einer modernen Pindarischen Ode mit ihrer gemessenen Zahl von Strophen, Antistro- phen und Epoden, die weiter nichts als diese Abtheilungen und der hochtrabende Gang ihrer Verse zu einem Gedichte machen; die Leasowes sind die schöne ungekünstelte Ergießung des kühnen Dichtergenies in einem glücklichen Augenblick. Jeder Schul- meister in einer Lateinischen Schule weiß ein Recept, nach welchem man eine Ode verfertigen kann; und in der That sind die Ingredienzien, bis auf das Eine, das Genie des Dichters, überall zu haben. Eben so läßt sich von jedem Gärtner lernen, daß zu einem schönen Englischen Park Bäume und blühendes Gebüsch, rieselnde Waldbäche, schlängelnde Pfade, Tempelchen, Moos- sitze, Inschriften, Denksäulen, Begräbniß- urnen, und, so Gott will, auch Ruinen, ge- hören. Dies alles findet man denn in so
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einer modernen Pindarischen Ode mit ihrer gemessenen Zahl von Strophen, Antistro- phen und Epoden, die weiter nichts als diese Abtheilungen und der hochtrabende Gang ihrer Verse zu einem Gedichte machen; die Leasowes sind die schöne ungekünstelte Ergießung des kühnen Dichtergenies in einem glücklichen Augenblick. Jeder Schul- meister in einer Lateinischen Schule weiß ein Recept, nach welchem man eine Ode verfertigen kann; und in der That sind die Ingredienzien, bis auf das Eine, das Genie des Dichters, überall zu haben. Eben so läßt sich von jedem Gärtner lernen, daß zu einem schönen Englischen Park Bäume und blühendes Gebüsch, rieselnde Waldbäche, schlängelnde Pfade, Tempelchen, Moos- sitze, Inschriften, Denksäulen, Begräbniß- urnen, und, so Gott will, auch Ruinen, ge- hören. Dies alles findet man denn in so
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einer modernen Pindarischen Ode mit ihrer
gemessenen Zahl von Strophen, Antistro-
phen und Epoden, die weiter nichts als
diese Abtheilungen und der hochtrabende
Gang ihrer Verse zu einem Gedichte machen;
die Leasowes sind die schöne ungekünstelte
Ergießung des kühnen Dichtergenies in
einem glücklichen Augenblick. Jeder Schul-
meister in einer Lateinischen Schule weiß
ein Recept, nach welchem man eine Ode
verfertigen kann; und in der That sind die
Ingredienzien, bis auf das Eine, das Genie
des Dichters, überall zu haben. Eben so
läßt sich von jedem Gärtner lernen, daß zu
einem schönen Englischen Park Bäume und
blühendes Gebüsch, rieselnde Waldbäche,
schlängelnde Pfade, Tempelchen, Moos-
sitze, Inschriften, Denksäulen, Begräbniß-
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Der dritte Band von Johann Georg Forsters Ansicht… [mehr]
Der dritte Band von Johann Georg Forsters Ansichten vom Niederrhein blieb unvollendet. Nach Forsters Tod (10.1.1794) wurden dessen fragmentarische Aufzeichnungen zum dritten Band von Ludwig Ferdinand Huber geordnet und herausgegeben. Ergänzt wurde der Band um einen Anhang, Forsters bereits 1789 geschriebene "Geschichte der Kunst in England" (zuerst erschienen in Johann Wilhelm Archenholz' Annalen der brittischen Geschichte) und den "Artistischen Notizen, in London aufgezeichnet" im Anhang. Hubers Vorwort zum dritten Band ist datiert auf den Juli 1794, der Band erschien noch im selben Jahr.
Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 3. Berlin, 1794, S. 151. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein03_1794/174>, abgerufen am 29.11.2024.
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