Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 22, 1863, I. Semester. II. Band.

Bild:
<< vorherige Seite

grenzende Erdgürtel. Auf den weiten Strecken fast zusammenhängenden festen
Landes rings um den Pol konnten nur wenige Arten aus dem einst reichen
Pflanzenkleide der Erde sich erhalten. Die besonders lebens- und verbreitungs-
fähigen davon mochten, bei der kontinentalen Verbindung der Wohnorte weit¬
hin, rings um den Pol sich verbreiten. Die arktische Flora mußte eine sehr
gleichförmige werden. Wenn endlich auch die pflanzlichen Bewohner der hohen
Breite unter Schnee und Eis begraben wurden, dann waren sicher ihre Nach¬
kommen schon weit südlich gewandert. Die vordringende Kälte hatte inzwischen
den größeren Theil der Arten auch der gemäßigten Zone verdrängt. Die
Keime der an rauhes Klima gewöhnten polaren Pflanzen fanden auf dem
herrenlos gewordenen Boden die günstigen Bedingungen des Gedeihens. Wie
die Pflanzen der polaren Zone zu denen der gemäßigten, so mußten auch die
der gemäßigten zu denen der warmen, die der warmen zu denen der heißen
sich verhalten. Eine allgemeine Wanderung der Pflanzen vom Pole nach dem
Aequator hin fand statt, und Schritt vor Schritt traten die Pflanzen der käl¬
teren Regionen in die Fußtapfen der fliehenden Arten der milderen Klimate.''?

Vielfach mußte diesen Flüchtlingen der Weg abschnitten sein. Wo kein Fest¬
land, keine fast zusammenhängende Inselgruppe äquatorwärts sich erstreckte, da
wurde die weichende Art an die äußerste, unüberschreitbare Südgrenze ihres ein¬
stigen Wohnlandes gedrängt und endlich vernichtet, ohne daß ihr die Möglichkeit
gegeben gewesen wäre, in ihren Nachkommen unter einem günstigeren Himmels¬
strich fortzuleben. Nur in vereinzelten Fällen mochte es einer geringen Zahl
von Individuen der bedrängten Art gelingen, an örtlich besonders begünstigten
Standplätzen auszudauern bis zum endlichen Wiedereintritt gedeihlicherer Ve-
getativnsbedingungen. Dies die Geschickte des Aussterbens sehr zahlreicher
tertiärer Formen, vor allen in Europa und im nordwestlichen Asien, wo das
Mittelmeer und die vom schwarzen Meere ostwärts damals weit ins Binnenland rei¬
chenden Fluthen der Flucht südwärts eine unüberschreitbare Schranke setzten.
Immer tiefer sank die Temperatur. Skandinavien ward von einem einzigen,
ungeheuren Gletscher bedeckt, wie heutzutage Grönland. Von den Alpen herab¬
steigend flössen die Gletschermassen in der weiten hügeligen Mulde zwischen
Alpen und Jura zu einem Eismeere zusammen, das hoch an den Kämmen des
Jura hinaufreichte und auf dessen Abhängen die von den Alpen herübergeführten
Felsblöcke seiner Moränen zurückließ. Gletscher füllten die Hochthäler deutscher
Mittelgebirge und des Altai. An den Flußmündungen Sibiriens und des nörd¬
lichsten Amerika häuften sich Eismassen, die heute noch der Einwirkung der wärmer
gewordenen Sommer widerstehen und eine geologische Formation darstellen, in
der die Leichen ausgestorbener riesiger Säugethiere mit Haut und Haaren, un-
verwest erhalten worden sind. Die von den ins Meer reichenden Eisströmen des
skandinavischen Gletschers sich ablösenden, südwärts treibenden Eisberge überschüt¬
teten den Boden des die norddeutsche Tiefebene bedeckenden Meeres mit den
mitgebrachten Steinen und Grus. Damals trug die Mitte unsres Kontinents
nothwendig eine arktisch-alpine Flora. Von Norden her waren die arktischen
Formen eingewandert; den Weg fanden sie über den Archipel, den die Hoch¬
gipfel der britischen Inseln bildeten; über das Wintcreis des Meeres, über
welches der Sturm weither ihre Samen führen konnte; auf dem Rücken der
Eisberge -- wie heute noch die auf Neufoundland sträubenden Eisberge aus
der Baffinsbai nicht selten mit lebendiger Vegetation bekleidete Schutt-
und Erdmassen mit sich führen. Den arktischen Formen mochten Arten der
früher in Mitteleuropa auf Berghöhen an niedere Temperatur gewöhnten
Pflanzen sich beimischen; auch einzelne der Niederungen, die selbst der tiefsten
Erniedrigung der Temperatur zu widerstehen vermochten. Wie in Europa und
Asien, so in Nordamerika, wo ebenfalls die nordischen Geschiebe alles niedere


grenzende Erdgürtel. Auf den weiten Strecken fast zusammenhängenden festen
Landes rings um den Pol konnten nur wenige Arten aus dem einst reichen
Pflanzenkleide der Erde sich erhalten. Die besonders lebens- und verbreitungs-
fähigen davon mochten, bei der kontinentalen Verbindung der Wohnorte weit¬
hin, rings um den Pol sich verbreiten. Die arktische Flora mußte eine sehr
gleichförmige werden. Wenn endlich auch die pflanzlichen Bewohner der hohen
Breite unter Schnee und Eis begraben wurden, dann waren sicher ihre Nach¬
kommen schon weit südlich gewandert. Die vordringende Kälte hatte inzwischen
den größeren Theil der Arten auch der gemäßigten Zone verdrängt. Die
Keime der an rauhes Klima gewöhnten polaren Pflanzen fanden auf dem
herrenlos gewordenen Boden die günstigen Bedingungen des Gedeihens. Wie
die Pflanzen der polaren Zone zu denen der gemäßigten, so mußten auch die
der gemäßigten zu denen der warmen, die der warmen zu denen der heißen
sich verhalten. Eine allgemeine Wanderung der Pflanzen vom Pole nach dem
Aequator hin fand statt, und Schritt vor Schritt traten die Pflanzen der käl¬
teren Regionen in die Fußtapfen der fliehenden Arten der milderen Klimate.''?

Vielfach mußte diesen Flüchtlingen der Weg abschnitten sein. Wo kein Fest¬
land, keine fast zusammenhängende Inselgruppe äquatorwärts sich erstreckte, da
wurde die weichende Art an die äußerste, unüberschreitbare Südgrenze ihres ein¬
stigen Wohnlandes gedrängt und endlich vernichtet, ohne daß ihr die Möglichkeit
gegeben gewesen wäre, in ihren Nachkommen unter einem günstigeren Himmels¬
strich fortzuleben. Nur in vereinzelten Fällen mochte es einer geringen Zahl
von Individuen der bedrängten Art gelingen, an örtlich besonders begünstigten
Standplätzen auszudauern bis zum endlichen Wiedereintritt gedeihlicherer Ve-
getativnsbedingungen. Dies die Geschickte des Aussterbens sehr zahlreicher
tertiärer Formen, vor allen in Europa und im nordwestlichen Asien, wo das
Mittelmeer und die vom schwarzen Meere ostwärts damals weit ins Binnenland rei¬
chenden Fluthen der Flucht südwärts eine unüberschreitbare Schranke setzten.
Immer tiefer sank die Temperatur. Skandinavien ward von einem einzigen,
ungeheuren Gletscher bedeckt, wie heutzutage Grönland. Von den Alpen herab¬
steigend flössen die Gletschermassen in der weiten hügeligen Mulde zwischen
Alpen und Jura zu einem Eismeere zusammen, das hoch an den Kämmen des
Jura hinaufreichte und auf dessen Abhängen die von den Alpen herübergeführten
Felsblöcke seiner Moränen zurückließ. Gletscher füllten die Hochthäler deutscher
Mittelgebirge und des Altai. An den Flußmündungen Sibiriens und des nörd¬
lichsten Amerika häuften sich Eismassen, die heute noch der Einwirkung der wärmer
gewordenen Sommer widerstehen und eine geologische Formation darstellen, in
der die Leichen ausgestorbener riesiger Säugethiere mit Haut und Haaren, un-
verwest erhalten worden sind. Die von den ins Meer reichenden Eisströmen des
skandinavischen Gletschers sich ablösenden, südwärts treibenden Eisberge überschüt¬
teten den Boden des die norddeutsche Tiefebene bedeckenden Meeres mit den
mitgebrachten Steinen und Grus. Damals trug die Mitte unsres Kontinents
nothwendig eine arktisch-alpine Flora. Von Norden her waren die arktischen
Formen eingewandert; den Weg fanden sie über den Archipel, den die Hoch¬
gipfel der britischen Inseln bildeten; über das Wintcreis des Meeres, über
welches der Sturm weither ihre Samen führen konnte; auf dem Rücken der
Eisberge — wie heute noch die auf Neufoundland sträubenden Eisberge aus
der Baffinsbai nicht selten mit lebendiger Vegetation bekleidete Schutt-
und Erdmassen mit sich führen. Den arktischen Formen mochten Arten der
früher in Mitteleuropa auf Berghöhen an niedere Temperatur gewöhnten
Pflanzen sich beimischen; auch einzelne der Niederungen, die selbst der tiefsten
Erniedrigung der Temperatur zu widerstehen vermochten. Wie in Europa und
Asien, so in Nordamerika, wo ebenfalls die nordischen Geschiebe alles niedere


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <div n="2">
            <pb facs="#f0320" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/188347"/>
            <p xml:id="ID_1019" prev="#ID_1018"> grenzende Erdgürtel. Auf den weiten Strecken fast zusammenhängenden festen<lb/>
Landes rings um den Pol konnten nur wenige Arten aus dem einst reichen<lb/>
Pflanzenkleide der Erde sich erhalten. Die besonders lebens- und verbreitungs-<lb/>
fähigen davon mochten, bei der kontinentalen Verbindung der Wohnorte weit¬<lb/>
hin, rings um den Pol sich verbreiten. Die arktische Flora mußte eine sehr<lb/>
gleichförmige werden. Wenn endlich auch die pflanzlichen Bewohner der hohen<lb/>
Breite unter Schnee und Eis begraben wurden, dann waren sicher ihre Nach¬<lb/>
kommen schon weit südlich gewandert. Die vordringende Kälte hatte inzwischen<lb/>
den größeren Theil der Arten auch der gemäßigten Zone verdrängt. Die<lb/>
Keime der an rauhes Klima gewöhnten polaren Pflanzen fanden auf dem<lb/>
herrenlos gewordenen Boden die günstigen Bedingungen des Gedeihens. Wie<lb/>
die Pflanzen der polaren Zone zu denen der gemäßigten, so mußten auch die<lb/>
der gemäßigten zu denen der warmen, die der warmen zu denen der heißen<lb/>
sich verhalten. Eine allgemeine Wanderung der Pflanzen vom Pole nach dem<lb/>
Aequator hin fand statt, und Schritt vor Schritt traten die Pflanzen der käl¬<lb/>
teren Regionen in die Fußtapfen der fliehenden Arten der milderen Klimate.''?</p><lb/>
            <p xml:id="ID_1020" next="#ID_1021"> Vielfach mußte diesen Flüchtlingen der Weg abschnitten sein. Wo kein Fest¬<lb/>
land, keine fast zusammenhängende Inselgruppe äquatorwärts sich erstreckte, da<lb/>
wurde die weichende Art an die äußerste, unüberschreitbare Südgrenze ihres ein¬<lb/>
stigen Wohnlandes gedrängt und endlich vernichtet, ohne daß ihr die Möglichkeit<lb/>
gegeben gewesen wäre, in ihren Nachkommen unter einem günstigeren Himmels¬<lb/>
strich fortzuleben. Nur in vereinzelten Fällen mochte es einer geringen Zahl<lb/>
von Individuen der bedrängten Art gelingen, an örtlich besonders begünstigten<lb/>
Standplätzen auszudauern bis zum endlichen Wiedereintritt gedeihlicherer Ve-<lb/>
getativnsbedingungen. Dies die Geschickte des Aussterbens sehr zahlreicher<lb/>
tertiärer Formen, vor allen in Europa und im nordwestlichen Asien, wo das<lb/>
Mittelmeer und die vom schwarzen Meere ostwärts damals weit ins Binnenland rei¬<lb/>
chenden Fluthen der Flucht südwärts eine unüberschreitbare Schranke setzten.<lb/>
Immer tiefer sank die Temperatur. Skandinavien ward von einem einzigen,<lb/>
ungeheuren Gletscher bedeckt, wie heutzutage Grönland. Von den Alpen herab¬<lb/>
steigend flössen die Gletschermassen in der weiten hügeligen Mulde zwischen<lb/>
Alpen und Jura zu einem Eismeere zusammen, das hoch an den Kämmen des<lb/>
Jura hinaufreichte und auf dessen Abhängen die von den Alpen herübergeführten<lb/>
Felsblöcke seiner Moränen zurückließ. Gletscher füllten die Hochthäler deutscher<lb/>
Mittelgebirge und des Altai. An den Flußmündungen Sibiriens und des nörd¬<lb/>
lichsten Amerika häuften sich Eismassen, die heute noch der Einwirkung der wärmer<lb/>
gewordenen Sommer widerstehen und eine geologische Formation darstellen, in<lb/>
der die Leichen ausgestorbener riesiger Säugethiere mit Haut und Haaren, un-<lb/>
verwest erhalten worden sind. Die von den ins Meer reichenden Eisströmen des<lb/>
skandinavischen Gletschers sich ablösenden, südwärts treibenden Eisberge überschüt¬<lb/>
teten den Boden des die norddeutsche Tiefebene bedeckenden Meeres mit den<lb/>
mitgebrachten Steinen und Grus. Damals trug die Mitte unsres Kontinents<lb/>
nothwendig eine arktisch-alpine Flora. Von Norden her waren die arktischen<lb/>
Formen eingewandert; den Weg fanden sie über den Archipel, den die Hoch¬<lb/>
gipfel der britischen Inseln bildeten; über das Wintcreis des Meeres, über<lb/>
welches der Sturm weither ihre Samen führen konnte; auf dem Rücken der<lb/>
Eisberge &#x2014; wie heute noch die auf Neufoundland sträubenden Eisberge aus<lb/>
der Baffinsbai nicht selten mit lebendiger Vegetation bekleidete Schutt-<lb/>
und Erdmassen mit sich führen. Den arktischen Formen mochten Arten der<lb/>
früher in Mitteleuropa auf Berghöhen an niedere Temperatur gewöhnten<lb/>
Pflanzen sich beimischen; auch einzelne der Niederungen, die selbst der tiefsten<lb/>
Erniedrigung der Temperatur zu widerstehen vermochten. Wie in Europa und<lb/>
Asien, so in Nordamerika, wo ebenfalls die nordischen Geschiebe alles niedere</p><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0320] grenzende Erdgürtel. Auf den weiten Strecken fast zusammenhängenden festen Landes rings um den Pol konnten nur wenige Arten aus dem einst reichen Pflanzenkleide der Erde sich erhalten. Die besonders lebens- und verbreitungs- fähigen davon mochten, bei der kontinentalen Verbindung der Wohnorte weit¬ hin, rings um den Pol sich verbreiten. Die arktische Flora mußte eine sehr gleichförmige werden. Wenn endlich auch die pflanzlichen Bewohner der hohen Breite unter Schnee und Eis begraben wurden, dann waren sicher ihre Nach¬ kommen schon weit südlich gewandert. Die vordringende Kälte hatte inzwischen den größeren Theil der Arten auch der gemäßigten Zone verdrängt. Die Keime der an rauhes Klima gewöhnten polaren Pflanzen fanden auf dem herrenlos gewordenen Boden die günstigen Bedingungen des Gedeihens. Wie die Pflanzen der polaren Zone zu denen der gemäßigten, so mußten auch die der gemäßigten zu denen der warmen, die der warmen zu denen der heißen sich verhalten. Eine allgemeine Wanderung der Pflanzen vom Pole nach dem Aequator hin fand statt, und Schritt vor Schritt traten die Pflanzen der käl¬ teren Regionen in die Fußtapfen der fliehenden Arten der milderen Klimate.''? Vielfach mußte diesen Flüchtlingen der Weg abschnitten sein. Wo kein Fest¬ land, keine fast zusammenhängende Inselgruppe äquatorwärts sich erstreckte, da wurde die weichende Art an die äußerste, unüberschreitbare Südgrenze ihres ein¬ stigen Wohnlandes gedrängt und endlich vernichtet, ohne daß ihr die Möglichkeit gegeben gewesen wäre, in ihren Nachkommen unter einem günstigeren Himmels¬ strich fortzuleben. Nur in vereinzelten Fällen mochte es einer geringen Zahl von Individuen der bedrängten Art gelingen, an örtlich besonders begünstigten Standplätzen auszudauern bis zum endlichen Wiedereintritt gedeihlicherer Ve- getativnsbedingungen. Dies die Geschickte des Aussterbens sehr zahlreicher tertiärer Formen, vor allen in Europa und im nordwestlichen Asien, wo das Mittelmeer und die vom schwarzen Meere ostwärts damals weit ins Binnenland rei¬ chenden Fluthen der Flucht südwärts eine unüberschreitbare Schranke setzten. Immer tiefer sank die Temperatur. Skandinavien ward von einem einzigen, ungeheuren Gletscher bedeckt, wie heutzutage Grönland. Von den Alpen herab¬ steigend flössen die Gletschermassen in der weiten hügeligen Mulde zwischen Alpen und Jura zu einem Eismeere zusammen, das hoch an den Kämmen des Jura hinaufreichte und auf dessen Abhängen die von den Alpen herübergeführten Felsblöcke seiner Moränen zurückließ. Gletscher füllten die Hochthäler deutscher Mittelgebirge und des Altai. An den Flußmündungen Sibiriens und des nörd¬ lichsten Amerika häuften sich Eismassen, die heute noch der Einwirkung der wärmer gewordenen Sommer widerstehen und eine geologische Formation darstellen, in der die Leichen ausgestorbener riesiger Säugethiere mit Haut und Haaren, un- verwest erhalten worden sind. Die von den ins Meer reichenden Eisströmen des skandinavischen Gletschers sich ablösenden, südwärts treibenden Eisberge überschüt¬ teten den Boden des die norddeutsche Tiefebene bedeckenden Meeres mit den mitgebrachten Steinen und Grus. Damals trug die Mitte unsres Kontinents nothwendig eine arktisch-alpine Flora. Von Norden her waren die arktischen Formen eingewandert; den Weg fanden sie über den Archipel, den die Hoch¬ gipfel der britischen Inseln bildeten; über das Wintcreis des Meeres, über welches der Sturm weither ihre Samen führen konnte; auf dem Rücken der Eisberge — wie heute noch die auf Neufoundland sträubenden Eisberge aus der Baffinsbai nicht selten mit lebendiger Vegetation bekleidete Schutt- und Erdmassen mit sich führen. Den arktischen Formen mochten Arten der früher in Mitteleuropa auf Berghöhen an niedere Temperatur gewöhnten Pflanzen sich beimischen; auch einzelne der Niederungen, die selbst der tiefsten Erniedrigung der Temperatur zu widerstehen vermochten. Wie in Europa und Asien, so in Nordamerika, wo ebenfalls die nordischen Geschiebe alles niedere

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341797_360476
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341797_360476/320
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 22, 1863, I. Semester. II. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341797_360476/320>, abgerufen am 27.09.2024.