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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Kla
pseud. A. v. d. Osten und Sophie
Stein,
wurde am 20. Septbr. 1840
zu Feldberg in Mecklenburg-Strelitz
als die Tochter des großherzogl. Hof-
rats Osten geboren, bereitete sich auf
das Lehrerinnenexamen vor, das sie
1857 in Neustrelitz absolvierte und
war dann einige Zeit in ihrem Be-
rufe tätig. Jm Jahre 1864 verhei-
ratete sie sich mit dem Pastor L. Klapp
im Fürstentum Waldeck und weilte
hier auf einsamer, mit schwieriger
ökonomischer Wirtschaft verbundener
Landpfarre bis 1876. Dann siedelte
sie mit ihrer Familie nach Osnabrück
über und erhielt hier durch August
Lammers, den Redakteur der Zeit-
schrift "Nordwest", die erste Anregung
zur Schriftstellerei. Seit 1884 lebte
sie mit einer Unterbrechung von einem
Jahre, das sie in Lüneburg zubrachte,
in Hamburg und war hier für den
"Hamburger Korrespondenten" auf
dem Gebiet der Bücherkritik tätig.
Nebenher widmete sie sich der Schrift-
stellerei für die Jugend u. der Frauen-
frage, gründete 1893 den Verein zur
Reform der Jugendliteratur u. 1894
das Organ desselben, "Lose Blätter",
deren Leitung seitdem in ihren Hän-
den lag. Jm Jahre 1895 zog sie nach
Berlin, wählte aber schon 1897 ihren
Geburtsort Feldberg zum Wohnsitz.
Jm Jahre 1902 ist sie nach Amerika
verzogen.

S:

Ut Dörp un Stadt
(Plattdütsche Geschn. I. Hans Lüt-
ting), 1882.

*Klapp, Michael,

geb. 1832 zu Prag,
absolvierte daselbst die philosophi-
schen Studien und begab sich 1855
nach Wien, wo er sich seitdem aus-
schließlich der Schriftstellerei gewid-
met hat. Jn den Jahren 1859-66
war er Redakteur des Feuilletons der
"Ostdeutschen Post", ging 1867 als
Korrespondent der "Gartenlaube" zur
Weltausstellung nach Paris, infolge-
dessen er später seine "Bilder vom
Marsfelde" (Troppau 1868) heraus-
gab, und im Sept. 1867 als Spezial-
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Kla
korrespondent der "Neuen Freien
Presse" nach Spanien. Nach seiner
Rückkehr nach Wien (1870) gründete
er die "Montags-Revue", deren Re-
daktion er bis 1877 führte, und lebte
dann als unabhängiger Schriftsteller
daselbst bis an seinen Tod, der am
26. Febr. 1888 infolge Herzlähmung
eintrat.

S:

Komische Gefchichten aus
dem jüdischen Volksleben, 1859. -
Vom grünen Tisch (Bilder aus deut-
schen Spielbädern), 1866. - Mario
(Der R. eines Kirchensängers), 1867.
- Aus dem befreiten Venedig (Tage-
buch), 1867. - Wiener Bilder und
Büsten, 1867. - Jn London und unter
den Feniern, 1869. - Revolutions-
bilder aus Spanien, 1869. - Aus der
Stadt des Konzils, 1870. - Tagebuch
des Nasreddin Schah, 1871. - Zweier-
lei Juden (En.), 1871. - Pilgerfahrt
(Spottge.) von Tannhäuser dem
Älteren
(Pseud.), 1876. - Die Bank-
grafen (R.); II, 1877, - Rosenkranz
und Güldenstern (Lsp.), 1885.

Klarent, B.

Pseud. für Blanka
Zachariae;
(s. d.!).

*Klasen, Franz,

wurde am 7. Jan.
1852 zu Papenburg in der Provinz
Hannover als der Sohn des Sena-
tors, Schiffsreeders und Kaufmanns
Anton K. geboren, besuchte seit 1866
das Gymnasium in Osnabrück, das
er 1872 absolvierte, und bezog dann
die Universität Würzburg, an der er
Philosophie studierte. Angezogen
durch die Kunstschätze der bayerischen
Hauptstadt, wandte er sich 1873 nach
München und widmete sich nunmehr
dem Studium der Theologie, wurde
auch 1877 auf Grund seiner Abhand-
lung über "Die alttestamentliche
Weisheit und der Logos der jüdisch-
alexandrinischen Philosophie" zum
Dr. theol. promoviert. Ein Versuch,
sich in München für Dogmatik zu
habilitieren, scheiterte, und so ging
K. zur Rhetorik über. Nach seiner
Aufnahme in die Erzdiözese München
war er als Hilfsprediger an der

*


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Kla
pſeud. A. v. d. Oſten und Sophie
Stein,
wurde am 20. Septbr. 1840
zu Feldberg in Mecklenburg-Strelitz
als die Tochter des großherzogl. Hof-
rats Oſten geboren, bereitete ſich auf
das Lehrerinnenexamen vor, das ſie
1857 in Neuſtrelitz abſolvierte und
war dann einige Zeit in ihrem Be-
rufe tätig. Jm Jahre 1864 verhei-
ratete ſie ſich mit dem Paſtor L. Klapp
im Fürſtentum Waldeck und weilte
hier auf einſamer, mit ſchwieriger
ökonomiſcher Wirtſchaft verbundener
Landpfarre bis 1876. Dann ſiedelte
ſie mit ihrer Familie nach Osnabrück
über und erhielt hier durch Auguſt
Lammers, den Redakteur der Zeit-
ſchrift „Nordweſt“, die erſte Anregung
zur Schriftſtellerei. Seit 1884 lebte
ſie mit einer Unterbrechung von einem
Jahre, das ſie in Lüneburg zubrachte,
in Hamburg und war hier für den
„Hamburger Korreſpondenten“ auf
dem Gebiet der Bücherkritik tätig.
Nebenher widmete ſie ſich der Schrift-
ſtellerei für die Jugend u. der Frauen-
frage, gründete 1893 den Verein zur
Reform der Jugendliteratur u. 1894
das Organ desſelben, „Loſe Blätter“,
deren Leitung ſeitdem in ihren Hän-
den lag. Jm Jahre 1895 zog ſie nach
Berlin, wählte aber ſchon 1897 ihren
Geburtsort Feldberg zum Wohnſitz.
Jm Jahre 1902 iſt ſie nach Amerika
verzogen.

S:

Ut Dörp un Stadt
(Plattdütſche Geſchn. I. Hans Lüt-
ting), 1882.

*Klapp, Michael,

geb. 1832 zu Prag,
abſolvierte daſelbſt die philoſophi-
ſchen Studien und begab ſich 1855
nach Wien, wo er ſich ſeitdem aus-
ſchließlich der Schriftſtellerei gewid-
met hat. Jn den Jahren 1859–66
war er Redakteur des Feuilletons der
„Oſtdeutſchen Poſt“, ging 1867 als
Korreſpondent der „Gartenlaube“ zur
Weltausſtellung nach Paris, infolge-
deſſen er ſpäter ſeine „Bilder vom
Marsfelde“ (Troppau 1868) heraus-
gab, und im Sept. 1867 als Spezial-
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Kla
korreſpondent der „Neuen Freien
Preſſe“ nach Spanien. Nach ſeiner
Rückkehr nach Wien (1870) gründete
er die „Montags-Revue“, deren Re-
daktion er bis 1877 führte, und lebte
dann als unabhängiger Schriftſteller
daſelbſt bis an ſeinen Tod, der am
26. Febr. 1888 infolge Herzlähmung
eintrat.

S:

Komiſche Gefchichten aus
dem jüdiſchen Volksleben, 1859. –
Vom grünen Tiſch (Bilder aus deut-
ſchen Spielbädern), 1866. – Mario
(Der R. eines Kirchenſängers), 1867.
– Aus dem befreiten Venedig (Tage-
buch), 1867. – Wiener Bilder und
Büſten, 1867. – Jn London und unter
den Feniern, 1869. – Revolutions-
bilder aus Spanien, 1869. – Aus der
Stadt des Konzils, 1870. – Tagebuch
des Nasreddin Schah, 1871. – Zweier-
lei Juden (En.), 1871. – Pilgerfahrt
(Spottge.) von Tannhäuſer dem
Älteren
(Pſeud.), 1876. – Die Bank-
grafen (R.); II, 1877, – Roſenkranz
und Güldenſtern (Lſp.), 1885.

Klarent, B.

Pſeud. für Blanka
Zachariae;
(ſ. d.!).

*Klaſen, Franz,

wurde am 7. Jan.
1852 zu Papenburg in der Provinz
Hannover als der Sohn des Sena-
tors, Schiffsreeders und Kaufmanns
Anton K. geboren, beſuchte ſeit 1866
das Gymnaſium in Osnabrück, das
er 1872 abſolvierte, und bezog dann
die Univerſität Würzburg, an der er
Philoſophie ſtudierte. Angezogen
durch die Kunſtſchätze der bayeriſchen
Hauptſtadt, wandte er ſich 1873 nach
München und widmete ſich nunmehr
dem Studium der Theologie, wurde
auch 1877 auf Grund ſeiner Abhand-
lung über „Die altteſtamentliche
Weisheit und der Logos der jüdiſch-
alexandriniſchen Philoſophie“ zum
Dr. theol. promoviert. Ein Verſuch,
ſich in München für Dogmatik zu
habilitieren, ſcheiterte, und ſo ging
K. zur Rhetorik über. Nach ſeiner
Aufnahme in die Erzdiözeſe München
war er als Hilfsprediger an der

*
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[476/0480] Kla Kla pſeud. A. v. d. Oſten und Sophie Stein, wurde am 20. Septbr. 1840 zu Feldberg in Mecklenburg-Strelitz als die Tochter des großherzogl. Hof- rats Oſten geboren, bereitete ſich auf das Lehrerinnenexamen vor, das ſie 1857 in Neuſtrelitz abſolvierte und war dann einige Zeit in ihrem Be- rufe tätig. Jm Jahre 1864 verhei- ratete ſie ſich mit dem Paſtor L. Klapp im Fürſtentum Waldeck und weilte hier auf einſamer, mit ſchwieriger ökonomiſcher Wirtſchaft verbundener Landpfarre bis 1876. Dann ſiedelte ſie mit ihrer Familie nach Osnabrück über und erhielt hier durch Auguſt Lammers, den Redakteur der Zeit- ſchrift „Nordweſt“, die erſte Anregung zur Schriftſtellerei. Seit 1884 lebte ſie mit einer Unterbrechung von einem Jahre, das ſie in Lüneburg zubrachte, in Hamburg und war hier für den „Hamburger Korreſpondenten“ auf dem Gebiet der Bücherkritik tätig. Nebenher widmete ſie ſich der Schrift- ſtellerei für die Jugend u. der Frauen- frage, gründete 1893 den Verein zur Reform der Jugendliteratur u. 1894 das Organ desſelben, „Loſe Blätter“, deren Leitung ſeitdem in ihren Hän- den lag. Jm Jahre 1895 zog ſie nach Berlin, wählte aber ſchon 1897 ihren Geburtsort Feldberg zum Wohnſitz. Jm Jahre 1902 iſt ſie nach Amerika verzogen. S: Ut Dörp un Stadt (Plattdütſche Geſchn. I. Hans Lüt- ting), 1882. *Klapp, Michael, geb. 1832 zu Prag, abſolvierte daſelbſt die philoſophi- ſchen Studien und begab ſich 1855 nach Wien, wo er ſich ſeitdem aus- ſchließlich der Schriftſtellerei gewid- met hat. Jn den Jahren 1859–66 war er Redakteur des Feuilletons der „Oſtdeutſchen Poſt“, ging 1867 als Korreſpondent der „Gartenlaube“ zur Weltausſtellung nach Paris, infolge- deſſen er ſpäter ſeine „Bilder vom Marsfelde“ (Troppau 1868) heraus- gab, und im Sept. 1867 als Spezial- korreſpondent der „Neuen Freien Preſſe“ nach Spanien. Nach ſeiner Rückkehr nach Wien (1870) gründete er die „Montags-Revue“, deren Re- daktion er bis 1877 führte, und lebte dann als unabhängiger Schriftſteller daſelbſt bis an ſeinen Tod, der am 26. Febr. 1888 infolge Herzlähmung eintrat. S: Komiſche Gefchichten aus dem jüdiſchen Volksleben, 1859. – Vom grünen Tiſch (Bilder aus deut- ſchen Spielbädern), 1866. – Mario (Der R. eines Kirchenſängers), 1867. – Aus dem befreiten Venedig (Tage- buch), 1867. – Wiener Bilder und Büſten, 1867. – Jn London und unter den Feniern, 1869. – Revolutions- bilder aus Spanien, 1869. – Aus der Stadt des Konzils, 1870. – Tagebuch des Nasreddin Schah, 1871. – Zweier- lei Juden (En.), 1871. – Pilgerfahrt (Spottge.) von Tannhäuſer dem Älteren (Pſeud.), 1876. – Die Bank- grafen (R.); II, 1877, – Roſenkranz und Güldenſtern (Lſp.), 1885. Klarent, B. Pſeud. für Blanka Zachariae; (ſ. d.!). *Klaſen, Franz, wurde am 7. Jan. 1852 zu Papenburg in der Provinz Hannover als der Sohn des Sena- tors, Schiffsreeders und Kaufmanns Anton K. geboren, beſuchte ſeit 1866 das Gymnaſium in Osnabrück, das er 1872 abſolvierte, und bezog dann die Univerſität Würzburg, an der er Philoſophie ſtudierte. Angezogen durch die Kunſtſchätze der bayeriſchen Hauptſtadt, wandte er ſich 1873 nach München und widmete ſich nunmehr dem Studium der Theologie, wurde auch 1877 auf Grund ſeiner Abhand- lung über „Die altteſtamentliche Weisheit und der Logos der jüdiſch- alexandriniſchen Philoſophie“ zum Dr. theol. promoviert. Ein Verſuch, ſich in München für Dogmatik zu habilitieren, ſcheiterte, und ſo ging K. zur Rhetorik über. Nach ſeiner Aufnahme in die Erzdiözeſe München war er als Hilfsprediger an der *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 476. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon03_1913/480>, abgerufen am 30.11.2024.