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Die Grenzboten. Jg. 22, 1863, I. Semester. II. Band.

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wäre? Möchten Sie die Summen bestimmen, die Sie als Preis auszusetzen
gedächten, so würde ich Vorschläge, Anschläge u. s. w. bald zu überschicken im
Stande sein.

Die großen Vorzüge, welche unter den gegebenen Umständen, ein solches
Monument vor andern hat, werden alsdann gleichfalls zur Sprache kommen.

Der ich um Vergebung verspäteter Antwort, sowie des Gebrauchs einer
fremden Hand, angelegentlich bittend, mich mit besonderer Hochachtung unter-
zeichne

Ew. Hochwohlgeb.
ganz gehorsamster
Diener
I. W. v. Goethe.

Weimar,
den 12. Januar
1804.


No. 3.
Frhr. v. Lamezan an Goethe.

Hondo ohlgeb om er Freiherr
Hochgeehrtester Herr Geheimerath!

Unsern wärmsten Dank, für die lehrreiche Zuschrift, womit Ew. Hoch¬
wohlgeb. unsre Ideen berichtiget, und unsern Wunsch erfüllt haben, an der
Spitze unsers Unternehmens einen Mann zu sehen, der dem großen Manne,
dem wir danken, würdig zur Seite steht, und dessen Name mehr, als alle
irdische Denkmäler, unsre Dankbarkeit vor der Nullität schützet.

So schmeichelhaft es für uns ist, über die Vorzüge einer Schaumünze in
ein näher belehrendes Verhältniß mit Ew. Hochwohlgeb. zu treten, und den
ganzen Reichthum Ihrer Ideen darüber mit zu besitzen, so ist doch die weitere
Bearbeitung der einhellig angenommenen Idee einer Schaumünze nur von
dem ächten Geschmacke und von der Zweckmäßigkeit, sowie die auszusetzende
Preissumme nur von dem Umfange der Kunst, den Ew. Hochwohlgeb. allein
zu bezeichnen und zu würdigen wissen, abhängig. Ihr Vorschlag wird uns
daher Vorschrift, Ihre Preisbestimmung auch die unsrige sein, und das Ganze
mit allen seinen Theilen, -- von pecuniairer Rücksicht frei -- Ihrem bessern
Ermessen unterstellt bleiben.

Wir sehen dem Augenblicke, die gefälligst zu bestimmende Preissumme,
wofür bereits SO Ducaten gesammelt sind, in Ihre Hände niederzulegen, und
durch einen öffentlichen Aufruf vor der Besorgnis;, in unserm Vorhaben durch
Zuvorkommung andrer getäuscht zu werden, sicher gestellt zusein, sehnsuchts¬
voll mit jener besondern Hochachtung entgegen, mit der ich mich zu nennen,
p. p. die Ehre habe

Mannheim,
den 29. Januar
1804.


wäre? Möchten Sie die Summen bestimmen, die Sie als Preis auszusetzen
gedächten, so würde ich Vorschläge, Anschläge u. s. w. bald zu überschicken im
Stande sein.

Die großen Vorzüge, welche unter den gegebenen Umständen, ein solches
Monument vor andern hat, werden alsdann gleichfalls zur Sprache kommen.

Der ich um Vergebung verspäteter Antwort, sowie des Gebrauchs einer
fremden Hand, angelegentlich bittend, mich mit besonderer Hochachtung unter-
zeichne

Ew. Hochwohlgeb.
ganz gehorsamster
Diener
I. W. v. Goethe.

Weimar,
den 12. Januar
1804.


No. 3.
Frhr. v. Lamezan an Goethe.

Hondo ohlgeb om er Freiherr
Hochgeehrtester Herr Geheimerath!

Unsern wärmsten Dank, für die lehrreiche Zuschrift, womit Ew. Hoch¬
wohlgeb. unsre Ideen berichtiget, und unsern Wunsch erfüllt haben, an der
Spitze unsers Unternehmens einen Mann zu sehen, der dem großen Manne,
dem wir danken, würdig zur Seite steht, und dessen Name mehr, als alle
irdische Denkmäler, unsre Dankbarkeit vor der Nullität schützet.

So schmeichelhaft es für uns ist, über die Vorzüge einer Schaumünze in
ein näher belehrendes Verhältniß mit Ew. Hochwohlgeb. zu treten, und den
ganzen Reichthum Ihrer Ideen darüber mit zu besitzen, so ist doch die weitere
Bearbeitung der einhellig angenommenen Idee einer Schaumünze nur von
dem ächten Geschmacke und von der Zweckmäßigkeit, sowie die auszusetzende
Preissumme nur von dem Umfange der Kunst, den Ew. Hochwohlgeb. allein
zu bezeichnen und zu würdigen wissen, abhängig. Ihr Vorschlag wird uns
daher Vorschrift, Ihre Preisbestimmung auch die unsrige sein, und das Ganze
mit allen seinen Theilen, — von pecuniairer Rücksicht frei — Ihrem bessern
Ermessen unterstellt bleiben.

Wir sehen dem Augenblicke, die gefälligst zu bestimmende Preissumme,
wofür bereits SO Ducaten gesammelt sind, in Ihre Hände niederzulegen, und
durch einen öffentlichen Aufruf vor der Besorgnis;, in unserm Vorhaben durch
Zuvorkommung andrer getäuscht zu werden, sicher gestellt zusein, sehnsuchts¬
voll mit jener besondern Hochachtung entgegen, mit der ich mich zu nennen,
p. p. die Ehre habe

Mannheim,
den 29. Januar
1804.


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 22, 1863, I. Semester. II. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341797_360476/88>, abgerufen am 27.09.2024.