Herder, Johann Gottfried von: Briefe zu Beförderung der Humanität. Bd. 8. Riga, 1796.hinwegsehn und sie für das halten, was Da endlich der Geist, den wir aus hinwegſehn und ſie fuͤr das halten, was Da endlich der Geiſt, den wir aus <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0048" n="29"/> hinwegſehn und ſie fuͤr das halten, was<lb/> ſie ſind, Sklaven. Die Worte des Autors<lb/> werden uns werther, wenn wir uns uͤber<lb/> die Waſſer der Suͤndfluth, die unten den<lb/> Text uͤberſchwemmet hat, zum Gipfel em-<lb/> porheben und da den friedlichen Oelzweig<lb/> finden. —</p><lb/> <p>Da endlich der Geiſt, den wir aus<lb/> den Schriften der Alten ziehn ſollen, <hi rendition="#g">ge</hi>-<lb/><hi rendition="#g">ſunder Verſtand</hi> und ein <hi rendition="#g">geſundes<lb/> Herz</hi>, die <hi rendition="#g">wahre Philoſophie und<lb/> Richtung des Lebens</hi>, <hi rendition="#aq">bona Mens</hi><lb/> und Humanitaͤt iſt: ſo iſt die Einfuͤhrung<lb/> dieſer Gottheiten fuͤr uns und unſre Nach-<lb/> kommen ein <hi rendition="#g">Werk von fortdauren</hi>-<lb/><hi rendition="#g">der</hi>, <hi rendition="#g">wachſender Wirkung</hi>. Zuerſt<lb/> mußten dieſe Schriften gefunden, verviel-<lb/> faͤltiget, erklaͤrt, erlaͤutert, von Fehlern<lb/> gereinigt, verſtanden werden, ehe ihr beſſe-<lb/> rer, ihr weiſerer Gebrauch in <hi rendition="#g">jeder</hi> An-<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [29/0048]
hinwegſehn und ſie fuͤr das halten, was
ſie ſind, Sklaven. Die Worte des Autors
werden uns werther, wenn wir uns uͤber
die Waſſer der Suͤndfluth, die unten den
Text uͤberſchwemmet hat, zum Gipfel em-
porheben und da den friedlichen Oelzweig
finden. —
Da endlich der Geiſt, den wir aus
den Schriften der Alten ziehn ſollen, ge-
ſunder Verſtand und ein geſundes
Herz, die wahre Philoſophie und
Richtung des Lebens, bona Mens
und Humanitaͤt iſt: ſo iſt die Einfuͤhrung
dieſer Gottheiten fuͤr uns und unſre Nach-
kommen ein Werk von fortdauren-
der, wachſender Wirkung. Zuerſt
mußten dieſe Schriften gefunden, verviel-
faͤltiget, erklaͤrt, erlaͤutert, von Fehlern
gereinigt, verſtanden werden, ehe ihr beſſe-
rer, ihr weiſerer Gebrauch in jeder An-
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