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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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nach Athen. Die Ehe war eine un-
glückliche und wurde bald geschieden.
Jn die Heimat zurückgekehrt, verhei-
ratete sich die Dichterin 1877 mit dem
Fabrikanten Grünwald, mit dem sie
in glücklichster Ehe zu Vöslau bei
Wien lebte, bis der Tod die letztere
1891 trennte. Seitdem wohnte die
verwitwete Dichterin in Wien, wo sie
eine Schule für französische und eng-
lische Sprache leitete. Sie starb in
Karlsbad am 12. Juni 1907.

S:

Die
Lieder der Mormonin, 1887. 7. A.
1899 (wurden in Österreich verboten).
- Das Gretchen von heute, 1890. 8. A.
1901 (in Österreich verboten). - Ehe-
weh (Eine häßliche Gesch. vom All-
tag), 1906.

Grunwaldt, Gustav Eduard,

psd.
Gustav Eduard, wurde am 23.
Januar (a. St.) 1821 zu Schönberg in
Kurland als der einzige Sohn eines
Müllers geboren. Nach mehrjähri-
gem Unterricht im Elternhause kam
er 1830 in Pension nach Riga, wo er
für den Kaufmannsstand vorgebildet
wurde. Von 1835-39 war G. in einem
englischen Handlungshause tätig und
trat dann 1840 als Beamter in ein
offizielles Bureau für Schiffahrt und
Jmporthandel ein. Neben seiner rea-
len Beschäftigung suchte er auch auf
dem idealen Lieblingswege, auf den
ihn schon früh die Musen verlockt
hatten, autodidaktisch fortzuschreiten.
Lebhafte Anregung erhielt er durch
die zeitweilig in Riga, seinem Wohn-
sitz, lebenden bekannten Persönlich-
keiten Karl von Holtei, W. A. Wohl-
brück, Roman von Budberg, A. von
Wittorff, Leopold Arens, Fr. von
Rieckhoff u. a., sowie durch das Thea-
ter, bei dem er sich mit dramaturgi-
schen Arbeiten, Bearbeitungen und
Übersetzungen von Schauspielen und
Possen beschäftigte. Jm Jahre 1851
gab er "Die Biene" heraus, Monats-
hefte mit belletristischem Jnhalt; 1858
bis 1859 war er Mitarbeiter der "Ri-
gaischen Stadtblätter", 1860-70 der
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"Rigaischen Zeitung" und seit 1870
redigierte er auch die "Rigaische Bör-
sen- und Handelszeitung".

S:

Büch-
lein der Lieder, 1850. - Fünfzig
Stunden auf der Düna (Poet. E.),
1850. - Neue Gedichte, 1851. - Ve-
randi (Zeitgedicht), 1855.

Gruenz, Karl,

Pseud. für Gustav
Künzer;
s. d.!

*Grünzweig, Heinrich,

pseudon.
Heinrich Grünau, wurde am 25.
Februar 1869 in Krakau von jüdi-
schen Eltern geboren u. widmete sich
frühzeitig, schon während seiner Gym-
nasialstudien in Drohobycz, belletri-
stischen Arbeiten, indem er nicht nur
lyrische und novellistische Produkte
für Zeitschriften lieferte, sondern auch
schon eine Sammlung seiner Gedichte
veröffentlichte. Er war dann später
teils als Herausgeber, teils als Mit-
arbeiter bei literarischen Blättern u.
Tageszeitungen in Wien, Berlin und
Paris beteiligt, namentlich 1895-98
als Pariser Theater-Berichterstatter
des "Berliner Fremdenblatts". Als
dann zugleich mit dem Beginn der
zionistischen Bewegung eine Renais-
sance der jüdischen Kunst und Lite-
ratur sich vollzog, stellte G. seine Dich-
tung in den Dienst dieser Jdee, und
seine Schriften nehmen seitdem in der
sogenannten jung-jüdischen Literatur
einen hervorragenden Platz ein. G.
lebt jetzt in Antwerpen.

S:

Junge
Blüten (Ge.), 1887. - Der Kampf um
die Scholle (R. aus dem Polnischen),
1894. - Exil (Dr. a. d. jüdischen Le-
ben), 1902. - Gedichte und Lieder,
1903. - Doktor Dahlmanns Ehe
(Schsp.), 1906. - Unterwegs (Dr. a.
d. jüdischen Leben), 1909.

*Grupp, Bernhard,

geb. am 29.
Juni 1834 in Pfauhausen (O. A. Eß-
lingen, Württemberg), widmete sich
dem Lehrfache und besuchte bis 1854
das Lehrerseminar in Gmünd, wor-
auf er als Lehrgehilfe in Hauerz (O.
A. Leutkirch) seine erste Anstellung
erhielt. Nach Erledigung des zweiten

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Gru
nach Athen. Die Ehe war eine un-
glückliche und wurde bald geſchieden.
Jn die Heimat zurückgekehrt, verhei-
ratete ſich die Dichterin 1877 mit dem
Fabrikanten Grünwald, mit dem ſie
in glücklichſter Ehe zu Vöslau bei
Wien lebte, bis der Tod die letztere
1891 trennte. Seitdem wohnte die
verwitwete Dichterin in Wien, wo ſie
eine Schule für franzöſiſche und eng-
liſche Sprache leitete. Sie ſtarb in
Karlsbad am 12. Juni 1907.

S:

Die
Lieder der Mormonin, 1887. 7. A.
1899 (wurden in Öſterreich verboten).
– Das Gretchen von heute, 1890. 8. A.
1901 (in Öſterreich verboten). – Ehe-
weh (Eine häßliche Geſch. vom All-
tag), 1906.

Grunwaldt, Guſtav Eduard,

pſd.
Guſtav Eduard, wurde am 23.
Januar (a. St.) 1821 zu Schönberg in
Kurland als der einzige Sohn eines
Müllers geboren. Nach mehrjähri-
gem Unterricht im Elternhauſe kam
er 1830 in Penſion nach Riga, wo er
für den Kaufmannsſtand vorgebildet
wurde. Von 1835–39 war G. in einem
engliſchen Handlungshauſe tätig und
trat dann 1840 als Beamter in ein
offizielles Bureau für Schiffahrt und
Jmporthandel ein. Neben ſeiner rea-
len Beſchäftigung ſuchte er auch auf
dem idealen Lieblingswege, auf den
ihn ſchon früh die Muſen verlockt
hatten, autodidaktiſch fortzuſchreiten.
Lebhafte Anregung erhielt er durch
die zeitweilig in Riga, ſeinem Wohn-
ſitz, lebenden bekannten Perſönlich-
keiten Karl von Holtei, W. A. Wohl-
brück, Roman von Budberg, A. von
Wittorff, Leopold Arens, Fr. von
Rieckhoff u. a., ſowie durch das Thea-
ter, bei dem er ſich mit dramaturgi-
ſchen Arbeiten, Bearbeitungen und
Überſetzungen von Schauſpielen und
Poſſen beſchäftigte. Jm Jahre 1851
gab er „Die Biene“ heraus, Monats-
hefte mit belletriſtiſchem Jnhalt; 1858
bis 1859 war er Mitarbeiter der „Ri-
gaiſchen Stadtblätter“, 1860–70 der
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Gru
„Rigaiſchen Zeitung“ und ſeit 1870
redigierte er auch die „Rigaiſche Bör-
ſen- und Handelszeitung“.

S:

Büch-
lein der Lieder, 1850. – Fünfzig
Stunden auf der Düna (Poet. E.),
1850. – Neue Gedichte, 1851. – Ve-
randi (Zeitgedicht), 1855.

Gruenz, Karl,

Pſeud. für Guſtav
Künzer;
ſ. d.!

*Grünzweig, Heinrich,

pſeudon.
Heinrich Grünau, wurde am 25.
Februar 1869 in Krakau von jüdi-
ſchen Eltern geboren u. widmete ſich
frühzeitig, ſchon während ſeiner Gym-
naſialſtudien in Drohobycz, belletri-
ſtiſchen Arbeiten, indem er nicht nur
lyriſche und novelliſtiſche Produkte
für Zeitſchriften lieferte, ſondern auch
ſchon eine Sammlung ſeiner Gedichte
veröffentlichte. Er war dann ſpäter
teils als Herausgeber, teils als Mit-
arbeiter bei literariſchen Blättern u.
Tageszeitungen in Wien, Berlin und
Paris beteiligt, namentlich 1895–98
als Pariſer Theater-Berichterſtatter
des „Berliner Fremdenblatts“. Als
dann zugleich mit dem Beginn der
zioniſtiſchen Bewegung eine Renaiſ-
ſance der jüdiſchen Kunſt und Lite-
ratur ſich vollzog, ſtellte G. ſeine Dich-
tung in den Dienſt dieſer Jdee, und
ſeine Schriften nehmen ſeitdem in der
ſogenannten jung-jüdiſchen Literatur
einen hervorragenden Platz ein. G.
lebt jetzt in Antwerpen.

S:

Junge
Blüten (Ge.), 1887. – Der Kampf um
die Scholle (R. aus dem Polniſchen),
1894. – Exil (Dr. a. d. jüdiſchen Le-
ben), 1902. – Gedichte und Lieder,
1903. – Doktor Dahlmanns Ehe
(Schſp.), 1906. – Unterwegs (Dr. a.
d. jüdiſchen Leben), 1909.

*Grupp, Bernhard,

geb. am 29.
Juni 1834 in Pfauhauſen (O. A. Eß-
lingen, Württemberg), widmete ſich
dem Lehrfache und beſuchte bis 1854
das Lehrerſeminar in Gmünd, wor-
auf er als Lehrgehilfe in Hauerz (O.
A. Leutkirch) ſeine erſte Anſtellung
erhielt. Nach Erledigung des zweiten

*
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[478/0482] Gru Gru nach Athen. Die Ehe war eine un- glückliche und wurde bald geſchieden. Jn die Heimat zurückgekehrt, verhei- ratete ſich die Dichterin 1877 mit dem Fabrikanten Grünwald, mit dem ſie in glücklichſter Ehe zu Vöslau bei Wien lebte, bis der Tod die letztere 1891 trennte. Seitdem wohnte die verwitwete Dichterin in Wien, wo ſie eine Schule für franzöſiſche und eng- liſche Sprache leitete. Sie ſtarb in Karlsbad am 12. Juni 1907. S: Die Lieder der Mormonin, 1887. 7. A. 1899 (wurden in Öſterreich verboten). – Das Gretchen von heute, 1890. 8. A. 1901 (in Öſterreich verboten). – Ehe- weh (Eine häßliche Geſch. vom All- tag), 1906. Grunwaldt, Guſtav Eduard, pſd. Guſtav Eduard, wurde am 23. Januar (a. St.) 1821 zu Schönberg in Kurland als der einzige Sohn eines Müllers geboren. Nach mehrjähri- gem Unterricht im Elternhauſe kam er 1830 in Penſion nach Riga, wo er für den Kaufmannsſtand vorgebildet wurde. Von 1835–39 war G. in einem engliſchen Handlungshauſe tätig und trat dann 1840 als Beamter in ein offizielles Bureau für Schiffahrt und Jmporthandel ein. Neben ſeiner rea- len Beſchäftigung ſuchte er auch auf dem idealen Lieblingswege, auf den ihn ſchon früh die Muſen verlockt hatten, autodidaktiſch fortzuſchreiten. Lebhafte Anregung erhielt er durch die zeitweilig in Riga, ſeinem Wohn- ſitz, lebenden bekannten Perſönlich- keiten Karl von Holtei, W. A. Wohl- brück, Roman von Budberg, A. von Wittorff, Leopold Arens, Fr. von Rieckhoff u. a., ſowie durch das Thea- ter, bei dem er ſich mit dramaturgi- ſchen Arbeiten, Bearbeitungen und Überſetzungen von Schauſpielen und Poſſen beſchäftigte. Jm Jahre 1851 gab er „Die Biene“ heraus, Monats- hefte mit belletriſtiſchem Jnhalt; 1858 bis 1859 war er Mitarbeiter der „Ri- gaiſchen Stadtblätter“, 1860–70 der „Rigaiſchen Zeitung“ und ſeit 1870 redigierte er auch die „Rigaiſche Bör- ſen- und Handelszeitung“. S: Büch- lein der Lieder, 1850. – Fünfzig Stunden auf der Düna (Poet. E.), 1850. – Neue Gedichte, 1851. – Ve- randi (Zeitgedicht), 1855. Gruenz, Karl, Pſeud. für Guſtav Künzer; ſ. d.! *Grünzweig, Heinrich, pſeudon. Heinrich Grünau, wurde am 25. Februar 1869 in Krakau von jüdi- ſchen Eltern geboren u. widmete ſich frühzeitig, ſchon während ſeiner Gym- naſialſtudien in Drohobycz, belletri- ſtiſchen Arbeiten, indem er nicht nur lyriſche und novelliſtiſche Produkte für Zeitſchriften lieferte, ſondern auch ſchon eine Sammlung ſeiner Gedichte veröffentlichte. Er war dann ſpäter teils als Herausgeber, teils als Mit- arbeiter bei literariſchen Blättern u. Tageszeitungen in Wien, Berlin und Paris beteiligt, namentlich 1895–98 als Pariſer Theater-Berichterſtatter des „Berliner Fremdenblatts“. Als dann zugleich mit dem Beginn der zioniſtiſchen Bewegung eine Renaiſ- ſance der jüdiſchen Kunſt und Lite- ratur ſich vollzog, ſtellte G. ſeine Dich- tung in den Dienſt dieſer Jdee, und ſeine Schriften nehmen ſeitdem in der ſogenannten jung-jüdiſchen Literatur einen hervorragenden Platz ein. G. lebt jetzt in Antwerpen. S: Junge Blüten (Ge.), 1887. – Der Kampf um die Scholle (R. aus dem Polniſchen), 1894. – Exil (Dr. a. d. jüdiſchen Le- ben), 1902. – Gedichte und Lieder, 1903. – Doktor Dahlmanns Ehe (Schſp.), 1906. – Unterwegs (Dr. a. d. jüdiſchen Leben), 1909. *Grupp, Bernhard, geb. am 29. Juni 1834 in Pfauhauſen (O. A. Eß- lingen, Württemberg), widmete ſich dem Lehrfache und beſuchte bis 1854 das Lehrerſeminar in Gmünd, wor- auf er als Lehrgehilfe in Hauerz (O. A. Leutkirch) ſeine erſte Anſtellung erhielt. Nach Erledigung des zweiten *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 478. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon02_1913/482>, abgerufen am 23.11.2024.