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Horner, Heinrich [d. i. Heinrich Homberger]: Der Säugling. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 23. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 211–295. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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tete Maso und streckte gebieterisch die Hand aus, als genügte das, die rohen Störenfriede hinauszuweisen.

Bei seiner Braut! sagte er. Tropf von einem Valtellaner, laß dir die Veglia wohl bekommen!

Bei diesen Worten riß Agenore sein Messer heraus; die Frauen kreischten auf; von den Burschen faßte Einer, Namens Angelo, Agenore's Arm, um ihn am Zustoßen zu verhindern; die meisten aber drangen zornentbrannt auf Maso ein; er hatte zu seiner Vertheidigung den für Gigia bestimmten Fächer erhoben; sie sahen nur die Bewegung und mochten meinen, das Ding, welches er dem Angreifer entgegenhielt, sei auch eine Waffe. Da, in diesem Augenblick des Getümmels, schrie Gigia: Thu ihm nichts, thu ihm nichts, Agenore; ich will ja deine Frau werden!

Ihr habt es gehört, rief Agenore, welcher sofort das Messer einsteckte. Auch du hast es gehört, Säugling, und weißt darum, daß du hier nichts zu holen hast. Zeigt ihm den Weg nach Valtella!

Maso wollte noch ein Wort zu Gigia sprechen oder doch einen Blick auf sie werfen; aber die feindliche Horde hatte ihn in die Mitte genommen, einer hatte seine rechte, ein anderer seine linke Schulter gepackt, und so, fast als ob er nur eben eine Bocciakugel wäre, stießen, schoben, drängten sie ihn hinaus und den Pfad hinunter bis zur Landstraße. Daß er sich [n]icht wieder nach Urballa versteige, wenn er seine

tete Maso und streckte gebieterisch die Hand aus, als genügte das, die rohen Störenfriede hinauszuweisen.

Bei seiner Braut! sagte er. Tropf von einem Valtellaner, laß dir die Veglia wohl bekommen!

Bei diesen Worten riß Agenore sein Messer heraus; die Frauen kreischten auf; von den Burschen faßte Einer, Namens Angelo, Agenore's Arm, um ihn am Zustoßen zu verhindern; die meisten aber drangen zornentbrannt auf Maso ein; er hatte zu seiner Vertheidigung den für Gigia bestimmten Fächer erhoben; sie sahen nur die Bewegung und mochten meinen, das Ding, welches er dem Angreifer entgegenhielt, sei auch eine Waffe. Da, in diesem Augenblick des Getümmels, schrie Gigia: Thu ihm nichts, thu ihm nichts, Agenore; ich will ja deine Frau werden!

Ihr habt es gehört, rief Agenore, welcher sofort das Messer einsteckte. Auch du hast es gehört, Säugling, und weißt darum, daß du hier nichts zu holen hast. Zeigt ihm den Weg nach Valtella!

Maso wollte noch ein Wort zu Gigia sprechen oder doch einen Blick auf sie werfen; aber die feindliche Horde hatte ihn in die Mitte genommen, einer hatte seine rechte, ein anderer seine linke Schulter gepackt, und so, fast als ob er nur eben eine Bocciakugel wäre, stießen, schoben, drängten sie ihn hinaus und den Pfad hinunter bis zur Landstraße. Daß er sich [n]icht wieder nach Urballa versteige, wenn er seine

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[0043] tete Maso und streckte gebieterisch die Hand aus, als genügte das, die rohen Störenfriede hinauszuweisen. Bei seiner Braut! sagte er. Tropf von einem Valtellaner, laß dir die Veglia wohl bekommen! Bei diesen Worten riß Agenore sein Messer heraus; die Frauen kreischten auf; von den Burschen faßte Einer, Namens Angelo, Agenore's Arm, um ihn am Zustoßen zu verhindern; die meisten aber drangen zornentbrannt auf Maso ein; er hatte zu seiner Vertheidigung den für Gigia bestimmten Fächer erhoben; sie sahen nur die Bewegung und mochten meinen, das Ding, welches er dem Angreifer entgegenhielt, sei auch eine Waffe. Da, in diesem Augenblick des Getümmels, schrie Gigia: Thu ihm nichts, thu ihm nichts, Agenore; ich will ja deine Frau werden! Ihr habt es gehört, rief Agenore, welcher sofort das Messer einsteckte. Auch du hast es gehört, Säugling, und weißt darum, daß du hier nichts zu holen hast. Zeigt ihm den Weg nach Valtella! Maso wollte noch ein Wort zu Gigia sprechen oder doch einen Blick auf sie werfen; aber die feindliche Horde hatte ihn in die Mitte genommen, einer hatte seine rechte, ein anderer seine linke Schulter gepackt, und so, fast als ob er nur eben eine Bocciakugel wäre, stießen, schoben, drängten sie ihn hinaus und den Pfad hinunter bis zur Landstraße. Daß er sich nicht wieder nach Urballa versteige, wenn er seine

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Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-15T12:13:28Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-15T12:13:28Z)

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Bogensignaturen: nicht gekennzeichnet; Druckfehler: dokumentiert; fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: nicht gekennzeichnet; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: nein;




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Zitationshilfe: Horner, Heinrich [d. i. Heinrich Homberger]: Der Säugling. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 23. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 211–295. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/horner_saeugling_1910/43>, abgerufen am 23.11.2024.