Die Grenzboten. Jg. 74, 1915, Erstes Vierteljahr.wenn er in Wahrheit den dauernden Interessen aller seiner Glieder gerecht wenn er in Wahrheit den dauernden Interessen aller seiner Glieder gerecht <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0062" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/323160"/> <fw type="header" place="top"/><lb/> <p xml:id="ID_112" prev="#ID_111"> wenn er in Wahrheit den dauernden Interessen aller seiner Glieder gerecht<lb/> wird. Ob dies der Fall ist, muß in jedem der Bundesstaaten erwogen werden.<lb/> Die Vorteile, die den vereinigten Staaten infolge ihrer Vereinigung zufallen<lb/> müssen, bestehen meines Erachtens für jeden einzelnen in Zuwachs an Macht<lb/> und Ansehen, sowie in wirtschaftlichen Vergünstigungen und Erleichterungen<lb/> auf handelspolitischem Gebiet. Wie der Nutzen des einzelnen mit dem der<lb/> Gesamtheit in Einklang zu bringen ist, wie überhaupt die Rechte des einzelnen<lb/> gegen die der Gesamtheit abzugrenzen sind, das sind Fragen, die die gründ¬<lb/> lichste Prüfung erfordern. Arbeiten nach dieser Richtung anzuregen, damit der<lb/> Bündnisgedanke seine Probe bestehe, zunächst aber das Problem der öffentlichen<lb/> Meinung, insbesondere den führenden Patrioten in allen beteiligten Ländern<lb/> zu unterbreiten, das ist der nächste Zweck dieser Betrachtung. Dann kann es<lb/> wohl gelingen, in nicht zu ferner Zeit die völkerrechtliche Grundlage für ge¬<lb/> meinsame Arbeit zum Schutze gemeinsamer Interessen zu gewinnen, — um<lb/> das schöne skandinavische Wort zu wiederholen. Meinerseits bin ich davon<lb/> durchdrungen, daß die vereinigten Staaten von Nordeuropa kraft ihrer Macht¬<lb/> fülle vortrefflich imstande sein werden, die Wohlfahrt aller ihrer Glieder zu<lb/> fördern und darüber hinaus ein noch festeres Bollwerk des Weltfriedens zu<lb/> bilden, als es bisher das Deutsche Reich für sich allein in diesen dreiundvierzig<lb/> Friedensjahren gewesen ist.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0062]
wenn er in Wahrheit den dauernden Interessen aller seiner Glieder gerecht
wird. Ob dies der Fall ist, muß in jedem der Bundesstaaten erwogen werden.
Die Vorteile, die den vereinigten Staaten infolge ihrer Vereinigung zufallen
müssen, bestehen meines Erachtens für jeden einzelnen in Zuwachs an Macht
und Ansehen, sowie in wirtschaftlichen Vergünstigungen und Erleichterungen
auf handelspolitischem Gebiet. Wie der Nutzen des einzelnen mit dem der
Gesamtheit in Einklang zu bringen ist, wie überhaupt die Rechte des einzelnen
gegen die der Gesamtheit abzugrenzen sind, das sind Fragen, die die gründ¬
lichste Prüfung erfordern. Arbeiten nach dieser Richtung anzuregen, damit der
Bündnisgedanke seine Probe bestehe, zunächst aber das Problem der öffentlichen
Meinung, insbesondere den führenden Patrioten in allen beteiligten Ländern
zu unterbreiten, das ist der nächste Zweck dieser Betrachtung. Dann kann es
wohl gelingen, in nicht zu ferner Zeit die völkerrechtliche Grundlage für ge¬
meinsame Arbeit zum Schutze gemeinsamer Interessen zu gewinnen, — um
das schöne skandinavische Wort zu wiederholen. Meinerseits bin ich davon
durchdrungen, daß die vereinigten Staaten von Nordeuropa kraft ihrer Macht¬
fülle vortrefflich imstande sein werden, die Wohlfahrt aller ihrer Glieder zu
fördern und darüber hinaus ein noch festeres Bollwerk des Weltfriedens zu
bilden, als es bisher das Deutsche Reich für sich allein in diesen dreiundvierzig
Friedensjahren gewesen ist.
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