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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Jse
deutschen Reimen, 1893. - Rosengärt-
lein und Lilienthal von Thomas von
Kempen in deutschen Versen, 1894. -
Der lieben heiligen Elisabeth von
Thüringen gottselig Leben und Ster-
ben (Poet. E.), 1895. - Gottfried der
Student (Ein moral.-akadem. Epos
von Emanuel Bimstein [pseud.]),
1895. 4. A. 1904.

Jsemann, Bernd,

geb. am 19. Ok-
tober 1881 in Straßburg i. E., lebt
(1903) in Kolmar i. Els., jetzt (1910)
in Oberschleißheim bei München.

S:


Moderne Elegien, 1903. - Statuen
einer Jugend, 1905. - Die Erde (Ge-
sammelte Dn., mit Bonfels, Bran-
denburg, Vesper), 1905. - Doppelstim-
men (Ge.), 1907. - Lukrezia (Ein Akt),
1906. - Die Mitternacht (Weihnachts-
spiel), 1908. - Jm Zwielicht der Liebe
(N.), 1909.

*Jsenbeck, Julius,

psd. Julius
O. Binder,
wurde am 27. Mai
1847 in Münster in Westfalen gebo-
ren, studierte in Berlin und unter-
nahm darauf größere Reisen durch
Europa u. Amerika, deren Eindrücke
er dann schriftstellerisch verwertete.
Sein erstes Drama "Der Brand von
Chicago" wurde 1873 in Chicago u.
auf anderen amerikanischen Bühnen
mit großem Erfolge aufgeführt. Jn
die Heimat zurückgekehrt, wirkte J.
einige Jahre als Lehrer an einer
höheren Töchterschule u. leitete sechs
Jahre hindurch die Erziehung einer
Anzahl Siamesen, der ersten, welche
direkt von ihrem Könige zur Ausbil-
dung nach Europa gesandt wurden.
Später stand J. in redaktioneller
Tätigkeit und trat vielfach in wohl-
tätigen und politischen Vereinen als
Redner auf. Nach dem Tode seiner
hochbegabten Gattin (1890) zog er
sich mehr vom öffentlichen Leben zu-
rück u. lebte zuletzt als freier Schrift-
steller und Herausgeber der "Allge-
meinen Reichs-Korrespondenz" in
Friedenau bei Berlin. Mitte Dezbr.
1900 erschoß er sich auf dem Grabe
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seiner Frau in Steglitz. Die meisten
seiner Arbeiten sind bisher in Zeit-
schriften erschienen.

S:

Der Brand
von Chicago (Volksschsp.), 1873. -
Die Herren von Dornburg (R.), 1885.
- Turner-Sieg, oder: Wandel in Ge-
fahr (Lsp.), 1888. - Vor dem Tanz
(Lrsp.), 1888. - Wandlungen (E.),
1891. - Der gute Doktor (E.), 1898.
- Der Brinkenhof. Durch Flammen
und Glut (En.), 1900.

*Jsing, Wilhelm von,

* am 10.
August 1821 zu Delmenhorst im Ol-
denburgischen als der Sohn eines
Hauptmanns, erhielt seine erste Aus-
bildung auf dem Gymnasium zu
Dortmund, besuchte von 1835 an als
Volontair, später als Fähnrich die
oldenburgische Militärschule u. avan-
cierte 1840 zum Offizier. Jm Jahre
1844 quittierte er den Dienst u. wid-
mete sich zwei Jahre der Erholung
von einem Brustübel. Dann trat er
in die Versicherungsgesellschaft "Co-
lonia" ein und bereiste als Beamter
derselben einen großen Teil Deutsch-
lands. Auf diesen Geschäftsreisen
entstand die Mehrzahl seiner Dich-
tungen. Jm Jahre 1868 zog er sich
ins Privatleben zurück und lebte er
seitdem, mit literarischen Arbeiten
beschäftigt, in Kassel. Hier starb er
in der Nacht vom 10. zum 11. Oktbr.
1892.

S:

Himmel und Erde (Dram.
G.), 1858. - Robespierre (Tr.), 1859.
- Michael Kohlhas (Tr.), 1861. - Narr
u. Sänger (Szene), 1862. - Johanna
d'Arc (Hist. Dr.), 1868. - Gedichte,
1873. - Held Gustav (G.), 1875.

*Jsler, Leopold,

geb. am 8. März
1881 in Wien, wuchs in einfachen
Verhältnissen auf, erhielt aber eine
sehr sorgfältige Erziehung. Er be-
suchte vom 6. bis 11. Jahre die Volks-
schule und bezog dann, da sich inzwi-
schen die Verhältnisse seiner Eltern
gebessert hatten, das Gymnasium.
Noch vor der Reifeprüfung veröffent-
lichte er seine vier Dramen. Seit
1900 widmete er sich in Wien dem

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Jſe
deutſchen Reimen, 1893. – Roſengärt-
lein und Lilienthal von Thomas von
Kempen in deutſchen Verſen, 1894. –
Der lieben heiligen Eliſabeth von
Thüringen gottſelig Leben und Ster-
ben (Poet. E.), 1895. – Gottfried der
Student (Ein moral.-akadem. Epos
von Emanuel Bimſtein [pſeud.]),
1895. 4. A. 1904.

Jſemann, Bernd,

geb. am 19. Ok-
tober 1881 in Straßburg i. E., lebt
(1903) in Kolmar i. Elſ., jetzt (1910)
in Oberſchleißheim bei München.

S:


Moderne Elegien, 1903. – Statuen
einer Jugend, 1905. – Die Erde (Ge-
ſammelte Dn., mit Bonfels, Bran-
denburg, Veſper), 1905. – Doppelſtim-
men (Ge.), 1907. – Lukrezia (Ein Akt),
1906. – Die Mitternacht (Weihnachts-
ſpiel), 1908. – Jm Zwielicht der Liebe
(N.), 1909.

*Jſenbeck, Julius,

pſd. Julius
O. Binder,
wurde am 27. Mai
1847 in Münſter in Weſtfalen gebo-
ren, ſtudierte in Berlin und unter-
nahm darauf größere Reiſen durch
Europa u. Amerika, deren Eindrücke
er dann ſchriftſtelleriſch verwertete.
Sein erſtes Drama „Der Brand von
Chicago“ wurde 1873 in Chicago u.
auf anderen amerikaniſchen Bühnen
mit großem Erfolge aufgeführt. Jn
die Heimat zurückgekehrt, wirkte J.
einige Jahre als Lehrer an einer
höheren Töchterſchule u. leitete ſechs
Jahre hindurch die Erziehung einer
Anzahl Siameſen, der erſten, welche
direkt von ihrem Könige zur Ausbil-
dung nach Europa geſandt wurden.
Später ſtand J. in redaktioneller
Tätigkeit und trat vielfach in wohl-
tätigen und politiſchen Vereinen als
Redner auf. Nach dem Tode ſeiner
hochbegabten Gattin (1890) zog er
ſich mehr vom öffentlichen Leben zu-
rück u. lebte zuletzt als freier Schrift-
ſteller und Herausgeber der „Allge-
meinen Reichs-Korreſpondenz“ in
Friedenau bei Berlin. Mitte Dezbr.
1900 erſchoß er ſich auf dem Grabe
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Jsl
ſeiner Frau in Steglitz. Die meiſten
ſeiner Arbeiten ſind bisher in Zeit-
ſchriften erſchienen.

S:

Der Brand
von Chicago (Volksſchſp.), 1873. –
Die Herren von Dornburg (R.), 1885.
– Turner-Sieg, oder: Wandel in Ge-
fahr (Lſp.), 1888. – Vor dem Tanz
(Lrſp.), 1888. – Wandlungen (E.),
1891. – Der gute Doktor (E.), 1898.
– Der Brinkenhof. Durch Flammen
und Glut (En.), 1900.

*Jſing, Wilhelm von,

* am 10.
Auguſt 1821 zu Delmenhorſt im Ol-
denburgiſchen als der Sohn eines
Hauptmanns, erhielt ſeine erſte Aus-
bildung auf dem Gymnaſium zu
Dortmund, beſuchte von 1835 an als
Volontair, ſpäter als Fähnrich die
oldenburgiſche Militärſchule u. avan-
cierte 1840 zum Offizier. Jm Jahre
1844 quittierte er den Dienſt u. wid-
mete ſich zwei Jahre der Erholung
von einem Bruſtübel. Dann trat er
in die Verſicherungsgeſellſchaft „Co-
lonia“ ein und bereiſte als Beamter
derſelben einen großen Teil Deutſch-
lands. Auf dieſen Geſchäftsreiſen
entſtand die Mehrzahl ſeiner Dich-
tungen. Jm Jahre 1868 zog er ſich
ins Privatleben zurück und lebte er
ſeitdem, mit literariſchen Arbeiten
beſchäftigt, in Kaſſel. Hier ſtarb er
in der Nacht vom 10. zum 11. Oktbr.
1892.

S:

Himmel und Erde (Dram.
G.), 1858. – Robespierre (Tr.), 1859.
– Michael Kohlhas (Tr.), 1861. – Narr
u. Sänger (Szene), 1862. – Johanna
d’Arc (Hiſt. Dr.), 1868. – Gedichte,
1873. – Held Guſtav (G.), 1875.

*Jsler, Leopold,

geb. am 8. März
1881 in Wien, wuchs in einfachen
Verhältniſſen auf, erhielt aber eine
ſehr ſorgfältige Erziehung. Er be-
ſuchte vom 6. bis 11. Jahre die Volks-
ſchule und bezog dann, da ſich inzwi-
ſchen die Verhältniſſe ſeiner Eltern
gebeſſert hatten, das Gymnaſium.
Noch vor der Reifeprüfung veröffent-
lichte er ſeine vier Dramen. Seit
1900 widmete er ſich in Wien dem

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[379/0383] Jſe Jsl deutſchen Reimen, 1893. – Roſengärt- lein und Lilienthal von Thomas von Kempen in deutſchen Verſen, 1894. – Der lieben heiligen Eliſabeth von Thüringen gottſelig Leben und Ster- ben (Poet. E.), 1895. – Gottfried der Student (Ein moral.-akadem. Epos von Emanuel Bimſtein [pſeud.]), 1895. 4. A. 1904. Jſemann, Bernd, geb. am 19. Ok- tober 1881 in Straßburg i. E., lebt (1903) in Kolmar i. Elſ., jetzt (1910) in Oberſchleißheim bei München. S: Moderne Elegien, 1903. – Statuen einer Jugend, 1905. – Die Erde (Ge- ſammelte Dn., mit Bonfels, Bran- denburg, Veſper), 1905. – Doppelſtim- men (Ge.), 1907. – Lukrezia (Ein Akt), 1906. – Die Mitternacht (Weihnachts- ſpiel), 1908. – Jm Zwielicht der Liebe (N.), 1909. *Jſenbeck, Julius, pſd. Julius O. Binder, wurde am 27. Mai 1847 in Münſter in Weſtfalen gebo- ren, ſtudierte in Berlin und unter- nahm darauf größere Reiſen durch Europa u. Amerika, deren Eindrücke er dann ſchriftſtelleriſch verwertete. Sein erſtes Drama „Der Brand von Chicago“ wurde 1873 in Chicago u. auf anderen amerikaniſchen Bühnen mit großem Erfolge aufgeführt. Jn die Heimat zurückgekehrt, wirkte J. einige Jahre als Lehrer an einer höheren Töchterſchule u. leitete ſechs Jahre hindurch die Erziehung einer Anzahl Siameſen, der erſten, welche direkt von ihrem Könige zur Ausbil- dung nach Europa geſandt wurden. Später ſtand J. in redaktioneller Tätigkeit und trat vielfach in wohl- tätigen und politiſchen Vereinen als Redner auf. Nach dem Tode ſeiner hochbegabten Gattin (1890) zog er ſich mehr vom öffentlichen Leben zu- rück u. lebte zuletzt als freier Schrift- ſteller und Herausgeber der „Allge- meinen Reichs-Korreſpondenz“ in Friedenau bei Berlin. Mitte Dezbr. 1900 erſchoß er ſich auf dem Grabe ſeiner Frau in Steglitz. Die meiſten ſeiner Arbeiten ſind bisher in Zeit- ſchriften erſchienen. S: Der Brand von Chicago (Volksſchſp.), 1873. – Die Herren von Dornburg (R.), 1885. – Turner-Sieg, oder: Wandel in Ge- fahr (Lſp.), 1888. – Vor dem Tanz (Lrſp.), 1888. – Wandlungen (E.), 1891. – Der gute Doktor (E.), 1898. – Der Brinkenhof. Durch Flammen und Glut (En.), 1900. *Jſing, Wilhelm von, * am 10. Auguſt 1821 zu Delmenhorſt im Ol- denburgiſchen als der Sohn eines Hauptmanns, erhielt ſeine erſte Aus- bildung auf dem Gymnaſium zu Dortmund, beſuchte von 1835 an als Volontair, ſpäter als Fähnrich die oldenburgiſche Militärſchule u. avan- cierte 1840 zum Offizier. Jm Jahre 1844 quittierte er den Dienſt u. wid- mete ſich zwei Jahre der Erholung von einem Bruſtübel. Dann trat er in die Verſicherungsgeſellſchaft „Co- lonia“ ein und bereiſte als Beamter derſelben einen großen Teil Deutſch- lands. Auf dieſen Geſchäftsreiſen entſtand die Mehrzahl ſeiner Dich- tungen. Jm Jahre 1868 zog er ſich ins Privatleben zurück und lebte er ſeitdem, mit literariſchen Arbeiten beſchäftigt, in Kaſſel. Hier ſtarb er in der Nacht vom 10. zum 11. Oktbr. 1892. S: Himmel und Erde (Dram. G.), 1858. – Robespierre (Tr.), 1859. – Michael Kohlhas (Tr.), 1861. – Narr u. Sänger (Szene), 1862. – Johanna d’Arc (Hiſt. Dr.), 1868. – Gedichte, 1873. – Held Guſtav (G.), 1875. *Jsler, Leopold, geb. am 8. März 1881 in Wien, wuchs in einfachen Verhältniſſen auf, erhielt aber eine ſehr ſorgfältige Erziehung. Er be- ſuchte vom 6. bis 11. Jahre die Volks- ſchule und bezog dann, da ſich inzwi- ſchen die Verhältniſſe ſeiner Eltern gebeſſert hatten, das Gymnaſium. Noch vor der Reifeprüfung veröffent- lichte er ſeine vier Dramen. Seit 1900 widmete er ſich in Wien dem *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 379. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon03_1913/383>, abgerufen am 29.11.2024.