Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 22, 1863, I. Semester. II. Band.

Bild:
<< vorherige Seite

Von besonderem Interesse namentlich durch ausführliche Darstellung des Freund¬
schaftsverhältnisses, in welchem Richter zu dem Herzog Georg von Meiningen stand,
sowie durch drei bisher ungedruckte Briefe des Ersteren an den Geheimrath Heim
(Bruder des "alten Heim"), die recht charakteristische Zeugnisse für die Beziehungen
des Dichters zu seinen meiningcr Bekanntschaften sind.


Pastor Plaß in seinem Verhalten zu dem Rittergutsbesitzer
v. Bassewitz und dessen Haus. Berlin, 1863. I. Springer.

Enthält in ausführlicher actenmäßiger Darstellung die Geschichte eines Vorfalls,
der auf dem letzten mecklenburger Landtage Anlaß zu lebhaften Verhandlungen gab,
und über den wir in Ur. 4 dieses Jahrgangs bereits berichteten. Pastor Plaß ist ein
besonderer Günstling Kliefoths und hat sich, wie wir erinnern, durch die Entdeckung,
daß es auch in der Teufclswclt eine Dreieinigkeit gibt, einen Namen unter den
modernen Kirchenlichtern gemacht. Hier erfährt man, daß er auch ein recht zudring¬
licher Seelenhirt ist. Wir müssen übrigens gestehen, daß wir gegen solche Anmaßung
nicht den Schutz der Gerichte gesucht, sondern gegen sie sofort nach erlangter Ge¬
wißheit über den Zweck des werthen Besuchs in artiger Weise von unserm Haus¬
recht Gebrauch gemacht und ihr so die Gelegenheit abgeschnitten haben würde",
sich bis zur Beleidigung zu steigern.


statistisches Jahrbuch der Turnverein e Deu tschlands. Im Auftrage
des Ausschusses der deutscheu Turnvereine herausgegeben von Georg Hirth. Mit
8 Tafeln Abbildungen von Turngcrätben und Turnhallen. Leipzig, Ernst Keil. 1863.

Ein sehr willkommenes Unternehmen, dem wir allgemeine Theilnahme auch
unter Nichtturncrn wünschen, und aus welchem wir in einem der nächsten Hefte
einen ausführlichen Auszug bringen werden, der die außerordentlichen Fortschritte
der Turncrei in den letzten Jahren in vergleichender Betrachtung der verschiedenen
deutschen Länder aufzeigen soll.


Westermanns Jllustrirte deutsche Monatshefte. Ur. 76 bis 79,
Braunschweig, G. Westermann.

Unter den Novellen dieser Hefte machen wir besonders auf die im Märzheft
befindliche "Ein griechischer Aufstand" von Karl Fraas aufmerksam, die ein recht
gutes Bild ncuhcllcnischer Zustände und Sitten gibt. Von den übrigen Aufsätze"
beanspruchen namentlich der über Jakob Böhme von Johannes Huber und der über
die Naturwissenschaft im Dienste der Philologie von D. F. Weinland Interesse.

Von der neuen Ausgabe des Rhein b und s von Wolfgang Müller von Königs-
winter liegen uns jetzt , die ersten sieben Lieferungen vor. Das Werk ist sehr elegant
ausgestattet und wird hier nochmals allen denen empfohlen, welche die Goldschnitt'
iiteratur ihres Salons mit einem stattlichen Buche aus dem Gebiet des malerische"
und romantischen Deutschland (der Verfasser schweift vom Rheinufer durch die Thäler
der Nebenflüsse ab bis Bamberg und Nürnberg) zu vermehren wünschen.




Aeruutwvrllicher Redacteur: Vi. Moritz Busch,
'bering von F. L. Herbig. -- Druck von C. E. Elbert in Leipzig.

Von besonderem Interesse namentlich durch ausführliche Darstellung des Freund¬
schaftsverhältnisses, in welchem Richter zu dem Herzog Georg von Meiningen stand,
sowie durch drei bisher ungedruckte Briefe des Ersteren an den Geheimrath Heim
(Bruder des „alten Heim"), die recht charakteristische Zeugnisse für die Beziehungen
des Dichters zu seinen meiningcr Bekanntschaften sind.


Pastor Plaß in seinem Verhalten zu dem Rittergutsbesitzer
v. Bassewitz und dessen Haus. Berlin, 1863. I. Springer.

Enthält in ausführlicher actenmäßiger Darstellung die Geschichte eines Vorfalls,
der auf dem letzten mecklenburger Landtage Anlaß zu lebhaften Verhandlungen gab,
und über den wir in Ur. 4 dieses Jahrgangs bereits berichteten. Pastor Plaß ist ein
besonderer Günstling Kliefoths und hat sich, wie wir erinnern, durch die Entdeckung,
daß es auch in der Teufclswclt eine Dreieinigkeit gibt, einen Namen unter den
modernen Kirchenlichtern gemacht. Hier erfährt man, daß er auch ein recht zudring¬
licher Seelenhirt ist. Wir müssen übrigens gestehen, daß wir gegen solche Anmaßung
nicht den Schutz der Gerichte gesucht, sondern gegen sie sofort nach erlangter Ge¬
wißheit über den Zweck des werthen Besuchs in artiger Weise von unserm Haus¬
recht Gebrauch gemacht und ihr so die Gelegenheit abgeschnitten haben würde»,
sich bis zur Beleidigung zu steigern.


statistisches Jahrbuch der Turnverein e Deu tschlands. Im Auftrage
des Ausschusses der deutscheu Turnvereine herausgegeben von Georg Hirth. Mit
8 Tafeln Abbildungen von Turngcrätben und Turnhallen. Leipzig, Ernst Keil. 1863.

Ein sehr willkommenes Unternehmen, dem wir allgemeine Theilnahme auch
unter Nichtturncrn wünschen, und aus welchem wir in einem der nächsten Hefte
einen ausführlichen Auszug bringen werden, der die außerordentlichen Fortschritte
der Turncrei in den letzten Jahren in vergleichender Betrachtung der verschiedenen
deutschen Länder aufzeigen soll.


Westermanns Jllustrirte deutsche Monatshefte. Ur. 76 bis 79,
Braunschweig, G. Westermann.

Unter den Novellen dieser Hefte machen wir besonders auf die im Märzheft
befindliche „Ein griechischer Aufstand" von Karl Fraas aufmerksam, die ein recht
gutes Bild ncuhcllcnischer Zustände und Sitten gibt. Von den übrigen Aufsätze»
beanspruchen namentlich der über Jakob Böhme von Johannes Huber und der über
die Naturwissenschaft im Dienste der Philologie von D. F. Weinland Interesse.

Von der neuen Ausgabe des Rhein b und s von Wolfgang Müller von Königs-
winter liegen uns jetzt , die ersten sieben Lieferungen vor. Das Werk ist sehr elegant
ausgestattet und wird hier nochmals allen denen empfohlen, welche die Goldschnitt'
iiteratur ihres Salons mit einem stattlichen Buche aus dem Gebiet des malerische»
und romantischen Deutschland (der Verfasser schweift vom Rheinufer durch die Thäler
der Nebenflüsse ab bis Bamberg und Nürnberg) zu vermehren wünschen.




Aeruutwvrllicher Redacteur: Vi. Moritz Busch,
'bering von F. L. Herbig. — Druck von C. E. Elbert in Leipzig.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <div n="2">
            <pb facs="#f0124" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/188151"/>
            <p xml:id="ID_397"> Von besonderem Interesse namentlich durch ausführliche Darstellung des Freund¬<lb/>
schaftsverhältnisses, in welchem Richter zu dem Herzog Georg von Meiningen stand,<lb/>
sowie durch drei bisher ungedruckte Briefe des Ersteren an den Geheimrath Heim<lb/>
(Bruder des &#x201E;alten Heim"), die recht charakteristische Zeugnisse für die Beziehungen<lb/>
des Dichters zu seinen meiningcr Bekanntschaften sind.</p><lb/>
          </div>
          <div n="2">
            <head> Pastor Plaß in seinem Verhalten zu dem Rittergutsbesitzer<lb/>
v. Bassewitz und dessen Haus.  Berlin, 1863.  I. Springer.</head><lb/>
            <p xml:id="ID_398"> Enthält in ausführlicher actenmäßiger Darstellung die Geschichte eines Vorfalls,<lb/>
der auf dem letzten mecklenburger Landtage Anlaß zu lebhaften Verhandlungen gab,<lb/>
und über den wir in Ur. 4 dieses Jahrgangs bereits berichteten. Pastor Plaß ist ein<lb/>
besonderer Günstling Kliefoths und hat sich, wie wir erinnern, durch die Entdeckung,<lb/>
daß es auch in der Teufclswclt eine Dreieinigkeit gibt, einen Namen unter den<lb/>
modernen Kirchenlichtern gemacht. Hier erfährt man, daß er auch ein recht zudring¬<lb/>
licher Seelenhirt ist. Wir müssen übrigens gestehen, daß wir gegen solche Anmaßung<lb/>
nicht den Schutz der Gerichte gesucht, sondern gegen sie sofort nach erlangter Ge¬<lb/>
wißheit über den Zweck des werthen Besuchs in artiger Weise von unserm Haus¬<lb/>
recht Gebrauch gemacht und ihr so die Gelegenheit abgeschnitten haben würde»,<lb/>
sich bis zur Beleidigung zu steigern.</p><lb/>
          </div>
          <div n="2">
            <head> statistisches Jahrbuch der Turnverein e Deu tschlands. Im Auftrage<lb/>
des Ausschusses der deutscheu Turnvereine herausgegeben von Georg Hirth. Mit<lb/>
8 Tafeln Abbildungen von Turngcrätben und Turnhallen. Leipzig, Ernst Keil. 1863.</head><lb/>
            <p xml:id="ID_399"> Ein sehr willkommenes Unternehmen, dem wir allgemeine Theilnahme auch<lb/>
unter Nichtturncrn wünschen, und aus welchem wir in einem der nächsten Hefte<lb/>
einen ausführlichen Auszug bringen werden, der die außerordentlichen Fortschritte<lb/>
der Turncrei in den letzten Jahren in vergleichender Betrachtung der verschiedenen<lb/>
deutschen Länder aufzeigen soll.</p><lb/>
          </div>
          <div n="2">
            <head> Westermanns Jllustrirte deutsche Monatshefte. Ur. 76 bis 79,<lb/>
Braunschweig, G. Westermann.</head><lb/>
            <p xml:id="ID_400"> Unter den Novellen dieser Hefte machen wir besonders auf die im Märzheft<lb/>
befindliche &#x201E;Ein griechischer Aufstand" von Karl Fraas aufmerksam, die ein recht<lb/>
gutes Bild ncuhcllcnischer Zustände und Sitten gibt. Von den übrigen Aufsätze»<lb/>
beanspruchen namentlich der über Jakob Böhme von Johannes Huber und der über<lb/>
die Naturwissenschaft im Dienste der Philologie von D. F. Weinland Interesse.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_401"> Von der neuen Ausgabe des Rhein b und s von Wolfgang Müller von Königs-<lb/>
winter liegen uns jetzt , die ersten sieben Lieferungen vor. Das Werk ist sehr elegant<lb/>
ausgestattet und wird hier nochmals allen denen empfohlen, welche die Goldschnitt'<lb/>
iiteratur ihres Salons mit einem stattlichen Buche aus dem Gebiet des malerische»<lb/>
und romantischen Deutschland (der Verfasser schweift vom Rheinufer durch die Thäler<lb/>
der Nebenflüsse ab bis Bamberg und Nürnberg) zu vermehren wünschen.</p><lb/>
            <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
            <note type="byline"> Aeruutwvrllicher Redacteur: Vi. Moritz Busch,<lb/>
'bering von F. L. Herbig. &#x2014; Druck von C. E. Elbert in Leipzig.</note><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0124] Von besonderem Interesse namentlich durch ausführliche Darstellung des Freund¬ schaftsverhältnisses, in welchem Richter zu dem Herzog Georg von Meiningen stand, sowie durch drei bisher ungedruckte Briefe des Ersteren an den Geheimrath Heim (Bruder des „alten Heim"), die recht charakteristische Zeugnisse für die Beziehungen des Dichters zu seinen meiningcr Bekanntschaften sind. Pastor Plaß in seinem Verhalten zu dem Rittergutsbesitzer v. Bassewitz und dessen Haus. Berlin, 1863. I. Springer. Enthält in ausführlicher actenmäßiger Darstellung die Geschichte eines Vorfalls, der auf dem letzten mecklenburger Landtage Anlaß zu lebhaften Verhandlungen gab, und über den wir in Ur. 4 dieses Jahrgangs bereits berichteten. Pastor Plaß ist ein besonderer Günstling Kliefoths und hat sich, wie wir erinnern, durch die Entdeckung, daß es auch in der Teufclswclt eine Dreieinigkeit gibt, einen Namen unter den modernen Kirchenlichtern gemacht. Hier erfährt man, daß er auch ein recht zudring¬ licher Seelenhirt ist. Wir müssen übrigens gestehen, daß wir gegen solche Anmaßung nicht den Schutz der Gerichte gesucht, sondern gegen sie sofort nach erlangter Ge¬ wißheit über den Zweck des werthen Besuchs in artiger Weise von unserm Haus¬ recht Gebrauch gemacht und ihr so die Gelegenheit abgeschnitten haben würde», sich bis zur Beleidigung zu steigern. statistisches Jahrbuch der Turnverein e Deu tschlands. Im Auftrage des Ausschusses der deutscheu Turnvereine herausgegeben von Georg Hirth. Mit 8 Tafeln Abbildungen von Turngcrätben und Turnhallen. Leipzig, Ernst Keil. 1863. Ein sehr willkommenes Unternehmen, dem wir allgemeine Theilnahme auch unter Nichtturncrn wünschen, und aus welchem wir in einem der nächsten Hefte einen ausführlichen Auszug bringen werden, der die außerordentlichen Fortschritte der Turncrei in den letzten Jahren in vergleichender Betrachtung der verschiedenen deutschen Länder aufzeigen soll. Westermanns Jllustrirte deutsche Monatshefte. Ur. 76 bis 79, Braunschweig, G. Westermann. Unter den Novellen dieser Hefte machen wir besonders auf die im Märzheft befindliche „Ein griechischer Aufstand" von Karl Fraas aufmerksam, die ein recht gutes Bild ncuhcllcnischer Zustände und Sitten gibt. Von den übrigen Aufsätze» beanspruchen namentlich der über Jakob Böhme von Johannes Huber und der über die Naturwissenschaft im Dienste der Philologie von D. F. Weinland Interesse. Von der neuen Ausgabe des Rhein b und s von Wolfgang Müller von Königs- winter liegen uns jetzt , die ersten sieben Lieferungen vor. Das Werk ist sehr elegant ausgestattet und wird hier nochmals allen denen empfohlen, welche die Goldschnitt' iiteratur ihres Salons mit einem stattlichen Buche aus dem Gebiet des malerische» und romantischen Deutschland (der Verfasser schweift vom Rheinufer durch die Thäler der Nebenflüsse ab bis Bamberg und Nürnberg) zu vermehren wünschen. Aeruutwvrllicher Redacteur: Vi. Moritz Busch, 'bering von F. L. Herbig. — Druck von C. E. Elbert in Leipzig.

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341797_360476
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341797_360476/124
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 22, 1863, I. Semester. II. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341797_360476/124>, abgerufen am 27.09.2024.