Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Justi, Johann Heinrich Gottlob von: Vollständige Abhandlung von denen Manufacuren und Fabriken. Bd. 1. Kopenhagen, 1758.

Bild:
<< vorherige Seite


Vorbericht.

Jch habe in der Vorrede zu meiner Staatswirth-
schaft ein Lehrbuch von der Commercienwis-
senschaft versprochen. Dieses Versprechen
ist zeither unerfüllet geblieben und dargegen
lege ich hiermit der Welt eine Schrift von
einer ähnlichen Art, nämlich ein ziemlich weitläuftiges Buch
von denen Manufacturen und Fabriken vor Augen. Es
wird also nicht undienlich seyn, daß ich die Ursachen anzeige,
warum ich die Erfüllung des ersten Versprechens noch etwas
aussetze und indessen die gegenwärtige Schrift zu einiger
Ersetzung liefere.

Als ich wirklich schon in der Ausarbeitung eines Lehrge-
bäudes von der Commercienwissenschaft begriffen war; so
muß ich frey bekennen, daß ich bey mir selbst eine Unfähigkeit
zu diesem Werke gewahr wurde. Jch bin niemals gewohnt
gewesen, aus andern Büchern auszuschreiben; und gleichwie
ich es alsobald bemerke, ob ein Schriftsteller aus eigner Erfah-
rung und Nachsinnen schreibt, oder ob er die Begriffe ande-
rer, die er selbst noch nicht genugsam verdauet hat, wenn man

so
* *


Vorbericht.

Jch habe in der Vorrede zu meiner Staatswirth-
ſchaft ein Lehrbuch von der Commercienwiſ-
ſenſchaft verſprochen. Dieſes Verſprechen
iſt zeither unerfuͤllet geblieben und dargegen
lege ich hiermit der Welt eine Schrift von
einer aͤhnlichen Art, naͤmlich ein ziemlich weitlaͤuftiges Buch
von denen Manufacturen und Fabriken vor Augen. Es
wird alſo nicht undienlich ſeyn, daß ich die Urſachen anzeige,
warum ich die Erfuͤllung des erſten Verſprechens noch etwas
ausſetze und indeſſen die gegenwaͤrtige Schrift zu einiger
Erſetzung liefere.

Als ich wirklich ſchon in der Ausarbeitung eines Lehrge-
baͤudes von der Commercienwiſſenſchaft begriffen war; ſo
muß ich frey bekennen, daß ich bey mir ſelbſt eine Unfaͤhigkeit
zu dieſem Werke gewahr wurde. Jch bin niemals gewohnt
geweſen, aus andern Buͤchern auszuſchreiben; und gleichwie
ich es alſobald bemerke, ob ein Schriftſteller aus eigner Erfah-
rung und Nachſinnen ſchreibt, oder ob er die Begriffe ande-
rer, die er ſelbſt noch nicht genugſam verdauet hat, wenn man

ſo
* *
<TEI>
  <text>
    <front>
      <pb facs="#f0021"/>
      <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
      <div n="1">
        <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Vorbericht</hi>.</hi> </head><lb/>
        <p><hi rendition="#in">J</hi>ch habe in der Vorrede zu meiner Staatswirth-<lb/>
&#x017F;chaft ein Lehrbuch von der Commercienwi&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en&#x017F;chaft ver&#x017F;prochen. Die&#x017F;es Ver&#x017F;prechen<lb/>
i&#x017F;t zeither unerfu&#x0364;llet geblieben und dargegen<lb/>
lege ich hiermit der Welt eine Schrift von<lb/>
einer a&#x0364;hnlichen Art, na&#x0364;mlich ein ziemlich weitla&#x0364;uftiges Buch<lb/>
von denen Manufacturen und Fabriken vor Augen. Es<lb/>
wird al&#x017F;o nicht undienlich &#x017F;eyn, daß ich die Ur&#x017F;achen anzeige,<lb/>
warum ich die Erfu&#x0364;llung des er&#x017F;ten Ver&#x017F;prechens noch etwas<lb/>
aus&#x017F;etze und inde&#x017F;&#x017F;en die gegenwa&#x0364;rtige Schrift zu einiger<lb/>
Er&#x017F;etzung liefere.</p><lb/>
        <p>Als ich wirklich &#x017F;chon in der Ausarbeitung eines Lehrge-<lb/>
ba&#x0364;udes von der Commercienwi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chaft begriffen war; &#x017F;o<lb/>
muß ich frey bekennen, daß ich bey mir &#x017F;elb&#x017F;t eine Unfa&#x0364;higkeit<lb/>
zu die&#x017F;em Werke gewahr wurde. Jch bin niemals gewohnt<lb/>
gewe&#x017F;en, aus andern Bu&#x0364;chern auszu&#x017F;chreiben; und gleichwie<lb/>
ich es al&#x017F;obald bemerke, ob ein Schrift&#x017F;teller aus eigner Erfah-<lb/>
rung und Nach&#x017F;innen &#x017F;chreibt, oder ob er die Begriffe ande-<lb/>
rer, die er &#x017F;elb&#x017F;t noch nicht genug&#x017F;am verdauet hat, wenn man<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">* *</fw><fw place="bottom" type="catch">&#x017F;o</fw><lb/></p>
      </div>
    </front>
  </text>
</TEI>
[0021] Vorbericht. Jch habe in der Vorrede zu meiner Staatswirth- ſchaft ein Lehrbuch von der Commercienwiſ- ſenſchaft verſprochen. Dieſes Verſprechen iſt zeither unerfuͤllet geblieben und dargegen lege ich hiermit der Welt eine Schrift von einer aͤhnlichen Art, naͤmlich ein ziemlich weitlaͤuftiges Buch von denen Manufacturen und Fabriken vor Augen. Es wird alſo nicht undienlich ſeyn, daß ich die Urſachen anzeige, warum ich die Erfuͤllung des erſten Verſprechens noch etwas ausſetze und indeſſen die gegenwaͤrtige Schrift zu einiger Erſetzung liefere. Als ich wirklich ſchon in der Ausarbeitung eines Lehrge- baͤudes von der Commercienwiſſenſchaft begriffen war; ſo muß ich frey bekennen, daß ich bey mir ſelbſt eine Unfaͤhigkeit zu dieſem Werke gewahr wurde. Jch bin niemals gewohnt geweſen, aus andern Buͤchern auszuſchreiben; und gleichwie ich es alſobald bemerke, ob ein Schriftſteller aus eigner Erfah- rung und Nachſinnen ſchreibt, oder ob er die Begriffe ande- rer, die er ſelbſt noch nicht genugſam verdauet hat, wenn man ſo * *

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/justi_abhandlung01_1758
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/justi_abhandlung01_1758/21
Zitationshilfe: Justi, Johann Heinrich Gottlob von: Vollständige Abhandlung von denen Manufacuren und Fabriken. Bd. 1. Kopenhagen, 1758, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/justi_abhandlung01_1758/21>, abgerufen am 29.03.2024.