Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 56, 1897, Erstes Vierteljahr.

Bild:
<< vorherige Seite
T>le moderne tridunitia xioteswü

die schlimmen Seiten einer kleinen Anzahl von Menschen kennen, gewöhnen sich,
nach diesen ihr ganzes Volk zu beurteilen, von dem sie eben denselben anscheinend
blinden Gehorsam als aus dein .Kreise ihrer Höflinge erwarten. Ich will zugeben,
daß eine bessere Erziehung der Fürsten oder auch nur ein langdnuerudes Kriegs¬
leben (diese große anthropologische Schule), wie bei Friedrich, deu Fürsten mehr
Menschenkenntnis, als sie gewöhnlich besitzen, geben kann, aber die erste ist noch nicht an¬
geordnet, und das letzte hat auch seine Schwierigkeiten, sodaß man wenigstens in
den nächsten hundert Jahren befürchten muß, daß den Fürsten die zum Selbst-
regiereu unentbehrliche Menschenkenntnis fehlen wird.

Wenn sich nnn auch die fürstlichen Mängel zum Regieren, wenn mau der
Wahrheit getreu bleiben will, nicht wegleugnen lassen, so bin ich doch sehr weit entfernt,
mit einer neueren Mvdeansicht sie deshalb für entbehrlich zu erklären (Europa
würde sehr bald die Nachteile davon empfinden), und ebenso wenig kann ich mich
damit einverstanden erklären, sie zu bloßen Automaten herabzuwürdigen. Nein!
man soll die Fürsten, die unserm Knlturstande unentbehrlich sind, unter deren Schutz
wir diesen eigentlich erworben haben, fortdauernd als die höchste irdische Gewalt
ehren, ihr nötiges Ansehen befestigen und mir dahin streben, sie von den Vorurteilen
der Vorzeit zu befreien, ihnen das, was sie heutzutage leisten können und müssen,
begreiflich zu machen und sie dadurch auf'die wie für die Völker, so für die
Fürsten selbst zuträgliche Art des Regierens hinzulenken.

Wenn ein großer Gutsbesitzer z. B. auf seinen Gütern eine bedeutende
Brennerei hat und von dieser nichts versteht, was muß er als vernünftiger Manu
thun? Er muß uicht Kenntnisse heucheln, die er nicht besitzt, sondern sich einen
tüchtigen Brenner annehmen und diesem, nach dem mit aller Besonnenheit getroffnen
Abkommen, einen möglichst freien und ungestörten Wirkungskreis einräumen; der
Gutsherr soll alsdann deu Gang der Sache und ihren Erfolg beobachten, nicht
jeden Augenblick nach seiner Laune oder uach jedem ihm zukommenden fremden
Alieuweibcrrat dem Brenner in seinen einmal angenommnen Geschäftsgang Pfuscher.
Dieses vielleicht manchem zu niedrig gewählte Beispiel enthält doch eine sehr prak¬
tische Vorschrift für das Benehmen der regierenden Fürsten; sie sollen sich alles
Sclbstregierens und Selbstmachcus enthalte", aber dafür sollen sie mit redlichem
Willen und Berücksichtigung der öffentlichen Meinung immer dahin streben, die tüch¬
tigsten Männer im Bolle zu ihren Ministern zu machen, diese nach den bestehenden
Gesetzen ungestört verwalten lassen, aber die Erfolge ihrer Verwaltung immer nn-
nnsgesetzt beobachten, über jede anscheinende Stockung Aufklärung erfordern, und
wo die Verwaltung fortdauernd lahm geht, einen andern Mann an ihre Spitze
bringen. Die Fürsten sollen die Wirkung der bestehenden Gesetze und den Gang
der öffentlichen Meinung sorgfältig beobachten; wo ihnen neue Verordnungen not¬
wendig scheinen, diese nicht selbst machen oder durch die Kabinettsräte hinter der
Gardine anfertigen lassen, sondern sie den Ministern abfordern usw. Könige müssen
nur über die Hnuptprinzipieu mit ihren Ministern diskutiren. Endlich sollen die
Fürsten sich als die fortdauernden Vermittler zwischen dem Volk und den Beamten,
als die gebornen Repräsentanten der ärmern Stände gegen die reichen ansehen und
sich deshalb von aller Verwaltung neutral erhalten. Eben jene unrichtige Stellung
der Fürsten entsteht auch, wenn sie sich mit einem Departement ans Liebhaberei
ausschließlich abgeben und sich um die andern nicht bekümmern. Dies ist meiner
Erfahrung nach der einzige sichere Standpunkt, den man der fürstlichen Würde heut¬
zutage geben kann; er ist ebenso für das Volk als für das Fürstengeschlecht wohl¬
thätig und paßt, wie ich es vorhin schon erwähnte, ebenso gut für absolute als
konstitutionelle Staaten: denn auf ihm kann selbst auch eine beschränkte fürstliche


T>le moderne tridunitia xioteswü

die schlimmen Seiten einer kleinen Anzahl von Menschen kennen, gewöhnen sich,
nach diesen ihr ganzes Volk zu beurteilen, von dem sie eben denselben anscheinend
blinden Gehorsam als aus dein .Kreise ihrer Höflinge erwarten. Ich will zugeben,
daß eine bessere Erziehung der Fürsten oder auch nur ein langdnuerudes Kriegs¬
leben (diese große anthropologische Schule), wie bei Friedrich, deu Fürsten mehr
Menschenkenntnis, als sie gewöhnlich besitzen, geben kann, aber die erste ist noch nicht an¬
geordnet, und das letzte hat auch seine Schwierigkeiten, sodaß man wenigstens in
den nächsten hundert Jahren befürchten muß, daß den Fürsten die zum Selbst-
regiereu unentbehrliche Menschenkenntnis fehlen wird.

Wenn sich nnn auch die fürstlichen Mängel zum Regieren, wenn mau der
Wahrheit getreu bleiben will, nicht wegleugnen lassen, so bin ich doch sehr weit entfernt,
mit einer neueren Mvdeansicht sie deshalb für entbehrlich zu erklären (Europa
würde sehr bald die Nachteile davon empfinden), und ebenso wenig kann ich mich
damit einverstanden erklären, sie zu bloßen Automaten herabzuwürdigen. Nein!
man soll die Fürsten, die unserm Knlturstande unentbehrlich sind, unter deren Schutz
wir diesen eigentlich erworben haben, fortdauernd als die höchste irdische Gewalt
ehren, ihr nötiges Ansehen befestigen und mir dahin streben, sie von den Vorurteilen
der Vorzeit zu befreien, ihnen das, was sie heutzutage leisten können und müssen,
begreiflich zu machen und sie dadurch auf'die wie für die Völker, so für die
Fürsten selbst zuträgliche Art des Regierens hinzulenken.

Wenn ein großer Gutsbesitzer z. B. auf seinen Gütern eine bedeutende
Brennerei hat und von dieser nichts versteht, was muß er als vernünftiger Manu
thun? Er muß uicht Kenntnisse heucheln, die er nicht besitzt, sondern sich einen
tüchtigen Brenner annehmen und diesem, nach dem mit aller Besonnenheit getroffnen
Abkommen, einen möglichst freien und ungestörten Wirkungskreis einräumen; der
Gutsherr soll alsdann deu Gang der Sache und ihren Erfolg beobachten, nicht
jeden Augenblick nach seiner Laune oder uach jedem ihm zukommenden fremden
Alieuweibcrrat dem Brenner in seinen einmal angenommnen Geschäftsgang Pfuscher.
Dieses vielleicht manchem zu niedrig gewählte Beispiel enthält doch eine sehr prak¬
tische Vorschrift für das Benehmen der regierenden Fürsten; sie sollen sich alles
Sclbstregierens und Selbstmachcus enthalte», aber dafür sollen sie mit redlichem
Willen und Berücksichtigung der öffentlichen Meinung immer dahin streben, die tüch¬
tigsten Männer im Bolle zu ihren Ministern zu machen, diese nach den bestehenden
Gesetzen ungestört verwalten lassen, aber die Erfolge ihrer Verwaltung immer nn-
nnsgesetzt beobachten, über jede anscheinende Stockung Aufklärung erfordern, und
wo die Verwaltung fortdauernd lahm geht, einen andern Mann an ihre Spitze
bringen. Die Fürsten sollen die Wirkung der bestehenden Gesetze und den Gang
der öffentlichen Meinung sorgfältig beobachten; wo ihnen neue Verordnungen not¬
wendig scheinen, diese nicht selbst machen oder durch die Kabinettsräte hinter der
Gardine anfertigen lassen, sondern sie den Ministern abfordern usw. Könige müssen
nur über die Hnuptprinzipieu mit ihren Ministern diskutiren. Endlich sollen die
Fürsten sich als die fortdauernden Vermittler zwischen dem Volk und den Beamten,
als die gebornen Repräsentanten der ärmern Stände gegen die reichen ansehen und
sich deshalb von aller Verwaltung neutral erhalten. Eben jene unrichtige Stellung
der Fürsten entsteht auch, wenn sie sich mit einem Departement ans Liebhaberei
ausschließlich abgeben und sich um die andern nicht bekümmern. Dies ist meiner
Erfahrung nach der einzige sichere Standpunkt, den man der fürstlichen Würde heut¬
zutage geben kann; er ist ebenso für das Volk als für das Fürstengeschlecht wohl¬
thätig und paßt, wie ich es vorhin schon erwähnte, ebenso gut für absolute als
konstitutionelle Staaten: denn auf ihm kann selbst auch eine beschränkte fürstliche


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <pb facs="#f0526" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/224772"/>
          <fw type="header" place="top"> T&gt;le moderne tridunitia xioteswü</fw><lb/>
          <p xml:id="ID_1574" prev="#ID_1573"> die schlimmen Seiten einer kleinen Anzahl von Menschen kennen, gewöhnen sich,<lb/>
nach diesen ihr ganzes Volk zu beurteilen, von dem sie eben denselben anscheinend<lb/>
blinden Gehorsam als aus dein .Kreise ihrer Höflinge erwarten. Ich will zugeben,<lb/>
daß eine bessere Erziehung der Fürsten oder auch nur ein langdnuerudes Kriegs¬<lb/>
leben (diese große anthropologische Schule), wie bei Friedrich, deu Fürsten mehr<lb/>
Menschenkenntnis, als sie gewöhnlich besitzen, geben kann, aber die erste ist noch nicht an¬<lb/>
geordnet, und das letzte hat auch seine Schwierigkeiten, sodaß man wenigstens in<lb/>
den nächsten hundert Jahren befürchten muß, daß den Fürsten die zum Selbst-<lb/>
regiereu unentbehrliche Menschenkenntnis fehlen wird.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_1575"> Wenn sich nnn auch die fürstlichen Mängel zum Regieren, wenn mau der<lb/>
Wahrheit getreu bleiben will, nicht wegleugnen lassen, so bin ich doch sehr weit entfernt,<lb/>
mit einer neueren Mvdeansicht sie deshalb für entbehrlich zu erklären (Europa<lb/>
würde sehr bald die Nachteile davon empfinden), und ebenso wenig kann ich mich<lb/>
damit einverstanden erklären, sie zu bloßen Automaten herabzuwürdigen. Nein!<lb/>
man soll die Fürsten, die unserm Knlturstande unentbehrlich sind, unter deren Schutz<lb/>
wir diesen eigentlich erworben haben, fortdauernd als die höchste irdische Gewalt<lb/>
ehren, ihr nötiges Ansehen befestigen und mir dahin streben, sie von den Vorurteilen<lb/>
der Vorzeit zu befreien, ihnen das, was sie heutzutage leisten können und müssen,<lb/>
begreiflich zu machen und sie dadurch auf'die wie für die Völker, so für die<lb/>
Fürsten selbst zuträgliche Art des Regierens hinzulenken.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_1576" next="#ID_1577"> Wenn ein großer Gutsbesitzer z. B. auf seinen Gütern eine bedeutende<lb/>
Brennerei hat und von dieser nichts versteht, was muß er als vernünftiger Manu<lb/>
thun? Er muß uicht Kenntnisse heucheln, die er nicht besitzt, sondern sich einen<lb/>
tüchtigen Brenner annehmen und diesem, nach dem mit aller Besonnenheit getroffnen<lb/>
Abkommen, einen möglichst freien und ungestörten Wirkungskreis einräumen; der<lb/>
Gutsherr soll alsdann deu Gang der Sache und ihren Erfolg beobachten, nicht<lb/>
jeden Augenblick nach seiner Laune oder uach jedem ihm zukommenden fremden<lb/>
Alieuweibcrrat dem Brenner in seinen einmal angenommnen Geschäftsgang Pfuscher.<lb/>
Dieses vielleicht manchem zu niedrig gewählte Beispiel enthält doch eine sehr prak¬<lb/>
tische Vorschrift für das Benehmen der regierenden Fürsten; sie sollen sich alles<lb/>
Sclbstregierens und Selbstmachcus enthalte», aber dafür sollen sie mit redlichem<lb/>
Willen und Berücksichtigung der öffentlichen Meinung immer dahin streben, die tüch¬<lb/>
tigsten Männer im Bolle zu ihren Ministern zu machen, diese nach den bestehenden<lb/>
Gesetzen ungestört verwalten lassen, aber die Erfolge ihrer Verwaltung immer nn-<lb/>
nnsgesetzt beobachten, über jede anscheinende Stockung Aufklärung erfordern, und<lb/>
wo die Verwaltung fortdauernd lahm geht, einen andern Mann an ihre Spitze<lb/>
bringen. Die Fürsten sollen die Wirkung der bestehenden Gesetze und den Gang<lb/>
der öffentlichen Meinung sorgfältig beobachten; wo ihnen neue Verordnungen not¬<lb/>
wendig scheinen, diese nicht selbst machen oder durch die Kabinettsräte hinter der<lb/>
Gardine anfertigen lassen, sondern sie den Ministern abfordern usw. Könige müssen<lb/>
nur über die Hnuptprinzipieu mit ihren Ministern diskutiren. Endlich sollen die<lb/>
Fürsten sich als die fortdauernden Vermittler zwischen dem Volk und den Beamten,<lb/>
als die gebornen Repräsentanten der ärmern Stände gegen die reichen ansehen und<lb/>
sich deshalb von aller Verwaltung neutral erhalten. Eben jene unrichtige Stellung<lb/>
der Fürsten entsteht auch, wenn sie sich mit einem Departement ans Liebhaberei<lb/>
ausschließlich abgeben und sich um die andern nicht bekümmern. Dies ist meiner<lb/>
Erfahrung nach der einzige sichere Standpunkt, den man der fürstlichen Würde heut¬<lb/>
zutage geben kann; er ist ebenso für das Volk als für das Fürstengeschlecht wohl¬<lb/>
thätig und paßt, wie ich es vorhin schon erwähnte, ebenso gut für absolute als<lb/>
konstitutionelle Staaten: denn auf ihm kann selbst auch eine beschränkte fürstliche</p><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0526] T>le moderne tridunitia xioteswü die schlimmen Seiten einer kleinen Anzahl von Menschen kennen, gewöhnen sich, nach diesen ihr ganzes Volk zu beurteilen, von dem sie eben denselben anscheinend blinden Gehorsam als aus dein .Kreise ihrer Höflinge erwarten. Ich will zugeben, daß eine bessere Erziehung der Fürsten oder auch nur ein langdnuerudes Kriegs¬ leben (diese große anthropologische Schule), wie bei Friedrich, deu Fürsten mehr Menschenkenntnis, als sie gewöhnlich besitzen, geben kann, aber die erste ist noch nicht an¬ geordnet, und das letzte hat auch seine Schwierigkeiten, sodaß man wenigstens in den nächsten hundert Jahren befürchten muß, daß den Fürsten die zum Selbst- regiereu unentbehrliche Menschenkenntnis fehlen wird. Wenn sich nnn auch die fürstlichen Mängel zum Regieren, wenn mau der Wahrheit getreu bleiben will, nicht wegleugnen lassen, so bin ich doch sehr weit entfernt, mit einer neueren Mvdeansicht sie deshalb für entbehrlich zu erklären (Europa würde sehr bald die Nachteile davon empfinden), und ebenso wenig kann ich mich damit einverstanden erklären, sie zu bloßen Automaten herabzuwürdigen. Nein! man soll die Fürsten, die unserm Knlturstande unentbehrlich sind, unter deren Schutz wir diesen eigentlich erworben haben, fortdauernd als die höchste irdische Gewalt ehren, ihr nötiges Ansehen befestigen und mir dahin streben, sie von den Vorurteilen der Vorzeit zu befreien, ihnen das, was sie heutzutage leisten können und müssen, begreiflich zu machen und sie dadurch auf'die wie für die Völker, so für die Fürsten selbst zuträgliche Art des Regierens hinzulenken. Wenn ein großer Gutsbesitzer z. B. auf seinen Gütern eine bedeutende Brennerei hat und von dieser nichts versteht, was muß er als vernünftiger Manu thun? Er muß uicht Kenntnisse heucheln, die er nicht besitzt, sondern sich einen tüchtigen Brenner annehmen und diesem, nach dem mit aller Besonnenheit getroffnen Abkommen, einen möglichst freien und ungestörten Wirkungskreis einräumen; der Gutsherr soll alsdann deu Gang der Sache und ihren Erfolg beobachten, nicht jeden Augenblick nach seiner Laune oder uach jedem ihm zukommenden fremden Alieuweibcrrat dem Brenner in seinen einmal angenommnen Geschäftsgang Pfuscher. Dieses vielleicht manchem zu niedrig gewählte Beispiel enthält doch eine sehr prak¬ tische Vorschrift für das Benehmen der regierenden Fürsten; sie sollen sich alles Sclbstregierens und Selbstmachcus enthalte», aber dafür sollen sie mit redlichem Willen und Berücksichtigung der öffentlichen Meinung immer dahin streben, die tüch¬ tigsten Männer im Bolle zu ihren Ministern zu machen, diese nach den bestehenden Gesetzen ungestört verwalten lassen, aber die Erfolge ihrer Verwaltung immer nn- nnsgesetzt beobachten, über jede anscheinende Stockung Aufklärung erfordern, und wo die Verwaltung fortdauernd lahm geht, einen andern Mann an ihre Spitze bringen. Die Fürsten sollen die Wirkung der bestehenden Gesetze und den Gang der öffentlichen Meinung sorgfältig beobachten; wo ihnen neue Verordnungen not¬ wendig scheinen, diese nicht selbst machen oder durch die Kabinettsräte hinter der Gardine anfertigen lassen, sondern sie den Ministern abfordern usw. Könige müssen nur über die Hnuptprinzipieu mit ihren Ministern diskutiren. Endlich sollen die Fürsten sich als die fortdauernden Vermittler zwischen dem Volk und den Beamten, als die gebornen Repräsentanten der ärmern Stände gegen die reichen ansehen und sich deshalb von aller Verwaltung neutral erhalten. Eben jene unrichtige Stellung der Fürsten entsteht auch, wenn sie sich mit einem Departement ans Liebhaberei ausschließlich abgeben und sich um die andern nicht bekümmern. Dies ist meiner Erfahrung nach der einzige sichere Standpunkt, den man der fürstlichen Würde heut¬ zutage geben kann; er ist ebenso für das Volk als für das Fürstengeschlecht wohl¬ thätig und paßt, wie ich es vorhin schon erwähnte, ebenso gut für absolute als konstitutionelle Staaten: denn auf ihm kann selbst auch eine beschränkte fürstliche

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341865_224245
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341865_224245/526
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 56, 1897, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341865_224245/526>, abgerufen am 27.09.2024.