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Krafft, Guido: Lehrbuch der Landwirthschaft auf wissenschaftlicher und praktischer Grundlage. Bd. 2. Berlin, 1876.

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Die Mehlfrüchte.

Von den Vögeln kann der Sperling (Fringilla domestica), welcher sich zur
Noth durch Scheuchen und Schießen fern halten läßt, besonders kleinen Flächen, wie
Versuchsfeldern etc. nachtheilig werden.

Von den Insecten verursacht die Wanderheuschrecke (Oedipoda migratoria) dem
Weizen und den übrigen Feldfrüchten oft großen Schaden. Aufhacken der Eierleg-
plätze und Zerstören der Eier, Sammeln der Heuschrecken am Morgen, Abbrennen
von aufgefahrenem Stroh sind noch die wirksamsten Schutzmittel gegen diese ver-
heerende Landplage. In ähnlicher Weise durch Ausgraben und Zerstören der Eier
vertilgt man die schädliche Maulwurfsgrille (Gryllotalpa vulgaris Latr.).

Außerdem ist der Weizen den Angriffen der folgenden Schädlinge aus der
Thierwelt 1) ausgesetzt:

Wurzel:

Saatschnellkäfer, Drahtwurm (Agriotes segetis
Gyll.
). Fig 39. Larve sehr schädlich.

Maikäfer, Engerling (Melolontha vulgaris F., agri-
cola F.
, und ruficornis F.). Larve sehr schädlich.

Halme:

Getreidelaufkäfer (Zabrus gibbus F.). Fig. 15. Larve
schädlich.

[Abbildung] Fig. 15.

Getreidelaufkäfer nebst Larve
(Zabrus gibbus F.).

Getreideböckchen (Cerambyx marginellus Fabr.). Larve sehr schädlich.

Weizeneule (Agrotis tritici L.). Fig. 45. Raupe schädlich.

Getreidehalmwespe (Cephus pygmaeus L.). Fig.25, S. 33. After-Raupe ziemlich schädlich.

Getreidegallmücke, Hessenfliege (Cecidomyia destructor Say.). Fig. 26, S. 33.
Made sehr schädlich.

Weizenmücke (Cecid.
tritici Kirby.
). Fig.
16. Made s. schädlich.

Scheckfüßige Weizen-
mücke, Kornfliege
(Chloropstaeniopus
Meig.
). Made sehr
schädlich.

Linirtes Grünauge,
Weizenfliege (Chlo-
rops lineata F.
).
Made sehr schädlich.

[Abbildung] Fig. 16.

Weizenmücke (Cecidomyia tritici Kirby.). -- Vergrößerte Larve in der
Weizenblüthe, oben stark vergrößerte Larve; 2 Larve in einer geplatzten
Puppenhülle; 3 Weibliche Mücke, + natürliche Größe derselben.

Blätter:

Ackerschnecke (Limax agrestis L.). Fig. 91. Sehr schädlich.


1) Wir folgen hier den Zusammenstellungen von Dr. H. Nördlinger. Die kleinen
Feinde der Landwirthschaft. 2. Auflg. Stuttgart 1869. S. 728; Dr. C. G. Giebel.
Landwirthschaftliche Zoologie, Glogau 1869, u. A. Letzterem Werke sind zum großen Theile
die in den Text gedruckten Abbildungen entnommen.
Die Mehlfrüchte.

Von den Vögeln kann der Sperling (Fringilla domestica), welcher ſich zur
Noth durch Scheuchen und Schießen fern halten läßt, beſonders kleinen Flächen, wie
Verſuchsfeldern ꝛc. nachtheilig werden.

Von den Inſecten verurſacht die Wanderheuſchrecke (Oedipoda migratoria) dem
Weizen und den übrigen Feldfrüchten oft großen Schaden. Aufhacken der Eierleg-
plätze und Zerſtören der Eier, Sammeln der Heuſchrecken am Morgen, Abbrennen
von aufgefahrenem Stroh ſind noch die wirkſamſten Schutzmittel gegen dieſe ver-
heerende Landplage. In ähnlicher Weiſe durch Ausgraben und Zerſtören der Eier
vertilgt man die ſchädliche Maulwurfsgrille (Gryllotalpa vulgaris Latr.).

Außerdem iſt der Weizen den Angriffen der folgenden Schädlinge aus der
Thierwelt 1) ausgeſetzt:

Wurzel:

Saatſchnellkäfer, Drahtwurm (Agriotes segetis
Gyll.
). Fig 39. Larve ſehr ſchädlich.

Maikäfer, Engerling (Melolontha vulgaris F., agri-
cola F.
, und ruficornis F.). Larve ſehr ſchädlich.

Halme:

Getreidelaufkäfer (Zabrus gibbus F.). Fig. 15. Larve
ſchädlich.

[Abbildung] Fig. 15.

Getreidelaufkäfer nebſt Larve
(Zabrus gibbus F.).

Getreideböckchen (Cerambyx marginellus Fabr.). Larve ſehr ſchädlich.

Weizeneule (Agrotis tritici L.). Fig. 45. Raupe ſchädlich.

Getreidehalmwespe (Cephus pygmaeus L.). Fig.25, S. 33. After-Raupe ziemlich ſchädlich.

Getreidegallmücke, Heſſenfliege (Cecidomyia destructor Say.). Fig. 26, S. 33.
Made ſehr ſchädlich.

Weizenmücke (Cecid.
tritici Kirby.
). Fig.
16. Made ſ. ſchädlich.

Scheckfüßige Weizen-
mücke, Kornfliege
(Chloropstaeniopus
Meig.
). Made ſehr
ſchädlich.

Linirtes Grünauge,
Weizenfliege (Chlo-
rops lineata F.
).
Made ſehr ſchädlich.

[Abbildung] Fig. 16.

Weizenmücke (Cecidomyia tritici Kirby.). — Vergrößerte Larve in der
Weizenblüthe, oben ſtark vergrößerte Larve; 2 Larve in einer geplatzten
Puppenhülle; 3 Weibliche Mücke, + natürliche Größe derſelben.

Blätter:

Ackerſchnecke (Limax agrestis L.). Fig. 91. Sehr ſchädlich.


1) Wir folgen hier den Zuſammenſtellungen von Dr. H. Nördlinger. Die kleinen
Feinde der Landwirthſchaft. 2. Auflg. Stuttgart 1869. S. 728; Dr. C. G. Giebel.
Landwirthſchaftliche Zoologie, Glogau 1869, u. A. Letzterem Werke ſind zum großen Theile
die in den Text gedruckten Abbildungen entnommen.
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[23/0037] Die Mehlfrüchte. Von den Vögeln kann der Sperling (Fringilla domestica), welcher ſich zur Noth durch Scheuchen und Schießen fern halten läßt, beſonders kleinen Flächen, wie Verſuchsfeldern ꝛc. nachtheilig werden. Von den Inſecten verurſacht die Wanderheuſchrecke (Oedipoda migratoria) dem Weizen und den übrigen Feldfrüchten oft großen Schaden. Aufhacken der Eierleg- plätze und Zerſtören der Eier, Sammeln der Heuſchrecken am Morgen, Abbrennen von aufgefahrenem Stroh ſind noch die wirkſamſten Schutzmittel gegen dieſe ver- heerende Landplage. In ähnlicher Weiſe durch Ausgraben und Zerſtören der Eier vertilgt man die ſchädliche Maulwurfsgrille (Gryllotalpa vulgaris Latr.). Außerdem iſt der Weizen den Angriffen der folgenden Schädlinge aus der Thierwelt 1) ausgeſetzt: Wurzel: Saatſchnellkäfer, Drahtwurm (Agriotes segetis Gyll.). Fig 39. Larve ſehr ſchädlich. Maikäfer, Engerling (Melolontha vulgaris F., agri- cola F., und ruficornis F.). Larve ſehr ſchädlich. Halme: Getreidelaufkäfer (Zabrus gibbus F.). Fig. 15. Larve ſchädlich. [Abbildung Fig. 15. Getreidelaufkäfer nebſt Larve (Zabrus gibbus F.). ] Getreideböckchen (Cerambyx marginellus Fabr.). Larve ſehr ſchädlich. Weizeneule (Agrotis tritici L.). Fig. 45. Raupe ſchädlich. Getreidehalmwespe (Cephus pygmaeus L.). Fig.25, S. 33. After-Raupe ziemlich ſchädlich. Getreidegallmücke, Heſſenfliege (Cecidomyia destructor Say.). Fig. 26, S. 33. Made ſehr ſchädlich. Weizenmücke (Cecid. tritici Kirby.). Fig. 16. Made ſ. ſchädlich. Scheckfüßige Weizen- mücke, Kornfliege (Chloropstaeniopus Meig.). Made ſehr ſchädlich. Linirtes Grünauge, Weizenfliege (Chlo- rops lineata F.). Made ſehr ſchädlich. [Abbildung Fig. 16. Weizenmücke (Cecidomyia tritici Kirby.). — Vergrößerte Larve in der Weizenblüthe, oben ſtark vergrößerte Larve; 2 Larve in einer geplatzten Puppenhülle; 3 Weibliche Mücke, + natürliche Größe derſelben. ] Blätter: Ackerſchnecke (Limax agrestis L.). Fig. 91. Sehr ſchädlich. 1) Wir folgen hier den Zuſammenſtellungen von Dr. H. Nördlinger. Die kleinen Feinde der Landwirthſchaft. 2. Auflg. Stuttgart 1869. S. 728; Dr. C. G. Giebel. Landwirthſchaftliche Zoologie, Glogau 1869, u. A. Letzterem Werke ſind zum großen Theile die in den Text gedruckten Abbildungen entnommen.

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Zitationshilfe: Krafft, Guido: Lehrbuch der Landwirthschaft auf wissenschaftlicher und praktischer Grundlage. Bd. 2. Berlin, 1876, S. 23. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/krafft_landwirthschaft02_1876/37>, abgerufen am 20.04.2024.