Das wort syl, sille, bedeutet im Frisischen eine iede wasser-leitung, abwässerung, einen gra- ben, um des wassers los zu werden. Heutiges tages wird es gemeiniglich von den schleussen ge- brauchet, dadurch das wasser vermittels gegra- bener wasser-leitungen aus dem lande abgefüret und durch die sylthüren ausgeschlossen wird, Hackmannde iure aggerum cap. 14, von Wicht in den anmerkungen über das Ostfrisische deich- und syl-recht cap. 9 s. 957 ll.
Von den rechten der landes-herren, in absicht auf das wasser.
§ 2264
die eintei- lung des wassers.
Das wasser befindet sich entweder im meere, in seen, flüssen, bächen, pfulen, oder brunnen, und ist teils flüßendes, teils stehendes, sowohl be- ständig, als auch nur zu gewissen zeiten.
§ 2265
vom meere.
Das meer ist nirgends unergründlich, seine tife aber ist sehr ungleich. Sie beträget wohl an den wenigsten orten eine ganze Teutsche meile, und an den meisten vil weniger. Anton Frid. Bü- schings neue erdbeschreibung im Iten teile s. 113.
§ 2266
die eintei- lung der flüsse.
Die flüsse sind entweder schifbar und schifreich, oder nicht. Dise werden in öffentliche, gemeine und privat-flüsse oder bäche eingeteilet. Die pri- vat flüsse werden teils nach irem ursprunge betrach- tet, indem sie auf einem privat-grunde und boden entspringen, und zum öffentlichen gebrauche dem state nicht dinlich sind, teils durch eine alte herge- brachte gewonheit dafür gehalten werden, Besold
im
LVI haubtſtuͤck
§ 2263
was ſyl be- deuter?
Das wort ſyl, ſille, bedeutet im Friſiſchen eine iede waſſer-leitung, abwaͤſſerung, einen gra- ben, um des waſſers los zu werden. Heutiges tages wird es gemeiniglich von den ſchleuſſen ge- brauchet, dadurch das waſſer vermittels gegra- bener waſſer-leitungen aus dem lande abgefuͤret und durch die ſylthuͤren ausgeſchloſſen wird, Hackmannde iure aggerum cap. 14, von Wicht in den anmerkungen uͤber das Oſtfriſiſche deich- und ſyl-recht cap. 9 ſ. 957 ll.
Von den rechten der landes-herren, in abſicht auf das waſſer.
§ 2264
die eintei- lung des waſſers.
Das waſſer befindet ſich entweder im meere, in ſeen, fluͤſſen, baͤchen, pfulen, oder brunnen, und iſt teils fluͤßendes, teils ſtehendes, ſowohl be- ſtaͤndig, als auch nur zu gewiſſen zeiten.
§ 2265
vom meere.
Das meer iſt nirgends unergruͤndlich, ſeine tife aber iſt ſehr ungleich. Sie betraͤget wohl an den wenigſten orten eine ganze Teutſche meile, und an den meiſten vil weniger. Anton Frid. Buͤ- ſchings neue erdbeſchreibung im Iten teile ſ. 113.
§ 2266
die eintei- lung der fluͤſſe.
Die fluͤſſe ſind entweder ſchifbar und ſchifreich, oder nicht. Diſe werden in oͤffentliche, gemeine und privat-fluͤſſe oder baͤche eingeteilet. Die pri- vat fluͤſſe werden teils nach irem urſprunge betrach- tet, indem ſie auf einem privat-grunde und boden entſpringen, und zum oͤffentlichen gebrauche dem ſtate nicht dinlich ſind, teils durch eine alte herge- brachte gewonheit dafuͤr gehalten werden, Beſold
im
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LVI haubtſtuͤck
§ 2263
Das wort ſyl, ſille, bedeutet im Friſiſchen
eine iede waſſer-leitung, abwaͤſſerung, einen gra-
ben, um des waſſers los zu werden. Heutiges
tages wird es gemeiniglich von den ſchleuſſen ge-
brauchet, dadurch das waſſer vermittels gegra-
bener waſſer-leitungen aus dem lande abgefuͤret
und durch die ſylthuͤren ausgeſchloſſen wird,
Hackmann de iure aggerum cap. 14, von
Wicht in den anmerkungen uͤber das Oſtfriſiſche
deich- und ſyl-recht cap. 9 ſ. 957 ll.
Von den rechten der landes-herren, in
abſicht auf das waſſer.
§ 2264
Das waſſer befindet ſich entweder im meere,
in ſeen, fluͤſſen, baͤchen, pfulen, oder brunnen,
und iſt teils fluͤßendes, teils ſtehendes, ſowohl be-
ſtaͤndig, als auch nur zu gewiſſen zeiten.
§ 2265
Das meer iſt nirgends unergruͤndlich, ſeine
tife aber iſt ſehr ungleich. Sie betraͤget wohl an
den wenigſten orten eine ganze Teutſche meile, und
an den meiſten vil weniger. Anton Frid. Buͤ-
ſchings neue erdbeſchreibung im Iten teile ſ. 113.
§ 2266
Die fluͤſſe ſind entweder ſchifbar und ſchifreich,
oder nicht. Diſe werden in oͤffentliche, gemeine
und privat-fluͤſſe oder baͤche eingeteilet. Die pri-
vat fluͤſſe werden teils nach irem urſprunge betrach-
tet, indem ſie auf einem privat-grunde und boden
entſpringen, und zum oͤffentlichen gebrauche dem
ſtate nicht dinlich ſind, teils durch eine alte herge-
brachte gewonheit dafuͤr gehalten werden, Beſold
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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 910. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/922>, abgerufen am 23.11.2024.
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