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Die Grenzboten. Jg. 64, 1905, Drittes Vierteljahr.

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Herrenmenschen

Was denn, Herr Schwechting?

Tauenden, Sie waren schon einmal Herrin von Mopswende, seien Sie es für
immer!

Aber Herr Schwechting! sagte Tauenden errötend. Als sie jetzt versuchte, an
ihrem Verehrer vorüberzukommen und Anschluß bei denen zu gewinnen, die voraus¬
gingen, trat ihr Schwechting entschlossen entgegen und sagte: Tauenden, ich kann
hier auf dieser Hühnersteige keinen Fußfall tun, aber das müssen Sie hören, was
Sie schon wissen, daß mein Herz Ihnen gehört, und daß Sie mir den größten
Gefallen täten, wenn Sie mich heirateten.

Aber mein Gott, Schwechting, antwortete Tauenden ganz verzweifelt, was
verlangen Sie von mir? Sie wissen doch, daß ich zum Heiraten keine Minute
Zeit habe.

Jawohl, das weiß ich, sagte Schwechting nicht ohne Bitterkeit. Für jeder¬
mann haben Sie Zeit, für die Kuhmägde und die alte Henne, und für Groppoff,
und für jeden, der etwas von Ihnen will, haben Sie Zeit, aber für Ihre Freunde
und für die, die Sie lieben, haben Sie keine Zeit.

Aber ich kann doch nicht anders, sagte Tauenden, indem ihr die Tränen in
die Augen traten.

O ja, Sie können anders, wenn Sie nur wollen. Wer zwingt Sie denn diesen
Gropvoff, diesen "Überkrüppel," zu pflegen, als wenn er ein Heiliger wäre?

Ach Schwechting, sagte Tauenden, der arme Mensch hat ja niemand auf der
Welt, der ihm in seinem Unglück beistünde, nicht einmal seine Tochter, die jetzt
dem Doktor gehört. Schwechting, Sie sind ein guter Mensch, und ich schätze Sie
hoch, aber -- jetzt kommt es, sagte Schwechting zu sich --, aber Sie müssen doch
selbst einsehen, daß ich mich von meinen Verpflichtungen nicht losmachen kann. Ich
kann nicht, ich kann nicht.

Aber wenn dieser Groppoff, was ich hoffe, bald abgesegelt ist -- dann,
Tauenden, kann ich wiederkommen?

Schwechting, Sie sind ein schrecklicher Mensch, sagte Tauenden, aber sie sagte
nicht nein. Damit erzwang sie sich freien Weg und eilte dem Doktor und Eva nach.

Als Schwechting das Ufer erreicht hatte, kam ihm eine ganz in Weiß ge¬
kleidete Gestalt entgegen. Von weitem sah sie aus wie ein junges Mädchen, in der
Nähe besehen verschwand die Jugend, und es kam etwas zutage, was man ein
altes Weib hätte nennen können, wenn man so unhöflich gewesen wäre, so zu
reden. Die weiße Dame eilte in großen Schritten auf Schwechting zu, ergriff ihn
am Arm und rief atemlos: Wo ist er? wo ist Staffelsteiger?

Schwechting besann sich, wer die Dame in Weiß sein möchte, dann kam ihm
die Erinnerung, und er sagte zu sich: Hoppewahre, der Kunstdrache!

Der Kunstdrache fuhr fort, ihn am Arme zu schütteln. Schwechting aber nahm
seinen Hut ab, verbeugte sich tief und sagte: Der Lord läßt sich entschuldigen, er
ist zu Schiff nach Frankreich.

Was ist er? fragte die Dame.

Abgedampft, antwortete Schwechting, indem er auf die schwarze Rauchwolke
wies, die das abfahrende Schiff zurückgelassen hatte.

Die Dame nahm eine sehr majestätische Haltung an, kehrte ihm den Rücken
und eilte davon.

Nach einiger Zeit kam ein Brief aus Berncmken an, worin Schwechting gebeten
wurde, zu Baron Bordeaux zu kommen, dem es schlecht gehe, und der dringend
verlange, ihn zu sehen. Ehe noch Schwechting Zeit gehabt hatte, darauf zu ant¬
worten, hielt am frühen Morgen der gelbe Landauer vor Mopswende, und der
Kutscher überreichte Schwechting einen Brief, worin der Inspektor mitteilte, es gehe
mit dem gnädigen Herrn zu Ende, und Herr Schwechting möchte sich doch des Wagens
bedienen. Schwechting zögerte nicht, sich zurecht zu machen und einzusteigen.

Er fand das Schloß in Berncmken noch vernachlässigter und unfreundlicher
als im letzten Winter. Alle Türen standen offen, und die Mägde und Johann


Herrenmenschen

Was denn, Herr Schwechting?

Tauenden, Sie waren schon einmal Herrin von Mopswende, seien Sie es für
immer!

Aber Herr Schwechting! sagte Tauenden errötend. Als sie jetzt versuchte, an
ihrem Verehrer vorüberzukommen und Anschluß bei denen zu gewinnen, die voraus¬
gingen, trat ihr Schwechting entschlossen entgegen und sagte: Tauenden, ich kann
hier auf dieser Hühnersteige keinen Fußfall tun, aber das müssen Sie hören, was
Sie schon wissen, daß mein Herz Ihnen gehört, und daß Sie mir den größten
Gefallen täten, wenn Sie mich heirateten.

Aber mein Gott, Schwechting, antwortete Tauenden ganz verzweifelt, was
verlangen Sie von mir? Sie wissen doch, daß ich zum Heiraten keine Minute
Zeit habe.

Jawohl, das weiß ich, sagte Schwechting nicht ohne Bitterkeit. Für jeder¬
mann haben Sie Zeit, für die Kuhmägde und die alte Henne, und für Groppoff,
und für jeden, der etwas von Ihnen will, haben Sie Zeit, aber für Ihre Freunde
und für die, die Sie lieben, haben Sie keine Zeit.

Aber ich kann doch nicht anders, sagte Tauenden, indem ihr die Tränen in
die Augen traten.

O ja, Sie können anders, wenn Sie nur wollen. Wer zwingt Sie denn diesen
Gropvoff, diesen „Überkrüppel," zu pflegen, als wenn er ein Heiliger wäre?

Ach Schwechting, sagte Tauenden, der arme Mensch hat ja niemand auf der
Welt, der ihm in seinem Unglück beistünde, nicht einmal seine Tochter, die jetzt
dem Doktor gehört. Schwechting, Sie sind ein guter Mensch, und ich schätze Sie
hoch, aber — jetzt kommt es, sagte Schwechting zu sich —, aber Sie müssen doch
selbst einsehen, daß ich mich von meinen Verpflichtungen nicht losmachen kann. Ich
kann nicht, ich kann nicht.

Aber wenn dieser Groppoff, was ich hoffe, bald abgesegelt ist — dann,
Tauenden, kann ich wiederkommen?

Schwechting, Sie sind ein schrecklicher Mensch, sagte Tauenden, aber sie sagte
nicht nein. Damit erzwang sie sich freien Weg und eilte dem Doktor und Eva nach.

Als Schwechting das Ufer erreicht hatte, kam ihm eine ganz in Weiß ge¬
kleidete Gestalt entgegen. Von weitem sah sie aus wie ein junges Mädchen, in der
Nähe besehen verschwand die Jugend, und es kam etwas zutage, was man ein
altes Weib hätte nennen können, wenn man so unhöflich gewesen wäre, so zu
reden. Die weiße Dame eilte in großen Schritten auf Schwechting zu, ergriff ihn
am Arm und rief atemlos: Wo ist er? wo ist Staffelsteiger?

Schwechting besann sich, wer die Dame in Weiß sein möchte, dann kam ihm
die Erinnerung, und er sagte zu sich: Hoppewahre, der Kunstdrache!

Der Kunstdrache fuhr fort, ihn am Arme zu schütteln. Schwechting aber nahm
seinen Hut ab, verbeugte sich tief und sagte: Der Lord läßt sich entschuldigen, er
ist zu Schiff nach Frankreich.

Was ist er? fragte die Dame.

Abgedampft, antwortete Schwechting, indem er auf die schwarze Rauchwolke
wies, die das abfahrende Schiff zurückgelassen hatte.

Die Dame nahm eine sehr majestätische Haltung an, kehrte ihm den Rücken
und eilte davon.

Nach einiger Zeit kam ein Brief aus Berncmken an, worin Schwechting gebeten
wurde, zu Baron Bordeaux zu kommen, dem es schlecht gehe, und der dringend
verlange, ihn zu sehen. Ehe noch Schwechting Zeit gehabt hatte, darauf zu ant¬
worten, hielt am frühen Morgen der gelbe Landauer vor Mopswende, und der
Kutscher überreichte Schwechting einen Brief, worin der Inspektor mitteilte, es gehe
mit dem gnädigen Herrn zu Ende, und Herr Schwechting möchte sich doch des Wagens
bedienen. Schwechting zögerte nicht, sich zurecht zu machen und einzusteigen.

Er fand das Schloß in Berncmken noch vernachlässigter und unfreundlicher
als im letzten Winter. Alle Türen standen offen, und die Mägde und Johann


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[0388] Herrenmenschen Was denn, Herr Schwechting? Tauenden, Sie waren schon einmal Herrin von Mopswende, seien Sie es für immer! Aber Herr Schwechting! sagte Tauenden errötend. Als sie jetzt versuchte, an ihrem Verehrer vorüberzukommen und Anschluß bei denen zu gewinnen, die voraus¬ gingen, trat ihr Schwechting entschlossen entgegen und sagte: Tauenden, ich kann hier auf dieser Hühnersteige keinen Fußfall tun, aber das müssen Sie hören, was Sie schon wissen, daß mein Herz Ihnen gehört, und daß Sie mir den größten Gefallen täten, wenn Sie mich heirateten. Aber mein Gott, Schwechting, antwortete Tauenden ganz verzweifelt, was verlangen Sie von mir? Sie wissen doch, daß ich zum Heiraten keine Minute Zeit habe. Jawohl, das weiß ich, sagte Schwechting nicht ohne Bitterkeit. Für jeder¬ mann haben Sie Zeit, für die Kuhmägde und die alte Henne, und für Groppoff, und für jeden, der etwas von Ihnen will, haben Sie Zeit, aber für Ihre Freunde und für die, die Sie lieben, haben Sie keine Zeit. Aber ich kann doch nicht anders, sagte Tauenden, indem ihr die Tränen in die Augen traten. O ja, Sie können anders, wenn Sie nur wollen. Wer zwingt Sie denn diesen Gropvoff, diesen „Überkrüppel," zu pflegen, als wenn er ein Heiliger wäre? Ach Schwechting, sagte Tauenden, der arme Mensch hat ja niemand auf der Welt, der ihm in seinem Unglück beistünde, nicht einmal seine Tochter, die jetzt dem Doktor gehört. Schwechting, Sie sind ein guter Mensch, und ich schätze Sie hoch, aber — jetzt kommt es, sagte Schwechting zu sich —, aber Sie müssen doch selbst einsehen, daß ich mich von meinen Verpflichtungen nicht losmachen kann. Ich kann nicht, ich kann nicht. Aber wenn dieser Groppoff, was ich hoffe, bald abgesegelt ist — dann, Tauenden, kann ich wiederkommen? Schwechting, Sie sind ein schrecklicher Mensch, sagte Tauenden, aber sie sagte nicht nein. Damit erzwang sie sich freien Weg und eilte dem Doktor und Eva nach. Als Schwechting das Ufer erreicht hatte, kam ihm eine ganz in Weiß ge¬ kleidete Gestalt entgegen. Von weitem sah sie aus wie ein junges Mädchen, in der Nähe besehen verschwand die Jugend, und es kam etwas zutage, was man ein altes Weib hätte nennen können, wenn man so unhöflich gewesen wäre, so zu reden. Die weiße Dame eilte in großen Schritten auf Schwechting zu, ergriff ihn am Arm und rief atemlos: Wo ist er? wo ist Staffelsteiger? Schwechting besann sich, wer die Dame in Weiß sein möchte, dann kam ihm die Erinnerung, und er sagte zu sich: Hoppewahre, der Kunstdrache! Der Kunstdrache fuhr fort, ihn am Arme zu schütteln. Schwechting aber nahm seinen Hut ab, verbeugte sich tief und sagte: Der Lord läßt sich entschuldigen, er ist zu Schiff nach Frankreich. Was ist er? fragte die Dame. Abgedampft, antwortete Schwechting, indem er auf die schwarze Rauchwolke wies, die das abfahrende Schiff zurückgelassen hatte. Die Dame nahm eine sehr majestätische Haltung an, kehrte ihm den Rücken und eilte davon. Nach einiger Zeit kam ein Brief aus Berncmken an, worin Schwechting gebeten wurde, zu Baron Bordeaux zu kommen, dem es schlecht gehe, und der dringend verlange, ihn zu sehen. Ehe noch Schwechting Zeit gehabt hatte, darauf zu ant¬ worten, hielt am frühen Morgen der gelbe Landauer vor Mopswende, und der Kutscher überreichte Schwechting einen Brief, worin der Inspektor mitteilte, es gehe mit dem gnädigen Herrn zu Ende, und Herr Schwechting möchte sich doch des Wagens bedienen. Schwechting zögerte nicht, sich zurecht zu machen und einzusteigen. Er fand das Schloß in Berncmken noch vernachlässigter und unfreundlicher als im letzten Winter. Alle Türen standen offen, und die Mägde und Johann

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 64, 1905, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341881_297518/388>, abgerufen am 27.09.2024.