Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

Bild:
<< vorherige Seite


[Spaltenumbruch]

Joh
Eddy, oder: Er heiratet nur eine
Turnerin (Lsp.), 1901. - Wenn Tant-
chen verreist (Humor. Aufführung),
1907. - Ohne Examen (E.), 1901.

*John(-Marlitt), Walter,

Sohn
der Vorigen und des Oberlehrers
Alfred J. in Arnstadt, wurde dort am
23. August 1861 geboren und genoß
im Hause seiner hochgebildeten Eltern
und dem seiner Tante E. Marlitt eine
vorzügliche Erziehung. Er besuchte
die Realgymnasien zu Ohrdruf und
Eisenach und wollte nun -- seiner
Neigung folgend -- Mathematik und
Naturwissenschaften studieren, zu wel-
chem Zweck er fleißig Chemie trieb,
wurde aber schließlich Keramiker.
Von 1880-90 war er in den hervor-
ragendsten Porzellanfabriken Deutsch-
lands tätig, zuletzt als Disponent der
berühmten Fabrik in Kahla, deren
Filiale Hermsdorf-Klosterlausnitz er
in Betrieb setzte. Jn Jahre 1891
wurde er bei Gründung der Münch-
hofer Chamotte- und Verblendstein-
fabriken "Gebrüder Hoffmann &
John" in Münchhof-Chodau bei Karls-
bad Direktor und Gesellschafter der-
selben und leitete dieselben bis 1900,
wo er sie an die Erben seines Kom-
pagnons abtrat. Seitdem lebt er in
Berlin, wo er, nach kurzem, nicht er-
folgreichem Wirken im kaufmänni-
schen Beruf, diesen aufgab und sich
schriftstellerischer Tätigkeit widmet.
Ein neuerdings (1910) unternomme-
ner Versuch, durch Ankauf des Ost-
seebades Heiligendamm u. Umwand-
lung desselben in eine G. m. b. H.
seine Kräfte wieder geschäftlichen Un-
ternehmungen zu widmen, scheiterte
recht kläglich, da schon nach einigen
Monaten der Zusammenbruch des
Unternehmens erfolgte.

S:

Die
Schulratsjungen (E.), 1.-3. A. 1906.
14. A.; III, 1907. - Inter noctem
(Weihnachtsgedicht), 1906. - Strom-
aufwärts (Ge.), 1910.

*Johnas, Wilhelm Alfred,

ge-
boren am 5. (17. n. St.) Jan. 1880
[Spaltenumbruch]

Jon
zu Jlluxt in Kurland als der Sohn
des dortigen Kreisarztes, verlor seine
Mutter sehr früh, erhielt aber unter
der sorgsamen Pflege einer Schwester
des Vaters eine vorzügliche Erziehung.
Bis zu seinem 15. Jahre empfing er
den Unterricht zu Hause durch seine
Tante und durch Privatlehrer und
bezog dann die St. Petri-Schule in
St. Petersburg, die er 1900 nach be-
standener Reifeprüfung verließ, um
sich an der Landesuniversität Dorpat
(Jurgew) dem Studium der Medizin
zu widmen. Hatte er schon in Peters-
burg sich eifrig mit der deutschen
Literatur befchäftigt nnd besonders
im Theater den Gastvorstellungen
deutscher Bühnengrößen beigewohnt,
so setzte er dieses Studium nebenher
auch in Dorpat fort und ergänzte es
durch das Studium unserer modernen
Naturphilosophen. Leider mußte er
gewisser Umstände halber nach zwei
Jahren seine Studien unterbrechen
und eine Hauslehrerstelle annehmen;
doch wurde es ihm möglich, im Herbst
1904 seine Studien wieder aufzu-
nehmen.

S:

Gedichte, 1904.

*Jolowicz, Jaques,

geb. am 31.
März 1875 in Berlin, verbrachte dort
seine Jugend und wurde dann Buch-
händler, welchen Beruf er nur durch
ein kurzes Studium unterbrochen hat.
Er machte große Reisen und kennt fast
alle europäischen Länder. Er war auch
Mitarbeiter an verschiedenen Zeit-
schriften, doch nimmt ihn seine Berufs-
arbeit jetzt derart in Anspruch, daß er
vorläufig auf weitere schriftstellerische
Tätigkeit verzichten muß. Er lebt in
Berlin. Außer der kleinen Schrift
"Der Kampf wider die Unzucht in
Wort und Bild" (1904) veröffentlichte
er

S:

Moses von Trottwitz seltsame
Gedanken und Fahrten, 1905.

Jonas, Emil Jakob,

geb. am 14.
Juli 1824 zu Schwerin in Mecklen-
burg, kam frühzeitig nach Schleswig-
Holstein, ging nach vollendeten Stu-
dien zur Journalistik über und war

* 24


[Spaltenumbruch]

Joh
Eddy, oder: Er heiratet nur eine
Turnerin (Lſp.), 1901. – Wenn Tant-
chen verreiſt (Humor. Aufführung),
1907. – Ohne Examen (E.), 1901.

*John(-Marlitt), Walter,

Sohn
der Vorigen und des Oberlehrers
Alfred J. in Arnſtadt, wurde dort am
23. Auguſt 1861 geboren und genoß
im Hauſe ſeiner hochgebildeten Eltern
und dem ſeiner Tante E. Marlitt eine
vorzügliche Erziehung. Er beſuchte
die Realgymnaſien zu Ohrdruf und
Eiſenach und wollte nun — ſeiner
Neigung folgend — Mathematik und
Naturwiſſenſchaften ſtudieren, zu wel-
chem Zweck er fleißig Chemie trieb,
wurde aber ſchließlich Keramiker.
Von 1880–90 war er in den hervor-
ragendſten Porzellanfabriken Deutſch-
lands tätig, zuletzt als Diſponent der
berühmten Fabrik in Kahla, deren
Filiale Hermsdorf-Kloſterlausnitz er
in Betrieb ſetzte. Jn Jahre 1891
wurde er bei Gründung der Münch-
hofer Chamotte- und Verblendſtein-
fabriken „Gebrüder Hoffmann &
John“ in Münchhof-Chodau bei Karls-
bad Direktor und Geſellſchafter der-
ſelben und leitete dieſelben bis 1900,
wo er ſie an die Erben ſeines Kom-
pagnons abtrat. Seitdem lebt er in
Berlin, wo er, nach kurzem, nicht er-
folgreichem Wirken im kaufmänni-
ſchen Beruf, dieſen aufgab und ſich
ſchriftſtelleriſcher Tätigkeit widmet.
Ein neuerdings (1910) unternomme-
ner Verſuch, durch Ankauf des Oſt-
ſeebades Heiligendamm u. Umwand-
lung desſelben in eine G. m. b. H.
ſeine Kräfte wieder geſchäftlichen Un-
ternehmungen zu widmen, ſcheiterte
recht kläglich, da ſchon nach einigen
Monaten der Zuſammenbruch des
Unternehmens erfolgte.

S:

Die
Schulratsjungen (E.), 1.–3. A. 1906.
14. A.; III, 1907. – Inter noctem
(Weihnachtsgedicht), 1906. – Strom-
aufwärts (Ge.), 1910.

*Johnas, Wilhelm Alfred,

ge-
boren am 5. (17. n. St.) Jan. 1880
[Spaltenumbruch]

Jon
zu Jlluxt in Kurland als der Sohn
des dortigen Kreisarztes, verlor ſeine
Mutter ſehr früh, erhielt aber unter
der ſorgſamen Pflege einer Schweſter
des Vaters eine vorzügliche Erziehung.
Bis zu ſeinem 15. Jahre empfing er
den Unterricht zu Hauſe durch ſeine
Tante und durch Privatlehrer und
bezog dann die St. Petri-Schule in
St. Petersburg, die er 1900 nach be-
ſtandener Reifeprüfung verließ, um
ſich an der Landesuniverſität Dorpat
(Jurgew) dem Studium der Medizin
zu widmen. Hatte er ſchon in Peters-
burg ſich eifrig mit der deutſchen
Literatur befchäftigt nnd beſonders
im Theater den Gaſtvorſtellungen
deutſcher Bühnengrößen beigewohnt,
ſo ſetzte er dieſes Studium nebenher
auch in Dorpat fort und ergänzte es
durch das Studium unſerer modernen
Naturphiloſophen. Leider mußte er
gewiſſer Umſtände halber nach zwei
Jahren ſeine Studien unterbrechen
und eine Hauslehrerſtelle annehmen;
doch wurde es ihm möglich, im Herbſt
1904 ſeine Studien wieder aufzu-
nehmen.

S:

Gedichte, 1904.

*Jolowicz, Jaques,

geb. am 31.
März 1875 in Berlin, verbrachte dort
ſeine Jugend und wurde dann Buch-
händler, welchen Beruf er nur durch
ein kurzes Studium unterbrochen hat.
Er machte große Reiſen und kennt faſt
alle europäiſchen Länder. Er war auch
Mitarbeiter an verſchiedenen Zeit-
ſchriften, doch nimmt ihn ſeine Berufs-
arbeit jetzt derart in Anſpruch, daß er
vorläufig auf weitere ſchriftſtelleriſche
Tätigkeit verzichten muß. Er lebt in
Berlin. Außer der kleinen Schrift
„Der Kampf wider die Unzucht in
Wort und Bild“ (1904) veröffentlichte
er

S:

Moſes von Trottwitz ſeltſame
Gedanken und Fahrten, 1905.

Jonas, Emil Jakob,

geb. am 14.
Juli 1824 zu Schwerin in Mecklen-
burg, kam frühzeitig nach Schleswig-
Holſtein, ging nach vollendeten Stu-
dien zur Journaliſtik über und war

* 24
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="index" n="1">
        <div type="bibliography" n="2">
          <p><pb facs="#f0373" n="369"/><lb/><cb/><lb/>
<fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Joh</hi></fw><lb/>
Eddy, oder: Er heiratet nur eine<lb/>
Turnerin (L&#x017F;p.), 1901. &#x2013; Wenn Tant-<lb/>
chen verrei&#x017F;t (Humor. Aufführung),<lb/>
1907. &#x2013; Ohne Examen (E.), 1901.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>*<hi rendition="#b">John(-Marlitt),</hi> Walter,</head>
        <p> Sohn<lb/>
der Vorigen und des Oberlehrers<lb/>
Alfred J. in Arn&#x017F;tadt, wurde dort am<lb/>
23. Augu&#x017F;t 1861 geboren und genoß<lb/>
im Hau&#x017F;e &#x017F;einer hochgebildeten Eltern<lb/>
und dem &#x017F;einer Tante E. Marlitt eine<lb/>
vorzügliche Erziehung. Er be&#x017F;uchte<lb/>
die Realgymna&#x017F;ien zu Ohrdruf und<lb/>
Ei&#x017F;enach und wollte nun &#x2014; &#x017F;einer<lb/>
Neigung folgend &#x2014; Mathematik und<lb/>
Naturwi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chaften &#x017F;tudieren, zu wel-<lb/>
chem Zweck er fleißig Chemie trieb,<lb/>
wurde aber &#x017F;chließlich Keramiker.<lb/>
Von 1880&#x2013;90 war er in den hervor-<lb/>
ragend&#x017F;ten Porzellanfabriken Deut&#x017F;ch-<lb/>
lands tätig, zuletzt als Di&#x017F;ponent der<lb/>
berühmten Fabrik in Kahla, deren<lb/>
Filiale Hermsdorf-Klo&#x017F;terlausnitz er<lb/>
in Betrieb &#x017F;etzte. Jn Jahre 1891<lb/>
wurde er bei Gründung der Münch-<lb/>
hofer Chamotte- und Verblend&#x017F;tein-<lb/>
fabriken &#x201E;Gebrüder Hoffmann <hi rendition="#aq">&amp;</hi><lb/>
John&#x201C; in Münchhof-Chodau bei Karls-<lb/>
bad Direktor und Ge&#x017F;ell&#x017F;chafter der-<lb/>
&#x017F;elben und leitete die&#x017F;elben bis 1900,<lb/>
wo er &#x017F;ie an die Erben &#x017F;eines Kom-<lb/>
pagnons abtrat. Seitdem lebt er in<lb/>
Berlin, wo er, nach kurzem, nicht er-<lb/>
folgreichem Wirken im kaufmänni-<lb/>
&#x017F;chen Beruf, die&#x017F;en aufgab und &#x017F;ich<lb/>
&#x017F;chrift&#x017F;telleri&#x017F;cher Tätigkeit widmet.<lb/>
Ein neuerdings (1910) unternomme-<lb/>
ner Ver&#x017F;uch, durch Ankauf des O&#x017F;t-<lb/>
&#x017F;eebades Heiligendamm u. Umwand-<lb/>
lung des&#x017F;elben in eine G. m. b. H.<lb/>
&#x017F;eine Kräfte wieder ge&#x017F;chäftlichen Un-<lb/>
ternehmungen zu widmen, &#x017F;cheiterte<lb/>
recht kläglich, da &#x017F;chon nach einigen<lb/>
Monaten der Zu&#x017F;ammenbruch des<lb/>
Unternehmens erfolgte. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p> Die<lb/>
Schulratsjungen (E.), 1.&#x2013;3. A. 1906.<lb/>
14. A.; <hi rendition="#aq">III,</hi> 1907. &#x2013; <hi rendition="#aq">Inter noctem</hi><lb/>
(Weihnachtsgedicht), 1906. &#x2013; Strom-<lb/>
aufwärts (Ge.), 1910.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>*<hi rendition="#b">Johnas,</hi> <hi rendition="#g">Wilhelm</hi> Alfred,</head>
        <p> ge-<lb/>
boren am 5. (17. n. St.) Jan. 1880<lb/><cb/><lb/>
<fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Jon</hi></fw><lb/>
zu Jlluxt in Kurland als der Sohn<lb/>
des dortigen Kreisarztes, verlor &#x017F;eine<lb/>
Mutter &#x017F;ehr früh, erhielt aber unter<lb/>
der &#x017F;org&#x017F;amen Pflege einer Schwe&#x017F;ter<lb/>
des Vaters eine vorzügliche Erziehung.<lb/>
Bis zu &#x017F;einem 15. Jahre empfing er<lb/>
den Unterricht zu Hau&#x017F;e durch &#x017F;eine<lb/>
Tante und durch Privatlehrer und<lb/>
bezog dann die St. Petri-Schule in<lb/>
St. Petersburg, die er 1900 nach be-<lb/>
&#x017F;tandener Reifeprüfung verließ, um<lb/>
&#x017F;ich an der Landesuniver&#x017F;ität Dorpat<lb/>
(Jurgew) dem Studium der Medizin<lb/>
zu widmen. Hatte er &#x017F;chon in Peters-<lb/>
burg &#x017F;ich eifrig mit der deut&#x017F;chen<lb/>
Literatur befchäftigt nnd be&#x017F;onders<lb/>
im Theater den Ga&#x017F;tvor&#x017F;tellungen<lb/>
deut&#x017F;cher Bühnengrößen beigewohnt,<lb/>
&#x017F;o &#x017F;etzte er die&#x017F;es Studium nebenher<lb/>
auch in Dorpat fort und ergänzte es<lb/>
durch das Studium un&#x017F;erer modernen<lb/>
Naturphilo&#x017F;ophen. Leider mußte er<lb/>
gewi&#x017F;&#x017F;er Um&#x017F;tände halber nach zwei<lb/>
Jahren &#x017F;eine Studien unterbrechen<lb/>
und eine Hauslehrer&#x017F;telle annehmen;<lb/>
doch wurde es ihm möglich, im Herb&#x017F;t<lb/>
1904 &#x017F;eine Studien wieder aufzu-<lb/>
nehmen. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p> Gedichte, 1904.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>*<hi rendition="#b">Jolowicz,</hi> Jaques,</head>
        <p> geb. am 31.<lb/>
März 1875 in Berlin, verbrachte dort<lb/>
&#x017F;eine Jugend und wurde dann Buch-<lb/>
händler, welchen Beruf er nur durch<lb/>
ein kurzes Studium unterbrochen hat.<lb/>
Er machte große Rei&#x017F;en und kennt fa&#x017F;t<lb/>
alle europäi&#x017F;chen Länder. Er war auch<lb/>
Mitarbeiter an ver&#x017F;chiedenen Zeit-<lb/>
&#x017F;chriften, doch nimmt ihn &#x017F;eine Berufs-<lb/>
arbeit jetzt derart in An&#x017F;pruch, daß er<lb/>
vorläufig auf weitere &#x017F;chrift&#x017F;telleri&#x017F;che<lb/>
Tätigkeit verzichten muß. Er lebt in<lb/>
Berlin. Außer der kleinen Schrift<lb/>
&#x201E;Der Kampf wider die Unzucht in<lb/>
Wort und Bild&#x201C; (1904) veröffentlichte<lb/>
er </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p> Mo&#x017F;es von Trottwitz &#x017F;elt&#x017F;ame<lb/>
Gedanken und Fahrten, 1905.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head><hi rendition="#b">Jonas,</hi><hi rendition="#g">Emil</hi> Jakob,</head>
        <p> geb. am 14.<lb/>
Juli 1824 zu Schwerin in Mecklen-<lb/>
burg, kam frühzeitig nach Schleswig-<lb/>
Hol&#x017F;tein, ging nach vollendeten Stu-<lb/>
dien zur Journali&#x017F;tik über und war<lb/>
<fw type="sig" place="bottom">* 24</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[369/0373] Joh Jon Eddy, oder: Er heiratet nur eine Turnerin (Lſp.), 1901. – Wenn Tant- chen verreiſt (Humor. Aufführung), 1907. – Ohne Examen (E.), 1901. *John(-Marlitt), Walter, Sohn der Vorigen und des Oberlehrers Alfred J. in Arnſtadt, wurde dort am 23. Auguſt 1861 geboren und genoß im Hauſe ſeiner hochgebildeten Eltern und dem ſeiner Tante E. Marlitt eine vorzügliche Erziehung. Er beſuchte die Realgymnaſien zu Ohrdruf und Eiſenach und wollte nun — ſeiner Neigung folgend — Mathematik und Naturwiſſenſchaften ſtudieren, zu wel- chem Zweck er fleißig Chemie trieb, wurde aber ſchließlich Keramiker. Von 1880–90 war er in den hervor- ragendſten Porzellanfabriken Deutſch- lands tätig, zuletzt als Diſponent der berühmten Fabrik in Kahla, deren Filiale Hermsdorf-Kloſterlausnitz er in Betrieb ſetzte. Jn Jahre 1891 wurde er bei Gründung der Münch- hofer Chamotte- und Verblendſtein- fabriken „Gebrüder Hoffmann & John“ in Münchhof-Chodau bei Karls- bad Direktor und Geſellſchafter der- ſelben und leitete dieſelben bis 1900, wo er ſie an die Erben ſeines Kom- pagnons abtrat. Seitdem lebt er in Berlin, wo er, nach kurzem, nicht er- folgreichem Wirken im kaufmänni- ſchen Beruf, dieſen aufgab und ſich ſchriftſtelleriſcher Tätigkeit widmet. Ein neuerdings (1910) unternomme- ner Verſuch, durch Ankauf des Oſt- ſeebades Heiligendamm u. Umwand- lung desſelben in eine G. m. b. H. ſeine Kräfte wieder geſchäftlichen Un- ternehmungen zu widmen, ſcheiterte recht kläglich, da ſchon nach einigen Monaten der Zuſammenbruch des Unternehmens erfolgte. S: Die Schulratsjungen (E.), 1.–3. A. 1906. 14. A.; III, 1907. – Inter noctem (Weihnachtsgedicht), 1906. – Strom- aufwärts (Ge.), 1910. *Johnas, Wilhelm Alfred, ge- boren am 5. (17. n. St.) Jan. 1880 zu Jlluxt in Kurland als der Sohn des dortigen Kreisarztes, verlor ſeine Mutter ſehr früh, erhielt aber unter der ſorgſamen Pflege einer Schweſter des Vaters eine vorzügliche Erziehung. Bis zu ſeinem 15. Jahre empfing er den Unterricht zu Hauſe durch ſeine Tante und durch Privatlehrer und bezog dann die St. Petri-Schule in St. Petersburg, die er 1900 nach be- ſtandener Reifeprüfung verließ, um ſich an der Landesuniverſität Dorpat (Jurgew) dem Studium der Medizin zu widmen. Hatte er ſchon in Peters- burg ſich eifrig mit der deutſchen Literatur befchäftigt nnd beſonders im Theater den Gaſtvorſtellungen deutſcher Bühnengrößen beigewohnt, ſo ſetzte er dieſes Studium nebenher auch in Dorpat fort und ergänzte es durch das Studium unſerer modernen Naturphiloſophen. Leider mußte er gewiſſer Umſtände halber nach zwei Jahren ſeine Studien unterbrechen und eine Hauslehrerſtelle annehmen; doch wurde es ihm möglich, im Herbſt 1904 ſeine Studien wieder aufzu- nehmen. S: Gedichte, 1904. *Jolowicz, Jaques, geb. am 31. März 1875 in Berlin, verbrachte dort ſeine Jugend und wurde dann Buch- händler, welchen Beruf er nur durch ein kurzes Studium unterbrochen hat. Er machte große Reiſen und kennt faſt alle europäiſchen Länder. Er war auch Mitarbeiter an verſchiedenen Zeit- ſchriften, doch nimmt ihn ſeine Berufs- arbeit jetzt derart in Anſpruch, daß er vorläufig auf weitere ſchriftſtelleriſche Tätigkeit verzichten muß. Er lebt in Berlin. Außer der kleinen Schrift „Der Kampf wider die Unzucht in Wort und Bild“ (1904) veröffentlichte er S: Moſes von Trottwitz ſeltſame Gedanken und Fahrten, 1905. Jonas, Emil Jakob, geb. am 14. Juli 1824 zu Schwerin in Mecklen- burg, kam frühzeitig nach Schleswig- Holſtein, ging nach vollendeten Stu- dien zur Journaliſtik über und war * 24

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon03_1913
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon03_1913/373
Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 369. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon03_1913/373>, abgerufen am 30.11.2024.