Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

Bild:
<< vorherige Seite


[Spaltenumbruch]

Kir
kreise eingeführt sah. Sie lernte nicht
nur scharf beobachten, sondern auch
das Wahrgenommene in sich verar-
beiten und die Eindrücke zu künstle-
risch angeordneten Bildern aus dem
gesellschaftlichen Leben der Gegen-
wart gestalten. Jm Alter von 16
Jahren betrat sie schon mit Glück die
sonst so dornenvolle literarische Lauf-
bahn, indem sie mit ihrer Novelle
"Verkannt und verfehlt" in der Pra-
ger "Bohemia" debütierte. Nicht nur
der russische Romanzier Turgenjew,
den sie in Paris kennen lernte, son-
dern auch George Sand und Alfr.
Meißner munterten sie in ihren Be-
strebungen auf. Jhren Namen in
weitere Kreise zu tragen, dafür sorgte
die Originalität ihrer Werke ebenso
sehr, wie der große Leserkreis, dessen
sich "Schorers Familienblatt", "Über
Land und Meer" und andere bedeu-
tende Blätter rühmen können. Die
Dichterin lebt teils bei ihrer Schwe-
ster in Brüssel, teils in Prag oder auf
dem elterlichen Gute Lochkow, neuer-
dings aber vorwiegend auf Schloß
Bonrepos bei Lissa a. d. Elbe (Böh-
men).

S:

Ehre (R.), 1883. 10. A.
1892. - Die Geschichte eines Genies.
Die Galbrizzi (2 Nn.), 1884. 2. A.
1891. - Mal'occhio u. and. Novellen,
1884. 2. A. u. d. T.: Mal'occhio (N.),
1888. 4. A. u. d. T.: Es fiel ein Reif
in der Frühlingsnacht (Nn.), 1901.
(Jnhalt: Blanche. - Memento mori, -
Schneeglöckchen.) - Schuldig (R.),
1883. - Bravo rechts! (Lustige Som-
mergeschn.), 1885. - "Unter uns" (R.);
II, 1884. 5. A. 1898. - Ein Frühlings-
traum (N.), 1885. - Gloria victis!
(R.); III, 1885. 4. A. 1902. - Erin-
nerungen eines alten Österreichers
(3 En.), 1886. - Etiquette (Eine
Rokoko-Arabeske), 1887. 2. A. 1894.
- Erlachhof (R.); II, 1887. 3. A. 1891.
- Asbein (Aus dem Leben eines Vir-
tuosen), 1888. 4. A. 1901. - Unheim-
liche Geschichten, 1889. 2. A. 1895. -
Boris Lensky (R.); III, 1889. 3. A.
[Spaltenumbruch]

Kir
1897. - Bludicka (E.), 1890. - O du
mein Österreich! (R.); III, 1890. 3. A.
1891. - Heil dir im Siegerkranz (E.),
1891. - Gräfin Erikas Lehr- u. Wan-
derjahre (R.); III, 1. u. 2. A. 1892. -
Torschlußpanik (E.), 1892. 4. A. 1895.
- Ein müdes Herz (E.), 1892. 4. A.
1899. - Finis Poloniae (R.), 1893. -
Toter Frühling (E.); II, 1. u. 2. A.
1893. - Schatten (Nn.), 1893. - Ge-
brochene Flügel (R.), 1894. 4. A. 1908.
- Woher tönt dieser Mißklang durch
die Welt? (R.); III, 1894. 3. A. 1896.
- Con fiocci! (R.), 1896. - Maximum
(R. a. Monte Carlo), 1896. 2. A. 1899.
- Wenn's nur schon Winter wär'!
(R.), 1897. 2. A. 1910. - Die Heim-
kehr (R.); II, 1897. - Vollmondzauber
(R.); II, 1899. - Peterl (Eine Hunde-
geschichte), 1900. 2. A. 1902. - Jm
gewohnten Geleis (R.), 1900. - Sla-
wische Liebe (Nn.), 1900. - Marska
(E.), 1902. Neue Ausg. 1906. - Refu-
gium peccatorum
(R.), 1903. - Der
Gnadenschuß (E.), 1905. - Der arme
Nicki (Die Gesch. eines aus der Reihe
Gefallenen); II, 1906. - Primavera
(N.), 1908. - Erlachhof (R.); II, 1908.
- Miserere nobis
und andere Geschn.,
1. u. 2. A. 1909. - Die Tragödie einer
Jdealistin (R.); II, 1910.

*Kirschstein, Max,

geb. am 18.
Februar 1875 in Berlin, erhielt seine
Bildung auf dem dortigen Gymna-
sium zum grauen Kloster und trat mit
19 Jahren behufs Ausbildung zum
Kaufmann in ein Geschäft ein, in wel-
chem er, trotzdem ihm die trockene
Realität dieses Standes wenig zu-
sagte, auf Wunsch seiner Angehörigen
mehrere Jahre ausharrte. Damals
entstand in heimlicher Nachtarbeit sein
dramatisches Gedicht "Merlin", das
er wiederholt umgestaltete und dann
der Öffentlichkeit übergab. Die An-
erkennung, die es fand, ermöglichte
es ihm, die kaufmännische Laufbahn
aufzugeben (1901) und nunmehr die
Universitätsstudien zu beginnen. Er
ist jetzt (1909) Dramaturg am Neuen

*


[Spaltenumbruch]

Kir
kreiſe eingeführt ſah. Sie lernte nicht
nur ſcharf beobachten, ſondern auch
das Wahrgenommene in ſich verar-
beiten und die Eindrücke zu künſtle-
riſch angeordneten Bildern aus dem
geſellſchaftlichen Leben der Gegen-
wart geſtalten. Jm Alter von 16
Jahren betrat ſie ſchon mit Glück die
ſonſt ſo dornenvolle literariſche Lauf-
bahn, indem ſie mit ihrer Novelle
„Verkannt und verfehlt“ in der Pra-
ger „Bohemia“ debütierte. Nicht nur
der ruſſiſche Romanzier Turgenjew,
den ſie in Paris kennen lernte, ſon-
dern auch George Sand und Alfr.
Meißner munterten ſie in ihren Be-
ſtrebungen auf. Jhren Namen in
weitere Kreiſe zu tragen, dafür ſorgte
die Originalität ihrer Werke ebenſo
ſehr, wie der große Leſerkreis, deſſen
ſich „Schorers Familienblatt“, „Über
Land und Meer“ und andere bedeu-
tende Blätter rühmen können. Die
Dichterin lebt teils bei ihrer Schwe-
ſter in Brüſſel, teils in Prag oder auf
dem elterlichen Gute Lochkow, neuer-
dings aber vorwiegend auf Schloß
Bonrepos bei Liſſa a. d. Elbe (Böh-
men).

S:

Ehre (R.), 1883. 10. A.
1892. – Die Geſchichte eines Genies.
Die Galbrizzi (2 Nn.), 1884. 2. A.
1891. – Mal’occhio u. and. Novellen,
1884. 2. A. u. d. T.: Mal’occhio (N.),
1888. 4. A. u. d. T.: Es fiel ein Reif
in der Frühlingsnacht (Nn.), 1901.
(Jnhalt: Blanche. – Memento mori,
Schneeglöckchen.) – Schuldig (R.),
1883. – Bravo rechts! (Luſtige Som-
mergeſchn.), 1885. – „Unter uns“ (R.);
II, 1884. 5. A. 1898. – Ein Frühlings-
traum (N.), 1885. – Gloria victis!
(R.); III, 1885. 4. A. 1902. – Erin-
nerungen eines alten Öſterreichers
(3 En.), 1886. – Etiquette (Eine
Rokoko-Arabeske), 1887. 2. A. 1894.
– Erlachhof (R.); II, 1887. 3. A. 1891.
– Asbeïn (Aus dem Leben eines Vir-
tuoſen), 1888. 4. A. 1901. – Unheim-
liche Geſchichten, 1889. 2. A. 1895. –
Boris Lensky (R.); III, 1889. 3. A.
[Spaltenumbruch]

Kir
1897. – Bludička (E.), 1890. – O du
mein Öſterreich! (R.); III, 1890. 3. A.
1891. – Heil dir im Siegerkranz (E.),
1891. – Gräfin Erikas Lehr- u. Wan-
derjahre (R.); III, 1. u. 2. A. 1892. –
Torſchlußpanik (E.), 1892. 4. A. 1895.
– Ein müdes Herz (E.), 1892. 4. A.
1899. – Finis Poloniae (R.), 1893. –
Toter Frühling (E.); II, 1. u. 2. A.
1893. – Schatten (Nn.), 1893. – Ge-
brochene Flügel (R.), 1894. 4. A. 1908.
– Woher tönt dieſer Mißklang durch
die Welt? (R.); III, 1894. 3. A. 1896.
Con fiocci! (R.), 1896. – Maximum
(R. a. Monte Carlo), 1896. 2. A. 1899.
– Wenn’s nur ſchon Winter wär’!
(R.), 1897. 2. A. 1910. – Die Heim-
kehr (R.); II, 1897. – Vollmondzauber
(R.); II, 1899. – Peterl (Eine Hunde-
geſchichte), 1900. 2. A. 1902. – Jm
gewohnten Geleis (R.), 1900. – Sla-
wiſche Liebe (Nn.), 1900. – Marska
(E.), 1902. Neue Ausg. 1906. – Refu-
gium peccatorum
(R.), 1903. – Der
Gnadenſchuß (E.), 1905. – Der arme
Nicki (Die Geſch. eines aus der Reihe
Gefallenen); II, 1906. – Primavera
(N.), 1908. – Erlachhof (R.); II, 1908.
– Miserere nobis
und andere Geſchn.,
1. u. 2. A. 1909. – Die Tragödie einer
Jdealiſtin (R.); II, 1910.

*Kirſchſtein, Max,

geb. am 18.
Februar 1875 in Berlin, erhielt ſeine
Bildung auf dem dortigen Gymna-
ſium zum grauen Kloſter und trat mit
19 Jahren behufs Ausbildung zum
Kaufmann in ein Geſchäft ein, in wel-
chem er, trotzdem ihm die trockene
Realität dieſes Standes wenig zu-
ſagte, auf Wunſch ſeiner Angehörigen
mehrere Jahre ausharrte. Damals
entſtand in heimlicher Nachtarbeit ſein
dramatiſches Gedicht „Merlin“, das
er wiederholt umgeſtaltete und dann
der Öffentlichkeit übergab. Die An-
erkennung, die es fand, ermöglichte
es ihm, die kaufmänniſche Laufbahn
aufzugeben (1901) und nunmehr die
Univerſitätsſtudien zu beginnen. Er
iſt jetzt (1909) Dramaturg am Neuen

*
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="index" n="1">
        <p><pb facs="#f0475" n="471"/><lb/><cb/><lb/>
<fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Kir</hi></fw><lb/>
krei&#x017F;e eingeführt &#x017F;ah. Sie lernte nicht<lb/>
nur &#x017F;charf beobachten, &#x017F;ondern auch<lb/>
das Wahrgenommene in &#x017F;ich verar-<lb/>
beiten und die Eindrücke zu kün&#x017F;tle-<lb/>
ri&#x017F;ch angeordneten Bildern aus dem<lb/>
ge&#x017F;ell&#x017F;chaftlichen Leben der Gegen-<lb/>
wart ge&#x017F;talten. Jm Alter von 16<lb/>
Jahren betrat &#x017F;ie &#x017F;chon mit Glück die<lb/>
&#x017F;on&#x017F;t &#x017F;o dornenvolle literari&#x017F;che Lauf-<lb/>
bahn, indem &#x017F;ie mit ihrer Novelle<lb/>
&#x201E;Verkannt und verfehlt&#x201C; in der Pra-<lb/>
ger &#x201E;Bohemia&#x201C; debütierte. Nicht nur<lb/>
der ru&#x017F;&#x017F;i&#x017F;che Romanzier Turgenjew,<lb/>
den &#x017F;ie in Paris kennen lernte, &#x017F;on-<lb/>
dern auch George Sand und Alfr.<lb/>
Meißner munterten &#x017F;ie in ihren Be-<lb/>
&#x017F;trebungen auf. Jhren Namen in<lb/>
weitere Krei&#x017F;e zu tragen, dafür &#x017F;orgte<lb/>
die Originalität ihrer Werke eben&#x017F;o<lb/>
&#x017F;ehr, wie der große Le&#x017F;erkreis, de&#x017F;&#x017F;en<lb/>
&#x017F;ich &#x201E;Schorers Familienblatt&#x201C;, &#x201E;Über<lb/>
Land und Meer&#x201C; und andere bedeu-<lb/>
tende Blätter rühmen können. Die<lb/>
Dichterin lebt teils bei ihrer Schwe-<lb/>
&#x017F;ter in Brü&#x017F;&#x017F;el, teils in Prag oder auf<lb/>
dem elterlichen Gute Lochkow, neuer-<lb/>
dings aber vorwiegend auf Schloß<lb/>
Bonrepos bei Li&#x017F;&#x017F;a a. d. Elbe (Böh-<lb/>
men). </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p> Ehre (R.), 1883. 10. A.<lb/>
1892. &#x2013; Die Ge&#x017F;chichte eines Genies.<lb/>
Die Galbrizzi (2 Nn.), 1884. 2. A.<lb/>
1891. &#x2013; Mal&#x2019;occhio u. and. Novellen,<lb/>
1884. 2. A. u. d. T.: Mal&#x2019;occhio (N.),<lb/>
1888. 4. A. u. d. T.: Es fiel ein Reif<lb/>
in der Frühlingsnacht (Nn.), 1901.<lb/>
(Jnhalt: Blanche. &#x2013; <hi rendition="#aq">Memento mori,</hi> &#x2013;<lb/>
Schneeglöckchen.) &#x2013; Schuldig (R.),<lb/>
1883. &#x2013; Bravo rechts! (Lu&#x017F;tige Som-<lb/>
merge&#x017F;chn.), 1885. &#x2013; &#x201E;Unter uns&#x201C; (R.);<lb/><hi rendition="#aq">II,</hi> 1884. 5. A. 1898. &#x2013; Ein Frühlings-<lb/>
traum (N.), 1885. &#x2013; <hi rendition="#aq">Gloria victis!</hi><lb/>
(R.); <hi rendition="#aq">III,</hi> 1885. 4. A. 1902. &#x2013; Erin-<lb/>
nerungen eines alten Ö&#x017F;terreichers<lb/>
(3 En.), 1886. &#x2013; Etiquette (Eine<lb/>
Rokoko-Arabeske), 1887. 2. A. 1894.<lb/>
&#x2013; Erlachhof (R.); <hi rendition="#aq">II,</hi> 1887. 3. A. 1891.<lb/>
&#x2013; Asbe<hi rendition="#aq">ï</hi>n (Aus dem Leben eines Vir-<lb/>
tuo&#x017F;en), 1888. 4. A. 1901. &#x2013; Unheim-<lb/>
liche Ge&#x017F;chichten, 1889. 2. A. 1895. &#x2013;<lb/>
Boris Lensky (R.); <hi rendition="#aq">III,</hi> 1889. 3. A.<lb/><cb/><lb/>
<fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Kir</hi></fw><lb/>
1897. &#x2013; Bludi<hi rendition="#aq">&#x010D;</hi>ka (E.), 1890. &#x2013; O du<lb/>
mein Ö&#x017F;terreich! (R.); <hi rendition="#aq">III,</hi> 1890. 3. A.<lb/>
1891. &#x2013; Heil dir im Siegerkranz (E.),<lb/>
1891. &#x2013; Gräfin Erikas Lehr- u. Wan-<lb/>
derjahre (R.); <hi rendition="#aq">III,</hi> 1. u. 2. A. 1892. &#x2013;<lb/>
Tor&#x017F;chlußpanik (E.), 1892. 4. A. 1895.<lb/>
&#x2013; Ein müdes Herz (E.), 1892. 4. A.<lb/>
1899. &#x2013; <hi rendition="#aq">Finis Poloniae</hi> (R.), 1893. &#x2013;<lb/>
Toter Frühling (E.); <hi rendition="#aq">II,</hi> 1. u. 2. A.<lb/>
1893. &#x2013; Schatten (Nn.), 1893. &#x2013; Ge-<lb/>
brochene Flügel (R.), 1894. 4. A. 1908.<lb/>
&#x2013; Woher tönt die&#x017F;er Mißklang durch<lb/>
die Welt? (R.); <hi rendition="#aq">III,</hi> 1894. 3. A. 1896.<lb/>
&#x2013; <hi rendition="#aq">Con fiocci!</hi> (R.), 1896. &#x2013; Maximum<lb/>
(R. a. Monte Carlo), 1896. 2. A. 1899.<lb/>
&#x2013; Wenn&#x2019;s nur &#x017F;chon Winter wär&#x2019;!<lb/>
(R.), 1897. 2. A. 1910. &#x2013; Die Heim-<lb/>
kehr (R.); <hi rendition="#aq">II,</hi> 1897. &#x2013; Vollmondzauber<lb/>
(R.); <hi rendition="#aq">II,</hi> 1899. &#x2013; Peterl (Eine Hunde-<lb/>
ge&#x017F;chichte), 1900. 2. A. 1902. &#x2013; Jm<lb/>
gewohnten Geleis (R.), 1900. &#x2013; Sla-<lb/>
wi&#x017F;che Liebe (Nn.), 1900. &#x2013; Marska<lb/>
(E.), 1902. Neue Ausg. 1906. &#x2013; <hi rendition="#aq">Refu-<lb/>
gium peccatorum</hi> (R.), 1903. &#x2013; Der<lb/>
Gnaden&#x017F;chuß (E.), 1905. &#x2013; Der arme<lb/>
Nicki (Die Ge&#x017F;ch. eines aus der Reihe<lb/>
Gefallenen); <hi rendition="#aq">II,</hi> 1906. &#x2013; Primavera<lb/>
(N.), 1908. &#x2013; Erlachhof (R.); <hi rendition="#aq">II, 1908.<lb/>
&#x2013; Miserere nobis</hi> und andere Ge&#x017F;chn.,<lb/>
1. u. 2. A. 1909. &#x2013; Die Tragödie einer<lb/>
Jdeali&#x017F;tin (R.); <hi rendition="#aq">II,</hi> 1910.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>*<hi rendition="#b">Kir&#x017F;ch&#x017F;tein,</hi> Max,</head>
        <p> geb. am 18.<lb/>
Februar 1875 in Berlin, erhielt &#x017F;eine<lb/>
Bildung auf dem dortigen Gymna-<lb/>
&#x017F;ium zum grauen Klo&#x017F;ter und trat mit<lb/>
19 Jahren behufs Ausbildung zum<lb/>
Kaufmann in ein Ge&#x017F;chäft ein, in wel-<lb/>
chem er, trotzdem ihm die trockene<lb/>
Realität die&#x017F;es Standes wenig zu-<lb/>
&#x017F;agte, auf Wun&#x017F;ch &#x017F;einer Angehörigen<lb/>
mehrere Jahre ausharrte. Damals<lb/>
ent&#x017F;tand in heimlicher Nachtarbeit &#x017F;ein<lb/>
dramati&#x017F;ches Gedicht &#x201E;Merlin&#x201C;, das<lb/>
er wiederholt umge&#x017F;taltete und dann<lb/>
der Öffentlichkeit übergab. Die An-<lb/>
erkennung, die es fand, ermöglichte<lb/>
es ihm, die kaufmänni&#x017F;che Laufbahn<lb/>
aufzugeben (1901) und nunmehr die<lb/>
Univer&#x017F;itäts&#x017F;tudien zu beginnen. Er<lb/>
i&#x017F;t jetzt (1909) Dramaturg am Neuen<lb/>
<fw type="sig" place="bottom">*</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[471/0475] Kir Kir kreiſe eingeführt ſah. Sie lernte nicht nur ſcharf beobachten, ſondern auch das Wahrgenommene in ſich verar- beiten und die Eindrücke zu künſtle- riſch angeordneten Bildern aus dem geſellſchaftlichen Leben der Gegen- wart geſtalten. Jm Alter von 16 Jahren betrat ſie ſchon mit Glück die ſonſt ſo dornenvolle literariſche Lauf- bahn, indem ſie mit ihrer Novelle „Verkannt und verfehlt“ in der Pra- ger „Bohemia“ debütierte. Nicht nur der ruſſiſche Romanzier Turgenjew, den ſie in Paris kennen lernte, ſon- dern auch George Sand und Alfr. Meißner munterten ſie in ihren Be- ſtrebungen auf. Jhren Namen in weitere Kreiſe zu tragen, dafür ſorgte die Originalität ihrer Werke ebenſo ſehr, wie der große Leſerkreis, deſſen ſich „Schorers Familienblatt“, „Über Land und Meer“ und andere bedeu- tende Blätter rühmen können. Die Dichterin lebt teils bei ihrer Schwe- ſter in Brüſſel, teils in Prag oder auf dem elterlichen Gute Lochkow, neuer- dings aber vorwiegend auf Schloß Bonrepos bei Liſſa a. d. Elbe (Böh- men). S: Ehre (R.), 1883. 10. A. 1892. – Die Geſchichte eines Genies. Die Galbrizzi (2 Nn.), 1884. 2. A. 1891. – Mal’occhio u. and. Novellen, 1884. 2. A. u. d. T.: Mal’occhio (N.), 1888. 4. A. u. d. T.: Es fiel ein Reif in der Frühlingsnacht (Nn.), 1901. (Jnhalt: Blanche. – Memento mori, – Schneeglöckchen.) – Schuldig (R.), 1883. – Bravo rechts! (Luſtige Som- mergeſchn.), 1885. – „Unter uns“ (R.); II, 1884. 5. A. 1898. – Ein Frühlings- traum (N.), 1885. – Gloria victis! (R.); III, 1885. 4. A. 1902. – Erin- nerungen eines alten Öſterreichers (3 En.), 1886. – Etiquette (Eine Rokoko-Arabeske), 1887. 2. A. 1894. – Erlachhof (R.); II, 1887. 3. A. 1891. – Asbeïn (Aus dem Leben eines Vir- tuoſen), 1888. 4. A. 1901. – Unheim- liche Geſchichten, 1889. 2. A. 1895. – Boris Lensky (R.); III, 1889. 3. A. 1897. – Bludička (E.), 1890. – O du mein Öſterreich! (R.); III, 1890. 3. A. 1891. – Heil dir im Siegerkranz (E.), 1891. – Gräfin Erikas Lehr- u. Wan- derjahre (R.); III, 1. u. 2. A. 1892. – Torſchlußpanik (E.), 1892. 4. A. 1895. – Ein müdes Herz (E.), 1892. 4. A. 1899. – Finis Poloniae (R.), 1893. – Toter Frühling (E.); II, 1. u. 2. A. 1893. – Schatten (Nn.), 1893. – Ge- brochene Flügel (R.), 1894. 4. A. 1908. – Woher tönt dieſer Mißklang durch die Welt? (R.); III, 1894. 3. A. 1896. – Con fiocci! (R.), 1896. – Maximum (R. a. Monte Carlo), 1896. 2. A. 1899. – Wenn’s nur ſchon Winter wär’! (R.), 1897. 2. A. 1910. – Die Heim- kehr (R.); II, 1897. – Vollmondzauber (R.); II, 1899. – Peterl (Eine Hunde- geſchichte), 1900. 2. A. 1902. – Jm gewohnten Geleis (R.), 1900. – Sla- wiſche Liebe (Nn.), 1900. – Marska (E.), 1902. Neue Ausg. 1906. – Refu- gium peccatorum (R.), 1903. – Der Gnadenſchuß (E.), 1905. – Der arme Nicki (Die Geſch. eines aus der Reihe Gefallenen); II, 1906. – Primavera (N.), 1908. – Erlachhof (R.); II, 1908. – Miserere nobis und andere Geſchn., 1. u. 2. A. 1909. – Die Tragödie einer Jdealiſtin (R.); II, 1910. *Kirſchſtein, Max, geb. am 18. Februar 1875 in Berlin, erhielt ſeine Bildung auf dem dortigen Gymna- ſium zum grauen Kloſter und trat mit 19 Jahren behufs Ausbildung zum Kaufmann in ein Geſchäft ein, in wel- chem er, trotzdem ihm die trockene Realität dieſes Standes wenig zu- ſagte, auf Wunſch ſeiner Angehörigen mehrere Jahre ausharrte. Damals entſtand in heimlicher Nachtarbeit ſein dramatiſches Gedicht „Merlin“, das er wiederholt umgeſtaltete und dann der Öffentlichkeit übergab. Die An- erkennung, die es fand, ermöglichte es ihm, die kaufmänniſche Laufbahn aufzugeben (1901) und nunmehr die Univerſitätsſtudien zu beginnen. Er iſt jetzt (1909) Dramaturg am Neuen *

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon03_1913
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon03_1913/475
Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 471. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon03_1913/475>, abgerufen am 29.11.2024.