Die Grenzboten. Jg. 37, 1878, I. Semester. I. Band.Vorbilder der eigenen Nation, welche ja überhaupt die epische Prosa, den Diese wenigen Auserwählten dem deutschen Volke gleichsam entdeckt, sie Diese einleitenden Bemerkungen schienen wohlberechtigt, bei Einführung Dieser Dichter ist Jppolito Nievo. Er ist geboren in Padua am 30. November 1832, ertrunken mit Allen, Jppolito Nievo stammte ans einem angesehenen Hause. Sein Vater ") Italienische Novellisten, herausgegeben von Paul Heyse. 1. Band. Ein
Engelsherz von Jppolito Nievo. Uevcrsetzt von O. Borchers. -- 2. Band. V-a a'OUvi von Anton Giulio Barrili. Uebersetzt von Carl Meißner. -- 3. und 4. Band. Er¬ innerungen eines Achtzigjährigen von Jppolito Nievo. Uebersetzt von I. Kurz.-- Sämmtlich 1877, Leipzig, F. W. Grunow. Vorbilder der eigenen Nation, welche ja überhaupt die epische Prosa, den Diese wenigen Auserwählten dem deutschen Volke gleichsam entdeckt, sie Diese einleitenden Bemerkungen schienen wohlberechtigt, bei Einführung Dieser Dichter ist Jppolito Nievo. Er ist geboren in Padua am 30. November 1832, ertrunken mit Allen, Jppolito Nievo stammte ans einem angesehenen Hause. Sein Vater ") Italienische Novellisten, herausgegeben von Paul Heyse. 1. Band. Ein
Engelsherz von Jppolito Nievo. Uevcrsetzt von O. Borchers. — 2. Band. V-a a'OUvi von Anton Giulio Barrili. Uebersetzt von Carl Meißner. — 3. und 4. Band. Er¬ innerungen eines Achtzigjährigen von Jppolito Nievo. Uebersetzt von I. Kurz.— Sämmtlich 1877, Leipzig, F. W. Grunow. <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0436" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/139729"/> <p xml:id="ID_1353" prev="#ID_1352"> Vorbilder der eigenen Nation, welche ja überhaupt die epische Prosa, den<lb/> Roman und die Novelle erst wieder in die Literatur einführten; mit dem<lb/> andern Auge in die Zukunft, um den Zeitgenossen an wirklich Geschehe¬<lb/> nem oder dichterisch Erfundenem zu künden, was dem Volke zu seinem<lb/> Ruhme fehle.</p><lb/> <p xml:id="ID_1354"> Diese wenigen Auserwählten dem deutschen Volke gleichsam entdeckt, sie<lb/> in guten Uebersetzungen uns erschlossen und mit eignen Nachrichten über ihr<lb/> Leben und Wirken nahe geführt zu haben, ist das Verdienst Paul Heyse's,<lb/> zum Theil aber auch der Grunow'schen Verlagshandlung zu Leipzig.<lb/> Dichter und Verleger find bei dem schönen und interessanten Unternehmen,<lb/> eine Anzahl der vorzüglichsten modernen „italienischen Novellisten" in<lb/> würdigen deutschen Ausgaben zu bieten, Hand in Hand gegangen. Die bis<lb/> jetzt erschienenen Bandes sind von verschiedenen Uebersetzern ins Deutsche<lb/> übertragen.</p><lb/> <p xml:id="ID_1355"> Diese einleitenden Bemerkungen schienen wohlberechtigt, bei Einführung<lb/> eines italienischen Dichters, der wie kein anderer sein ganzes — leider so<lb/> kurzes — Leben hindurch seinem Vaterlande gedient hat, gleich entschieden und<lb/> opferfreudig mit dem Schwert, wie mit der Feder, und der dahinging in der<lb/> vollsten Blüthe und Kraft seiner Jugend, nachdem er in die Erfüllung seiner<lb/> besten nationalen Hoffnungen erlebt hatte und verschont geblieben war vor dem<lb/> Schmerz, den Grafen Cavour, den Leiter und Träger aller nationalen Ge¬<lb/> danken des jungen Italien so rasch dahinsterben zu sehen. Wenige Wochen später<lb/> folgte der gefeierte Staatsmann dem bescheidenen jungen Patrioten im Tode.</p><lb/> <p xml:id="ID_1356"> Dieser Dichter ist Jppolito Nievo.</p><lb/> <p xml:id="ID_1357"> Er ist geboren in Padua am 30. November 1832, ertrunken mit Allen,<lb/> die der Dampfer Ercole am 4. März 1861 von dem Hafen von Messina nach<lb/> Neapel bringen sollte. In diesem kurzen Zeitraum von wenig mehr als<lb/> achtundzwanzig Jahren ist der junge Mann in zwei Feldzügen für die Un¬<lb/> abhängigkeit und Einheit seines Vaterlandes bis zum Oberst gestiegen, und hat<lb/> Werke hinterlassen, welche die lobende Anerkennung der Zeitgenossen fanden,<lb/> die freudige Beachtung der Nachlebenden auf sich lenken müssen.</p><lb/> <p xml:id="ID_1358" next="#ID_1359"> Jppolito Nievo stammte ans einem angesehenen Hause. Sein Vater<lb/> Antonio hatte sich mit einer edlen Venezianerin Adele Marin vermählt. Vier<lb/> Kinder, drei Söhne, eine Tochter, waren dieser Ehe entsprossen. In Padua</p><lb/> <note xml:id="FID_142" place="foot"> ") Italienische Novellisten, herausgegeben von Paul Heyse. 1. Band. Ein<lb/> Engelsherz von Jppolito Nievo. Uevcrsetzt von O. Borchers. — 2. Band. V-a a'OUvi<lb/> von Anton Giulio Barrili. Uebersetzt von Carl Meißner. — 3. und 4. Band. Er¬<lb/> innerungen eines Achtzigjährigen von Jppolito Nievo. Uebersetzt von I. Kurz.—<lb/> Sämmtlich 1877, Leipzig, F. W. Grunow.</note><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0436]
Vorbilder der eigenen Nation, welche ja überhaupt die epische Prosa, den
Roman und die Novelle erst wieder in die Literatur einführten; mit dem
andern Auge in die Zukunft, um den Zeitgenossen an wirklich Geschehe¬
nem oder dichterisch Erfundenem zu künden, was dem Volke zu seinem
Ruhme fehle.
Diese wenigen Auserwählten dem deutschen Volke gleichsam entdeckt, sie
in guten Uebersetzungen uns erschlossen und mit eignen Nachrichten über ihr
Leben und Wirken nahe geführt zu haben, ist das Verdienst Paul Heyse's,
zum Theil aber auch der Grunow'schen Verlagshandlung zu Leipzig.
Dichter und Verleger find bei dem schönen und interessanten Unternehmen,
eine Anzahl der vorzüglichsten modernen „italienischen Novellisten" in
würdigen deutschen Ausgaben zu bieten, Hand in Hand gegangen. Die bis
jetzt erschienenen Bandes sind von verschiedenen Uebersetzern ins Deutsche
übertragen.
Diese einleitenden Bemerkungen schienen wohlberechtigt, bei Einführung
eines italienischen Dichters, der wie kein anderer sein ganzes — leider so
kurzes — Leben hindurch seinem Vaterlande gedient hat, gleich entschieden und
opferfreudig mit dem Schwert, wie mit der Feder, und der dahinging in der
vollsten Blüthe und Kraft seiner Jugend, nachdem er in die Erfüllung seiner
besten nationalen Hoffnungen erlebt hatte und verschont geblieben war vor dem
Schmerz, den Grafen Cavour, den Leiter und Träger aller nationalen Ge¬
danken des jungen Italien so rasch dahinsterben zu sehen. Wenige Wochen später
folgte der gefeierte Staatsmann dem bescheidenen jungen Patrioten im Tode.
Dieser Dichter ist Jppolito Nievo.
Er ist geboren in Padua am 30. November 1832, ertrunken mit Allen,
die der Dampfer Ercole am 4. März 1861 von dem Hafen von Messina nach
Neapel bringen sollte. In diesem kurzen Zeitraum von wenig mehr als
achtundzwanzig Jahren ist der junge Mann in zwei Feldzügen für die Un¬
abhängigkeit und Einheit seines Vaterlandes bis zum Oberst gestiegen, und hat
Werke hinterlassen, welche die lobende Anerkennung der Zeitgenossen fanden,
die freudige Beachtung der Nachlebenden auf sich lenken müssen.
Jppolito Nievo stammte ans einem angesehenen Hause. Sein Vater
Antonio hatte sich mit einer edlen Venezianerin Adele Marin vermählt. Vier
Kinder, drei Söhne, eine Tochter, waren dieser Ehe entsprossen. In Padua
") Italienische Novellisten, herausgegeben von Paul Heyse. 1. Band. Ein
Engelsherz von Jppolito Nievo. Uevcrsetzt von O. Borchers. — 2. Band. V-a a'OUvi
von Anton Giulio Barrili. Uebersetzt von Carl Meißner. — 3. und 4. Band. Er¬
innerungen eines Achtzigjährigen von Jppolito Nievo. Uebersetzt von I. Kurz.—
Sämmtlich 1877, Leipzig, F. W. Grunow.
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