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Goethe, Johann Wolfgang von: Zur Farbenlehre. Bd. 2. Tübingen, 1810.

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lung, vom Grunde g zurückgeworfen, welcher Grund g
dieses vervielfältigte Licht, nach dem Gesetz der Wider-
scheine aus einer Hohlkugel, auf mancherley Weise zu-
rückwirft. Wobey zu bedenken ist, daß einige Abände-
rung statt findet, weil die Zurückwerfung nach den eben
erwähnten Brechungen geschieht und weil nicht allein
die auf die Kugel a, aus dem Mittelpuncte des leuch-
tenden Körpers b, fallenden Strahlen, sondern auch un-
zählige andre von dem großen und leuchtenden Körper
wie die Sonne ist, alle nämlich die aus t und p, in-
gleichen von dem ganzen Umfange t. q. p hervortreten,
zurückgeworfen werden. Welche Abweichung aber hier
mit Demonstrationen zu beweisen nicht die Mühe
lohnte."

"Genug daß ich durch die deutlichsten Versuche ge-
funden habe, sowohl in Schalen, welche mit Wasser
gefüllt worden, als auch in Glaskugeln gleichfalls ge-
füllt, welche ich zu diesem Endzwecke verfertigen las-
sen, daß aus dem Grunde g, welcher der Sonne ge-
rade entgegenstehet, außer der Refraction, welche nach v
zu geschieht, eine doppelte Reflexion geschehe: einmal
gleich gegen die Seite f und e im Cirkel; sodann aber
gegen die Sonne, nächst gegen die Perpendiculare b a,
nach dem vordern Theile h und i, gleichfalls im Cir-
kel, und nicht durch eine einzige untheilbare Linie, son-
dern durch mehrere nach allen Seiten hin mit einiger
Breite, (wie in der ersten Reflexion gf. gn. gm; in
der andern aber gi. gk. gl;) welche Breite theils ent-
springt aus den Brechungen, welche innerhalb der Kugel

lung, vom Grunde g zuruͤckgeworfen, welcher Grund g
dieſes vervielfaͤltigte Licht, nach dem Geſetz der Wider-
ſcheine aus einer Hohlkugel, auf mancherley Weiſe zu-
ruͤckwirft. Wobey zu bedenken iſt, daß einige Abaͤnde-
rung ſtatt findet, weil die Zuruͤckwerfung nach den eben
erwaͤhnten Brechungen geſchieht und weil nicht allein
die auf die Kugel a, aus dem Mittelpuncte des leuch-
tenden Koͤrpers b, fallenden Strahlen, ſondern auch un-
zaͤhlige andre von dem großen und leuchtenden Koͤrper
wie die Sonne iſt, alle naͤmlich die aus t und p, in-
gleichen von dem ganzen Umfange t. q. p hervortreten,
zuruͤckgeworfen werden. Welche Abweichung aber hier
mit Demonſtrationen zu beweiſen nicht die Muͤhe
lohnte.“

„Genug daß ich durch die deutlichſten Verſuche ge-
funden habe, ſowohl in Schalen, welche mit Waſſer
gefuͤllt worden, als auch in Glaskugeln gleichfalls ge-
fuͤllt, welche ich zu dieſem Endzwecke verfertigen laſ-
ſen, daß aus dem Grunde g, welcher der Sonne ge-
rade entgegenſtehet, außer der Refraction, welche nach v
zu geſchieht, eine doppelte Reflexion geſchehe: einmal
gleich gegen die Seite f und e im Cirkel; ſodann aber
gegen die Sonne, naͤchſt gegen die Perpendiculare b a,
nach dem vordern Theile h und i, gleichfalls im Cir-
kel, und nicht durch eine einzige untheilbare Linie, ſon-
dern durch mehrere nach allen Seiten hin mit einiger
Breite, (wie in der erſten Reflexion gf. gn. gm; in
der andern aber gi. gk. gl;) welche Breite theils ent-
ſpringt aus den Brechungen, welche innerhalb der Kugel

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[261/0295] lung, vom Grunde g zuruͤckgeworfen, welcher Grund g dieſes vervielfaͤltigte Licht, nach dem Geſetz der Wider- ſcheine aus einer Hohlkugel, auf mancherley Weiſe zu- ruͤckwirft. Wobey zu bedenken iſt, daß einige Abaͤnde- rung ſtatt findet, weil die Zuruͤckwerfung nach den eben erwaͤhnten Brechungen geſchieht und weil nicht allein die auf die Kugel a, aus dem Mittelpuncte des leuch- tenden Koͤrpers b, fallenden Strahlen, ſondern auch un- zaͤhlige andre von dem großen und leuchtenden Koͤrper wie die Sonne iſt, alle naͤmlich die aus t und p, in- gleichen von dem ganzen Umfange t. q. p hervortreten, zuruͤckgeworfen werden. Welche Abweichung aber hier mit Demonſtrationen zu beweiſen nicht die Muͤhe lohnte.“ „Genug daß ich durch die deutlichſten Verſuche ge- funden habe, ſowohl in Schalen, welche mit Waſſer gefuͤllt worden, als auch in Glaskugeln gleichfalls ge- fuͤllt, welche ich zu dieſem Endzwecke verfertigen laſ- ſen, daß aus dem Grunde g, welcher der Sonne ge- rade entgegenſtehet, außer der Refraction, welche nach v zu geſchieht, eine doppelte Reflexion geſchehe: einmal gleich gegen die Seite f und e im Cirkel; ſodann aber gegen die Sonne, naͤchſt gegen die Perpendiculare b a, nach dem vordern Theile h und i, gleichfalls im Cir- kel, und nicht durch eine einzige untheilbare Linie, ſon- dern durch mehrere nach allen Seiten hin mit einiger Breite, (wie in der erſten Reflexion gf. gn. gm; in der andern aber gi. gk. gl;) welche Breite theils ent- ſpringt aus den Brechungen, welche innerhalb der Kugel

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Zur Farbenlehre. Bd. 2. Tübingen, 1810, S. 261. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_farbenlehre02_1810/295>, abgerufen am 23.11.2024.