wohl aber einzelne schöne Partieen, die, wenn sie schicklicher an ihrem Orte wären, wirklich Effekt haben, und entzücken wür- den. So z. B. ist die Urne zu Pope'ns An- denken, die am Pfade steht, schön und in herrlichem Geschmack. Allein warum just dort? fragt man immer, und fragt umsonst. Liegt er etwa dort begraben, oder ward er dort erschlagen? Denn sonst hat die Stelle schlechterdings nichts Auszeichnendes, nichts das auf den elegantissimum dulcissimumque poetam hindeutete. -- Die Grotte des Ere- miten, mit der schönen Stelle aus Milton's Penseroso, sollte in tiefes heiliges Dunkel vergraben seyn, um die Schwermuth zu bezeichnen, die der herrschende Gedanke ist. Statt dessen steht sie an einem Orte, wo man aus dem Park ins freie Feld geht. -- Die Inschrift: Omnia vanitas, findet man in einem Häuschen, welches in einer ganz
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wohl aber einzelne schöne Partieen, die, wenn sie schicklicher an ihrem Orte wären, wirklich Effekt haben, und entzücken wür- den. So z. B. ist die Urne zu Pope’ns An- denken, die am Pfade steht, schön und in herrlichem Geschmack. Allein warum just dort? fragt man immer, und fragt umsonst. Liegt er etwa dort begraben, oder ward er dort erschlagen? Denn sonst hat die Stelle schlechterdings nichts Auszeichnendes, nichts das auf den elegantissimum dulcissimumque poëtam hindeutete. — Die Grotte des Ere- miten, mit der schönen Stelle aus Milton’s Penseroso, sollte in tiefes heiliges Dunkel vergraben seyn, um die Schwermuth zu bezeichnen, die der herrschende Gedanke ist. Statt dessen steht sie an einem Orte, wo man aus dem Park ins freie Feld geht. — Die Inschrift: Omnia vanitas, findet man in einem Häuschen, welches in einer ganz
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wohl aber einzelne schöne Partieen, die,
wenn sie schicklicher an ihrem Orte wären,
wirklich Effekt haben, und entzücken wür-
den. So z. B. ist die Urne zu Pope’ns An-
denken, die am Pfade steht, schön und in
herrlichem Geschmack. Allein warum just
dort? fragt man immer, und fragt umsonst.
Liegt er etwa dort begraben, oder ward er
dort erschlagen? Denn sonst hat die Stelle
schlechterdings nichts Auszeichnendes, nichts
das auf den elegantissimum dulcissimumque
poëtam hindeutete. — Die Grotte des Ere-
miten, mit der schönen Stelle aus Milton’s
Penseroso, sollte in tiefes heiliges Dunkel
vergraben seyn, um die Schwermuth zu
bezeichnen, die der herrschende Gedanke
ist. Statt dessen steht sie an einem Orte,
wo man aus dem Park ins freie Feld geht. —
Die Inschrift: Omnia vanitas, findet man in
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Der dritte Band von Johann Georg Forsters Ansicht… [mehr]
Der dritte Band von Johann Georg Forsters Ansichten vom Niederrhein blieb unvollendet. Nach Forsters Tod (10.1.1794) wurden dessen fragmentarische Aufzeichnungen zum dritten Band von Ludwig Ferdinand Huber geordnet und herausgegeben. Ergänzt wurde der Band um einen Anhang, Forsters bereits 1789 geschriebene "Geschichte der Kunst in England" (zuerst erschienen in Johann Wilhelm Archenholz' Annalen der brittischen Geschichte) und den "Artistischen Notizen, in London aufgezeichnet" im Anhang. Hubers Vorwort zum dritten Band ist datiert auf den Juli 1794, der Band erschien noch im selben Jahr.
Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 3. Berlin, 1794, S. 153. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein03_1794/176>, abgerufen am 29.11.2024.
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