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Finen, Eberhard: Der Gläubigen Nicht untergehende Lebens-Sonne. Braunschweig, 1710.

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Leben der Menschen / und v. 53. Warlich ich sage euch / werdet ihr nicht essen das Fleisch des Menschen Sohns / und trincken sein Blut / so habt ihr kein Leben in euch. Wer mein Fleisch isset und trincket mein Blut / der hat das ewige Leben / und ich werd ihn auferwecken am Jüngsten Tage. Nun können wir sehen / was in diesen Worten: Ich bin die Auferstehung und das Leben / verborgen / nemlich daß JEsus wie Er als wahrer GOtt das Leben sey / und allen was da lebet / das Leben gebe / wie diese Macht das Leben zu geben seiner Menschlichen Natur sey mitgetheilet / so stehe es nun bey ihm als dem HErrn des Lebens das Leben zu erhalten / es stehe auch bey ihm / diejenigen / welche durch den zeitlichen Tod gefallen und das Leben verlohren / wieder heissen aufzustehen / und ihnen das Leben wieder zu geben. So henget beydes aneinander; Auferstehen und Leben / Leben und Auferstehen. JEsus als eine Persohn kan nicht eigentlich sagen: Ich bin die Auferstehung / die Schrifft aber / wenn sie nachdrücklich von JEsu reden wil / legt sie ihm das Werck selber zu / welches er auszurichten Macht / Willen und Vermögen hat. Sie nennet JEsum unsere Gerechtigkeit Jer. XXIII, 6. deutet damit an / daß er es sey / indem wir gerecht werden sollen. Sie nennet ihn unser Hülffe Psalm. XIV, 7. deutet damit an / daß er uns Hülffe bringe. So sagt der Heyland selbst: Ich bin der Weg und die Warheit Joh. XIV, 6. zeiget damit an / daß Er den Weg weisen und zur Warheit leiten könne und wolle. So ist auch hier: Ich bin die Auferstehung und das Leben so viel als ich kan und wil das / was gefallen ist / lassen wieder aufstehen / dem was todt ist / das Leben wieder geben.

Nun so ist der Grund geleget / darauf die Gläubigen ihre Hoffnung bauen können / daß ihre Lebens-Sonne nicht gantz solle untergehen: Ihr JEsus ist die Auferstehung und das Leben. Ihr JEsus kan und wil wieder stehend machen was gefallen / wieder lebend machen was gestorben war. Wir gehen denn desto behertzter an die Verheissung selbst: Wer an mich gläubet der wird leben / ob er gleich stürbe. Wem gehet diese Verheissung an? Dem / der da gläubet. Es

Leben der Menschen / und v. 53. Warlich ich sage euch / werdet ihr nicht essen das Fleisch des Menschen Sohns / und trincken sein Blut / so habt ihr kein Leben in euch. Wer mein Fleisch isset und trincket mein Blut / der hat das ewige Leben / und ich werd ihn auferwecken am Jüngsten Tage. Nun können wir sehen / was in diesen Worten: Ich bin die Auferstehung und das Leben / verborgen / nemlich daß JEsus wie Er als wahrer GOtt das Leben sey / und allen was da lebet / das Leben gebe / wie diese Macht das Leben zu geben seiner Menschlichen Natur sey mitgetheilet / so stehe es nun bey ihm als dem HErrn des Lebens das Leben zu erhalten / es stehe auch bey ihm / diejenigen / welche durch den zeitlichen Tod gefallen und das Leben verlohren / wieder heissen aufzustehen / und ihnen das Leben wieder zu geben. So henget beydes aneinander; Auferstehen und Leben / Leben und Auferstehen. JEsus als eine Persohn kan nicht eigentlich sagen: Ich bin die Auferstehung / die Schrifft aber / wenn sie nachdrücklich von JEsu reden wil / legt sie ihm das Werck selber zu / welches er auszurichten Macht / Willen und Vermögen hat. Sie nennet JEsum unsere Gerechtigkeit Jer. XXIII, 6. deutet damit an / daß er es sey / indem wir gerecht werden sollen. Sie nennet ihn unser Hülffe Psalm. XIV, 7. deutet damit an / daß er uns Hülffe bringe. So sagt der Heyland selbst: Ich bin der Weg und die Warheit Joh. XIV, 6. zeiget damit an / daß Er den Weg weisen und zur Warheit leiten könne und wolle. So ist auch hier: Ich bin die Auferstehung und das Leben so viel als ich kan und wil das / was gefallen ist / lassen wieder aufstehen / dem was todt ist / das Leben wieder geben.

Nun so ist der Grund geleget / darauf die Gläubigen ihre Hoffnung bauen können / daß ihre Lebens-Sonne nicht gantz solle untergehen: Ihr JEsus ist die Auferstehung und das Leben. Ihr JEsus kan und wil wieder stehend machen was gefallen / wieder lebend machen was gestorben war. Wir gehen denn desto behertzter an die Verheissung selbst: Wer an mich gläubet der wird leben / ob er gleich stürbe. Wem gehet diese Verheissung an? Dem / der da gläubet. Es

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Leben der Menschen / und v.
                     53. Warlich ich sage euch / werdet ihr nicht essen das Fleisch des Menschen
                     Sohns / und trincken sein Blut / so habt ihr kein Leben in euch. Wer mein
                     Fleisch isset und trincket mein Blut / der hat das ewige Leben / und ich werd
                     ihn auferwecken am Jüngsten Tage. Nun können wir sehen / was in diesen Worten:
                     Ich bin die Auferstehung und das Leben / verborgen / nemlich daß JEsus wie Er
                     als wahrer GOtt das Leben sey / und allen was da lebet / das Leben gebe / wie
                     diese Macht das Leben zu geben seiner Menschlichen Natur sey mitgetheilet / so
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                     Auferstehung / die Schrifft aber / wenn sie nachdrücklich von JEsu reden wil /
                     legt sie ihm das Werck selber zu / welches er auszurichten Macht / Willen und
                     Vermögen hat. Sie nennet JEsum unsere Gerechtigkeit Jer. XXIII, 6. deutet damit
                     an / daß er es sey / indem wir gerecht werden sollen. Sie nennet ihn unser
                     Hülffe Psalm. XIV, 7. deutet damit an / daß er uns Hülffe bringe. So sagt der
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                     daß Er den Weg weisen und zur Warheit leiten könne und wolle. So ist auch hier:
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[8/0012] Leben der Menschen / und v. 53. Warlich ich sage euch / werdet ihr nicht essen das Fleisch des Menschen Sohns / und trincken sein Blut / so habt ihr kein Leben in euch. Wer mein Fleisch isset und trincket mein Blut / der hat das ewige Leben / und ich werd ihn auferwecken am Jüngsten Tage. Nun können wir sehen / was in diesen Worten: Ich bin die Auferstehung und das Leben / verborgen / nemlich daß JEsus wie Er als wahrer GOtt das Leben sey / und allen was da lebet / das Leben gebe / wie diese Macht das Leben zu geben seiner Menschlichen Natur sey mitgetheilet / so stehe es nun bey ihm als dem HErrn des Lebens das Leben zu erhalten / es stehe auch bey ihm / diejenigen / welche durch den zeitlichen Tod gefallen und das Leben verlohren / wieder heissen aufzustehen / und ihnen das Leben wieder zu geben. So henget beydes aneinander; Auferstehen und Leben / Leben und Auferstehen. JEsus als eine Persohn kan nicht eigentlich sagen: Ich bin die Auferstehung / die Schrifft aber / wenn sie nachdrücklich von JEsu reden wil / legt sie ihm das Werck selber zu / welches er auszurichten Macht / Willen und Vermögen hat. Sie nennet JEsum unsere Gerechtigkeit Jer. XXIII, 6. deutet damit an / daß er es sey / indem wir gerecht werden sollen. Sie nennet ihn unser Hülffe Psalm. XIV, 7. deutet damit an / daß er uns Hülffe bringe. So sagt der Heyland selbst: Ich bin der Weg und die Warheit Joh. XIV, 6. zeiget damit an / daß Er den Weg weisen und zur Warheit leiten könne und wolle. So ist auch hier: Ich bin die Auferstehung und das Leben so viel als ich kan und wil das / was gefallen ist / lassen wieder aufstehen / dem was todt ist / das Leben wieder geben. Nun so ist der Grund geleget / darauf die Gläubigen ihre Hoffnung bauen können / daß ihre Lebens-Sonne nicht gantz solle untergehen: Ihr JEsus ist die Auferstehung und das Leben. Ihr JEsus kan und wil wieder stehend machen was gefallen / wieder lebend machen was gestorben war. Wir gehen denn desto behertzter an die Verheissung selbst: Wer an mich gläubet der wird leben / ob er gleich stürbe. Wem gehet diese Verheissung an? Dem / der da gläubet. Es

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Zitationshilfe: Finen, Eberhard: Der Gläubigen Nicht untergehende Lebens-Sonne. Braunschweig, 1710, S. 8. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/finen_lebenssonne_1710/12>, abgerufen am 23.11.2024.