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Die Grenzboten. Jg. 56, 1897, Erstes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßliches

etwa den an Geld und Einsicht untern Schichten des Standes an. Diese, die Klein¬
händler für den örtlichen Bedarf, sind fast ganz in das zünftlerisch-mittelstauds-
parteiliche Lager übergegangen und kommen für Welthaudclsfragen und auch für die
deutsche Flotteufrnge nicht in Betracht. Für sie hat nur mich die Unterbindung
des inländischen Verkehrs Interesse. Dagegen reicht der "freisinnige" Kaufmann,
namentlich in der Neichshnuptstadt, nach oben bis zu den höchsten Stufen, zur
lmuw tunmos der Banken, die portugiesische und griechische und auch bessere Werte
auflegen, wie in die Kreise der Hunderte von Millionen umsetzenden Exportfirmen.
Gewiß giebt es im deutschen Handelsstande Männer genug, die die öde Unfrucht¬
barkeit der freisinnigen Doktrinen hinreichend kennen und sie bekämpfen, aber sie
sind der Masse gegenüber noch ohnmächtig, zaghaft, vereinzelt, sie sind jeden¬
falls nicht imstande, der Gesamthaltung unsrer Kaufleute ein andres Gepräge auf¬
zudrücken. Die deutsche Kaufmannschaft, mit der zu rechnen ist, tanzt noch heute
nach der freisinnigen Pfeife.

Sehen wir uns den Tanz in der Flottenfrage etwas näher an. Der Kaiser
und die Regierung bieten in voller Würdigung der Lage alles auf, um für unser
Wirtschaftsleben aus den zu eng gewordnen agrarstaatlichen Fesseln heraus draußen
in der Welt die Stellung zu erringen, die uns allein lebensfähig erhält, die Welt¬
stellung, die Weltmacht Deutschlands, die wir nicht mehr entbehren können. Mit
diesen Zielen sind die Kaufleute Wohl zufrieden, und eifrig suchen sie sie gegen
Junkertum und Zünftlertum und alle andern Feinde auszuspielen, ja gegen die Re¬
gierung selbst, wem, es paßt. Aber sobald es gilt, zur Regierung zu stehen, wenn
sie die Mittel verlangt, die unerläßlich sind nach dem Urteil ihrer sachverständigen,
verantwortlichen, berufnen Beamten, an deren Gewissenhaftigkeit und Ehrlichkeit
kein Zweifel obwaltet, dann ist die "freisinnige" Opposition das einzige, was für
den deutschen Kaufmann in Betracht kommt, und jedes eigne Denken und Ur¬
teile" scheint völlig aufzuhören. Wenn unsre Kaufleute, frei vou demi Banne der
freisinnigen Parteivrthodoxie, die Frage prüften, ob Deutschland bei der heutigen
Weltlage die Stellung als Großmacht behaupten könne allein mit dem Landheer,
ohne starke Flotte, dann müßten sie, gerade sie zuerst, zu einem entschiednen Nein
gelangen. Gerade der Kaufmann muß wissen, daß zu Lande Großmacht, zur See
Kleinstaat sein für Deutschland heute gleichbedeutend ist mit Ohnmacht, er muß es
verstehn, daß ein Ugrarstaat, selbst als Großmacht, vielleicht mit der notdürftigen
Küstcnverteidignng auskommen kann neben einer starken Landarmee, aber daß für
einen Industrie- und Handelsstaat wie Deutschland als Großmacht die Beschränkung
ans den Küstenschutz eine Unmöglichkeit ist, er muß anerkennen, daß das Schlag-
Wort vom "Küstenschutz," über den hinaus alles "uferlos" sei, bisher das Stecken¬
pferd des bürgerlichen abgelebten Liberalismus im Parlamentsspiel, im Grunde
genommen ein agrarischer Ladenhüter ist aus der Zeit des deutschen. Bundes und des
Zollvereins. Und was heißt , denn überhaupt ausreichender Küstenschutz? Daß dazu
kräftige Offensivstöße unentbehrlich sind, wird kaum von jemand geleugnet. Wie
weit sollen diese Vorstöße im Küstenschntz gehen, und soll das vom Reichstage
bestimmt werden? Etwa nur soweit das Meer Ostsee heißt und Nordsee? Daß
ein künftiger Krieg zwischen Großmächten ein Weltkrieg sein wird, ist sehr wahr¬
scheinlich, das glauben die Mächte, die sich Griechenland auf der Nase herum¬
tanzen lassen, uns Furcht, einander gegenseitig in die Haare zu geraten, selbst wohl
am sichersten, aber daß in einem Weltkriege eine Großmacht, die der zweite Handels¬
staat Europas ist, auch auf dem Weltmeere ein gesuchter Freund und ein gefürchteter
Feind sein muß, wenn sie uicht trotz der auf das Landheer verwendeten Milliarden


Maßgebliches und Unmaßliches

etwa den an Geld und Einsicht untern Schichten des Standes an. Diese, die Klein¬
händler für den örtlichen Bedarf, sind fast ganz in das zünftlerisch-mittelstauds-
parteiliche Lager übergegangen und kommen für Welthaudclsfragen und auch für die
deutsche Flotteufrnge nicht in Betracht. Für sie hat nur mich die Unterbindung
des inländischen Verkehrs Interesse. Dagegen reicht der „freisinnige" Kaufmann,
namentlich in der Neichshnuptstadt, nach oben bis zu den höchsten Stufen, zur
lmuw tunmos der Banken, die portugiesische und griechische und auch bessere Werte
auflegen, wie in die Kreise der Hunderte von Millionen umsetzenden Exportfirmen.
Gewiß giebt es im deutschen Handelsstande Männer genug, die die öde Unfrucht¬
barkeit der freisinnigen Doktrinen hinreichend kennen und sie bekämpfen, aber sie
sind der Masse gegenüber noch ohnmächtig, zaghaft, vereinzelt, sie sind jeden¬
falls nicht imstande, der Gesamthaltung unsrer Kaufleute ein andres Gepräge auf¬
zudrücken. Die deutsche Kaufmannschaft, mit der zu rechnen ist, tanzt noch heute
nach der freisinnigen Pfeife.

Sehen wir uns den Tanz in der Flottenfrage etwas näher an. Der Kaiser
und die Regierung bieten in voller Würdigung der Lage alles auf, um für unser
Wirtschaftsleben aus den zu eng gewordnen agrarstaatlichen Fesseln heraus draußen
in der Welt die Stellung zu erringen, die uns allein lebensfähig erhält, die Welt¬
stellung, die Weltmacht Deutschlands, die wir nicht mehr entbehren können. Mit
diesen Zielen sind die Kaufleute Wohl zufrieden, und eifrig suchen sie sie gegen
Junkertum und Zünftlertum und alle andern Feinde auszuspielen, ja gegen die Re¬
gierung selbst, wem, es paßt. Aber sobald es gilt, zur Regierung zu stehen, wenn
sie die Mittel verlangt, die unerläßlich sind nach dem Urteil ihrer sachverständigen,
verantwortlichen, berufnen Beamten, an deren Gewissenhaftigkeit und Ehrlichkeit
kein Zweifel obwaltet, dann ist die „freisinnige" Opposition das einzige, was für
den deutschen Kaufmann in Betracht kommt, und jedes eigne Denken und Ur¬
teile» scheint völlig aufzuhören. Wenn unsre Kaufleute, frei vou demi Banne der
freisinnigen Parteivrthodoxie, die Frage prüften, ob Deutschland bei der heutigen
Weltlage die Stellung als Großmacht behaupten könne allein mit dem Landheer,
ohne starke Flotte, dann müßten sie, gerade sie zuerst, zu einem entschiednen Nein
gelangen. Gerade der Kaufmann muß wissen, daß zu Lande Großmacht, zur See
Kleinstaat sein für Deutschland heute gleichbedeutend ist mit Ohnmacht, er muß es
verstehn, daß ein Ugrarstaat, selbst als Großmacht, vielleicht mit der notdürftigen
Küstcnverteidignng auskommen kann neben einer starken Landarmee, aber daß für
einen Industrie- und Handelsstaat wie Deutschland als Großmacht die Beschränkung
ans den Küstenschutz eine Unmöglichkeit ist, er muß anerkennen, daß das Schlag-
Wort vom „Küstenschutz," über den hinaus alles „uferlos" sei, bisher das Stecken¬
pferd des bürgerlichen abgelebten Liberalismus im Parlamentsspiel, im Grunde
genommen ein agrarischer Ladenhüter ist aus der Zeit des deutschen. Bundes und des
Zollvereins. Und was heißt , denn überhaupt ausreichender Küstenschutz? Daß dazu
kräftige Offensivstöße unentbehrlich sind, wird kaum von jemand geleugnet. Wie
weit sollen diese Vorstöße im Küstenschntz gehen, und soll das vom Reichstage
bestimmt werden? Etwa nur soweit das Meer Ostsee heißt und Nordsee? Daß
ein künftiger Krieg zwischen Großmächten ein Weltkrieg sein wird, ist sehr wahr¬
scheinlich, das glauben die Mächte, die sich Griechenland auf der Nase herum¬
tanzen lassen, uns Furcht, einander gegenseitig in die Haare zu geraten, selbst wohl
am sichersten, aber daß in einem Weltkriege eine Großmacht, die der zweite Handels¬
staat Europas ist, auch auf dem Weltmeere ein gesuchter Freund und ein gefürchteter
Feind sein muß, wenn sie uicht trotz der auf das Landheer verwendeten Milliarden


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[0621] Maßgebliches und Unmaßliches etwa den an Geld und Einsicht untern Schichten des Standes an. Diese, die Klein¬ händler für den örtlichen Bedarf, sind fast ganz in das zünftlerisch-mittelstauds- parteiliche Lager übergegangen und kommen für Welthaudclsfragen und auch für die deutsche Flotteufrnge nicht in Betracht. Für sie hat nur mich die Unterbindung des inländischen Verkehrs Interesse. Dagegen reicht der „freisinnige" Kaufmann, namentlich in der Neichshnuptstadt, nach oben bis zu den höchsten Stufen, zur lmuw tunmos der Banken, die portugiesische und griechische und auch bessere Werte auflegen, wie in die Kreise der Hunderte von Millionen umsetzenden Exportfirmen. Gewiß giebt es im deutschen Handelsstande Männer genug, die die öde Unfrucht¬ barkeit der freisinnigen Doktrinen hinreichend kennen und sie bekämpfen, aber sie sind der Masse gegenüber noch ohnmächtig, zaghaft, vereinzelt, sie sind jeden¬ falls nicht imstande, der Gesamthaltung unsrer Kaufleute ein andres Gepräge auf¬ zudrücken. Die deutsche Kaufmannschaft, mit der zu rechnen ist, tanzt noch heute nach der freisinnigen Pfeife. Sehen wir uns den Tanz in der Flottenfrage etwas näher an. Der Kaiser und die Regierung bieten in voller Würdigung der Lage alles auf, um für unser Wirtschaftsleben aus den zu eng gewordnen agrarstaatlichen Fesseln heraus draußen in der Welt die Stellung zu erringen, die uns allein lebensfähig erhält, die Welt¬ stellung, die Weltmacht Deutschlands, die wir nicht mehr entbehren können. Mit diesen Zielen sind die Kaufleute Wohl zufrieden, und eifrig suchen sie sie gegen Junkertum und Zünftlertum und alle andern Feinde auszuspielen, ja gegen die Re¬ gierung selbst, wem, es paßt. Aber sobald es gilt, zur Regierung zu stehen, wenn sie die Mittel verlangt, die unerläßlich sind nach dem Urteil ihrer sachverständigen, verantwortlichen, berufnen Beamten, an deren Gewissenhaftigkeit und Ehrlichkeit kein Zweifel obwaltet, dann ist die „freisinnige" Opposition das einzige, was für den deutschen Kaufmann in Betracht kommt, und jedes eigne Denken und Ur¬ teile» scheint völlig aufzuhören. Wenn unsre Kaufleute, frei vou demi Banne der freisinnigen Parteivrthodoxie, die Frage prüften, ob Deutschland bei der heutigen Weltlage die Stellung als Großmacht behaupten könne allein mit dem Landheer, ohne starke Flotte, dann müßten sie, gerade sie zuerst, zu einem entschiednen Nein gelangen. Gerade der Kaufmann muß wissen, daß zu Lande Großmacht, zur See Kleinstaat sein für Deutschland heute gleichbedeutend ist mit Ohnmacht, er muß es verstehn, daß ein Ugrarstaat, selbst als Großmacht, vielleicht mit der notdürftigen Küstcnverteidignng auskommen kann neben einer starken Landarmee, aber daß für einen Industrie- und Handelsstaat wie Deutschland als Großmacht die Beschränkung ans den Küstenschutz eine Unmöglichkeit ist, er muß anerkennen, daß das Schlag- Wort vom „Küstenschutz," über den hinaus alles „uferlos" sei, bisher das Stecken¬ pferd des bürgerlichen abgelebten Liberalismus im Parlamentsspiel, im Grunde genommen ein agrarischer Ladenhüter ist aus der Zeit des deutschen. Bundes und des Zollvereins. Und was heißt , denn überhaupt ausreichender Küstenschutz? Daß dazu kräftige Offensivstöße unentbehrlich sind, wird kaum von jemand geleugnet. Wie weit sollen diese Vorstöße im Küstenschntz gehen, und soll das vom Reichstage bestimmt werden? Etwa nur soweit das Meer Ostsee heißt und Nordsee? Daß ein künftiger Krieg zwischen Großmächten ein Weltkrieg sein wird, ist sehr wahr¬ scheinlich, das glauben die Mächte, die sich Griechenland auf der Nase herum¬ tanzen lassen, uns Furcht, einander gegenseitig in die Haare zu geraten, selbst wohl am sichersten, aber daß in einem Weltkriege eine Großmacht, die der zweite Handels¬ staat Europas ist, auch auf dem Weltmeere ein gesuchter Freund und ein gefürchteter Feind sein muß, wenn sie uicht trotz der auf das Landheer verwendeten Milliarden

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 56, 1897, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341865_224245/621>, abgerufen am 27.09.2024.