Die Grenzboten. Jg. 26, 1867, II. Semester. II. Band.ist das Buch schon fast vergessen und die Ueberreste jenes kostbaren Transports Aus dem Gebiete der Zeitbrochüre ist es still gewesen, stiller fast noch als Wir wenden uns zu Deutschland. Immer noch ist der Krieg das meist fre- ist das Buch schon fast vergessen und die Ueberreste jenes kostbaren Transports Aus dem Gebiete der Zeitbrochüre ist es still gewesen, stiller fast noch als Wir wenden uns zu Deutschland. Immer noch ist der Krieg das meist fre- <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0349" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/192110"/> <p xml:id="ID_942" prev="#ID_941"> ist das Buch schon fast vergessen und die Ueberreste jenes kostbaren Transports<lb/> haben dann Zeit, in beschaulicher Nuhe über die Wandelbarkeit irdischen Glucks<lb/> nachzudenken.</p><lb/> <p xml:id="ID_943"> Aus dem Gebiete der Zeitbrochüre ist es still gewesen, stiller fast noch als<lb/> sonst, da uns keine auswärtige Frage zu schaffen macht. Desto mehr regt und<lb/> bildet es sich im Innern Deutschlands und einzelne Hefte sind zu nennen, die<lb/> hier auftauchende Fragen zur Sprache bringen. Am meisten Aufsehen machte<lb/> des Wiesbadener Braun treffliche Schrift „Vier Briefe eines Süddeutschen an<lb/> den Verfasser der 4 Fragen eines Ostpreußen". Sie liegt bereits im zweiten<lb/> Abdruck vor und ist den Lesern dieser Blätter bis auf die ausführliche Borrede<lb/> wohlbekannt; dann mögen hier noch genannt sein: „Der Preußenhaß, beleuchtet<lb/> von einem Süddeutschen", „Bon Königgräß bis zur Parlamentswahl im August<lb/> 1867. Betrachtungen eines königsberger NationalUberalcn". Und dann theil¬<lb/> weise von einem andern Standpunkte: „Zwei Fragen der auswärtigen Politik<lb/> Preußens und Deutschlands, beleuchtet von einem Altmärker", „Die gegenwär-<lb/> wärtige Lage Deutschlands", „Der Hannoveriche Particularismus, eine oratio<lb/> pro clomo", und das ebenfalls südlich vom Main erschienenen Schriftchen „die<lb/> Einführung des preußischen Heerwesens in Deutschland." Bon den heitern Ufern<lb/> des Nefenbaches kam Moritz Mohls „Mahnruf zur Bewahrung Süddeutsch-<lb/> lands vor den äußersten Gefahren, eine Denkschrift für die süddeutschen Volks¬<lb/> vertreter". Fast alle Brochüren haben die Schalen der Geburt noch an dem<lb/> Haupt hängen und verrathen schon durch den Titel, welches Geistes Kinder<lb/> sie sind. In diesem Zusammenhang nennen wir, wenn auch nicht völlig hierher<lb/> gehörig, Th. Bernhardts drei 'Vortrage „Preußens moderne Entwickelung" und<lb/> das 6. Heft von B. A. Hubers socialen Fragen über „Handwerkerbund und<lb/> Handwerkernoth", ein Schnftchen, das die Antwort hervorrief „Handwerkerbund<lb/> und Handwerkertag". — Seit der mexikanischen Katastrophe hat die Zeitgeschichte<lb/> einigen Zuwachs erhalten. Außer Sterns zeitgeschichtlichem Versuch „Die Kaiser-<lb/> tragöbie in Mexiko", von dem die erste Lieferung vorliegt, ist vorzüglich zu<lb/> nennen K^ratrhS gleichzeitig in deutscher und französischer Sprache erschienenes<lb/> und sofort in Frankreich verbotenes Wert „Kaiser Maximilians Erhebung und<lb/> Fall". Diese in geschichtlichem Zusammenhange dargestellten Originalcorre-<lb/> spondenzen und Documente waren schon in der Revue conwmxvrams ver¬<lb/> öffentlicht bis auf einige, die mit Rücksicht auf die französische Censur erst mit<lb/> dem Druck der beiden Ausgaben in Deutschland zur Aufnahme gelangen konn¬<lb/> ten. Der ehemalige Ordonnanzossizier des Marschalls Bazaine ist ohne Flage<lb/> einer der wenigen competenten Beurtheiler jener Borgänge.</p><lb/> <p xml:id="ID_944" next="#ID_945"> Wir wenden uns zu Deutschland. Immer noch ist der Krieg das meist fre-<lb/> quentirte Gebiet. Zunächst seien kurz genannt „Im Felde", Erinnerungen eines<lb/> einjährigen Freiwilligen des Kaiser-Franz-Garderegiments", dann „die Stadt</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0349]
ist das Buch schon fast vergessen und die Ueberreste jenes kostbaren Transports
haben dann Zeit, in beschaulicher Nuhe über die Wandelbarkeit irdischen Glucks
nachzudenken.
Aus dem Gebiete der Zeitbrochüre ist es still gewesen, stiller fast noch als
sonst, da uns keine auswärtige Frage zu schaffen macht. Desto mehr regt und
bildet es sich im Innern Deutschlands und einzelne Hefte sind zu nennen, die
hier auftauchende Fragen zur Sprache bringen. Am meisten Aufsehen machte
des Wiesbadener Braun treffliche Schrift „Vier Briefe eines Süddeutschen an
den Verfasser der 4 Fragen eines Ostpreußen". Sie liegt bereits im zweiten
Abdruck vor und ist den Lesern dieser Blätter bis auf die ausführliche Borrede
wohlbekannt; dann mögen hier noch genannt sein: „Der Preußenhaß, beleuchtet
von einem Süddeutschen", „Bon Königgräß bis zur Parlamentswahl im August
1867. Betrachtungen eines königsberger NationalUberalcn". Und dann theil¬
weise von einem andern Standpunkte: „Zwei Fragen der auswärtigen Politik
Preußens und Deutschlands, beleuchtet von einem Altmärker", „Die gegenwär-
wärtige Lage Deutschlands", „Der Hannoveriche Particularismus, eine oratio
pro clomo", und das ebenfalls südlich vom Main erschienenen Schriftchen „die
Einführung des preußischen Heerwesens in Deutschland." Bon den heitern Ufern
des Nefenbaches kam Moritz Mohls „Mahnruf zur Bewahrung Süddeutsch-
lands vor den äußersten Gefahren, eine Denkschrift für die süddeutschen Volks¬
vertreter". Fast alle Brochüren haben die Schalen der Geburt noch an dem
Haupt hängen und verrathen schon durch den Titel, welches Geistes Kinder
sie sind. In diesem Zusammenhang nennen wir, wenn auch nicht völlig hierher
gehörig, Th. Bernhardts drei 'Vortrage „Preußens moderne Entwickelung" und
das 6. Heft von B. A. Hubers socialen Fragen über „Handwerkerbund und
Handwerkernoth", ein Schnftchen, das die Antwort hervorrief „Handwerkerbund
und Handwerkertag". — Seit der mexikanischen Katastrophe hat die Zeitgeschichte
einigen Zuwachs erhalten. Außer Sterns zeitgeschichtlichem Versuch „Die Kaiser-
tragöbie in Mexiko", von dem die erste Lieferung vorliegt, ist vorzüglich zu
nennen K^ratrhS gleichzeitig in deutscher und französischer Sprache erschienenes
und sofort in Frankreich verbotenes Wert „Kaiser Maximilians Erhebung und
Fall". Diese in geschichtlichem Zusammenhange dargestellten Originalcorre-
spondenzen und Documente waren schon in der Revue conwmxvrams ver¬
öffentlicht bis auf einige, die mit Rücksicht auf die französische Censur erst mit
dem Druck der beiden Ausgaben in Deutschland zur Aufnahme gelangen konn¬
ten. Der ehemalige Ordonnanzossizier des Marschalls Bazaine ist ohne Flage
einer der wenigen competenten Beurtheiler jener Borgänge.
Wir wenden uns zu Deutschland. Immer noch ist der Krieg das meist fre-
quentirte Gebiet. Zunächst seien kurz genannt „Im Felde", Erinnerungen eines
einjährigen Freiwilligen des Kaiser-Franz-Garderegiments", dann „die Stadt
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