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Fontane, Theodor: Wanderungen durch die Mark Brandenburg. [Bd. 1: Die Grafschaft Ruppin. Der Barnim. Der Teltow]. Berlin, 1862.

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Er war ein Lichterfeldischer Sparr. Wenn dieser Aufsatz
dennoch den Namen des Nachbargutes als Ueberschrift trägt, so
geschieht es, weil Prenden mehr als irgend ein anderes Besitz-
thum der Sparr's mit dem Leben Otto Christoph's verbunden
ist. Er wurde hier geboren und starb hier, wie denn auch Prenden
und das benachbarte Trampe diejenigen Güter sind, die, nachdem
das Elend des 30jährigen Krieges der Familie ihren alten Besitz
geraubt hatte, zuerst wieder als ein Kurfürstliches Geschenk in die
Hände eines Sparren und zwar unseres Otto Christoph's von
Lichterfelde gelegt wurden.

Meinem Besuch in Prenden schick ich aber erst eine kurze
Biographie Otto Christoph's voraus.



Otto Christoph v. Sparr wurde muthmaßlich am 13.
November 1599 zu Prenden geboren. Abweichende Ansichten
neuerer Forschung, die mich nicht völlig überzeugt haben, übergehe
ich hier. Sein Vater, Arend v. Sparr, Erbherr auf Lichterfelde,
war Mitbesitzer von Prenden, was den Umstand erklären
mag, daß ein Lichterfeldischer Sparr, statt im Schlosse zu Lichterfelde,
im Herrenhause zu Prenden geboren wurde.

Arend Sparr hatte sich am 10. Juni 1598 mit der kaum
18jährigen Edell v. Sparr (eine Dänische Sparr, geb. zu Ko-
penhagen am 9. November 1581) vermählt, und so floß denn,
von Vater und Mutter Seite her, alt Sparresches Blut in den
Adern Otto Christoph's. Seine Geburt kostete der schönen Edell
Sparr das Leben; sie wurde am 11. December 1599 auf dem
Kirchhofe zu Prenden begraben.

Die Jugend Otto Christoph's hüllt sich in Dunkel. Ob er
sich im Parke zu Lichterfelde oder im Garten zu Prenden umher-
tummelte, ob er im Hause des Vaters oder in der benachbarten
Hauptstadt erzogen wurde, was und wo er war, als die ersten
jener Gewitterwolken heraufzogen, die dann 30 Jahre lang über
dem unglücklichen Lande stehen sollten -- darüber verlautet nichts

Er war ein Lichterfeldiſcher Sparr. Wenn dieſer Aufſatz
dennoch den Namen des Nachbargutes als Ueberſchrift trägt, ſo
geſchieht es, weil Prenden mehr als irgend ein anderes Beſitz-
thum der Sparr’s mit dem Leben Otto Chriſtoph’s verbunden
iſt. Er wurde hier geboren und ſtarb hier, wie denn auch Prenden
und das benachbarte Trampe diejenigen Güter ſind, die, nachdem
das Elend des 30jährigen Krieges der Familie ihren alten Beſitz
geraubt hatte, zuerſt wieder als ein Kurfürſtliches Geſchenk in die
Hände eines Sparren und zwar unſeres Otto Chriſtoph’s von
Lichterfelde gelegt wurden.

Meinem Beſuch in Prenden ſchick ich aber erſt eine kurze
Biographie Otto Chriſtoph’s voraus.



Otto Chriſtoph v. Sparr wurde muthmaßlich am 13.
November 1599 zu Prenden geboren. Abweichende Anſichten
neuerer Forſchung, die mich nicht völlig überzeugt haben, übergehe
ich hier. Sein Vater, Arend v. Sparr, Erbherr auf Lichterfelde,
war Mitbeſitzer von Prenden, was den Umſtand erklären
mag, daß ein Lichterfeldiſcher Sparr, ſtatt im Schloſſe zu Lichterfelde,
im Herrenhauſe zu Prenden geboren wurde.

Arend Sparr hatte ſich am 10. Juni 1598 mit der kaum
18jährigen Edell v. Sparr (eine Däniſche Sparr, geb. zu Ko-
penhagen am 9. November 1581) vermählt, und ſo floß denn,
von Vater und Mutter Seite her, alt Sparreſches Blut in den
Adern Otto Chriſtoph’s. Seine Geburt koſtete der ſchönen Edell
Sparr das Leben; ſie wurde am 11. December 1599 auf dem
Kirchhofe zu Prenden begraben.

Die Jugend Otto Chriſtoph’s hüllt ſich in Dunkel. Ob er
ſich im Parke zu Lichterfelde oder im Garten zu Prenden umher-
tummelte, ob er im Hauſe des Vaters oder in der benachbarten
Hauptſtadt erzogen wurde, was und wo er war, als die erſten
jener Gewitterwolken heraufzogen, die dann 30 Jahre lang über
dem unglücklichen Lande ſtehen ſollten — darüber verlautet nichts

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[298/0316] Er war ein Lichterfeldiſcher Sparr. Wenn dieſer Aufſatz dennoch den Namen des Nachbargutes als Ueberſchrift trägt, ſo geſchieht es, weil Prenden mehr als irgend ein anderes Beſitz- thum der Sparr’s mit dem Leben Otto Chriſtoph’s verbunden iſt. Er wurde hier geboren und ſtarb hier, wie denn auch Prenden und das benachbarte Trampe diejenigen Güter ſind, die, nachdem das Elend des 30jährigen Krieges der Familie ihren alten Beſitz geraubt hatte, zuerſt wieder als ein Kurfürſtliches Geſchenk in die Hände eines Sparren und zwar unſeres Otto Chriſtoph’s von Lichterfelde gelegt wurden. Meinem Beſuch in Prenden ſchick ich aber erſt eine kurze Biographie Otto Chriſtoph’s voraus. Otto Chriſtoph v. Sparr wurde muthmaßlich am 13. November 1599 zu Prenden geboren. Abweichende Anſichten neuerer Forſchung, die mich nicht völlig überzeugt haben, übergehe ich hier. Sein Vater, Arend v. Sparr, Erbherr auf Lichterfelde, war Mitbeſitzer von Prenden, was den Umſtand erklären mag, daß ein Lichterfeldiſcher Sparr, ſtatt im Schloſſe zu Lichterfelde, im Herrenhauſe zu Prenden geboren wurde. Arend Sparr hatte ſich am 10. Juni 1598 mit der kaum 18jährigen Edell v. Sparr (eine Däniſche Sparr, geb. zu Ko- penhagen am 9. November 1581) vermählt, und ſo floß denn, von Vater und Mutter Seite her, alt Sparreſches Blut in den Adern Otto Chriſtoph’s. Seine Geburt koſtete der ſchönen Edell Sparr das Leben; ſie wurde am 11. December 1599 auf dem Kirchhofe zu Prenden begraben. Die Jugend Otto Chriſtoph’s hüllt ſich in Dunkel. Ob er ſich im Parke zu Lichterfelde oder im Garten zu Prenden umher- tummelte, ob er im Hauſe des Vaters oder in der benachbarten Hauptſtadt erzogen wurde, was und wo er war, als die erſten jener Gewitterwolken heraufzogen, die dann 30 Jahre lang über dem unglücklichen Lande ſtehen ſollten — darüber verlautet nichts

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Zitationshilfe: Fontane, Theodor: Wanderungen durch die Mark Brandenburg. [Bd. 1: Die Grafschaft Ruppin. Der Barnim. Der Teltow]. Berlin, 1862, S. 298. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_brandenburg01_1862/316>, abgerufen am 23.11.2024.