.</hi> Band. M</fw><fwplace="bottom"type="catch">der</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[177/0199]
und den naͤchſten Umwegen im Schließen.
lich iſt; Hingegen die Zergliederung der Bedingung
zur leichtern Entwicklung des Beweiſes dient, der
Vortrag dieſer Zergliederung aber mehrentheils aus
Mangel genugſamer und tuͤchtiger Worte und Na-
men, durch welche die ganze Bedingung angezeigt
werden koͤnnte, herruͤhret. Letzteres iſt vornehmlich
der Grund, warum man in der Mathematik, ſo bald
der vorkommende Fall erheblich genug iſt, auf eine
kurze und ſchickliche Benennung deſſelben denkt.
§. 278.
Bey den copulativen Saͤtzen, in ſo fern ſie in
Schlußreden vorkommen koͤnnen, werden wir weiter
nichts, als die bereits oben (§. 135.) gemachte An-
merkung anwenden, daß weil ſie in einfache zerfaͤllt
werden koͤnnen, dieſes am fuͤglichſten zuerſt vorge-
nommen werde, weil man, wenn ein ſolcher Satz
durch Schluͤße zu beweiſen iſt, jeder einfache beſonders
bewieſen werden kann: Gleichwie ſie auch einzeln er-
funden werden.
§. 279.
Die disjunctiven Saͤtze haben ebenfalls keine
weitere Schwuͤrigkeit. Wir haben oben ſchon ange-
merkt, (§. 133.) daß ſie ſich in hypothetiſche verwan-
deln laſſen, und ſo werden auch die vorhin (§. 270.
271. 276.) gegebenen Regeln dabey gelten. Eben
ſo haben wir (§. 138.) angezeigt, wie man das un-
beſtimmte, ſo in den disjunctiven Saͤtzen iſt, beſtim-
men, und daraus ſo viele categoriſche Saͤtze machen
koͤnne, als Glieder ſind.
§. 280.
Die copulativen und disjunctiven Saͤtze geben
zuſammengeſetzte Schlußreden von ungemein vieler-
ley Arten. Wir wollen die einfachſten davon abzaͤh-
len, und ſie ſo wohl in Formeln vorſtellen, als ſie aus
der
Lamb. Org. I. Band. M
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Lambert, Johann Heinrich: Neues Organon. Bd. 1. Leipzig, 1764, S. 177. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_organon01_1764/199>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.